Ein Anschlag in Afghanistan forderte zahlreiche Todesopfer, Italien verschärft die Ausgangssperre nach einem rasanten Anstieg der Zahl gemeldeter Coronavirus-Toter, Bayern, das Saarland, Kalifornien, New York und andere verhängen Ausgangssperren, Nordkorea testet wieder Raketen, Großbritannien schließt Pubs und Kultureinrichtungen, Kirchen in den USA wollen nicht schließen und auf eine ICE-Strecke in Hessen gab es möglicherweise einen Anschlagversuch.
Bei einem Anschlag in Afghanistan sind am Freitag mindestens 24 Mitglieder der Sicherheitskräfte in der südlichen Provinz Sabul getötet worden, meldet dtoday.de. Der Angriff habe sich in der Nacht auf einem Stützpunkt von Polizei und Armee nahe der Provinzhauptstadt Kalat ereignet, wie Gouverneur Rahmatullah Jarmal mitgeteilt habe. Sechs bei der Polizei eingeschleuste Angreifer hätten das Feuer auf ihre schlafenden Kameraden eröffnet. 14 Soldaten und zehn Polizisten wären bei dem Angriff am Freitag getötet worden, habe der Chef des Provinzrats von Sabul, Ata Dschan Hak Bajan gesagt. Vier weitere afghanische Sicherheitskräfte würden vermisst. „Die Angreifer hatten Verbindungen zu den Taliban“, habe er gesagt. Sie seien mit Waffen und Munition geflohen. Die radikalislamischen Taliban hätten sich zunächst nicht geäußert.
Die an Pakistan grenzende Provinz Sabul werde zu großen Teilen von den Taliban kontrolliert. Der Angriff sei einer der blutigsten seit der Unterzeichnung eines Ende Februar geschlossenen Abkommens zwischen den USA und den Taliban, das den Abzug der US-Truppen im Gegenzug für Sicherheitsgarantien regele.
Nordkorea hat nach einem südkoreanischen Medienbericht zwei Kurzstreckenraketen abgefeuert, meldet kleinezeitung.at. Die ballistischen Kurzstreckenraketen seien am Samstag in Richtung Japanisches Meer (koreanisch: Ostmeer) abgeschossen worden, habe die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf die südkoreanische Armee gemeldet.
Der Abschuss sei in der nördlichen Provinz Pyongan erfolgt, habe es unter Berufung auf den südkoreanischen Generalstab geheißen. Einzelheiten zur Reichweite und Höhe hätte es zunächst nicht gegeben.
Im Rahmen einer Verschärfung der seit vergangener Woche geltenden Ausgangssperre hat die italienische Regierung am Freitag die landesweite Schließung von Parks, Grünflächen und Spielplätzen beschlossen, meldet kleinezeitung.at. Die schärferen Maßnahmen seien ergriffen worden, nachdem die Zahl der Coronavirus-Todesopfer und der Infizierten in Italien wieder sprunghaft angestiegen seien. 627 Todesopfer mehr als am Vortag seien am Freitag in Italien gemeldet worden – ein Rekordzuwachs seit Beginn der Epidemie. Die Zahl der Todesopfer sei damit auf 4.032 Personen gestiegen, habe der Zivilschutz in Rom mitgeteilt.
Verboten wären nun auch Freizeitaktivitäten außer Haus, gehe aus der neuen Verordnung der Regierung hervor, die bis zum 25. März gelte. Sport im Freien sei zwar weiterhin erlaubt, allerdings nur in der Nähe der eigenen Wohnung. Die Sicherheitsdistanz von einem Meter zu anderen Personen müsse eingehalten werden. Lebensmittelgeschäfte auf Bahnhöfen würden geschlossen. Reisen zu Ferienwohnungen seien verboten.
Bayern will im Kampf gegen das Coronavirus mit neuen Einschränkungen das öffentliche Leben praktisch zum Erliegen bringen, meldet dtoday.de. Es seien „grundlegende Ausgangsbeschränkungen“ angeordnet worden, habe Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Freitag nach einer Sondersitzung des Kabinetts gesagt. „Wir fahren das öffentliche Leben nahezu vollständig herunter.“ Seit Mitternacht würden unter anderem auch Restaurants und Gaststätten geschlossen, die Bürger sollten möglichst zu Hause bleiben. Die Vorgaben sollen zunächst für zwei Wochen gelten.
