Ein Grenzkonflikt zwischen China und Indien fordert immer mehr Tote, 13 Zivilisten starben bei einem Luftangriff im Jemen, in Peking gibt es wegen des Corona-Virus wieder Schulschließungen und Reiseverbote, Berlin will Migranten aus Griechenland aufnehmen, etliche EU-Staaten vereinbaren gemeinsame technische Standards für Corona-Apps und eine Studie bestätigt, dass Kinder das Corona-Virus seltener verbreiten als Erwachsene.
Bei Kämpfen zwischen indischen und chinesischen Einheiten an der gemeinsamen Grenze hat es nach jüngsten Angaben zahlreiche Tote gegeben, meldet deutschlandfunk.de. Wie die indische Armee mitgeteilt habe, seien 20 ihrer Soldaten getötet worden. Nach Angaben der in Peking erscheinenden staatlichen Zeitung „Global Times“ habe es auch auf chinesischer Seite Opfer gegeben – wie viele, sei nicht mitgeteilt worden.
Die Kämpfe hätten sich am Montagabend an einem umstrittenen Grenzabschnitt in der nordwestindischen Region Ladakh ereignet. Beide Staaten gäben der jeweils anderen Seite die Schuld. Bereits in den vergangenen Wochen habe es an der Grenze Spannungen mit Faustkämpfen und Steinwürfen zwischen Soldaten gegeben. Inzwischen sollen sich ranghohe Armeevertreter Indiens und Chinas getroffen haben, um die Situation zu entschärfen.
Bei einem Luftangriff der von Saudi-Arabien angeführten Koalition im Norden des Bürgerkriegslandes Jemen sind mindestens 13 Zivilisten getötet worden, meldet kleinezeitung.at. Unter den Opfern seien auch vier Kinder, habe die Hilfsorganisation Save the Children mitgeteilt.
Ein Sprecher des von den Houthi-Rebellen kontrollierten jemenitischen Gesundheitsministeriums habe erklärt, der Angriff in der Provinz Saada hätte ein Fahrzeug getroffen. Alle Insassen seien demnach ums Leben gekommen.
Die Koalition um Saudi-Arabien wiederum habe am Dienstag mitgeteilt, sie hätte eine ballistische Rakete zerstört, welche die Houthis auf Saudi-Arabien abgefeuert hätten. Ziel des Geschosses sei demnach die Grenzstadt Najran im Süden Saudi-Arabiens gewesen sein.
Im Jemen tobt seit mehr als fünf Jahren ein Bürgerkrieg. Die Houthis kontrollieren große Teile des Landes im Süden der Arabischen Halbinsel, darunter die Hauptstadt Sanaa. Die von Saudi-Arabien angeführte Koalition unterstütze die offiziell anerkannte Regierung im Kampf gegen die vom Iran unterstützten Rebellen. Der Konflikt habe im Jemen eine humanitäre Katastrophe verursacht. Rund 80 Prozent der Bevölkerung seien nach Angaben der UNO auf humanitäre Hilfe angewiesen.
Wegen des neuen Coronavirus-Ausbruchs in Peking werden alle Schulen der Millionenmetropole geschlossen, meldet orf.at. Die Gesundheitskommission der chinesischen Hauptstadt habe heute mitgeteilt, dass der Unterricht ab morgen wieder online stattfinde. Auch Studenten dürften nicht an Pekings Hochschulen zurückkehren. Außerdem müssten die Menschen auf nicht notwendige Reisen verzichten, so die Behörden. Bewohnern von Gegenden in Peking mit „mittlerem oder hohem“ Risiko habe die Stadtverwaltung ein Verlassen der Stadt ausdrücklich untersagt. Jeder andere, der Peking verlassen wolle, müsse einen maximal sieben Tage alten negativen Test vorweisen. Nach zwei Monaten ohne neue Ansteckungen waren vergangene Woche neue Fälle in Peking gemeldet worden. Gestern hätten die Behörden in der Hauptstadt 27 neue Infektionsfälle binnen 24 Stunden registriert.
In Frankreich haben mehr als 10.000 Krankenhaus-Mitarbeiter gegen die Finanznot im Gesundheitssystem protestiert, meldet dtoday.de. Als Lehre aus der Corona-Krise hätten sie am Dienstag in Paris und zahlreichen anderen Städten eine höhere Bezahlung und mehr Geld für die Patienten-Versorgung gefordert.
