In Somalia gab es wieder einen tödlichen islamistischen Angriff, das Migrantenlager in Moria auf Lesbos ist durch Brände zerstört worden, die weißrussische Oppositionspolitikerin Kolesnikowa ist offenbar in Haft, nachdem sie sich einem Ausweisungsversuch in die Ukraine widersetzt haben soll, der Iran plant eine neue Atom-Anlage, Britannien will die Corona-Regeln verschärfen und Hamburg die Bordelle wieder öffnen.
Die Terrormiliz Al-Shabaab hat in Somalia einen Ort angegriffen, wobei mindestens 15 Menschen getötet wurden, meldet tt.com. Kämpfer der Terrorgruppe hätten am Dienstagmorgen mehrere Gebäude der örtlichen Behörden sowie eines Militär-Checkpoints im Ort Bal‘ad rund 36 Kilometer nördlich der Hauptstadt Mogadischu gestürmt, habe Regierungssprecher Ismael Mukhtar Omar mitgeteilt.
Die Islamisten und Sicherheitskräfte hätten sich Kämpfe geliefert, bevor die Angreifer zurückgedrängt worden wären. 14 Mitglieder von Al-Shabaab sowie ein somalischer Soldat seien getötet worden, zudem seien mindestens sieben Zivilisten verletzt. Al-Shabaab beanspruchte den Angriff auf einer der Terrormiliz nahen Nachrichtenseite für sich.
Erst am Montag hatte Al-Shabaab somalische und US-Streitkräfte im Süden Somalias angegriffen. Dabei seien zwei somalische Soldaten getötet und ein US-Soldat sowie drei somalische Soldaten verletzt worden.
Die islamistischen Fundamentalisten kämpfen seit Jahren in dem Land am Horn von Afrika um die Vorherrschaft. Sie kontrollieren weite Gebiete im Süden und Zentrum des Staates und verüben immer wieder Anschläge.
Das Migrantenlager Moria auf der griechischen Insel Lesbos steht nach dem Ausbruch mehrerer mutmaßlich gelegter Brände in der Nacht zu heute fast vollständig in Flammen, meldet orf.at. In den frühen Morgenstunden habe das Feuer weiter gewütet, angefacht von Winden mit bis zu 70 Stundenkilometern. Schon in der Nacht hätten die Behörden laut griechischen Medienberichten mit der Evakuierung des Lagers begonnen, nachdem Wohncontainer Feuer gefangen hätten.
Vorangegangen seien Unruhen unter den Migranten, weil das Lager seit voriger Woche nach einem ersten Covid-19-Fall unter Quarantäne gestellt worden war. Einige Infizierte und ihre Kontaktpersonen, die isoliert werden sollten, hätten sich geweigert, in Isolation gebracht zu werden.
Anschließend seien Brände gelegt worden. Nach Ausbruch des Feuers hätten Lagerbewohner die Feuerwehrleute mit Steinen beworfen und versucht, sie an den Löscharbeiten zu hindern, habe der Einsatzleiter im Fernsehen berichtet. Sondereinheiten der Bereitschaftspolizei seien im Einsatz gewesen. Videos in sozialen Netzwerken hätten herumirrende, verängstigte Menschen gezeigt und auch solche, die „Bye, bye Moria!“ sangen.
Viele der mehr als 12.000 Migranten, die zuletzt im Lager gelebt hätten, seien in die umliegenden Wälder und auf Hügel geflohen, andere hätten sich auf den Weg zur Inselhauptstadt Mytilini gemacht, wie griechische Medien berichteten. Stellenweise sollen sich ihnen Inselbewohner entgegengestellt und ihnen den Weg versperrt haben.
Die belarussische Oppositionspolitikerin Maria Kolesnikowa ist nach Behördenangaben an der Grenze zur Ukraine festgenommen worden, meldet n-tv.de. Sie hätte versucht, die Grenze zu überqueren, sei von den weißrussischen Grenzschutzbehörden mitgeteilt worden.