Nach Bayern hat auch das Saarland Ausgangsbeschränkungen im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie verfügt, meldet az-online.de. Seit Samstag 00.00 Uhr dürfe man die eigene Wohnung nur noch verlassen, wenn man dafür einen triftigen Grund hätte, habe der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) erklärt. Dazu gehörten der Weg zur Arbeit, notwendige Einkäufe oder Arztbesuche. Auch „gemeinsame Spaziergänge etwa in der Familie mit Abstand zu anderen bleiben weiter möglich“, habe er gesagt. Zudem würden die Restaurants im Saarland für Gäste geschlossen. Ein Abverkauf und die Lieferung von Speisen blieben aber erlaubt.
Angesichts der sich ausweitenden Corona-Krise haben die US-Bundesstaaten Kalifornien und New York drastische Maßnahmen ergriffen, meldet kleinezeitung.at. In den beiden Staaten mit insgesamt rund 60 Millionen Einwohnern würden alle nicht notwendigen Geschäfte geschlossen und die Bewohner aufgerufen, ihre Häuser möglichst wenig zu verlassen.
US-Präsident Donald Trump habe gesagt, er erwäge derzeit keine landesweite Ausgangssperre. Von Samstag an schlössen die USA ihre Grenzen zu Mexiko und Kanada für den Reiseverkehr. In den USA wurden mehr als 14.600 Infektionsfälle gemeldet – rund die Hälfte davon aus dem Bundesstaat New York. Die Zahl der Coronavirus-Toten belaufe sich auf 210.
Bereits am ersten Tag der weitgehenden Ausgangssperre aufgrund der grassierenden Coronavirus-Pandemie sind in Argentinien fast 250 Menschen wegen Verstößen gegen die Anordnung festgenommen worden, meldet kleinezeitung.at. Unter den Festgenommenen seien eine mit dem Coronavirus infizierte Ärztin, ein alkoholisierter Polizist und ein Jogger gewesen, habe die amtliche Nachrichtenagentur Télam am Freitag berichtet. In Argentinien gebe es derzeit 158 bestätigte Coronavirus-Fälle. Drei Menschen seien bisher an der Erkrankung Covid-19 gestorben.
Evangelikale Kirchen in den USA wollen trotz Ansteckungsgefahr durch das Coronavirus weiter öffentliche Gottesdienste mit Gläubigen feiern, meldet orf.at. Trotz behördlich angeordneter Obergrenzen für Massenzusammenkünfte halte etwa die evangelikale „Revival Ministries International“ in Tampa im US-Bundesstaat Florida an Gottesdiensten mit Besuchern fest, habe Kathpress berichtet.
Die Kirche werde „niemals geschlossen“, hätte Pastor Rodney Howard-Browne den Gläubigen verkündet. Es gebe Institutionen, „die offen bleiben müssen“. Auch die „First Baptist Church“ in Dallas, die von Donald Trumps spirituellem Berater Robert Jeffress geleitet werde, zögere, in der Coronavirus-Krise ihre Pforten zu schließen. Jeffress umgehe behördliche Auflagen, Gottesdienste für mehr als 500 Besucher abzusagen, indem er in mehreren Räumen parallel predigen lasse.
In Großbritannien werden zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie alle Pubs, Bars, Restaurants und Cafés geschlossen, meldet orf.at. Das teilte Premierminister Boris Johnson gestern mit. Auch Nachtclubs, Theater, Kinos, Freizeitzentren und Sportstudios dürften nicht mehr betrieben werden. Das Verbot gelte bereits ab dem Abend, so der britische Regierungschef. Bisher hatte Johnson nur empfohlen, diese Einrichtungen zu meiden. Für die von Arbeitslosigkeit betroffenen Arbeitnehmer habe die Regierung indes bekannt gegeben, dass sie Lohnausfälle von bis zu 80 Prozent ausgleichen werde.
Überlegungen der EU-Kommission für gemeinsame Staatsanleihen der EU-Länder im Kampf gegen die Corona-Pandemie – sogenannte Corona-Bonds – stoßen auf massiven Widerstand in der christdemokratischen Fraktion des EU-Parlaments, meldet dernewsticker.de. „Corona-Bonds sind nichts anderes als der Weg in die Gemeinschaftshaftung“, habe der wirtschaftspolitische Sprecher der EVP-Fraktion, Markus Ferber (CSU), den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagausgaben) gesagt. Er halte von den Corona-Bonds gar nichts. „Die Krise rund um die Auswirkungen des Corona-Virus ist kein Grund, jegliche finanzpolitische Vernunft über Bord zu werfen“, wird Ferber weiter zitiert.
