News-Redaktion / 14.11.2020 / 09:24 / Foto: cartese / 0 / Seite ausdrucken

Die Morgenlage: Tod und Titel

Bei Gefechten zwischen Indien und Pakistan wurden 15 Menschen getötet, in Weißrussland wurde nach dem Tod eines Demonstranten protestiert, in Libyen soll im Dezember 2021 gewählt werden, der Bundestag wird über ein Verbot der „Grauen Wölfe“ beraten, in Deutschland gibt es noch keine Übersterblichkeit und Familienministerin Giffey sieht sich nach dem Verzicht auf ihren Doktortitel Rücktrittsforderungen ausgesetzt.

Mindestens 15 Tote bei Gefecht zwischen Indien und Pakistan

Bei neuen Artilleriegefechten in Kaschmir sind nach Angaben von Indien und Pakistan am Freitag mindestens 15 Menschen getötet worden, meldet tt.com. Nach indischer Darstellung habe die pakistanische Seite an mehreren Stellen der Waffenstillstandslinie das Feuer eröffnet, nachdem indische Soldaten pakistanische Eindringlinge zurückgeschlagen hätten. Pakistans Militär hätte hingegen erklärt, man habe auf einen unprovozierten und wahllosen Beschuss Indiens reagiert.

Proteste nach Tod von Demonstranten in Weißrussland

Nach dem Tod eines regierungskritischen Demonstranten sind gestern Tausende Menschen in der weißrussischen Hauptstadt Minsk auf die Straße gegangen, meldet orf.at. Sie hätten Menschenketten gebildet und Blumen zum Gedenken an den 31-jährigen Roman Bondarenko niedergelegt, der einen Tag nach seiner Festnahme unter ungeklärten Umständen zu Tode gekommen war.  

Stellvertretender Al-Kaida-Führer bei Geheimaktion im Iran getötet

Der stellvertretende Anführer des Terrornetzwerks Al-Kaida ist laut einem Bericht der "New York Times" bei einem israelischen Geheimdiensteinsatz im Iran getötet worden, meldet 24matins.de. Al-Kaida-Vize Abu Muhammad al-Masri sei demnach auf Betreiben der USA im August von zwei israelischen Agenten in Teheran erschossen worden, habe die Zeitung am Freitag (Ortszeit) unter Berufung auf Geheimdienstbeamte berichtet.

Al-Masri, auch bekannt als Abdullah Achmed Abdullah, werde für die tödlichen Bombenanschläge auf die US-Botschaften in Tansania und Kenia im Jahr 1998 verantwortlich gemacht, bei denen 224 Menschen getötet und mehr als 5000 weitere verletzt worden waren. Bei dem Geheimdiensteinsatz, der laut “New York Times” am 7. August, dem Jahrestag der Botschaftsanschläge, stattfand, sei auch al-Masris Tochter Miriam, die Witwe des Sohnes von Al-Kaida-Gründer Osama bin Laden, getötet worden. 

Libyen soll am 24. Dezember 2021 wählen

Am 24. Dezember soll es in dem Bürgerkriegsland Präsidentschafts- und Parlamentswahlen geben, meldet handelsblatt.com. Darauf hätten sich die Teilnehmer der Libyen-Gespräche in Tunesien geeinigt, habe die UN-Sondergesandte Stephanie Williams am Freitagabend gesagt. Die Abstimmung solle allen Libyern die Möglichkeit geben, die Legitimität ihrer Institutionen tatsächlich zu erneuern. Das Datum habe auch symbolischen Wert, weil es auf den 70. Jahrestag der Unabhängigkeitserklärung Libyens falle. Bereits vor zwei Tagen hatten die Vertreter verschiedener libyscher Gruppen Parlaments- und Präsidentschaftswahlen innerhalb von 18 Monaten vereinbart.

US-Staatsanwälte verweigern Überprüfung der Präsidentenwahl

Zahlreiche Staatsanwälte wollen der Anordnung von Justizminister William Barr zur Überprüfung des Ergebnisses der amerikanischen Präsidentenwahl einem Zeitungsbericht zufolge nicht nachkommen, meldet faz.net. In einem gemeinsamen Brief hätten 16 Staatsanwälte Barr aufgefordert, seine Anweisung von Montag zurückzunehmen, habe die „Washington Post“ berichtet. Sie hätten keine Kenntnis von außergewöhnlichen Unregelmäßigkeiten bei der Auszählung der Stimmen. Zudem würden sie durch die Anordnung in die Parteipolitik hineingezogen.

Bidens Vorsprung jetzt bei 306 zu 232 Wahlleuten

Der US-Demokrat Joe Biden hat die Präsidentschaftswahl nach Angaben großer Fernsehsender mit einer klaren Mehrheit von 306 Wahlleuten gewonnen, meldet dtoday.de. Die Sender CNN und ABC hätten den 77-Jährigen am Freitag zum Gewinner im umkämpften Bundesstaat Georgia mit seinen 16 Wahlleuten ausgerufen. Zugleich hätten die Fernsehsender Präsident Donald Trump zum Sieger im ebenfalls umkämpften North Carolina mit 15 Wahlleuten erklärt. Damit seien die Rennen in allen Bundesstaaten entschieden und der Amtsinhaber kommt auf insgesamt 232 Wahlleute. Die Bundesstaaten müssten die Ergebnisse allerdings noch zertifizieren. In Georgia habe am Freitag wegen des engen Wahlausgangs eine Neuauszählung aller Stimmzettel begonnen.