Der Vize-Innenminister der Ukraine, Anton Geraschtschenko, habe bei Facebook hingegen von einer versuchten Abschiebung berichtet. „Maria Kolesnikowa konnte nicht aus Belarus abgeschoben werden, da diese mutige Frau durch ihre Handlungen ihre Deportation über die Grenze unmöglich machte.“ Medien hätten unter Berufung nicht näher genannter Quellen berichtet, dass die Oppositionelle ihren Pass zerrissen haben soll.
Kolesnikowa ist bekanntlich eine der wichtigsten Anführerinnen der Proteste gegen den Machthaber Alexander Lukaschenko. Die 38-Jährige war am Montag verschwunden, ihr Aufenthaltsort war zunächst unklar. Der von der belarussischen Opposition gegründete Koordinierungsrat hatte mitgeteilt, sie sei zusammen mit einem Sprecher und einem Mitarbeiter „von Unbekannten im Zentrum von Minsk entführt“ worden. Ihr Verschwinden sowie mehr als 630 Festnahmen bei erneuten Massenprotesten gegen Lukaschenko am Wochenende hätten international Empörung hervorgerufen. Die Regierung gehe seit Tagen gegen den Koordinierungsrat vor und habe mehrere Mitglieder festnehmen lassen. Der Rat will einen friedlichen Machtübergang durch Dialog erreichen.
Die geplanten EU-Sanktionen gegen Unterstützer des weißrussischen Präsidenten Alexander Lukaschenka können bis auf weiteres nicht beschlossen werden, meldet faz.net. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur habe Zypern einen Vorbehalt gegen die Verabschiedung der Strafmaßnahmen angemeldet. Dieser solle erst dann aufgehoben werden, wenn die Europäische Union auch neue Sanktionen gegen die Türkei verhänge. Zypern und Griechenland fordern von der EU schon seit Langem, schärfer auf illegale türkische Erdgaserkundungen im östlichen Mittelmeer zu reagieren. Andere EU-Staaten seien allerdings der Ansicht, dass dies laufende Vermittlungsbemühungen erschweren könnte und wollen deswegen noch abwarten, bevor sie neuen, von Zypern vorgeschlagenen Türkei-Sanktionen zustimmen.
Für die EU sei das Vorgehen Zyperns unangenehm, weil der Auswärtige Dienst zuletzt mehrfach angekündigt habe, dass die neuen Weißrussland-Sanktionen in Kürze in Kraft treten könnten. Mit den Strafmaßnahmen habe die Staatengemeinschaft eigentlich zügig Druck auf die Führung des Landes aufbauen und ein Zeichen der Solidarität mit den Menschen setzen wollen.
Ein Gericht in der pakistanischen Stadt Lahore hat einen Christen wegen Blasphemie zum Tode verurteilt, meldet kleinezeitung.at. Er soll den Propheten Mohammed in Textnachrichten beleidigt haben, was der 37-Jährige bestreitet. Das Urteil wolle der Mann in der nächst höheren Instanz anfechten, habe sein Anwalt am Dienstagabend gesagt.
Seit Oktober 2013 befinde sich der 37-Jährige in Haft, nachdem ihn Arbeitskollegen der Gotteslästerung beschuldigt hätten. 2016 sei der Fall erstmals vor Gericht verhandelt worden.
Pakistans Menschenrechtskommission soll erst am Montag zunehmende Anzeigen wegen angeblicher Blasphemie beklagt haben. Alleine im August seien demnach 40 Fälle von angeblicher Gotteslästerung bei der Polizei gemeldet worden. „Es ist ein beispielloser Anstieg, und wir sind besorgt, dass er konfessionelle Gewalt aufflammen lassen könnte“, habe der Vorsitzende Mehdi Hassan gesagt.
Pakistan hatte die umstrittenen Blasphemiegesetze in den 1980er Jahren während der Amtszeit des ehemaligen Militärherrschers Zia ul-Haq eingeführt. Kritiker werfen den Behörden vor, dass die Gesetze missbraucht würden.
