News-Redaktion / 22.04.2020 / 08:38 / Foto: cartese / 0 / Seite ausdrucken

Die Morgenlage: Geldwäsche und Gaststätten

Tote gab es bei einem Anschlag im Libanon, Israel hat iranische Milizen in Syrien angegriffen, die afghanische Regierung ließ weitere Taliban-Kämpfer frei, in Libyen wird weiter gekämpft, wegen der Corona-Zwangsmaßnahmen wird die Geldwäsche zunehmen, Österreich öffnet die Gastronomie ab Mitte Mai wieder und der SPD-Gesundheitsexperte weiß noch nicht, ob familiäre Weihnachtsfeiern erlaubt sein werden.

Mindestens sieben Tote bei Anschlag im Libanon

Ein bewaffneter Mann hat im Libanon mindestens sieben Menschen erschossen, meldet kleinezeitung.at. Bei den Opfern in dem Ort Baklin im Schuf-Gebirge handle es sich um zwei Libanesen und fünf Syrer, habe die staatliche libanesische Nachrichtenagentur NNA am Dienstag gemeldet. Der Täter habe eine Pumpgun und eine Kalaschnikow benutzt. Sicherheitskräfte hätten nach dem flüchtigen Mann gesucht. Motiv und weitere Hintergründe der Bluttat seien zunächst unklar gewesen. Der Fernsehsender LBCI habe gemeldet, es seien insgesamt neun Leichen entdeckt worden. Die Opfer seien an drei verschiedenen Orten getötet worden. In einem halb fertiggestellten Gebäude seien demnach ein Mann, eine Frau und zwei Kinder tot aufgefunden worden.

Iranische Kämpfer in Syrien bei israelischem Angriff getötet

Bei einem israelischen Luftangriff in der Nähe der zentralsyrischen Stadt Palmyra sind nach Angaben von Aktivisten neun regierungstreue Kämpfer getötet worden, meldet kleinezeitung.at. Es handle sich um drei Syrer und sechs Ausländer, habe die in Großbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Dienstag mitgeteilt. Die israelische Armee habe die Angaben auf Nachfrage am Dienstag nicht kommentieren wollen.

Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte soll der israelische Luftangriff Militärposten iranischer Milizen in der Wüste zum Ziel gehabt haben. Die Beobachtungsstelle mit Sitz in London stütze sich auf ein Netzwerk von Aktivisten in Syrien. Von unabhängiger Seite könnten ihre Angaben kaum überprüft werden.

Der Angriff habe sich offenbar wenige Stunden nach einem Treffen zwischen dem syrischen Machthaber Bashar al-Assad und dem iranischen Außenminister Jawad Zarif ereignet. Bei dem Treffen der engen Verbündeten sei es um die Entwicklungen in der Region vor dem Hintergrund der Coronavirus-Pandemie gegangen.

Afghanische Regierung ließ weitere 71 Taliban frei

Die afghanische Regierung hat 71 weitere inhaftierte Taliban freigelassen, meldet kleinezeitung.at. Die Anhänger der militant-islamistischen Gruppe seien abhängig von Alter, Gesundheitszustand und verbliebener Haftstrafe entlassen worden, habe der Sprecher des Sicherheitsrates, Javid Faisal, am Dienstag auf Twitter mitgeteilt.

Vergangene Woche hätten auch die Taliban weitere Gefangene freigelassen - inzwischen seien es insgesamt 60 Männer. Die Regierung habe inzwischen mehr als 400 Taliban auf freien Fuß gesetzt.

UNO „extrem besorgt“ über Kämpfe in Libyen

Die Vereinten Nationen haben sich „extrem besorgt“ gezeigt angesichts der sich verschlechternden Lage in Libyen und der dort zunehmenden Kämpfe, meldet orf.at. Bei Angriffen auf bewohnte Gegenden im Raum Tripolis seien in den vergangenen Tagen fünf Zivilisten getötet und 28 weitere verletzt worden, darunter Frauen und Kinder, habe die UNO-Unterstützungsmission (UNSMIL) mitgeteilt. Die Angriffe auf bewohnte Gegenden hätten auf dramatische Weise zugenommen.

