Die Zahl der Opfer des islamistischen Angriffs auf ein Hotel in Somalia hat sich erhöht, aus dem Gaza-Streifen wurden wieder Raketen auf Israel gefeuert, ein TV-Sender in der Ukraine wurde mit einem Granatwerfer beschossen, in Hongkong gab es neue Proteste, Saudi-arabische Frauen sollen selbstständig ausreisen dürfen und der französische Präsident kündigt die Schaffung eines Weltraumkommandos an.
Sicherheitskräfte in Somalia haben erst gestern einen islamistischen Terrorangriff auf ein Hotel in der Hafenstadt Kismayo beenden können, der am Freitag begann, meldet die Kleine Zeitung. Die Angreifer hätten dabei mindestens 29 Menschen getötet, habe ein Sprecher der örtlichen Behörden, Abdinor Ibrahim, gestern mitgeteilt.
Noch während des Angriffs am Freitagabend hatte, wie gemeldet, die Terrorgruppe Al-Shabaab den Anschlag über den Radiosender Al-Andalus für sich beansprucht. Das Hotel werde oft von Politikern sowie im Ausland lebenden Somaliern besucht. Unter den Opfern seien unter anderem eine bekannte in Somalia geborene kanadische Journalistin und Aktivistin sowie ein Kandidat für die Regionalwahlen gewesen.
Zunächst habe sich ein Selbstmordattentäter in einem Auto vor dem Hotel in die Luft gesprengt, danach hätten andere Angreifer das Hotel gestürmt. Sicherheitskräfte hätten sich die Nacht hindurch Kämpfe mit ihnen geliefert.
Militante Palästinenser haben erneut Raketen auf Israel abgefeuert, meldet die Kleine Zeitung unter Berufung auf eine Mitteilung der israelischen Armee. Zwei Geschosse seien in Gebieten in Grenznähe eingeschlagen. Es habe keine Berichte zu Verletzten oder Sachschaden gegeben. Zuvor seien am Freitag bei Angriffen auf die israelische Grenze 55 Palästinenser verletzt worden.
In der Ukraine ist gestern eine Fernsehstation mit einem Granatwerfer beschossen worden, meldet orf.at. Die Behörden in Kiew hätten von einem „terroristischen“ Anschlag gesprochen, nachdem der Sitz des TV-Senders 112 Ukraine in Kiew in der Nacht auf heute angegriffen worden war. Nach Angaben der Polizei habe es keine Verletzten gegeben, die Fassade sei aber beschädigt worden. Der Sender hätte zuvor angekündigt, eine Dokumentation mit einem Interview mit Russlands Präsident Wladimir Putin ausstrahlen zu wollen.
Der Sender gehöre dem prorussischen Abgeordneten Taras Kozak. Die Fernsehstation sei wenige Tage vor dem Angriff von der ukrainischen Staatsanwaltschaft verwarnt worden, nachdem sie die Ausstrahlung einer Dokumentation über die Ukraine des US-Regisseurs Oliver Stone angekündigt hatte. Die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft habe von einem „russischen Propagandafilm“ gesprochen.
In Hongkong ist es bei Protesten gegen Händler aus der chinesischen Volksrepublik zu Ausschreitungen gekommen, meldet der Standard. Tausende Menschen seien durch die Straßen der Grenzstadt Sheung Shui gezogen. Es sei zu Rangeleien gekommen, die Polizei habe Pfefferspray eingesetzt. Demonstranten hätten Regenschirme und Sicherheitshelme auf Ordnungskräfte geworfen. Die Demonstranten würden den Händlern aus der Volksrepublik vorwerfen, für steigende Grundstückspreise und Inflation verantwortlich zu sein und keine Steuern zu zahlen. Die Proteste trügen zur angespannten Lage in Hongkong bei, wo es in der Vergangenheit zu Massenprotesten mit Millionen Teilnehmern gegen den wachsenden Einfluss der Regierung in Peking gekommen war.
Im Streit zwischen London und Teheran über einen in Gibraltar festgesetzten iranischen Öltanker hat es erste Anzeichen einer Entspannung gegeben, meldet orf.at. Der britische Außenminister Jeremy Hunt habe eine Freigabe des Schiffes durch die Behörden in dem britischen Überseegebiet in Aussicht gestellt, sollte der Iran zusichern, dass die Ladung nicht für Syrien bestimmt sei. Das habe Hunt gestern nach einem Telefongespräch mit seinem iranischen Kollegen Mohamed Dschawad Sarif per Twitter mitgeteilt. Sarif hätte versichert, dass der Iran das Problem lösen wolle und keine Eskalation suche.
Das iranische Außenministerium in Teheran habe auf seiner Webseite den Telefonkontakt der beiden Minister bestätigt. Die Behörden in Gibraltar und die britische Royal Navy hatten den Supertanker „Grace 1“ in der vergangenen Woche vor Gibraltar wegen des Verdachts auf illegale Öllieferungen nach Syrien festgesetzt. Der Kapitän und drei weitere Mitglieder der Besatzung wurden vorübergehend festgenommen, seien aber inzwischen wieder gegen Kaution freigelassen worden.
