Viele Tote gab es wieder bei mutmaßlich islamistischen Anschlägen in Nigeria und Afghanistan, der US-Geheimdienstkoordinator tritt zurück, ein grüner Fachpolitiker ist für einen Bundeswehreinsatz am Persischen Golf, die Polizei ermittelt wegen versuchten Mordes an einem AfD-Politiker, Kreml-Kritiker Nawalny könnte mit Gift in Berührung gebracht worden sein und es gab lokale Ereignisse wie Raubüberfälle, einen antisemitischen Angriff oder sexuelle Übergriffe.
Bei einem mutmaßlichen Angriff der islamistischen Boko Haram auf eine Begräbnisprozession im Nordosten von Nigeria sind mindestens 65 Menschen getötet worden, meldet welt.de. Das habe das Staatsfernsehen berichtet. Nach Angaben örtlicher Behörden hätten die Terroristen zunächst das Feuer auf die Begräbnisprozession eröffnet und dabei 21 Menschen getötet. Als weitere Dorfbewohner ihren bedrängten Nachbarn zu Hilfe eilen wollten, seien auch sie unter schweren Beschuss geraten. Dabei seien weitere 44 Menschen gestorben. Auch zehn Angreifer wären getötet worden.
Die Zahl der Todesopfer ist nach dem Angriff auf das Büro des afghanischen Vizepräsidentenkandidaten Amrullah Saleh in der Hauptstadt Kabul drastisch angestiegen, meldet orf.at. Mindestens 24 Menschen wären getötet und weitere 50 verletzt worden, habe das Innenministerium heute mitgeteilt. Unter den Getöteten seien vier Polizisten und vier Angreifer. Am Vorabend hatte das Gesundheitsministerium noch von zwei Toten gesprochen.
Ein Selbstmordattentäter habe tags zuvor, am ersten Tag des Präsidentschaftswahlkampfes in Afghanistan, erst eine Autobombe in der Nähe des Büros der Partei „Green Trend“ von Saleh gezündet. Daraufhin wären drei Angreifer in das fünfstöckige Gebäude eingedrungen. Erst nach mehr als sechs Stunden hätten die Sicherheitskräfte den Angriff für beendet erklärt. Bislang habe sich niemand zu dem Anschlag bekannt, so dass nicht klar sei, ob der Islamische Staat (IS) oder die Taliban zugeschlagen hätten. Rund 150 Menschen wären aus dem Gebäude gerettet worden, darunter Saleh, habe es weiter geheißen.
Der US-Geheimdienstkoordinator Dan Coats verlässt seinen Posten in der Regierung von Präsident Donald Trump, meldet welt.de. Wie Trump am Sonntag auf Twitter bekannt gegeben habe, werde Coats am 15. August ausscheiden. Es sei zunächst unklar geblieben, ob der 76-Jährige aus eigenen Stücken gehe oder ob Trump ihn zum Rücktritt gedrängt habe. Neuer Geheimdienstkoordinator solle nach dem Willen Trumps der republikanische Abgeordnete John Ratcliffe werden. Er gelte als Mitstreiter des Präsidenten.
Der außenpolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, Omid Nouripour, hält unter bestimmten Voraussetzungen eine Bundeswehrbeteiligung an einer Schutzmission für Schiffe im Persischen Golf für angebracht, meldet faz.net. Angesichts der Spannungen in der Region könne ein Einsatz der Bundeswehr zur „Deeskalation beitragen“, habe Nouripour der „Passauer Neuen Presse“ gesagt. Notwendig wäre „eine besonnene Reaktion auf die iranische Provokation“, um eine iranisch-amerikanische Überreaktion zu verhindern.
Wichtig seien allerdings die konkreten Rahmenbedingungen, sagte Nouripour. „Eine Beteiligung im Rahmen einer Koalition der Willigen lehnen wir ab.“ Großbritannien hatte vor wenigen Tagen die Idee einer europäischen Militärmission in der Straße von Hormus aufgeworfen, nachdem ein britischer Tanker in der strategisch wichtigen Meerenge von den iranischen Revolutionsgarden festgesetzt worden war. Die Gespräche über eine solche Mission liefen noch.