In Libyen ringen die Regierung von Ministerpräsident Fajis al-Sarradsch und General Chalifa Haftar um die Macht. Haftar, der von einer Gegenregierung mit Sitz im Osten des Landes unterstützt wird, hatte vor einem Jahr eine Offensive auf Tripolis angeordnet.

Aldi und Kaufland wollen Mundschutzmasken anbieten

Erste große Einzelhandelsketten planen die Aufnahme von Mundschutzmasken in ihr Sortiment, meldet dernewsticker.de.. Aldi Süd und Kaufland wollten schon bald entsprechende Masken anbieten: "Wir arbeiten derzeit mit Hochdruck daran, dem momentanen Bedarf der Verbraucher an Schutzmasken zeitnah nachzukommen", habe eine Kaufland-Sprecherin dem Nachrichtenportal Watson mitgeteilt. Dazu prüfe man gemeinsam mit den Lieferanten verschiedene Bezugsquellen. "Sobald wir Masken in entsprechender Qualität und Menge anbieten können, werden diese umgehend in unseren Filialen erhältlich sein", so die Sprecherin weiter.

Laschet für weitere Corona-Lockerungen

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat sich in der Coronakrise für eine "Kultur der offenen transparenten Abwägung" ausgesprochen, meldet dernewsticker.de. "Wir müssen klar sagen, dass auch wesentliche Schäden durch die harten Maßnahmen entstanden sind", habe Laschet der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Mittwochsausgabe) gesagt und dafür plädiert, dass sich Bund und Länder auf ihrem nächsten Treffen am 30. April auf weitere Lockerungen des öffentlichen Lebens einigten. Zwar wisse man dann noch nicht, wie die jetzt beschlossenen Maßnahmen sich auswirkten. "Ich glaube trotzdem, dass man noch einmal über ein paar weitere Maßnahmen nachdenken muss", so der CDU-Politiker weiter. Dazu zähle er vor allem den Sport. Weitere Öffnungen müssten aber auch Kindertagesstätten, Spielplätze und Schulen betreffen. Laschet habe kritisiert, dass die Lebenswirklichkeit vieler Kinder durch die Corona-Politik aus dem Blick geraten sei.

Zunehmende Geldwäsche-Aktivitäten in der Corona-Krise

In der Kriminalpolizei wachsen die Sorgen über eine rasante Zunahme von Geldwäsche-Aktivitäten im Zuge der Coronakrise, meldet dernewsticker.de. Die Banden der Organisierten Kriminalität stellten gerade ihr Geschäftsmodell um, habe der stellvertretende NRW-Landesvorsitzende des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK), Oliver Huth, dem Nachrichtenportal n-tv gesagt. So sei unter anderem mit deutlich mehr Geldwäsche zur rechnen. Dabei gehe es nicht nur um illegale Einnahmen innerhalb einer Bande, so der NRW-BDK-Vize weiter. Geldwäsche würde die Organisierte Kriminalität nun auch "als Dienstleistung" anbieten.

Darüber hinaus werde es nach Einschätzung des Kriminalisten "als Folge gewaltsamen Drucks der Verbrecherbanden" auch zu Immobilienverkäufen kommen. "Momentan weiß niemand, was ein Eiscafé in der Innenstadt von Frankfurt, Düsseldorf oder Stuttgart wert ist, weil unklar ist, was es für Umsätze macht", wird der NRW-BDK-Vize weiter zitiert. Wenn eine Bande noch viel Geld aus einem Drogengeschäft herumliegen habe, schlage sie "günstig zu".

Einer der Gründe für die neuen Aktivitäten der Organisierten Kriminalität sei auch, dass Drogengeschäfte und Prostitution fast völlig zum Erliegen gekommen seien. "Die Logistik für den Drogenschmuggel nach Europa funktioniert nicht mehr", habe Huth dem Nachrichtenportal n-tv gesagt. Zudem beobachte man, dass Autos und Lastwagen "abgefackelt werden, um die Versicherungen abzuzocken". Mit "absoluter Sicherheit" zunehmen würden "Geschäfte mit Wucherzinsen und Schutzgelderpressung", so der NRW-BDK-Vize weiter.

