Deutschland schließt Geschäfte und Einrichtungen, in denen sich Menschen begegnen können, verbietet selbst Vereinsversammlungen und Gottesdienste und lässt nur noch notwendige Aktivitäten zu, Frankreich hat eine regelrechte Ausgangssperre verhängt, in Südkorea ist die Zahl der Neuinfektionen wieder leicht angestiegen, in Suhl gab es Randale im Asylbewerberheim wegen einer Covid-19-Quarantäne, Bestatter wollen als „systemrelevant“ eingestuft werden und die erste Börse schließt auf unbestimmte Zeit.
Der Kampf gegen Corona hat in Deutschland eine neue Dimension erreicht, meldet bild.de. Bund und Länder haben sich auf ein einheitliches Vorgehen „zur weiteren Beschränkung von sozialen Kontakten im öffentlichen Bereich angesichts der Corona-Epidemie in Deutschland“ geeinigt.
Bars, Clubs, Diskotheken, Kneipen und Theater, Opern, Konzerthäuser, Museen, Messen, Kinos, Freizeit- und Tierparks sowie Spielbanken, Spielhallen, Spielbanken, Wettannahmestellen müssen ebenso schließen, wie Spielplätze, Sportanlagen, Schwimm- und Spaßbäder sowie Fitnessstudios. Auch Prostitutionsstätten und Bordelle sind betroffen.
Verboten würden Übernachtungen in Hotels und Pensionen zu touristischen Zwecken, Treffen von Vereinen und Sport- und Freizeiteinrichtungen, Angebote in Volkshochschulen, Musikschulen und sonstigen Bildungseinrichtungen im außerschulischen Bereich, sowie Gottesdienste und andere Zusammenkünfte in Kirchen, Moscheen, Synagogen und den Häusern anderer Glaubensgemeinschaften.
Ausdrücklich nicht geschlossen“, so heißt es im Beschluss, würden Supermärkte, Wochenmärkte, Getränkemärkte, Apotheken, Sanitätshäuser, Drogerien, Tankstellen, Banken und Sparkassen, Poststellen, Friseure, Reinigungen, Waschsalons. Außerdem blieben der Zeitungsverkauf (z. B. an Kiosken) sowie Bau-, Gartenbau- und Tierbedarfsmärkte geöffnet. Bis auf Weiteres sollen diese Bereiche auch sonntags öffnen dürfen, Warteschlangen vermieden werden. Handwerksbetriebe könnten weiter arbeiten.
Im Kampf gegen die Verbreitung des Coronavirus schränkt Frankreich die Bewegungsfreiheit seiner Bürger stark ein, meldet welt.de. Die Menschen dürften ab Dienstag, 12 Uhr, ihre Häuser nur noch verlassen, um einzukaufen oder zum Arzt oder zur Arbeit zu gehen, habe Staatschef Emmanuel Macron am Montagabend in einer TV-Ansprache gesagt. „Wir sind im Krieg“, habe er im Verlauf seiner Rede immer und immer wieder betont. „Der Feind ist da und er ist unsichtbar. Aber wir werden den Krieg gewinnen“.
Die Anordnung gelte für „mindestens zwei Wochen“, Verstöße würden bestraft. Bereits am Wochenende seien landesweit Versammlungen von über 100 Menschen verboten worden, außerdem hätten Schulen, Kitas, Bars und Restaurants geschlossen. Sportliche Betätigung im Freien sei laut Macron aber weiterhin erlaubt, solange sie allein durchgeführt werde.
US-Präsident Donald Trump ruft alle Amerikaner dazu auf, im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus Ansammlungen von mehr als zehn Menschen zu vermeiden, meldet rundschau-online.de. Trump habe am Montag im Weißen Haus verschärfte Richtlinien vorgestellt.
Darin werde empfohlen, nicht notwendige Reisen zu vermeiden und auf Besuche von Bars und Restaurants zu verzichten. Wo immer es möglich sei, sollten Menschen von zu Hause aus arbeiten und Kinder zu Hause unterrichtet werden. Trump habe gesagt, eine nationale Ausgangssperre wäre derzeit nicht geplant.
Die Coronaviruskrise könne bis in den Juli oder August andauern, wird der Präsident weiter zitiert: „Wir werden sehen, was passiert. Aber ich denke, August, könnte Juli sein, könnte länger als das sein.” Der Direktor des Nationalen Instituts für Infektionskrankheiten, Anthony Fauci, habe bei der Pressekonferenz klargestellt, dass die verschärften Richtlinien nicht bis in den Sommer gelten sollten. Sie würden zunächst 15 Tage erprobt und dann neu bewertet werden.
Die Zahl der täglich erfassten Corona-Infektionen in Südkorea ist wieder leicht angestiegen, meldet kleinezeitung.at. Am Montag seien 84 Neuinfektionen festgestellt worden, hätten die Gesundheitsbehörden am Dienstag mitgeteilt. Am Wochenende hätten die Zahlen noch darunter gelegen. Die Gesamtzahl der bisher positiv auf das Coronavirus getesteten Menschen in Südkorea sei auf 8.320 gestiegen. Die Zahl der Todesfälle, die mit dem Sars-CoV-19-Erreger in Verbindung gebracht werden, sei um sechs auf 81 gestiegen. Als einen Grund für den erneuten Anstieg hätten die Behörden eine neue Häufung von Fällen in einer protestantischen Gemeindekirche in der südlich von Seoul liegenden Stadt Seongnam genannt. Dort hätte sich das Virus wegen einer "Massenzusammenkunft" unter den Kirchenmitgliedern schneller verbreitet, habe Vize-Gesundheitsminister Kim Gang Lip gesagt.