Die Polizei ermittelt wegen versuchten Mordes an einem AfD-Politiker aus Sachsen-Anhalt, meldet kleinezeitung.at. Nach bisherigen Erkenntnissen habe ein Unbekannter am Sonntag in der Früh in Arendsee versucht, eine Gartenlaube aus Holz auf einem Grundstück anzuzünden. Darin hätten der 32 Jahre alte Politiker und eine 27 Jahre alte Frau geschlafen. Beide seien den Angaben zufolge unverletzt geblieben.
Laut Mitteilung des AfD-Landtagsabgeordneten Jan Wenzel Schmidt habe der AfD-Vorsitzende des Kreisverbandes Altmark-West, Sebastian Koch, den Brand umgehend löschen können. In unmittelbarer Nähe hätten weitere Menschen geschlafen, darunter Kinder.
Ein politisches Motiv für die Tat werde nicht ausgeschlossen, habe ein Sprecher der Polizeiinspektion Stendal am Sonntag mitgeteilt. Beamte des Landeskriminalamtes Sachsen-Anhalt hätten einen Brandbeschleuniger gefunden. Nähere Angaben seien unter Hinweis auf laufende Ermittlungen nicht gemacht worden.
Einen Tag zuvor habe es im Bereich des Grundstücks mit der Gartenlaube ein Sommerfest der AfD für den Altmarkkreis Salzwedel gegeben. Wie ein Sprecher mitgeteilt habe, sei dies ein Fest der Jugendorganisation der AfD mit rund 100 Teilnehmern gewesen.
Laut Polizei wäre die 27-Jährige am Sonntagmorgen wach geworden, weil sie ungewöhnliche Geräusche vor der Laube bemerkt hatte. Durch ein Fester hätte sie gegen 3.30 Uhr gesehen, wie eine unbekannte Person weggelaufen sei. Unter einem Fenster der Laube hätte sie sogleich einen Brand bemerkt. Sie konnte den 32-Jährigen wecken, beide hätten das Feuer selbst löschen können.
Der in ein Krankenhaus eingelieferte Kreml-Kritiker Alexej Nawalny sei nach Angaben seiner Hausärztin möglicherweise mit Gift in Berührung gekommen, meldet orf.at. „Wir können nicht ausschließen, dass seine Haut von einem Gift berührt und von einer unbekannten chemischen Substanz durch einen Dritten verletzt wurde“, habe die Medizinerin Anastasia Wassiliewa gestern Abend auf Facebook geschrieben.
Demnach hätte der prominente Oppositionspolitiker unter geschwollenen Augenlidern gelitten und Abszesse an Nacken, Rücken, Rumpf und Ellenbogen gehabt. Nawalny hätte noch nie eine allergische Reaktion erlitten, habe die Hausärztin nach einem Besuch bei dem Politiker im Krankenhaus erklärt und eine Untersuchung der Bettwäsche in seiner Gefängniszelle gefordert.
Nawalny sei am Wochenende aus dem Gefängnis in ein Krankenhaus verlegt worden. Seine Sprecherin Kira Jarmisch habe zuerst von einer „schweren allergischen Reaktion“ gesprochen. Nawalny werde medizinisch versorgt und polizeilich bewacht. Der Oppositionspolitiker war am Mittwoch zu 30 Tagen Haft verurteilt worden, weil er zu einem nicht genehmigten Protest aufgerufen hatte.
Im Prozess um die Gruppenvergewaltigung einer 18-Jährigen vor einer Disco in Freiburg hört das Gericht erstmals Besucher des Clubs als Zeugen an, meldet faz.net. Dem Landgericht Freiburg zufolge sei die Befragung von zunächst vier solcher Zeugen geplant.
Es ist der siebte Verhandlungstag in dem Prozess, der Ende Juni begonnen habe. Angeklagt sind bekanntlich elf Männer im Alter von 18 bis 30 Jahren, zumeist Asylbewerber. Ihnen werde vorgeworfen, Mitte Oktober vergangenen Jahres die 18-Jährige nachts in Freiburg nach einem Discobesuch in einem Gebüsch vor dem Club vergewaltigt zu haben.
