News-Redaktion / 02.08.2020 / 09:01 / Foto: cartese / 0 / Seite ausdrucken

Die Morgenlage: Einschränkungen und Elefanten

In großer Zahl wurde in Berlin gegen die Grundrechts-Einschränkungen im Zuge des Corona-Ausnahmezustands demonstriert, in Israel demonstrierten Tausende gegen die Corona-Politik ihres Ministerpräsidenten, die deutsche Bildungsministerin will die generelle Maskenpflicht an Schulen, im Osten Russlands wird wieder gegen die Moskauer Regierung demonstriert und die Ursache für das Massensterben von Elefanten in Botswana scheint gefunden.

Demonstration in Berlin gegen Grundrechts-Einschränkungen

Nach Polizeiangaben hätten sich 17.000 Menschen einem Demonstrationszug angeschlossen und rund 20.000 an der sich anschließend Kundgebung beteiligt. Die Demonstranten forderten ein Ende aller Auflagen, meldet kleinezeitung.at. Die Versammlung wurde von der Polizei vorzeitig mit der Begründung aufgelöst, die Teilnehmer hätten sich nicht an die sogenannten Hygieneregeln nach genau den Corona-Verordnungen gehalten, gegen die sie demonstrierten. Bei anderen Demonstrationen der vergangenen Wochen war der Polizei die Durchsetzung ebendieser Regeln nicht so wichtig. Bei der Auflösung der Kundgebung sollen nach Polizeiangaben 18 Polizeibeamte verletzt worden sein.

Zu der Demonstration unter dem Motto "Das Ende der Pandemie - Tag der Freiheit" hatte die Initiative "Querdenken 711" aufgerufen. In Stuttgart hatte diese Initiative bereits wiederholt demonstriert.

An mehreren Stellen begegneten sich, von Polizeieinheiten abgeschirmt, Protestzug und Teilnehmer kleinerer Gegendemonstrationen. Gegendemonstranten unter dem Motto "Omas gegen rechts" hätten dem Zug "Nazis raus" entgegen gerufen, was von den Demonstranten aufgenommen und zurückgerufen wurde.

Tausende Israelis protestieren gegen Netanjahus Corona-Kurs

Tausende Israelis haben an mehreren Orten des Landes gegen Korruption und das Krisenmanagement von Ministerpräsident Benjamin Netanyahu in der Corona-Pandemie protestiert, meldet kleinezeitung.at. Nach Angaben eines Sprechers der Polizei vom Samstagabend hätten an einer Demonstration nahe der offiziellen Residenz des 70-Jährigen in Jerusalem mehr als 7.000 Menschen teilgenommen und den Rücktritt des Regierungschefs gefordert.

Demonstriert worden sei auch in Tel Aviv. Von den Organisatoren der Proteste hätten zunächst keine Teilnehmerzahlen vorgelegen. Die Polizei sei mit Hunderten Beamten im Einsatz gewesen, nachdem am Dienstag bei einem Anti-Netanjahu-Protest Demonstranten in Tel Aviv mutmaßlich von Rechten angegriffen wurden.

Bildungsministerin will deutschlandweite Maskenpflicht an Schulen

Kurz vor dem Ende der Sommerferien in sechs Bundesländern hat sich Bildungsministerin Anja Karliczek (CDU) für eine Maskenpflicht in den Schulgebäuden ausgesprochen, meldet dernewsticker.de. Es sei zwar "nachvollziehbar", wenn Länder auf Abstandsregeln in den Schulen verzichten wollen, weil die räumlichen Bedingungen ansonsten nur eingeschränkt Präsenzunterricht zulassen würden, habe Karliczek der "Welt am Sonntag" gesagt. Dennoch werde "der Präsenzunterricht nur dann funktionieren können, wenn weitere Regelungen zur Hygiene, zum Tragen von Schutzmasken sowie zum Abstandhalten auf dem Schulhof und auf den Fluren strikt eingehalten werden". Berlin, Bayern und Baden-Württemberg hätten eine solche Maskenpflicht bereits eingeführt.

Söder strikt gegen Lockerungen

CSU-Chef Markus Söder hat sich gegen weitere Lockerungen und für höhere Bußgelder ausgesprochen, meldet dtoday.de. "Wir müssen damit rechnen, dass Corona mit voller Wucht wieder auf uns zukommt", habe Söder der "Bild am Sonntag" gesagt. Der bayerische Ministerpräsident habe die Gefahr eines Lockdown beschworen. Gefragt sei "absolute Wachsamkeit", deshalb sei "jetzt nicht die Zeit für neue Lockerungen oder naive Unvorsichtigkeit". Das Virus bleibe eine Daueraufgabe, "die uns permanent unter Stress setzt". Die zweite Welle sei "praktisch doch schon da", habe der bayerische Ministerpräsident gesagt. "Sie schleicht durch Deutschland. Es gilt daher, noch aufmerksamer zu sein und rasch und konsequent zu reagieren."

Quarantäne für Österreicher in Estland und Litauen

Ab kommenden Montag müssen Reisende aus Österreich sich sowohl in Estland als auch in Litauen in eine zweiwöchige Quarantäne begeben, meldet kleinezeitung.at. Die Gesundheitsbehörden der beiden baltischen Staaten hätten am Freitagnachmittag ihre jeweilige aktualisierte Liste von Ländern mit hohem Covid-19-Infektionsrisiko veröffentlicht. In Estland stünden nun 15 europäische Länder auf der ominösen "Schwarzen Liste", in Litauen zwölf. Neben Österreich seien in beiden Ländern auch Malta und Frankreich ab kommender Woche darauf neu verzeichnet. Der dritte baltische Staat, Lettland, habe bereits am 25. Juli eine Quarantänepflicht für Einreisende aus Österreich verhängt.