Allein in Paris seien tausende Mediziner sowie Kranken- und Altenpfleger auf die Straße gegangen, wie AFP-Reporter berichtet hätten. "Handeln tut Not", habe es auf Transparenten geheißen. "Die Krankenhäuser ersticken - I can't breathe" (Ich kann nicht atmen) auf anderen. In Paris sei es nach der friedlichen Demonstration vor dem Gesundheitsministerium zu Zusammenstößen mit der Polizei gekommen. Die Beamten hätten Tränengas eingesetzt, um die Menge zu zerstreuen. Auch in anderen Großstädten wie Bordeaux, Marseille und Lyon seien jeweils tausende Menschen auf die Straße gegangen. Insgesamt seien 220 Kundgebungen im ganzen Land angemeldet gewesen.
Die Demonstranten hätten von der Regierung massive Investitionen in die öffentlichen Krankenhäuser in Frankreich gefordert. Sie waren in der Corona-Krise mit mehr als 29.400 Toten schnell an ihre Belastungsgrenze gekommen. In Paris sei erstmals eine parlamentarische Untersuchungskommission zum Umgang der Behörden mit der Krise zusammengekommen.
Einstimmig hat das ungarische Parlament am Dienstag das Gesetz über die Rücknahme des umstrittenen Corona-Notstandsgesetzes verabschiedet, meldet kleinezeitung.at. Zugleich hätten die Abgeordneten über den Gesetzentwurf hinsichtlich der Einführung des Gesundheitsnotstandes abgestimmt, der Sonderbefugnisse hinsichtlich der Corona-Pandemie beinhalte. Dieser Gesetzentwurf habe die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit verfehlt, da sich die Opposition der Stimme enthalten hätte. Es habe erst in zweiter Abstimmung mit einfacher Mehrheit, 135 Ja- und 54 Nein-Stimmen sowie drei Stimmenthaltungen, verabschiedet werden können. Über den konkreten Termin der Abschaffung des Notstandes werde die Regierung entscheiden. Nach Bekanntgabe dieses Termins verliere das Notstandsgesetz seine Gültigkeit. Dies dürfte voraussichtlich am 20. Juni erfolgen.
Nach Angaben der Opposition wolle sich die Regierung von Premier Viktor Orban mit dem Gesundheitsnotstand neue Sonderbefugnisse sichern. Dieser Notstand könne laut Gesetz künftig von der Regierung auf Empfehlung des Landes-Amtsarztes und nach ministerieller Vorlage ohne parlamentarische Zustimmung ausgerufen werden, wenn eine Epidemie von internationaler Tragweite drohe, wenn Menschenleben, die Gesundheit oder die medizinische Versorgung in Gefahr seien. Weiter werde der Krisenstab fortbestehen, der die Vorbereitung auf eine eventuelle zweite Epidemie-Welle leiten solle.
Wegen anhaltender Verstöße gegen die Corona-Vorsichtsmaßnahmen verbietet das Bundesland Bremen den nächtlichen Außerhausverkauf von Alkohol an Wochenenden und Feiertagen in bestimmten Bereichen, meldet dtoday.de. Die Erfahrungen während des vergangenen Wochenendes würden leider keine andere Wahl lassen, habe Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) am Dienstag erklärt. Laut Innenbehörde gelte die Allgemeinverfügung von Freitag an ab 22.00 Uhr an Wochenenden sowie vor Feiertagen in verschiedenen zentralen Straßenzügen der Innenstadt. Sie greife sowohl in Restaurants als auch am Kiosk und am Imbiss. Mäurer habe auf Erfahrungen von Polizei und Gastronomen verwiesen, die jüngst von "Feierszenen auf Bürgersteigen und Straßen" unter Alkoholeinfluss zu später Stunde berichtet hätten.
"Hunderte von Heranwachsenden und jungen Erwachsenen scheinen an bestimmten Hotspots am Wochenende jedes Bewusstsein für die aktuelle Pandemiesituation zu vergessen", habe Mäurer erklärt.