Nach den Tumulten im Düsseldorfer Rheinbad hat der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesinnenministerium, Günter Krings (CDU), gefordert, die Aufenthaltsrechte der Randalierer zu prüfen, meldet welt.de. „In solchen Fällen müssen Bund, Länder und Kommune auch noch konsequenter bei aufenthaltsbeendenden Maßnahmen zusammenarbeiten“, habe Krings der „Rheinischen Post“ gesagt. „Noch konsequenter“ klingt insofern kurios, weil es bislang ja so gut wie gar kein konsequentes Handeln gibt. Aber der Staatssekretär will ja auch den Anlass nur nutzen, um eine andere Idee seines Hauses zu propagieren: „Es spricht viel dafür, dass in vielen Fällen auch Ankerzentren eine Hilfe wären, weil sie die unmittelbare Abschiebung abgelehnter Asylbewerber erleichtern.“
In Potsdam ist es zu einem antisemitischen Angriff auf einen 25-Jährigen gekommen, meldet swr.de. Die Polizei ermittle gegen einen 19 Jahre alten Syrer wegen Volksverhetzung. Er soll den Mann, der eine Kippa mit Davidstern getragen hätte, beleidigt und angespuckt haben. Der angegriffene Student habe erklärte, er trage die Kippa täglich. Ein Begleiter des Syrers solle nach ersten Erkenntnissen nicht an der Tat beteiligt gewesen sein und werde als Zeuge in dem Strafverfahren geführt, habe ein Polizeisprecher gesagt.
Am Samstag sind zwei 27 und 32 Jahre alte schwedische Touristen im mittleren Schlossgarten Opfer eines Überfalls geworden, meldet esslinger-zeitung.de. Die Touristen hätten sich laut der Polizei gegen 12.30 Uhr im mittleren Schlossgarten aufgehalten, als unvermittelt zwei männliche Personen arabischen Aussehens auf sie zugekommen seien. Einer der Täter habe die Geschädigten mit einem Messer bedroht, und von dem 32-Jährigen dessen Goldkette und von dem 27-Jährigen die mitgeführte Laptop-Tasche mit einem Gaming-Laptop gefordert. Nachdem die Geschädigten die geforderten Gegenstände ausgehändigt hätten, seien die Täter in unbekannte Richtung geflüchtet.
Ein weiterer Raub habe sich am Sonntag im oberen Schlossgarten ereignet. Ein 27-Jähriger befand sich gegen 0.40 Uhr in diesem Bereich, als eine dreiköpfige Personengruppe unvermittelt auf ihn zukam und ihm mehrfach ins Gesicht schlug. Dabei sei der Geschädigte zu Boden gestürzt. Als die Täter daraufhin in unbekannte Richtung flüchteten, habe der Geschädigte festgestellt, dass ihm offensichtlich bei der Auseinandersetzung seine Geldbörse mit circa 60 Euro aus der Tasche entwendet worden war. Zur Beschreibung der Täter habe der Geschädigte lediglich angeben können, dass es sich um drei männliche Personen türkischen oder arabischen Aussehens gehandelt habe, alle zwischen 18 und 25 Jahre alt.
Auf einer Busfahrt in Sachsen-Anhalt ist es bereits am Samstagabend zu einer ungewöhnlich krassen Belästigung gekommen, meldet dernewsticker. Wie die Polizei am Sonntag mitgeteilt habe, belästigte im Schienenersatzverkehr von Köthen nach Halle (Saale) ein als 22-jähriger Afrikaner beschriebener Mann drei Frauen im Alter von 18, 20 und 38 Jahren und urinierte anschließend in den Bus. Als die Bundespolizei den Mann und seine beiden Begleiter am Zielort kontrollierte, habe auch ein 19-Jähriger seine Hose heruntergelassen und vor den Beamten sein Geschlechtsteil entblößt. Vielleicht wollte er damit ausgleichen, dass er keine gültigen Ausweisdokumente vorweisen konnte. Zwei Männer seien daraufhin vorläufig festgenommen worden und ein Dritter in Polizei-Gewahrsam gekommen.