Bundestag wird über Verbot der Grauen Wölfe beraten

Schon bald könnte die rechtsextreme türkische Organisation "Graue Wölfe" auch in Deutschland verboten werden, meldet dw.com. Die Deutsche Welle habe aus Kreisen der Unionsfraktion erfahren, dass der Antrag für die Prüfung eines Verbotes der Rechtsextremisten für die kommende Sitzungswoche auf die Tagesordnung des Bundestags gesetzt worden sei. Auch die SPD unterstütze den Antrag.

Die "Grauen Wölfe" und ihnen nahestehende Vereinigungen stünden unter Beobachtung durch den Bundesverfassungsschutz (BfV). Es gebe mindestens 11.000 Anhänger in Deutschland, heiße es in dem Jahresbericht der Bundesbehörde aus dem Jahr 2019. Der Bericht verweise darauf, dass es organisierte Vereine sowie unorganisierte Vertreter gebe, die über das Internet kommunizierten. Ihre Überzeugung sei, dass sie einer überlegenen türkischen "Rasse" angehörten. 

Bisher keine Übersterblichkeit in Deutschland

Bisher gibt es in Deutschland keine Übersterblichkeit aufgrund von Covid-19, meldet nzz.ch. Die Zahl der Sterbefälle liegt laut Statistischem Bundesamt weiterhin im Rahmen der üblichen Schwankung. Zwischen dem 1. und 18. Oktober sind nach vorläufigen Ergebnissen 44 179 Menschen gestorben. Die Zahlen lägen knapp über dem Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019, wie das Amt mitteilte. In der Woche vom 12. Oktober wurden 17 189 Todesfälle gemeldet. Im Durchschnitt der letzten vier Jahre waren es in der entsprechenden Kalenderwoche 17 251 Todesfälle.

Niederlande verbieten Silvester-Feuerwerk

Die niederländische Regierung hat aufgrund der Corona-Pandemie ein Feuerwerksverbot zu Silvester beschlossen, meldet deutschlandfunk.de. Damit solle verhindert werden, dass sich Ärzte und Krankenpfleger zusätzlich um Menschen kümmern müssten, die sich an Feuerwerkskörpern verletzen, habe das Kabinett mitgeteilt. Im vergangenen Jahr hätten nach offiziellen Angaben mehr als 1.300 Menschen wegen Verletzungen durch Feuerwerkskörper behandelt werden müssen.

Rücktrittsforderungen nach Giffeys Titelverzicht

Nachdem Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) auf ihren Doktortitel verzichtet hat, haben ihr Politiker mehrerer Parteien den Rücktritt nahegelegt, meldet faz.net. Der stellvertretende FDP-Vorsitzende Wolfgang Kubicki habe gegenüber der „Bild“-Zeitung (Samstagsausgabe) erklärt, Giffeys Entscheidung „erlöst“ sie nicht. Die Frage, ob sie bei der Erstellung der Arbeit „geschummelt“ habe, müsse geklärt werden. „Stellt sich heraus, dass sie getäuscht hat, bleibt ihr nur der Rücktritt.“ Es gebe keinen logischen Grund, warum bei ihr andere Maßstäbe gelten sollten als etwa bei Karl-Theodor zu Guttenberg. Im vergangenen Jahr habe Giffey ihren Rücktritt angekündigt, falls ihr der Titel nach Plagiatsvorwürfen aberkannt werden sollte.

Auch aus den Reihen ihrer eigenen Partei sei Kritik gekommen. Giffeys Amtsvorgänger im Amt des Bürgermeisters von Berlin-Neukölln, Heinz Buschkowsky (SPD), habe gegenüber „Bild „erklärt, Giffeys Verzicht komme „viel zu spät, um mit Anstand aus der Nummer rauszukommen“. Eigentlich bleibe ihr nichts Anderes übrig, „als die Konsequenzen zu ziehen, die sie selbst vor gut einem Jahr angekündigt hat“. 

Die Bundesfamilienministerin habe am Freitag in der Affäre um Plagiate in ihrer Dissertation erklärt, künftig ihren Doktortitel nicht mehr führen zu wollen. Ihre Arbeit als Bundesministerin wolle sie aber fortsetzen und wie angekündigt beim Berliner SPD-Parteitag für den Landesvorsitz kandidieren. Die Freie Universität (FU) Berlin hatte sich im Herbst 2019 gegen eine Aberkennung des Doktortitels entschieden, doch in der vergangenen Woche angekündigt, dass das Prüfverfahren um die Doktorarbeit neu aufgerollt werden solle.

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