Die andere Freiheit

Ein Film lässt Jugendliche zu Wort kommen, die sich impfen ließen. Nicht unbedingt aus Überzeugung. Man lässt ihnen ja keine Wahl.

„Ich will einfach, dass es vorbei ist. Deswegen lasse ich mich impfen.“ Das sind die ersten Sätze eines Filmes, der für Empörung sorgt. Wieder einmal. Nach #allesdichtmachen waren es erneut Schauspieler, die eine abweichende Meinung rund um dieses Virus äußern. „Die andere Freiheit“ heißt der Film (komplett hier anzuschauen), dessen Trailer bereits für mehrere intellektuelle und emotionale Aussetzer sorgte. Im „Talk im Hangar 7“ war ein Notarzt aus Erlangen der Meinung, der Film koste Menschenleben. Eine Nummer kleiner ging es bei dem Mann nicht. 

Der Film handelt von Kindern und Jugendlichen. Die allermeisten, ich schätze im Alter von 16 bis 20, haben sich gegen COVID-19 impfen lassen. Manche aus Überzeugung. Andere, wie der Junge in der ersten Szene, wollen, dass es vorbei ist. Er will sich seine Normalität zurückimpfen lassen. Eine Gesellschaft, die ihren Jugendlichen solche Gewissensentscheidungen zumutet, hat in diesem Moment versagt. Freiheit kann unmöglich an medizinische Eingriffe geknüpft werden. Das Schutzversprechen an die emotional und mental vulnerablen Gruppen wird nicht eingelöst. Stattdessen werden sie mit der Option eines medizinischen Eingriffs unter Druck gesetzt und alleingelassen. 

Natürlich wählen viele Jugendliche genau aus diesem Grund die Injektion. Die Dringlichkeit, in diesen Jahren Freunde zu treffen, übersteigt oft Alltag und Realität. Ein Tag ohne den besten Freund ist der Weltuntergang im Taschenformat. Flirten, sich austesten, sich emanzipieren ist wie die Luft zum Atmen, die vielen genommen wurde. Letztes Jahr war für viele nicht nur ein verlorenes. Es war ein gestohlenes Jahr und die Impfung, so pervers es klingt, bringt ihnen diese Freiheit zurück. Es ist doch nur ein „Piks“.

Der „umstrittene“ Til Schweiger

Der Film ist auch deshalb so stark, weil er eben nicht einseitig ist. Immer wieder kommt der Kinderarzt und Uni-Professor Reinhold Kerbl zu Wort, der eine Impfung für Kinder und Jugendliche grundsätzlich befürwortet. Und auch Eltern dürfen in dem Film sprechen, die wie Til Schweiger Schauspieler sind. „Für Kinder ist dieser Virus absolut harmlos. Und die Gefahr von so einer Impfung, die man nicht erforscht hat, ist ungleich höher als der Virus selber. Deswegen halte ich persönlich das für entsetzlich“, so Schweiger. 

Der Shitstorm war ihm sicher, so wie ihm spätestens jetzt das Adjektiv „umstritten“ sicher war. Was viele nicht wissen, die sich lediglich nach dem Trailer eine Meinung bildeten: Eine Tochter von Schweiger leidet aufgrund der Impfung gegen die Schweinegrippe an Narkolepsie, der Schlafkrankheit. Ein Vorwurf, den er sich wahrscheinlich sein Leben lang machen wird. 

Natürlich sind die Aussagen von Til Schweiger subjektiv. Wer glaubt, eine Abwägung dieser Art, Kinder zu impfen, rein rational beantworten können, macht sich etwas vor. „Ich will einfach, dass es vorbei ist. Deswegen lasse ich mich impfen“, kann keine rein rationale Entscheidung sein. Nicht in dieser Konstellation, nicht in diesem Alter. Nicht mit diesen Bildern, mit dieser Angstmacherei. Nicht in dieser Corona-Pandemie. 