Die iranische Atomorganisation (AEOI) plant den Bau einer neuen Anlage für die Herstellung von schnelleren Zentrifugen, meldet kleinezeitung.at. „Nach der Sabotage in einem unserer Lager planen wir nun die Konstruktion einer moderneren und größeren Anlage für die Herstellung von schnelleren und fortgeschrittenen Zentrifugen“, habe AEOI-Chef Ali-Akbar Salehi am Dienstag erklärt. Mit Zentrifugen könne Uran angereichert werden.
Im Juli gab es bekanntlich eine Explosion in einem Industrieschuppen in Natans. Die AEOI habe zunächst von begrenzten Auswirkungen gesprochen, dann aber ein, dass die Explosion doch „beachtliche Schäden“ angerichtet habe. Die AEOI habe von Sabotage gesprochen, aber keine Details bekanntgeben.
Beamte einer Elite-Einheit der slowakischen Polizei haben am Dienstag erneut Razzien im Areal des Atomkraftwerks Mochovce sowie in Bratislava durchgeführt, meldet kleinezeitung.at. Die Polizeiaktion habe in Zusammenhang mit dem laufenden Fertigbau des 3. und 4. Blocks im AKW gestanden, wie die Polizei auf ihrer offiziellen Facebook-Seite bestätigt habe. Eine Polizeirazzia in Mochovce gab es bereits im März gegeben.
Ziel eines Spezialteams mit dem Decknamen „Elektro“ sei die Sicherstellung von Beweisen für ein „Strafverfahren wegen schwerem Betrug und Verletzung von Pflichten bei der Verwaltung von fremden Eigentum“, habe es geheißen. Die laufenden Strafermittlungen würden in Zusammenhang mit dem Bau der zwei neuen Meiler geführt. Dabei seien die Lieferungen von Systemen für Brandschutz und weiterer Komponenten und Einrichtungen sowie Arbeiten markant überteuert gewesen.
Laut bisherigen Feststellungen der Ermittler solle es mit Hilfe von Vertragsanhängen zu einer schrittweisen Aufstockung der vereinbarten Lieferpreise von ursprünglich maximal 3,9 Millionen Euro auf aktuell nahezu 25 Millionen Euro gekommen sein, was faktisch mehr als 600 Prozent entspreche.
Die zwei neuen Meiler im AKW Mochovce seien schon seit 2007 in Bau und sollten ursprünglich ab 2012 ans Netz gehen. Der Termin der Fertigstellung sei aber immer weiter verschoben worden, wobei die Baukosten drastisch von einst geplanten 2,8 Milliarden auf derzeit 5,7 Milliarden Euro gestiegen seien. Die slowakische Polizei überprüfe seit einigen Jahren mögliche Korruption im Hintergrund. Im Vorjahr seien in dem Zusammenhang bereits ein ehemaliger italienischer Direktor der Slowakischen Stromwerke, der Betreiberfirma des AKW, sowie ein Manager einer Zulieferfirma vorläufig festgenommen worden.
Während Elon Musk sich in Deutschland mit VW-Vorstand Herbert Diess traf und eine Testfahrt mit Volkswagens neuem Elektroauto „ID.3“ machte, brachen die Aktien seiner eigenen E-Wagenschmiede am Dienstag um mehr als 20 Prozent ein, meldet bild.de. Als Grund für das Beben wird angegeben, dass Tesla nicht in den wichtigen Aktienindex „S & P 500“ aufgenommen wurde. Diese Abfuhr sei eine große Überraschung für Anleger und Analysten gewesen. Allgemein war zuvor erwartet worden, dass Tesla in den einflussreichen Index aufgenommen werde. Eine Aufstockung des Blue-Chip-Index hätte eine Reihe von Investmentfonds gezwungen, Tesla-Aktien im Wert von schätzungsweise 40 Mrd. Dollar zu kaufen.
Die Sitzungswoche des Europaparlaments im französischen Straßburg ist wegen der Corona-Lage abgesagt worden, meldet kleinezeitung.at. Die September-Sitzung in der kommenden Woche werde stattdessen in Brüssel stattfinden, habe Parlamentspräsident David Sassoli nach einem Telefonat mit der Straßburger Bürgermeisterin Jeanne Barseghian am Dienstag mitgeteilt.
