News-Redaktion / 12.08.2020 / 07:30 / Foto: cartese / 0 / Seite ausdrucken

Die Morgenlage: Regeln und Reisewarnungen

Bei Kämpfen im Südsudan sind mindestens 70 Menschen getötet worden, 19 Menschen starben bei einem versuchten Gefängnisausbruch islamistischer Kämpfer in Somalia, verhaftete Demokratie-Aktivisten in Hongkong sind gegen Kaution aus der Haft entlassen worden, Deutschland warnt vor Reisen nach Madrid und ins Baskenland, deutsche Bundesländer verschärfen die Corona-Regeln, Russland lässt einen ersten Corona-Impfstoff zu und Facebook löscht Millionen Einträge zum Corona-Virus.

Mindestens 70 Tote bei Kämpfen im Südsudan

Bei einer Auseinandersetzung zwischen Soldaten und Zivilisten im Südsudan sind laut UN-Angaben mindestens 70 Menschen getötet worden, meldet kleinezeitung.at. Hintergrund sei ein Streit über die Entwaffnung von Zivilisten, die Teil eines Friedensabkommens ist. Am Montag hätten dann bewaffnete Zivilisten eine Militärbasis im Zentrum des Landes angegriffen, habe ein Beamter am Dienstag gesagt.

Während dieser Kämpfe soll ein Markt geplündert worden sein und einige Geschäfte wären in Brand gesetzt worden, habe UN-Sprecher Stephane Dujarric in New York erklärt. Eine UN-Patrouille sei auf dem Weg. Die einheimischen Soldaten hätten sich aus dem Gebiet zurückgezogen, um eine weitere Eskalation zu vermeiden, habe es vom Militär geheißen.

19 Tote bei Gefängnisausbruch von Islamisten in Somalia

Bei einem versuchten Gefängnisausbruch in Somalias Hauptstadt Mogadischu sind 19 Personen gestorben und acht Menschen verletzt worden, meldet kleinezeitung.at. 15 Gefangene seien bei dem Vorfall am Montag getötet worden, darunter auch einige mutmaßliche Mitglieder der Terrormiliz Al-Shabaab, die versucht hätten, auszubrechen, habe ein Sprecher der Gefängniswärter am Dienstag gesagt. Zudem seien vier Wächter getötet worden, habe es geheißen.

Die mutmaßlichen Al-Shabaab-Kämpfer hätten nach Angaben der Polizei Waffen der Wächter entwendet. Danach hätten sie mehrere Stunden lang einen Teil des Gefängnisses unter ihre Kontrolle bringen können, bevor der Aufstand beendet worden sei. Ein mutmaßlicher Kämpfer sei entkommen.

Hongkonger Medienunternehmer Lai gegen Kaution entlassen

Nach mehr als 40 Stunden Polizeigewahrsam ist der Medienunternehmer Jimmy Lai in Hongkong gegen Kaution wieder freigelassen worden, meldet orf.at. Beim Verlassen eines Polizeireviers sei der Verleger von mehreren Dutzend Anhängern der Demokratiebewegung bejubelt worden. Der Zeitung „South China Morning Post“ zufolge habe Lai umgerechnet rund 32.000 Euro Kaution sowie eine zusätzliche Sicherheitszahlung hinterlegen müssen. Auch mehrere andere festgenommene Demokratie-Aktivisten seien gegen Kaution freigekommen.

EU droht Lukaschenko mit Sanktionen

Nach der umstrittenen Präsidentschaftswahl in Weißrussland hat die Europäische Union (EU) der Führung des Landes mit Sanktionen gedroht, meldet kleinezeitung.at. Die Wahl am vergangenen Sonntag sei "weder frei noch fair" gewesen, habe es in einer am Dienstag veröffentlichten Erklärung der 27 EU-Mitgliedstaaten geheißen. Die unter Druck stehende Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja habe sich zuvor nach Litauen abgesetzt.

Die EU werde die Beziehungen zu Minsk auf den Prüfstand stellen und auch "Maßnahmen" gegen weißrussische Vertreter prüfen, die für "Wahlmanipulation, Gewalt gegen regierungskritische Demonstranten sowie willkürliche Festnahmen" verantwortlich seien, hieß es.