Das Land Berlin hat am Dienstag ein Aufnahmeprogramm für 300 Migranten aus Griechenland beschlossen, meldet dtoday.de. Der Senat habe eine Aufnahmeanordnung von Innensenator Andreas Geisel (SPD) gebilligt, bei der es angeblich um besonders schutzbedürftige Menschen gehe. Das Berliner Landesprogramm berücksichtige neben „unbegleiteten Minderjährigen“ insbesondere auch Schwangere, Kranke, allein reisende Mütter und Väter mit ihren Kindern und Menschen ab 60 Jahren als Angehörige der Covid 19-Risikogruppe. "Neben der humanitären Katastrophe droht wegen der Corona-Pandemie auch eine Gesundheitskatastrophe", habe Geisel die Entscheidung begründet. Allerdings zeigten bisherige Aufnahmeprogramme, dass letztlich mehrheitlich junge Männer gekommen sind.
Die verschiedenen Coronavirus-Apps der EU-Staaten sollen künftig Informationen untereinander austauschen können und so die Kontaktverfolgung von Infizierten über Ländergrenzen hinweg möglich machen, meldet orf.at. Darauf hätten sich mehrere EU-Länder geeinigt wie die EU-Kommission gestern mitgeteilt habe. Dabei seien alle Länder, deren Apps auf eine dezentrale Speicherung der Daten setzen.
Nach Angaben der EU-Kommission hätten sich die teilnehmenden Länder auf eine Reihe technischer Details geeinigt. Die französische und die ungarische App seien nicht dabei, weil sie die gesammelten Daten zentral auf einem Server speichern und nicht dezentral auf den Handys.
In Stuttgart hat am Dienstag die grün-schwarze Landesregierung unter Ministerpräsident Winfried Kretschmann auf einer Pressekonferenz das vorläufige Ergebnis einer Studie vorgestellt, die von den Universitätskliniken Ulm und Heidelberg im Auftrag der Landesregierung durchgeführt worden war, meldet tagesspiegel.de. Das Ergebnis: Kinder steckten sich nicht häufiger, sondern tendenziell seltener mit dem Coronavirus an als Erwachsene.
Im Gegensatz zu anderen Infektionskrankheiten seien Kinder im Zusammenhang mit Covid-19 keine Infektionstreiber, habe Klaus-Michael Debatin, Ärztlicher Direktor für Kinder- und Jugendmedizin am Universitätsklinikum Ulm, gesagt. Insgesamt hätten sie sich seltener angesteckt als ihre Eltern. Zu diesem Ergebnis sei auch der am 27. Mai veröffentlichte Zwischenbericht gekommen. Ein abschließendes Ergebnis werde in drei bis vier Wochen erwartet.
In Teilen der Millionenmetropole New York war womöglich jeder dritte Mensch bereits mit dem Coronavirus infiziert, meldet welt.de. Das gehe aus Zahlen einer Antikörper-Studie hervor, die der Gouverneur des Bundesstaats, Andrew Cuomo, am Dienstag erläutert habe. Im besonders stark von der Pandemie betroffenen und eher ärmeren Stadtteil Bronx seien demnach bei 32,6 Prozent aller Getesteten Antikörper gefunden worden. In Brooklyn und Queens sei dies noch bei gut jedem fünften Test der Fall gewesen, im reicheren Manhattan war mit 16,5 Prozent jeder sechste Test positiv.
Insgesamt seien in der Stadt New York bei 21,6 Prozent der Überprüften die Antikörper gefunden worden, die nach einer Infektion mit dem Coronavirus entstehen. Im gesamten Bundesstaat New York seien zwischen 1. Mai und 13. Juni rund 12.000 Menschen zufällig ausgesucht und getestet worden. Bei 13,4 Prozent sei der Test positiv ausgefallen.
Nach Lobbyismusvorwürfen zieht sich der CDU-Bundestagsabgeordnete Philipp Amthor aus dem Untersuchungsausschuss zum Terroranschlag auf dem Berliner Breitscheidplatz zurück, meldet welt.de. Das habe der Parlamentarische Geschäftsführer der Union, Michael Grosse-Brömer, am Dienstagabend mitgeteilt. «In einem einvernehmlichen Gespräch haben wir uns heute darauf verständigt, dass er seine Aufgabe an einen Kollegen abgibt, damit die Aufklärungsarbeit des UA in keiner Weise belastet wird», habe er erklärt. Amthor war stellvertretendes Mitglied in dem Gremium.