IS-Häftlinge in Nordsyrien starteten einen Gefangenenaufstand, im Zuge von Gefangenenaufständen im Iran kam es zu einem Massenausbruch, in Polen rufen Oppositionspolitiker zum Boykott der Präsidentenwahl auf, Mecklenburgs Ministerpräsidentin will noch schärfere Corona-Regeln, das Klinikum Wolfsburg nimmt keine Patienten mehr auf, in Bayern wurden 600 Asylbewerber unter Quarantäne gestellt, Portugal verleiht illegalen Einwanderern ein Blitz-Aufenthaltsrecht, damit auch sie Corona-Hilfen bekommen und in Deutschland wächst die Befürchtung, dass die Lebensmittelpreise deutlich steigen werden.
In einem Gefängnis im Nordosten Syriens mit Häftlingen der IS-Miliz ist eine Meuterei ausgebrochen, meldet kleinezeitung.at. Dabei sei mehreren Insassen am Sonntag die Flucht gelungen, wie ein hochrangiges Mitglied der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) mitgeteilt habe. Zur Zahl der Geflüchteten und ihrer Nationalität habe er keine Angaben gemacht.
Die Ghuiran-Haftanstalt in Hassakeh, in der es zu dem Aufstand gekommen sei, unterstehe den kurdisch-arabischen SDF-Milizen. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte seien vier Häftlinge aus dem Gefängnis entkommen. Die Meuterei sei von Mitgliedern der Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) angezettelt worden. In dem Gefängnis seien rund 5.000 Häftlinge untergebracht.
Die Situation in dem Gefängnis war nach Angaben des SDF-Mitglieds am Sonntagabend weiterhin angespannt. Flugzeuge der US-geführten Militärkoalition seien über dem Gefängnis und der Gegend gekreist, sagte er. Ein Sprecher der Militärkoalition habe bestätigt, dass die Allianz mit Luftüberwachung helfe, während die SDF versuchen würden, die Lage in dem Gefängnis wieder unter Kontrolle zu bringen. Die kurdisch dominierten SDF hielten nach eigenen Angaben weiterhin insgesamt rund 12.000 IS-Mitglieder gefangen. Darunter seien diesen Angaben zufolge neben Syrern und Irakern auch 2.500 bis 3.000 Jihadisten aus rund 50 anderen Staaten.
Nach einem weiteren Massenausbruch aus einem Gefängnis im Westen des Iran suchen die Behörden nach 54 flüchtigen Häftlingen, meldet orf.at. Insgesamt seien am Freitag 74 Insassen aus dem Gefängnis in der Stadt Sakkes geflohen, 20 von ihnen seien wieder gefasst worden, habe die amtliche iranische Nachrichtenagentur IRNA am Sonntag berichtet. Vier Gefängniswärter seien im Zusammenhang mit der Flucht festgenommen worden. Bereits am 20. März, am ersten Tag des persischen Neujahrsfestes, seien mehr als 20 Häftlinge aus einem Gefängnis im Südwesten des Iran entkommen. Seitdem habe es IRNA zufolge außerdem in drei Gefängnissen im Westen des Landes Aufstände von Insassen gegeben.
Polens liberale Opposition hat die Wähler zum Boykott der Präsidentschaftswahl am 10. Mai aufgerufen, die die regierenden Rechtskonservativen trotz der Coronavirus-Pandemie weiterhin abhalten wollen, meldet orf.at. „Lasst uns diese Wahlen boykottieren, euer Leben ist das Wichtigste“, habe die liberale Präsidentschaftskandidatin Malgorzata Kidawa-Blonska gestern vor Journalisten in Warschau gesagt. Kidawa-Blonska selbst habe den Wahlkampf ausgesetzt, um den Kampf gegen die Ausbreitung des Virus nicht zu behindern. „Die Präsidentschaftswahlen in der gegenwärtigen Situation zu organisieren, ist kriminell“, heiße es in ihrer Erklärung.