Die EU habe zuletzt im Februar 2016 ungeachtet der Kritik von Menschenrechtlern zahlreiche Sanktionen gegen den Machtapparat von Präsident Alexander Lukaschenko auslaufen lassen. Lediglich ein bestehendes Waffenembargo sowie Strafmaßnahmen gegen vier Weißrussen, die am Verschwinden von Regime-Gegnern beteiligt sein sollen, wären zuletzt noch aufrechterhalten worden. Die Sanktionen waren 2010 verhängt worden, weil auch damals nach Vorwürfen der Wahlfälschung die weißrussischen Sicherheitskräfte brutal gegen Demonstranten vorgegangen waren.

Tausende bei Trauermarsch in Beirut

Eine Woche nach der verheerenden Explosion in Beirut haben gestern mehrere tausend Menschen an einem Trauermarsch zum Gedenken an die Opfer teilgenommen, meldet orf.at. Sie seien in der libanesischen Hauptstadt schweigend in Richtung Hafen gezogen, wie Augenzeugen berichtet hätten. Bei einer Gedenkveranstaltung seien die Namen der Todesopfer verlesen worden.

Deutschland warnt vor Reisen nach Madrid und ins Baskenland

Das deutsche Auswärtige Amt warnt nun auch vor Reisen in Spaniens Hauptstadt Madrid und ins spanische Baskenland, meldet orf.at. Das Ministerium habe das heute in Berlin mit „erneut hohen Infektionszahlen“ begründet. Bereits seit Ende Juli gelte eine Warnung vor Reisen in drei andere spanische Regionen, darunter Katalonien mit der Touristenmetropole Barcelona und die Strände der Costa Brava.

Bundesländer verschärfen Corona-Regeln

Mehrere Bundesländer wollen ihre Corona-Regeln weiter verschärfen und verschärft durchsetzen, meldet zeit.de. In Berlin etwa sollen 240 zusätzliche Mitarbeiter der Ordnungsämter darauf achten, dass die Corona-Auflagen eingehalten werden.

Auch Mecklenburg-Vorpommern wolle künftig strenger gegen Regelverstöße vorgehen. Wer sich nicht an die Maskenpflicht im Öffentlichen Nahverkehr halte, dem würden künftig 150 Euro statt wie bisher 25 Euro Bußgeld drohen, wie Innenminister Lorenz Caffier (CDU) am Dienstag nach einer Kabinettssitzung in Schwerin bekannt gegeben habe. Auch in NRW sollen Fahrgäste, die in Bussen und Bahnen ohne Maske unterwegs sind, mit 150 Euro sofort zur Kasse gebeten werden können. Lockerungen könne es nicht geben, habe Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) in Düsseldorf erklärt.

Brandenburg habe unterdessen die Maskenpflicht für den Nahverkehr sowie beim Einkaufen mindestens bis zum 4. September verlängert. Zusätzlich habe das Kabinett beschlossen, den Maskenzwang für Schulen und Horte in der Corona-Verordnung festzuschreiben. Die Maskenpflicht gelte allerdings nicht für Klassenräume und Pausenhöfe. Für die berufliche Aus- und Weiterbildung habe die Landesregierung die Abstandsregel gelockert, dafür müsse aber eine Maske getragen werden.

Große Zustimmung für Schulöffnungen

Mit Blick auf die in einigen Bundesländern bereits angelaufenen Schulöffnungen spricht sich eine große Mehrheit der Bürger für die vollständige Rückkehr in den normalen Unterrichtsbetrieb nach den Sommerferien aus, meldet dernewsticker.de. Das sei das Ergebnis einer aktuellen Forsa-Umfrage im Auftrag der Mediengruppe RTL. Demnach hielten zwei Drittel (66 Prozent) der Deutschen die Wiederaufnahme des regulären Präsenzunterrichts für richtig. Lediglich für eine geringe Minderheit (29 Prozent) komme die Öffnung nach den Corona-Schließungen zu früh. Breite Zustimmung erfahre die Rückkehr zur Normalität mit dem regulären Unterricht für die Schüler vor Ort ganz besonders unter den Ostdeutschen (79 Prozent) sowie unter den Anhängern der FDP (78 Prozent) und der AfD (86 Prozent).

