Das UNO-Welternährungsprogramm muss die Hilfe für notleidende Familien im Bürgerkriegsland Jemen aus Geldmangel halbieren, so dass den Betroffenen nun Hunger droht, die afghanische Regierung entlässt wieder 100 Taliban-Kämpfer aus der Haft, die EU will mehr Staatsbeteiligungen an Unternehmen, die Türkei nimmt keine Migranten mehr zurück, die spanische Industrie darf wieder arbeiten und Boris Johnson konnte das Krankenhaus verlassen.
Trotz der dramatischen humanitären Lage im Jemen muss das Welternährungsprogramm (WFP) der UNO seine Hilfe für das Bürgerkriegsland aus Geldmangel drastisch kürzen, meldet orf.at. Der Einsatz im Jemen leide unter einer kritischen Finanzierungslücke, man habe keine andere Wahl, als die Hilfe um die Hälfte zu reduzieren, habe eine WFP-Sprecherin gestern mitgeteilt.
Notleidende Familien würden deshalb ab Mitte April statt monatlich nur noch alle zwei Monate Unterstützung erhalten. In dem bitterarmen Land im Süden der Arabischen Halbinsel tobt bekanntlich seit mehr als fünf Jahren ein Bürgerkrieg zwischen den Huthi-Rebellen und der von Saudi-Arabien gestützten Regierung. Der Konflikt hat den Jemen in einen humanitären Notstand gestürzt. 24 Millionen Menschen – rund 80 Prozent der Bevölkerung – seien nach UNO-Angaben auf Hilfe angewiesen. Viele von ihnen müssten hungern. Die Vereinten Nationen sprächen von der größten humanitären Krise der Neuzeit.
Die afghanische Regierung hat am Samstag weitere 100 inhaftierte Taliban freigelassen, meldet kleinezeitung.at. Das habe der Nationale Sicherheitsrat am Sonntag mitgeteilt. Sie hätten sich verpflichtet, nicht mehr an Kämpfen teilzunehmen. Freigelassen worden seien die Gefangenen abhängig von Gesundheitszustand, Alter und verbleibender Haftstrafe.
Die Taliban hätten am Sonntag ihrerseits angekündigt, 20 Gefangene freizulassen. Sie sollten dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) noch am Sonntag in der südlichen Provinz Kandahar übergeben werden, habe der Sprecher der militant-islamistischen Gruppe, Suhail Shaheen, auf Twitter mitgeteilt. Seit Mittwoch habe die Regierung inzwischen insgesamt 300 Taliban auf freien Fuß gesetzt.
Die Europäische Union sieht die Notwendigkeit von Regierungsbeteiligungen an Unternehmen und begründet diese mit der Abwendung von Übernahmen aus China, meldet kleinezeitung.at. Einem Bericht der Zeitung "Financial Times" (FT) zufolge habe die EU-Kommissarin für Wettbewerb, Margrethe Vestager, die Mitgliedsländer aufgefordert, Anteile an Unternehmen zu kaufen, um der Bedrohung durch chinesische Übernahmen entgegenzuwirken. "Wir sehen keine Probleme mit Staaten, die notfalls als Marktteilnehmer auftreten, wenn sie Anteile an einem Unternehmen mit der Absicht erwerben, eine solche Akquisition zu verhindern," habe Vestager in einem Interview der FT gesagt. Es bestünde ein echtes Risiko, dass durch die Coronavirus-Krise angeschlagene Unternehmen Gegenstand einer Übernahme werden könnten.
In den USA ist die Zahl der Todesopfer im Zusammenhang mit dem Coronavirus am zweiten Tag in Folge gesunken, meldet dtoday.de. Die Johns-Hopkins-Universität in Baltimore habe am Sonntagabend (Ortszeit) 1514 Todesfälle innerhalb der vorherigen 24 Stunden verzeichnet. Am Samstag hätte die Universität noch 1920 Corona-Tote gezählt, am Freitag 2108.
Der Virologe Anthony Fauci, der US-Präsident Donald Trump im Kampf gegen Pandemie berät, habe zuvor die vorsichtige Hoffnung geäußert, dass die USA möglicherweise im Mai damit beginnen könnten, ihre massiven Abschottungsmaßnahmen etwas zu lockern. Die Lage werde Ende April beurteilt, und dann würden entsprechende Entscheidungen getroffen, habe Fauci gegenüber CNN erklärt.