In einer kürzlich veröffentlichten Umfrage hätten sich 72 Prozent der Polen für eine Verschiebung der Wahl ausgesprochen. Breite Kritik habe es an der regierenden Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) gegeben, die das Wahlgesetz dahingehend änderte, dass Bürger über 60 Jahre und unter Quarantäne stehende Menschen per Briefwahl wählen könnten.
Präsident Andrzej Duda, der für eine zweite Amtszeit kandidiere, habe zur Wahl gesagt: Er hoffe, dass die Polen nach Ostern wieder zu einem „normalen Leben“ zurückkehren könnten und die Voraussetzungen für die Abstimmung gegeben seien. Duda werden bei einer Wahl im Mai bessere Chancen eingeräumt als bei einem Termin im Herbst.
Die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig (SPD), will die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus noch einmal verschärfen, meldet dernewsticker.de. "Ein Instrument ist, dass wir das Kontaktverbot Richtung Osterferien noch einmal uns anschauen müssen und in meinen Augen eher noch konkretisieren und verschärfen müssen", habe Schwesig am Sonntag in der Interview-Aufzeichnung für die ARD-Tagesthemen gesagt. "Wir müssen sicherstellen, dass die Leute nicht in Deutschland hin und her reisen, und mit Blick auf Ostern sage ich ganz klar, müssen wir sogar noch mal schauen, ob unsere Regeln und Vorschriften reichen oder ob wir nachschärfen müssen." Es sei wichtig, dass jetzt "alle zuhause bleiben, und sich in ihrem Umfeld bewegen und nicht quer durch Deutschland reisen."
Das Klinikum Wolfsburg nimmt ab sofort keine Patienten mehr auf, meldet dernewsticker.de. "Da Mitarbeiter des Klinikums Wolfsburg positiv auf eine Infektion mit dem Coronavirus getestet wurden, werden die Sicherheitsmaßnahmen weiter erhöht. Ab sofort sind keine Besuche mehr erlaubt (auch nicht die bisherigen Ausnahmen), es werden keine neuen Patienten aufgenommen", habe die Stadt Wolfsburg am Sonntag mitgeteilt. Neue Patienten verteile man auf umliegende Krankenhäuser.
"Das gesamte Klinikumspersonal arbeitet ab sofort im Vollschutz. Die Patienten werden so verteilt, dass nur noch ein Patient pro Zimmer liegt", heiße es in der Mitteilung. Man veranlasse weitere Tests auf Infektionen.
Weil sieben Asylbewerber und ein Mitarbeiter positiv auf das neue Coronavirus getestet wurden, stehen jetzt 600 Migranten in einem Ankerzentrum in Bayern unter Quarantäne, meldet, welt.de. Das habe die Regierung von Unterfranken am Sonntag mitgeteilt. Die infizierten Asylbewerber sollten in einem gesonderten Gebäude unterkommen. Für die Einrichtung gelte ein Aufnahme- und Verlegungsstopp. In dem Ankerzentrum im Landkreis Schweinfurt soll die Identität von Asylbewerbern festgestellt werden.
Portugal gibt allen bisher noch illegalen Migranten im Schnellverfahren das Aufenthaltsrecht, meldet kleinezeitung.at. Mit dieser Maßnahme wolle die sozialistische Regierung von Ministerpräsident Antonio Costa den Migranten gerade in diesen Zeiten einen freien und kostenlosen Zugang zum öffentlichen Gesundheitssystem und Sozialleistungen ermöglichen. Voraussetzung: Die Migranten müssten bereits einen Antrag auf Bleiberecht gestellt haben. Mit der Aufenthaltsgenehmigung und dem Bleiberecht könnten die Migranten zudem auch staatliche Hilfen in Anspruch nehmen, die im Zuge der Corona-Maßnahmenpakete verabschiedet wurden. Das komme vor allem bis zu 150.000 Brasilianern zugute, die teils "schwarz" und ohne Papiere im Bau- und Landwirtschaftssektor arbeiteten. Unterdessen fordere Portugal zusammen mit Spanien, Frankreich und Italien sogenannte "Corona-Bonds", um die besonders hart von der Epidemie betroffenen Staaten zu unterstützen.