Griechenland öffnet sechs Häfen für Kreuzfahrtschiffe

Griechenland hat am Samstag sechs seiner wichtigsten Häfen wieder für Kreuzfahrtschiffe geöffnet, meldet dtoday.de. Die ersten Schiffe würden jedoch erst in drei Wochen erwartet. Tourismusminister Harry Theoharis hätte dem internationalen Verband der Kreuzfahrtbetreiber und drei großen Anbietern Anfang der Woche die geplante Wiedereröffnung mitgeteilt, habe die amtliche Nachrichtenagentur ANA berichtet. Schifffahrtsminister Giannis Plakiotakis rechne wegen der Corona-Pandemie jedoch frühestens ab dem 20. August wieder mit internationalen Kreuzfahrtschiffen in griechischen Gewässern.

Theoretisch stünden den Kreuzfahrtschiffen nun die Häfen Piräus in Athen, Rhodos, Iraklio, Volos, Korfu und Katakolo offen.

Katastrophenzustand in australischem Staat Victoria ausgerufen

Wegen steigender Coronavirus-Infektionszahlen haben die Behörden im australischen Bundesstaat Victoria den Katastrophenzustand ausgerufen und eine nächtliche Ausgangssperre verhängt, meldet orf.at. Zudem dürfe nur noch eine Person aus jedem Haushalt einmal am Tag einkaufen gehen, habe Victorias Regierungschef Daniel Andrews gesagt. In Melbourne, der Hauptstadt des Bundesstaates, dürften sich die Menschen nicht mehr als fünf Kilometer von zu Hause entfernen. Es seien die bisher strengsten Kontakt- und Bewegungsbeschränkungen in dem Bundesstaat. Sie sollen für sechs Wochen bis Mitte September gelten.

Wieder regierungskritische Massenproteste in Chabarowsk

Das vierte Wochenende in Folge haben in der ostrussischen Stadt Chabarowsk tausende Menschen gegen die Festnahme des Provinzgouverneurs Sergej Furgal demonstriert, meldet dtoday.de. Bei strömendem Regen seien die Demonstranten am Samstag durch die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz im fernen Osten Russlands gezogen und hätten Kreml-kritische Parolen gerufen. Die Massenproteste in Chabarowsk gehören zu den größten Demonstrationen gegen die Regierung in Moskau seit Jahren.

Viele Demonstranten hätten russische Flaggen geschwenkt und Schilder mit Aufschriften wie "20 Jahre - Kein Vertrauen" in die Höhe gehalten, mit denen sie auf den seit dem Jahr 2000 regierenden russischen Präsidenten Wladimir Putin anspielten. Nach Schätzung von Journalisten hätten an der Demonstration rund 30.000 Menschen teilgenommen. Im Vergleich zu den Vorwochen sei der Protest sichtbar kleiner ausgefallen.

Im 750 Kilometer entfernten Wladiwostok hätten sich hunderte Menschen an einer Solidaritätskundgebung für die Menschen in Chabarowsk beteiligt. Nach Angaben der Menschenrechtsgruppe OWD-Info seien mehrere Menschen festgenommen worden.

Umfrage: Grüne und AfD verlieren

Die AfD und die Grünen haben in der Wählergunst leicht verloren, meldet dernewsticker.de. Im Sonntagstrend, den das Meinungsforschungsinstitut Kantar/Emnid wöchentlich für "Bild am Sonntag" erhebt, kämen die Grünen in dieser Woche demnach auf 17 Prozent, ein Prozentpunkt weniger als in der Vorwoche. Auch die AfD verliere einen Punkt und komme in dieser Woche auf zehn Prozent. Die SPD könne einen Punkt zulegen und komme jetzt auf 16 Prozent.

Klar stärkste Kraft bleibe die Union mit 37 Prozent. Die FDP bleibe unverändert bei sechs Prozent, die Linke unverändert bei acht Prozent.

Ursache für Elefanten-Massensterben in Botswana gefunden?

Nach dem Tod von mindestens 281 Elefanten im afrikanischen Botswana meinen Experten und Regierung nun, den Grund für das Massensterben gefunden zu haben, meldet stern.de. Sie vermuten ein natürliches Toxin.

Über die genaue Zahl der toten Elefanten, die in den vergangenen Wochen im Okavango-Delta im Nordwesten des Landes gefunden wurden, gibt es unterschiedliche Angaben. Neben der oben erwähnten offiziellen Zahl, sollen Tierschützer berichten sogar von mehr als 350 gefundenen Kadavern berichten. Wilderei habe als Todesursache ausgeschlossen werden können, da die toten Tiere mit intakten Stoßzähnen gefunden worden seien. Nun sei die Todesursache für das mysteriöse Elefantensterben anscheinend gefunden worden: Vorläufige Tests würden auf ein natürlich vorkommendes Toxin als wahrscheinliche Ursache hindeuten, habe ein hochrangiger Wildtierbeamter der Nachrichtenagentur Reuters gesagt. Es wäre höchst unwahrscheinlich, dass eine Infektionskrankheit dahinterstecke, habe Cyril Taolo, amtierender Direktor des Ministeriums für Wildtiere und Nationalparks, hinzugefügt.

Das Hauptaugenmerk liege nun auf der Untersuchung von Umweltfaktoren, wie natürlich produzierte Toxine von Bakterien, die in der Umwelt vorkommen, beispielsweise in Gewässern. Taolo habe erklärt, dass einige Bakterien auf natürliche Weise Gift produzieren könnten, insbesondere in stehendem Wasser. 

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