Er habe damit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU) widersprochen, die sich am Freitag offen für die Einführung solcher Corona-Bonds gezeigt hätte. Wenn solche Bonds helfen würden und sie richtig strukturiert seien, „werden sie eingesetzt“, habe von der Leyen erklärt. Vor allem die italienische Regierung fordere die gemeinsamen Staatsanleihen.
Ferber habe dagegen gesagt, er glaube nicht, dass solche Instrumente nötig wären. „Die Kommission hatte angekündigt, bei den Schuldenregeln maximale Flexibilität walten zu lassen und die EZB habe mit ihrem jüngsten Anleihenkauf-Programm für günstige Refinanzierungsbedingungen in den Mitgliedstaaten gesorgt. Das sollte genügen“.
Die US-Streitkräfte haben nach eigenen Angaben erfolgreich eine Hyperschall-Rakete getestet, meldet dtoday.de. Das Geschoss mit hypersonischer Geschwindigkeit – das ist mehr als fünffache Schallgeschwindigkeit – sei vom Testzentrum auf der Hawaii-Insel Kauai abgefeuert worden und zu einem festgelegten Einschlagsort geflogen, habe das US-Verteidigungsministerium am Freitag mitgeteilt. Russland hatte bereits im vergangenen Dezember verkündet, als erstes Land weltweit Hyperschall-Raketen in Betrieb genommen zu haben. Hyperschall-Raketen gelten als potenziell gefährlicher als herkömmliche ballistische Raketen oder Marschflugkörper, weil sie von gegnerischen Verteidigungssystemen nur schwer abzufangen seien.
Unbekannte haben Befestigungen von Schienen auf der ICE-Schnellfahrstrecke Köln-Frankfurt gelöst, meldet welt.de. Ein Anschlagsversuch sei nicht ausgeschlossen, habe ein Sprecher des Landeskriminalamts (LKA) am Freitag gesagt: „Ja, das steht im Raum.“ Es werde in alle Richtungen ermittelt.
„Unter Umständen sollte ein Zug zum Entgleisen gebracht werden.“ Auf etwa 80 Metern wären in der Nähe von Niedernhausen nördlich von Wiesbaden die Befestigungen der Gleise abmontiert worden. Dazu wäre spezielles Werkzeug nötig, das nicht jeder zu Hause habe. „Das passiert nicht eben mal“, habe der Sprecher gesagt. Möglicherweise wären mehrere Täter beteiligt gewesen.
Die Strecke sei am Freitagmorgen gesperrt worden, nach dem die losen Befestigungen einem Lokführer aufgefallen wären, der ein verändertes Fahrverhalten seines ICE bemerkt hätte. Es sei kein Zug entgleist, es sei auch niemand verletzt worden. Zunächst hätte die Polizei von gelösten Schrauben berichtet, dann aber erklärt, es seien Befestigungsschienen gelockert worden.
Chinas Wirtschaft zeigt nach dem Schock der Corona-Krise dem Internationalen Währungsfonds (IWF) zufolge trotz weiter bestehender Risiken Anzeichen einer Normalisierung, meldet bild.de. Die meisten größeren Unternehmen hätten ihren Betrieb wieder aufgenommen und viele Mitarbeiter seien an ihre Arbeitsplätze zurückgekehrt, habe der IWF erklärt. Allerdings könnten die Infektionen wieder zunehmen, wenn der inländische und internationale Reiseverkehr wieder aufgenommen würde. Auch könnte der Virus-Ausbruch in anderen Ländern und die Turbulenzen an den Finanzmärkten die Geschäfte der chinesischen Exporteure erschweren.
Volkswagen wird seine Werke in den mexikanischen Bundesstaaten Puebla und Guanajuato wegen der Coronavirus-Pandemie bis auf Weiteres schließen, meldet bild.de. Dies geschehe aus Gründen des Gesundheitsschutzes, habe die Mexiko-Sparte des Wolfsburger Autobauers angekündigt. Bereits am Dienstag hatte VW angekündigt, die meisten deutschen und europäischen Werke zunächst für zwei bis drei Wochen stillzulegen, weil absehbar sei, dass die Lieferketten wegen der Virus-Ausbreitung reißen würden.