Die deutsche Ernährungsindustrie fürchtet steigende Lebensmittel-Preise aufgrund der Coronakrise, meldet dernewsticker.de, "Es gibt derzeit viele Faktoren in der Lieferkette, die den Preis beeinflussen. Neben den fehlenden Erntehelfern gibt es auch in der Ernährungsindustrie und im Handel Personal-Engpässe", wird Stefanie Sabet, Geschäftsführerin der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE), in den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Montagausgaben) zitiert.
Sollten die strengen Restriktionen, insbesondere die geschlossenen Grenzen in einigen EU-Ländern oder auch das deutsche Einreiseverbot für Erntehelfer, anhalten, wäre es "auch nicht auszuschließen, dass dann einzelne Produkte in bestimmten Regionen nicht mehr vorrätig sein werden", so Sabet. Schwierigkeiten würde es mittlerweile auch bei Verpackungen geben. Viele Verpackungen, etwa Dosen, seien chinesische Importgüter. Auch bei ihnen komme es zu Problemen. Sabet habe daher gefordert, dass die Politik die strengen Vorschriften bei Verpackungen lockern solle, um entlastend einzugreifen. Zudem habe sie gefordert, dass Lebensmittellieferungen an den Grenzen bevorzugt behandelt werden müssten.
Auch im Bürgerkriegsland Libyen gilt wegen einer drohenden Ausbreitung des Coronavirus eine tägliche Ausgangssperre, meldet kleinezeitung.at. Zwischen 14.00 und 7.00 Uhr dürften die Menschen ihre Häuser nicht mehr verlassen, habe die international anerkannte Regierung mit Sitz in Tripolis am Sonntag mitgeteilt. Die Gegenregierung im Osten des Landes, die General Haftar unterstützt, hatte bereits eine komplette Ausgangssperre wegen des Coronavirus verhängt. Diese gelte bereits seit Mittwoch und zunächst noch bis kommenden Freitag. In diesen zehn Tagen dürften die Menschen ihre Häuser überhaupt nicht verlassen.
Der Mangel an Beatmungsgeräten ist eine große Herausforderung in der Corona-Krise, zwingt Ärzte und Krankenpfleger zu kreativen Lösungen, meldet kleinezeitung.at. Aus Italien stamme die Idee, dass Corona-Patienten in Notfällen auch mit Hilfe herkömmlicher Tauchermasken künstlich beatmet werden könnten. Inzwischen hätten Krankenhäuser anderswo in Europa die Idee aufgegriffen. In Belgien seien Tests an Patienten geplant.
Das Erasme-Krankenhaus außerhalb von Brüssel kooperiere mit dem Therapiegeräte-Hersteller Endo Tools Therapeutics, der einen speziellen Aufsatz für die Tauchermasken herstellt. So könnten die Masken an herkömmliche BiPAP-Beatmungsgeräte angeschlossen werden, die Druckluft in die Masken leiten.
Da die Anzahl an Beatmungsgeräten knapp ist, könnten die Tauchermasken nach Einschätzung von Experten eine Übergangslösung sein, um Patienten zu versorgen, die eigentlich intensivmedizinisch behandelt werden müssten, für die aber keine Plätze mehr zur Verfügung stünden.
Der Nachteil an den Masken sei, dass diese nicht für medizinische Zwecke hergestellt worden seien und jeweils nur für einen Patienten verwendet werden könnten.
Bei den Waffentests am Wochenende will Nordkorea den Staatsmedien des Landes zufolge einen besonders großen Raketenwerfer eingesetzt haben, meldet spiegel.de. Der Test des "super-großen" Mehrfach-Raketenwerfers sei erfolgreich verlaufen, habe es in den Berichten geheißen. Bei der Übung sollen vor allem technologische und taktische Besonderheiten des Systems geprüft worden sein. Von der nordkoreanischen Zeitung "Rodong Sinmun" veröffentlichte Bilder hätten Raketen gezeigt, die von einer Rampe mit sechs Abschussröhren hochschießen und anscheinend ein Ziel auf einer Insel treffen.