SPD-Gesundheitsexperte rät von Urlaubsreisen im Sommer ab

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach rät vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie eindringlich davon ab, im Sommer in den Urlaub zu fahren, meldet dernewsticker.de. "Ich halte es für eine grotesk schlechte Idee, diesen Sommer in den Urlaub zu fahren", habe Lauterbach dem Nachrichtenportal Watson gesagt. Darüber zu sprechen, ob Weihnachten wie gewohnt im Familienkreis stattfinden könne, sei nach Meinung des SPD-Gesundheitsexperten „aktuell noch zu früh. Niemand von uns weiß, wie die Lage um Weihnachten herum sein wird".

Österreich will Gastronomie und Schulen am 15. Mai öffnen

Die Regierung hat für die Wiedereröffnung von Gastronomie und Schulen einen neuen Stichtag genannt, meldet orf.at. Die Gastronomie solle Mitte Mai wieder in den Normalbetrieb übergehen, allerdings mit eingeschränkten Öffnungszeiten. Ebenso solle der Schulbetrieb ab diesem Zeitpunkt „schrittweise“ wieder starten. Das habe Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Dienstag bei einer Pressekonferenz gesagt.

Bereits mit 1. Mai sollen sämtliche Geschäfte – also auch solche mit einer Fläche von mehr als 400 Quadratmetern – öffnen dürfen, dabei bleibe es. Masseure, Fußpfleger und Friseure dürften wieder ihre Dienstleistungen anbieten, wobei Mund-Nasen-Schutzmasken getragen werden müssten und der Abstand von einem Meter zu beachten sei, so Kurz. Mitte Mai solle wieder Parteienverkehr in Ämtern stattfinden – auch Gottesdienste sollen mit diesem Termin wieder stattfinden dürfen.

Slowakei lockert Maßnahmen in vier Schritten

Der Coronavirus-Krisenstab der slowakischen Regierung hat einen Vierphasenplan zur Lockerung der Schutzmaßnahmen beschlossen, meldet orf.at. Die erste Phase ab heute erlaube unter anderem die Öffnung von Geschäften mit einer Verkaufsfläche von maximal 300 Quadratmetern unter strengen Hygieneauflagen. Auch die meisten Dienstleistungsbetriebe mit derselben Maximalfläche dürften wieder öffnen.

Ausgenommen seien vorerst allerdings Dienstleistungen mit engem Kontakt, also etwa Friseurgeschäfte oder Kosmetiksalons. Sie dürften erst in der zweiten Phase öffnen, die nach Überprüfung der ersten Phase voraussichtlich zwei Wochen später beginne. Sollte es nach der ersten Phase allerdings zu einem deutlichen Anstieg an Neuinfektionen mit Covid-19 kommen, würden die Lockerungen wieder zurückgenommen.

Zahl der Todesopfer in Italien steigt wieder

Die Zahl der Todesfälle ist in Italien, Spanien und Frankreich erneut gestiegen, meldet orf.at. In Italien seien 534 Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet worden, gestern seien es noch 454 gewesen.

In französischen Krankenhäusern und Pflegeheimen sei die Zahl der Todesopfer um 531 gestiegen, aber den 13. Tag in Folge seien weniger Patienten auf Intensivstationen behandelt worden als tags zuvor, habe Gesundheitschef Jerome Salomon berichtet. Allgemein müssten im Krankenhaus den siebten Tag in Folge weniger Menschen behandelt werden.

In Spanien habe sich die Zahl der verstorbenen Covid-19-Patienten um 430 erhöht und damit wieder etwas mehr als zuletzt. Der Zuwachs liege aber deutlich niedriger als in den vergangenen Wochen. Auch andere Zahlen stützten die Hoffnung, dass sich die Epidemie in Spanien verlangsame.

Entscheidung über Kauf von Tornado-Nachfolgern frühestens 2022

Die Luftwaffe wird wohl noch Jahre auf Nachfolger für ihre betagten Tornado-Kampfjets warten müssen, meldet dernewsticker.de. Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) habe eine entscheidungsreife Beschlussvorlage frühestens für 2022 in Aussicht gestellt: "Wir müssen im Ministerium jetzt mit den Vorarbeiten beginnen, damit wir im Jahr 2022 oder 2023 eine entscheidungsreife Vorlage für den Bundestag haben", habe Kramp-Karrenbauer der "Süddeutschen Zeitung" (Mittwochsausgabe) gesagt. Die Verteidigungsministerin beabsichtige, einen Teil der Tornados - solche Maschinen, die auch als Atombomber eingesetzt werden können - durch US-Jets vom Typ F-18 zu ersetzen. An diesem Mittwoch wolle sie im Verteidigungsausschuss des Bundestags über den Stand des Projektes informieren.