Die repräsentative Demokratie mutiert zur repressiven Demokratie

Man kann den Filmemachern ein Kompliment machen. Nicht nur wegen der gelungenen Bild-Ton-Komposition, sondern auch aufgrund der vielen fachlich kompetenten Mitwirkenden. Mit dem Shitstorm. So ist der Film für die Basler Zeitung eine „Anti-Impf-Doku“, für den Grünen-Politiker Michael Mayr sind Schweiger und die Filmemacher „Schwurbler“. Der oben genannte Notarzt spricht ihm im „Talk im Hangar 7“ implizit das Recht ab, seine Meinung zu äußern. Und auch der Physiker Florian Aigner meint, solche Filme würden „Menschenleben kosten“. Kommentare bei Twitter waren teilweise unter aller Kajüte. 

„Ich will einfach, dass es vorbei ist. Deswegen lasse ich mich impfen“, ist nichts weiter als eine Kapitulation vor echter Selbstverantwortung. Eine freie Entscheidung kann man nur treffen, wenn man frei von Druck und Angst ist. Wenn man, laut Ludwig von Mises, im „Wahlakt“ das Angebot schadenfrei ablehnen kann. Davon kann keine Rede sein, wenn man nicht ins Kino kommt oder in den Club. Bald darf der Impfunwillige den Test, um doch noch in die Diskothek zu kommen, selbst bezahlen. Der Druck steigt. Aus der repräsentativen Demokratie ist längst eine repressive Demokratie geworden. Der Film deckt dies in künstlerischer Art auf. Daher zeigt „Die andere Freiheit“ eine defekte Freiheit.

Dieser Beitrag erschien zuerst auf dem Blog des Autors, Neomarius.

Foto: Blanka Borová CC BY-SA 4.0 via Wikimedia Commons

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Leserpost

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M. Vogel / 12.09.2021

Ich habe gerade erfahren, dass Studenten ohne Impfung ab Wintersemester nicht mehr zum regulären Studienbetrieb zugelassen werden und Studienanfänger ohne Impfung keinen Studienplatz mehr erhalten. Regelmäßige kostenpflichtige Testungen wird sich ja kaum ein Student leisten können. Zumal gerade auch die jüngeren Männer Herzmuskelentzündungen davontragen können mit möglicher späterer Herzinsuffizienz. Machen wir uns doch nichts mehr vor. Wir erleben mehr und mehr die Zustände der späteren 30er Jahre. Freiheit gibt es nicht mehr, nicht wie wir sie kannten.  Nun kann ich mich zunehmend in die Gefühlslage der Menschen damals hineinversetzen. Doch statt Widerstand zu leisten, wird der deutsche Untertan in der Mehrheit heute wie damals zu Hause bleiben. Es ist nur noch entsetzlich.

Brigitte Miller / 12.09.2021

@Theodor Breit / 12.09.2021 Falk Stirkat, Notarzt und Bestsellerautor ( so wurde er vorgestellt ) der fand, Verurteilungen und Schuldzuweisungen führten zu nichts.. es ist nicht nur die Diskrepanz zu seinen eigenen Aussagen. Es ist ja so, dass diese schrecklichen schädlichen Massnahmen und die indirekte Impfzwang unvermindert weiter betrieben werden. Wenn man jetzt nicht Schuldzuweisungen macht, wann dann?

Volker Kleinophorst / 12.09.2021

@ G. Giesemann NWO steht für “Neue Weltordnung” also das was man heute “Great Reset” nennt. Ja, das sollten Sie wissen Da Sie ja doch hier viel lesen und schreiben, wundert mich, dass Sie das noch nie gehört oder gelesen haben.