Trump hatte angekündigt, am Dienstag ein Expertengremium vorzustellen, das über eine Lockerung der Einschränkungen beraten soll. Diesem "Rat zur Öffnung unseres Landes“ würden "großartige Ärzte und Geschäftsleute" sowie parteiübergreifende Experten angehören, habe es vom US-Präsidenten geheißen. Die Entscheidungen über die Ausgangsbeschränkungen lägen in den USA allerdings überwiegend in den Händen der Bundesstaaten sowie kommunalen Behörden und nicht denen der Bundesregierung in Washington.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan nimmt das Rücktrittsgesuch seines Innenministers Süleyman Soylu nicht an, meldet kleinezeitung.at. Soylu werde sein Amt weiter ausüben, habe das Büro des Präsidenten am Sonntagabend erklärt. Zuvor hätte Soylu nach Kritik an seiner extrem kurzfristigen Ankündigung einer Ausgangssperre wegen der Coronavirus-Pandemie ein Rücktrittsgesuch eingereicht.
In der Erklärung des türkischen Kommunikationsministeriums seien zudem Soylus Verdienste hervorgehoben worden, u.a. dessen „entschlossener Kampf“ gegen die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK. Durch seine erfolgreichen Dienste habe er die Achtung des Volkes gewonnen.
Der sogenannte Flüchtlingspakt zwischen der EU und der Türkei wird praktisch seit Anfang März nicht mehr angewendet, meldet faz.net. Ankara nehme – angeblich wegen der Corona-Pandemie - keine Migranten mehr aus Griechenland auf, habe der griechische Migrationsminister Notis Mitarakis der Athener Zeitung „Ethnos“ am Sonntag gesagt. In den ersten zwei Monaten des Jahres seien die vom EU-Türkei-Flüchtlingspakt vorgesehenen Rückführungen aus Griechenland deutlich gestiegen, seitdem verweigere die Türkei die Rückführungen, habe Mitarakis gesagt.
In Spanien nehmen von heute an viele Industriebereiche die Arbeit wieder auf, meldet tagesschau.de. Die Regierung habe die Regelung aufgehoben, nach der nur noch Betriebe arbeiten dürften, die lebenswichtige Produkte herstellen. Vor allem die Baubranche atme auf: Die Arbeit auf den tausenden Baustellen könne wieder anlaufen.
Die spanische Regierung habe eine Liste von Empfehlungen für die Menschen veröffentlicht, die ab heute gelten. Demnach solle jeder, der bei der Arbeit Kontakt zu Kunden habe, Handschuhe und Mundschutz tragen. Arbeitskleidung solle jeden Tag bei mindestens 60 Grad gewaschen werden und wer kann, soll mit dem Auto oder dem Fahrrad zur Arbeit fahren. Wer auf die öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen sei, soll ab heute Gesichtsmasken tragen. Die Regierung wolle sie an U-Bahn-Stationen verteilen lassen. Es sei sichergestellt, dass es genügend Masken für alle gebe, habe Ministerpräsident Sánchez gestern vor der Presse erklärt. Nach seinen Worten sei Spanien noch weit vom "Sieg gegen das Coronavirus entfernt". Sanchez weiter: "Wir befinden uns weiterhin im Alarmzustand. Deshalb bleibt auch die generelle Ausgangssperre in Kraft. Es endet nur der Winterschlaf unserer Wirtschaft."
Der an der Lungenkrankheit Covid-19 erkrankte britische Premierminister Boris Johnson ist am Ostersonntag aus dem Krankenhaus entlassen worden, wird aber auf ärztlichen Rat hin die Regierungsgeschäfte nicht sofort wieder aufnehmen, meldet kleinezeitung.at. Nach dem Verlassen der Klinik habe Johnson gesagt, dass sein Leben auf des Messers Schneide gestanden hätte.
Johnson sei auf den Landsitz Chequers nordwestlich von London gebracht worden, um sich dort weiter zu erholen. Wann er seine Arbeit wieder aufnehmen könne, blieb zunächst unklar.