In den USA ist derweil die Einreisesperre auch für Ausländer aus Großbritannien und Irland in Kraft getreten. Amerikaner und Personen mit einer dauerhaften Aufenthaltserlaubnis (Green Card) sowie deren Angehörige dürfen aus den beiden Ländern in die USA zurückkehren, müssen sich aber einer Gesundheitskontrolle unterziehen. Sie sind außerdem aufgerufen, sich in eine 14-tägige Selbstquarantäne zu begeben. Bereits in der Nacht zu Samstag war ein 30-tägiger US-Einreisestopp für Ausländer aus dem Schengen-Raum in Kraft getreten.
In Suhl reagierte ein Teil der 500 Bewohner des Flüchtlingsheims mit Randale gegen die Quarantäne. Sie versuchten das Gelände zu verlassen, über den Zaun zu klettern, meldet bild.de. Ebenso hätten sie Gegenstände in Richtung der anrückenden Polizisten geworfen.
Die Bestatter in Bayern fordern, in Zeiten der Corona-Krise auch als «systemrelevant» eingestuft zu werden, meldet welt.de. «Wir müssen unbedingt in die Liste der systemkritischen Berufe aufgenommen werden», habe der Vorsitzende des Bestatterverbandes Bayern, Ralf Michal, in Schweinfurt gesagt. «Wir sind vergessen worden.»
Als «systemrelevant» würden derzeit beispielsweise Ärzte, Pfleger oder Polizeibeamte gelten. Sie hätten in Zeiten von Schul- und Kitaschließungen einen Anspruch auf die Notbetreuung ihrer Kinder. «Wir müssen die Versorgung sicherstellen, aber das geht nur, wenn alle unsere Mitarbeiter auch zur Arbeit kommen können», habe Michal gesagt, der auch Vizepräsident des Bundesverbandes Deutscher Bestatter ist. Er habe allerdings auch betont: «Wir rechnen nicht mit einem Anstieg der Sterbefälle über das normale Maß hinaus. Ich glaube nicht, dass es so ist, dass wir auf einmal eine Sterbewelle kriegen.»
Der tschechische Regierungschef Andrej Babis hat die EU-Kommission aufgefordert, wegen der Corona-Krise ihre Klimaschutzpläne zurückzustellen, meldet orf.at. Europa solle jetzt den sogenannten Green Deal „vergessen“ und sich stattdessen auf die Bekämpfung der Pandemie konzentrieren, habe Babis gestern in Prag gesagt. „Europa ist jetzt das größte Epizentrum des Coronavirus in der Welt“, habe er betont.
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel will heute mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan und dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron per Video über die von der Türkei provozierte Lage an der türkisch-griechischen Grenze und den Syrien-Konflikt beraten, meldet orf.at. Die drei hätten sich ursprünglich in Istanbul treffen wollen, wegen der Coronaviruskrise sei das Treffen aber in eine Videokonferenz umgewandelt worden.
Die erste Börse schließt im Zuge der Coronavirus-Krise: Die philippinische Börse hat heute auf unbestimmte Zeit den Devisen- und Anleihehandel ausgesetzt, meldet orf.at. Die Behörden führten für die erste weltweite Marktschließung Risiken für die Sicherheit der Händler an. Bislang hätten einige Börsen nur das Handelsparkett gesperrt oder den Handel nach drastischen Kurseinbrüchen unterbrochen.
Obwohl die Schließung der Börse aus gesundheitlichen Gründen geschehe, erhöhe dies die Sorge der Anleger und Analysten, dass andere Börsen folgen könnten. „Angesichts der beispiellosen Geschwindigkeit des Einbruchs der Aktienkurse wurde vorgeschlagen, dass die Börsen bald geschlossen werden könnten, wenn sich das Blatt nicht wendet“, habe das Analystenhaus Capital Economics erklärt.
Italien und Spanien stoppen Leerverkäufe an den Börsen, meldet welt.de. In Italien habe die Marktaufsicht diese Art von Geschäften am Dienstag bei 20 Aktien unterbunden, darunter die der Bank UniCredit und des Autobauers Fiat Chrysler. Das Verbot sei auf ähnliche Einschränkungen am Freitag für 85 Aktien gefolgt und gelte zunächst für 24 Stunden. Die Maßnahme könne aber ausgeweitet werden, habe die Aufsicht mitgeteilt. Spanien habe Leerverkäufe am Montag für einen Monat ausgesetzt. Leerverkäufe gelten als Faktor für die Beschleunigung von Abwärtstrends an Börsen, weil Anleger dabei auf den Kursverfall einer Aktie wetten.
Häftlinge im brasilianischen Bundesstaat São Paulo haben rebelliert und sind am Montagabend aus verschiedenen Gefängnissen geflohen, weil den Gefangenen im halboffenen Vollzug wegen des Coronavirus der vorübergehende Freigang untersagt worden war, meldet welt.de. Das habe die Regierung des Bundesstaates in einer Erklärung auf Twitter mitgeteilt. Der Freigang hätte auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden sollen, worauf die Häftlinge in Mongaguá, Tremembé, Porto Feliz und Mirandópolis mit Aufständen reagierten. Medien hätten von einer Massenflucht mit insgesamt mehr als 1300 Gefangenen berichtet.
Vor einer möglichen Verschiebung der Fußball-Europameisterschaft 2020 wegen des Coronavirus hat sich Russland als Ersatzgastgeber ins Gespräch gebracht, meldet welt.de. „Wir sind für einen Schulterschluss bereit“, habe der Chef des Organisationskomitees für die EM 2020 in St. Petersburg, Alexej Sorokin, russischen Sportmedien zufolge erklärt. Im Sommer 2018 war Russland Gastgeber der vom Weltverband Fifa organisierten Weltmeisterschaft.