Ralf Pöhling / 12.09.2021

Wunderbarer Beitrag! Habe mir das ganze gerade in voller Länge angeschaut und kann dazu nur eins sagen: Für solche Beitrage haben wir eigentlich den Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk. Genau dafür, unangenehme Fragen zur richtigen Zeit zu stellen, ist er eigentlich da. Ich habe in dem Beitrag nur absolut berechtige Fragen, absolut korrekte Einwände, etliche logische Schlussfolgerungen und dabei nicht ein einziges Wort verschwörungstheoretischen Bullshits gehört. Nicht ein einziges Wort. Hier machen Privatbürger faktisch den Job des GEZ Funks, der wiederum seinen Job nicht(!) macht, sich als Propagandasprachrohr der Regierung darstellt und sich dafür auch noch mit zwangsabgepressten Steuergeldern finanzieren lässt.  Jetzt nicht(!) nachlassen mit den unangenehmen Fragen und nicht(!) vernebeln lassen. Egal, wie hart der Gruppendruck auch sein mag. COVID darf kein One-Way Ticket in die Diktatur sein. Jede Krise hat ihren Zeitraum, bis sie letztlich überstanden ist. Krisen können niemals das “New Normal” sein. Und damit das auch so bleibt, braucht es aufgeklärte Menschen, die ihren eigenen Kopf benutzen. Auf die Vernebelungsmaschine der Regierung und der davon profitierenden Konzerne darf man nicht anspringen. Und dafür ist der obig verlinkte Beitrag genau des richtige Gegenmittel.

Carsten Bertram / 12.09.2021

Sollte das mit der Impfung bei Kindern nach hinten losgehen und es zu schweren gesundheitlichen Schäden kommen, bin ich ausnahmsweise ( und auch wirklich nur in diesem Fall ) , für den Einsatz, des seit 1789 bewerten Instrumentes bei den verantwortlichen Treibern der Kinderimpfung. Es ist logisch nicht zu greifen, was sich hier abspielt. Ich unterstelle absolute Bösartigkeit.

Milan Viethen / 12.09.2021

@Hr. Hoppe, ueber Ihren Berufsstand kann ich auch nur noch den Kopf schuetteln, Ausnahmen bestaetigen freilich die Regel . Viele kommen ueber das “leeren” nicht hinaus . Mit einem mir geschaetzten pens. Geschichtslehrer hatte ich immer wieder Differenzen, wenn es um Gewichtsreduktion ging . Jeder von mir praktisch durchgefuehrte Schritt wurde durch ihn mittels Studien ( Schrottstudien ) in Zweifel gezogen . Nun, ich nahm 8 kg ab innerhalb eines halben Jahres nur durch Ernaehrungsumstellung , er verblieb auf seinem Uebergewicht . Das gipfelte darin, das er mir einen Spiegel-Artikel schickte, in dem diese Art der Diaet in Frage gestellt wurde , mit der Bemerkung ” I win, you lost “. Ich schrieb ihm zurueck ” Yes, I lost .............. 8 kilos.” Nach laengerer Zeit sah ich ihn mal wieder, er hatte 10 kg abgenommen, jetzt raten Sie mal wie . Lernen Lehrer, Aerzte und Politiker jemals, Fehler einzugestehen ?

Marc Munich / 12.09.2021

@Sabine Heinrich:  “Wer hat die STIKO geschmiert?” Antwort: Irgendwelche (noch nicht greifbaren) Protagonisten des NWO-Kartells (siehe die Zitate in meinem Comment) Oder - wie Horst, der Drehhofer, sagen würde:  Diejenigen, die nicht gewählt sind, aber die Entscheidungen treffen. ,,

g.schilling / 12.09.2021

Die noch Kanzlerin ““wirbt”” eindringlich für die Impfung um gut über Herbst und Winter zu kommen. Bei den Bildern aus AFG ist mir kaum ein Taliban mit Maske aufgefallen. Fordert die “Seuche” dort nicht auch täglich tausendende ungeimpfte Opfer?? Wieso lebt dort überhaupt noch wer oder was? Reicht eine Burka oder eine Kalaschnikow als wirksames Gegenmittel? Sind die 40 Räuber ... äh, ich meine die 40.000 geretteten Ortskräfte schon geimpft worden?

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