Israels Präsident Reuven Rivlin hat den Antrag von Ex-Armeechef und Parlamentspräsident Benny Gantz zurückgewiesen, ihm mehr Zeit für die Regierungsbildung einzuräumen, meldet dtoday.de. Rivlin hätte Gantz wissen lassen, dass die Frist "unter den gegenwärtigen Umständen" nicht verlängert werden könne, habe es in einer am Sonntag veröffentlichten Erklärung des Präsidenten geheißen. Die Frist für die Regierungsbildung laufe heute ab.
Gantz war nach der Parlamentswahl im März vor knapp vier Wochen von Rivlin mit der Regierungsbildung beauftragt worden. Seitdem habe er mit seinem ehemaligen Rivalen Benjamin Netanjahu über die Bildung einer Einheitsregierung verhandelt.
Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un hat Staatsmedien zufolge seine jüngere Schwester erneut ins Politbüro des Zentralkomitees von Nordkoreas regierender Partei der Arbeit (PdAK) berufen, meldet zeit.de. Damit sei Kim Yo Jong Teil einer der höchsten Führungsbehörden des totalitär regierten Landes. Wie die staatliche Nachrichtenagentur KCNA berichtet habe, sei die Entscheidung über ihre Wiedereinsetzung als stellvertretendes Mitglied in dem Gremium in einer von ihrem Bruder geleiteten Sitzung getroffen worden. Beobachtern zufolge zeige die Berufung Kim Yo Jongs ihre wachsende Rolle als Beraterin von Kim Jong Un. Nach Berichten südkoreanischer Medien sei sie 32 Jahre alt. Erstmals ist sie im Oktober 2017 zum "alternativen Mitglied" des Politbüros ernannt worden. Laut Berichten der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap sei sie vor einem Jahr bei einer Plenarsitzung der PdAK aus dem Büro entfernt worden, hätte aber weitere hochrangige Posten behalten.
Neben ihrer Funktion im Politbüro sei Kim Yo Jong stellvertretende Direktorin der Abteilung für Agitation in der PdAK. Anfang März habe Nordkorea erstmals eine offizielle Erklärung in ihrem Namen veröffentlicht.
Ganz in der Nähe des Hauptbahnhof Frankfurt am Main hat die Polizei am Samstagabend einen Mann mit einem Schuss gestoppt, der die Polizisten zuvor mit zwei Messern angegriffen hatte, meldet fr.de. Wie die Polizei mitgeteilt habe, sei eine Streife gegen 21.30 Uhr an eine Straßenecke geschickt worden, nachdem Anrufer Streitigkeiten zwischen mehreren Menschen gemeldet hatten. Die Polizisten seien dort auf zwei Männer getroffen und hätten ihre Personalien aufnehmen wollen. „In dieser Situation näherte sich […] ein zunächst Unbekannter im Rücken der Beamten, der zwei Messer mit sich führte“, habe es von der Frankfurter Polizei geheißen. „Noch bevor der Unbekannte damit zustechen konnte, gelang es einem der Beamten, seinen Kollegen zur Seite zu ziehen und sich einige Meter abzusetzen“, wird der Polizeibericht weiter zitiert.
Doch der Mann sei weiter mit den beiden Messern auf die Beamten zugegangen. Er hätte nach Angaben der Polizei die Aufforderung, die Messer fallen zu lassen, ignoriert. Ein Polizist schoss dem Mann daraufhin in den Oberschenkel. Der Verletzte, ein 26-Jähriger, wurde von einem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht. Außer Alter und Geschlecht wurden in dieser Meldung keine weiteren Identitätsmerkmale des Messer-Angreifers verraten.
Bei einer Messerattacke sind in Rostock zwei Männer schwer verletzt worden, meldet welt.de. Wie die Staatsanwaltschaft Rostock gestern mitgeteilt habe, hätte ein Mann am Vorabend nach einem Streit auf zwei andere Männer vor einem Supermarkt im Stadtteil Lütten Klein eingestochen. Ein Opfer hätte eine lebensbedrohliche Stichverletzung im Brustbereich erlitten, habe Harald Nowack, Sprecher der Staatsanwaltschaft, gesagt. Der Täter sei geflüchtet und trotz Großfahndung zunächst nicht gefunden worden. „Wir konnten leider noch nicht mit den Verletzten sprechen, um deren Identität zu klären und Hinweise auf die Tat zu erhalten“, wird Nowack weiter zitiert. Auch zur Identität des Täters enthielt die Meldung keinerlei Angaben.