Vorverkauf für Großkonzert hat trotz Kritik begonnen

Für das Düsseldorfer Großkonzert mit 13.000 Zuschauern hat trotz heftiger Kritik der Vorverkauf begonnen, meldet kleinezeitung.at. Der Ticket-Shop für das geplante Event am 4. September mit Rocker Bryan Adams und Sängerin Sarah Connor sei gestern freigeschaltet worden. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) habe das Konzert im Düsseldorfer Fußballstadion "kein gutes Signal“ genannt. Das Kabinett habe über die rechtliche Lage beraten, eine Entscheidung über eine eventuelle Absage habe es aber zunächst nicht gegeben. Laschet habe dem Düsseldorfer Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) Profilierungsversuche vorgeworfen. Es sei klar, dass bei einem solchen Großereignis "ganz Deutschland und viele in Europa auf diese Stadt gucken. Geisel habe in der "Rheinischen Post“ entgegnet, man habe sich lediglich an Recht und Gesetz gehalten. Die Corona-Vorgaben würden durch den Veranstalter sogar übererfüllt.

Russland lässt ersten Corona-Impfstoff zu

Trotz zahlreicher Sicherheitsbedenken hat Russland in einem beschleunigten Zulassungsverfahren die entscheidende Sicherheitsüberprüfung einfach übersprungen und einen ersten Corona-Impfstoff zugelassen, meldet dw.com. Präsident Wladimir Putin habe im Schaltgespräch mit der Regierung zum zugelassenen Impfstoff gesagt: "Ich weiß, dass er ziemlich gut wirkt, er sorgt für eine beständige Immunität und, ich wiederhole, er hat alle notwendigen Tests durchlaufen." Auch seine Tochter habe sich impfen lassen.

Um ihr Vertrauen in den neuentwickelten Impfstoff zu unterstreichen, hätten sich neben den 38 Testpersonen auch einige Offizielle und Funktionäre impfen lassen - darunter der Impfstoff-Entwickler Alexander Ginzburg. Unmittelbar nach Zulassung wolle Russland den Impfstoff an einer größeren Gruppe Menschen testen.

Ab Oktober sollen laut russischem Gesundheitsministerium zunächst Ärzte und Lehrer geimpft werden, dann schrittweise der Rest der Bevölkerung. Anfang des Jahres sollten laut Industrieministerium bereits "mehrere Millionen" Dosen pro Monat zur Verfügung stehen.

Facebook löschte Millionen Beiträge zum Corona-Virus

Facebook hat seit April mehr als sieben Millionen Beiträge mit Informationen zum Coronavirus gelöscht, die dem Onlinenetzwerk zufolge die Gesundheit von Menschen hätten gefährden können, meldet orf.at. Rund 98 Millionen Inhalte mit – aus der Sicht von Facebook-Mitarbeitern - zweifelhaften Informationen seien mit Warnhinweisen versehen worden, habe der Konzern gestern mitgeteilt.

Facebook verbannt den Schwarzen Peter

Der niederländische Nikolaushelfer „Zwarte Piet“ darf künftig nicht mehr mit dicker schwarzer Schminke auf Facebook und Instagram gezeigt werden, meldet orf.at. Facebook habe gestern neue Hausregeln für die Plattformen vorgestellt, um Rassismus und Antisemitismus entgegenzusteuern. Für die Niederlande und Belgien würden diskriminierende Stereotypen beim „Schwarzen Piet“ verboten, wie das Unternehmen mitteilte. Zu den Stereotypen zähle Facebook schwarze Schminke, dicke Lippen und eine Kraushaar-Perücke. Fotos, Zeichnungen oder Videos von den stereotypen Pieten können nach Meldungen von den Plattformen entfernt werden. Auf den Sozialen Netzwerken sei heftig auf die Regelung reagiert worden. Anhänger der Pieten hätten von einem „Angriff auf die Meinungsfreiheit“ gesprochen.

 

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