Zwei Leibwächter des vom Parlament legitimierten venezolanischen Interimspräsidenten Juan Guaidó sind von Sicherheitskräften festgenommen worden, meldet die Deutsche Welle. Guaidó habe via Twitter die Regierung von Präsident Nicolás Maduro beschuldigt, seine Mitarbeiter entführt zu haben. Dessen Informationsminister Jorge Rodríguez behauptet, die beiden Mitarbeiter Guaidós seien in einen illegalen Waffenhandel verwickelt gewesen.
Die Bundesregierung kann nicht ausschließen, dass auch in Batterien für Elektroautos aus deutscher Produktion Rohstoffe stecken, bei deren Abbau Kinder oder Zwangsarbeiter eingesetzt wurden, meldet dernewsticker. Das gehe aus der Antwort auf eine kleine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion hervor, über die die „Welt am Sonntag“ berichtet habe. Etwa zehn bis zwanzig Prozent der Kobaltproduktion der Demokratischen Republik Kongo würden nicht industriell, sondern „artisanal“ gefördert. Insbesondere dabei bestünde das Risiko der Kinderarbeit und der Zwangsarbeit.
Der verkehrspolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Oliver Luksic, habe angesichts der Situation die Festlegung der Bundesregierung auf die Förderung von Elektrofahrzeugen kritisiert: „Die planwirtschaftliche Festlegung auf batteriebetriebene Autos riskiert nicht nur eine deutsche Schlüsselindustrie, sie geht auch einher mit problematischen Arbeitsbedingungen und Umweltzerstörung.“
Saudi-Arabien arbeitet laut Medienberichten an einer Lockerung seines Vormundschaftssystems für Frauen, meldet der Standard. Wie das „Wall Street Journal“ berichtet habe, sei geplant, dass Frauen und Männer über 18 Jahren künftig ohne Zustimmung eines männlichen Vormunds aus dem Land ausreisen dürften. Bisher brauchen Frauen in jedem Alter und Männer unter 21 Jahren eine solche Erlaubnis.
In Saudi-Arabien blieben Frauen unmündig, egal wie alt sie sind. Von ihrem Vater gehe die Vormundschaft bei Verheiratung an ihren Mann über. Gebe es weder einen lebenden Vater noch einen Ehemann, habe ein anderer männlicher Verwandter die Vormundschaft zu übernehmen. Das könne bei einer Witwe auch der Sohn sein, der dann bestimme, ob seine Mutter reisen dürfe oder nicht.
Auch wenn nun die Regelung zur Reise fallen sollte, blieben weitere offenbar in Kraft: So werde auch künftig die Zustimmung eines männlichen Vormunds nötig sein, damit Frauen heiraten, eine Gefängnishaft beenden oder Frauenhäuser verlassen dürften, in die sie eigentlich zum Schutz vor Gewalt männlicher Verwandter geflüchtet seien.
Bei einer Rede hat Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron gestern angekündigt, ein Weltraumkommando innerhalb der französischen Luftwaffe schaffen zu wollen, meldet dernewsticker. Um die „Entwicklung und Verstärkung unserer Weltraumfähigkeiten“ zu gewährleisten, werde „im kommenden September in der Luftwaffe ein großes Weltraumkommando“ eingesetzt, habe Macron am Samstag im französischen Verteidigungsministerium in Paris erklärt. Die Luftwaffe solle schließlich zu einer Luft- und Raumfahrtarmee weiterentwickelt werden.
In weiten Teilen des New Yorker Bezirks Manhattan ist es zu Stromausfällen gekommen, meldet orf.at. In der Nacht zu Sonntag blieben Lifte stecken und U-Bahnen stehen, in etlichen Geschäften um den Broadway sei das Licht ausgegangen.
Auch im Rockefeller Center, einem zentral gelegenen Gebäudekomplex in Manhattan, und im Viertel Upper West Side sei der Strom ausgefallen. Die Nahverkehrsbehörde MTA habe via Twitter gemeldet, es gebe Ausfälle in mehreren U-Bahnstationen. In Zusammenarbeit mit dem Energieversorger Con Edison werde versucht, die Ursache zu ermitteln. Mindestens 27.000 Stromkunden sollen betroffen sein, habe die „New York Times“ auf ihrer Internetseite berichtet.
Das Briefporto wurde erhöht, die Auslieferungen sinken und die Beschwerden steigen, meldet die LVZ. Die Zahl der schriftlichen Beschwerden über die Briefzustellung habe sich laut „Spiegel“ im vergangenen Jahr verdoppelt. Immer wieder sollen demnach Sendungen nicht ankommen, falsch zugestellt werden oder zerstört sein.
Im ersten Quartal 2019 seien Kunden bereits 4000-mal unzufrieden mit dem Service der Deutschen Post gewesen. Zum Vergleich: Vor zwei Jahren habe es 6100 Beschwerden gegeben – im ganzen Jahr.