Sie lesen gern Achgut.com?
Zeigen Sie Ihre Wertschätzung!

via Paypal via Direktüberweisung
Leserpost

netiquette:

Leserbrief schreiben

Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Verwandte Themen
News-Redaktion / 19.04.2024 / 16:00 / 0

Haften wir bald für alle EU-Bankpleiten?

In aller Eile hat der Ausschuss für wirtschaftliche und monetäre Angelegenheiten des Europäischen Parlaments trotz aller Warnungen eine Empfehlung für die gemeinschaftliche Einlagensicherung beschlossen. Die…/ mehr

News-Redaktion / 19.04.2024 / 15:45 / 0

Westjordanland: EU beschließt Sanktionen gegen israelische Siedler

Die Mitgliedstaaten der Europäischen Union haben am Freitag beschlossen, Sanktionen gegen bestimmte israelische Siedler und ihre Organisationen im besetzten Westjordanland und in Ost-Jerusalem zu verhängen.…/ mehr

News-Redaktion / 19.04.2024 / 10:58 / 0

Entschädigung für die Frage „Wo kommst du wirklich her?“

Die Berliner Polizei wurde von einem Gericht dazu verurteilt, eine Entschädigung von 750 Euro für diese „rassistische Frage“ zu zahlen. Hintergrund ist ein Vorfall, bei dem…/ mehr

News-Redaktion / 19.04.2024 / 07:30 / 0

Letzter Verbündeter im Sahel geht auf Distanz zu den USA

Die Regierung des Tschad hat gedroht, eine wichtige Vereinbarung zur Sicherheitszusammenarbeit mit den USA zu beenden. In dem Schreiben, das letzte Woche an den US-Verteidigungsattaché…/ mehr

News-Redaktion / 19.04.2024 / 07:00 / 0

Berichte: Israel führt Gegenschlag auf den Iran aus

Aus dem Iran kamen Meldungen von Explosionen im Landesinneren. Das berichten mehrere US-Medien am Freitag unter Berufung auf Regierungsangaben. Laut iranischen Staatsmedien wurde die Luftabwehr…/ mehr

News-Redaktion / 19.04.2024 / 06:30 / 0

Werteunion will bei Bundestagswahl 2025 antreten

Die "Werteunion" unter Leitung des Ex-Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen will 2025 bei der Bundestagswahl antreten. "Derzeit gibt es drei Landesverbände, im Mai kommen zum Beispiel Nordrhein-Westfalen…/ mehr

News-Redaktion / 19.04.2024 / 05:58 / 0

Corona-Aufarbeitung light: Ampelkoalition erwägt Bürgerrat

Die Ampel-Koalition erwägt, zur Aufarbeitung der Pandemiepolitik einen Bürgerrat einzusetzen. Eine Haftbarmachung der Verantwortlichen soll so zerredet werden. Die Ampelkoalition wird kaum an einer Aufarbeitung…/ mehr

News-Redaktion / 18.04.2024 / 16:43 / 0

Bundesrechnungshof mahnt Habeck erneut ab

Das Bundeswirtschaftsministerium ist mit der Förderung der Energiewende völlig überfordert. Der Bundesrechnungshof hat festgestellt, dass das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA), das dem Bundeswirtschaftsministerium…/ mehr

Unsere Liste der Guten

Ob als Klimaleugner, Klugscheißer oder Betonköpfe tituliert, die Autoren der Achse des Guten lassen sich nicht darin beirren, mit unabhängigem Denken dem Mainstream der Angepassten etwas entgegenzusetzen. Wer macht mit? Hier
Autoren

Unerhört!

Warum senken so viele Menschen die Stimme, wenn sie ihre Meinung sagen? Wo darf in unserer bunten Republik noch bunt gedacht werden? Hier
Achgut.com