Angesichts steigender Coronavirus-Infektionsraten verschärft Großbritannien seine Regeln für soziale Kontakte, meldet orf.at. Wie Premierminister Boris Johnson gestern angekündigt habe, seien ab Montag nur noch Gruppen von bis zu sechs Menschen erlaubt. Das Verbot gelte sowohl für Außen- als auch Innenräume. Derzeit liege die Obergrenze bei 30 Menschen. „Wir müssen jetzt handeln, um die Ausbreitung des Virus zu stoppen“, habe Johnson die neuen Maßnahmen begründet. Die Sechs-Personen-Regel sei allerdings mit einer Reihe von Ausnahmen versehen. Sie gelte nicht für Schulen, Arbeitsplätze, Hochzeiten und Beerdigungen sowie Mannschaftssport, der entsprechend der Hygieneauflagen organisiert werde.
Bei Verstößen gegen die Regel drohe eine Geldstrafe von 100 Pfund (110 Euro). Bei wiederholten Verstößen könne die Strafe auf bis zu 3.200 Pfund steigen.
Die deutsch-amerikanische Diagnostik-Firma Qiagen hat einen Corona-Test entwickelt, der Infektionen deutlich schneller aufspüren soll, meldet welt.de. Das mobil einsetzbare Schnelltest-System beschleunige den Testvorgang nach Firmenangaben erheblich und könne vergleichsweise große Mengen an Proben gleichzeitig verarbeiten. Antigene gegen die Krankheit würden bei Menschen mit aktiven Infektionen innerhalb von drei Minuten erkannt, wenn der Test klar positiv ausfalle, also eine Ansteckung ausweise. „Negative Ergebnisse werden innerhalb von 15 Minuten angezeigt“, habe es in der Pflichtmitteilung, die am Dienstag nach Börsenschluss in New York verbreitet worden sei, geheißen.
Der neue Antigentest werde womöglich bereits in wenigen Wochen am Markt sein. Er werde „spätestens im vierten Quartal 2020 eingeführt“, so die Firmenmitteilung. Qiagen strebe die Registrierung in Europa an und werde bei der amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA einen Antrag auf Eilzulassung stellen, habe das Unternehmen angekündigt. Sollte in den USA wie geplant eine Befreiung von bestimmten Auflagen für die Diagnostik erfolgen, würde ein Einsatz in Umgebungen wie Flughäfen und Stadien möglich.
Nach monatelangem Corona-Shutdown wird Prostitution in Hamburg vom 15. September wieder erlaubt, meldet mopo.de. Das habe Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) auf der Landespressekonferenz am Dienstag erklärt. Weitere Lockerungen gebe es in Hamburg bei Stadionveranstaltungen und traditionellen Festen wie dem Winterdom. Teurer werde es für Maskenverweigerer, die künftig mit einem Bußgeld von 80 Euro zur Kasse gebeten werden.
Um mögliche Infektionen auch im Rotlichtgewerbe nachverfolgen zu können, seien die Prostituierten verpflichtet, Kontaktlisten zu führen und nach Terminabsprache zu arbeiten. „Nicht zulässig sind weiterhin Prostitutionsveranstaltungen und Prostitution in Fahrzeugen“, habe Leonhard gesagt.
Ausschlaggebend für die Wiederzulassung sei gewesen, dass sie im Einklang mit den benachbarten Bundesländern Schleswig-Holstein, Bremen und Niedersachsen erfolge, um Abwanderungen zu vermeiden. Außerdem sei die Entscheidung im Lichte von Gerichtsentscheidungen gefallen, so die Senatorin weiter.
Künftig seien in Hamburg auch wieder Stadionveranstaltungen mit mehr als 1000 Menschen möglich. Voraussetzung sei, dass die Stadien über mehr als 10 000 Plätze verfügten, kein festes Dach hätten und die Veranstaltung „von herausragender Bedeutung für Deutschland“ sei, wird die Senatorin weiter zitiert.