Auf den Philippinen starben etliche Besucher des Sonntagsgottesdienstes bei einem mutmaßlich islamistischen Anschlag, die USA sehen Fortschritte in den Verhandlungen mit den Taliban, ein erster höherrangiger Militär wendet sich vom venezolanischen Machthaber Maduro ab, die Gelbwesten protestieren wieder, der kanadische Botschafter in China wird entlassen, Lärmschutzwände der Deutschen Bahn sind vielleicht nicht sicher und ein Regierungsbeauftragter fordert höhere Fahrpreise.
Bei zwei Bombenanschlägen auf der südphilippinischen Insel Jolo sind Behördenangaben zufolge mindestens 27 Menschen getötet worden, meldet die Zeit. Die erste Bombe sei während der Sonntagsmesse vor oder nahe der Kathedrale hochgegangen, die zweite auf einem Parkplatz vor dem Gotteshaus, als Sicherheitskräfte eingetroffen seien, habe der regionale Militärsprecher Gerry Besana gesagt.
Zunächst hätte sich niemand zu dem Anschlag bekannt. Auf der Insel Jolo ist die islamistische Terrorgruppe Abu Sayyaf seit langem mit Bombenanschlägen, Entführungen und Enthauptungen aktiv, so dass ihr wahrscheinlich auch dieser Terroranschlag zugerechnet werden kann. Es werde aber in alle Richtungen ermittelt.
Auf den katholisch geprägten Philippinen machen Muslime weniger als zehn Prozent der Bevölkerung aus. Sie hätten der Regierung in der Vergangenheit mehrfach Vernachlässigung vorgeworfen.
17 Jahre Afghanistankrieg sind genug - das denken sich auch US-Diplomaten, verhandeln deshalb schon seit Monaten direkt mit den afghanischen Taliban und jetzt spricht US-Außenminister Pompeo von "ermutigenden Nachrichten", meldet die Deutsche Welle.
Zuvor hätte der US-Sondergesandte Zalmay Khalizad getwittert, es habe in den Gesprächen "signifikante Fortschritte" gegeben. Sie wären besser als in der Vergangenheit gelaufen. Die Gespräche würden bald fortgesetzt, aber noch gebe es offene Punkte. Er würde zudem Treffen mit der afghanischen Regierung planen, habe Khalizad nach sechstägigen Gesprächen mit Taliban-Vertretern in Katar mitgeteilt.
Auch Taliban-Sprecher Sabihullah Mudschahid habe "Fortschritte" bestätigt, aber Berichte über eine Waffenruhe und Gespräche mit der Regierung in Kabul dementiert.
Ein erster hochrangiger venezolanischer Militärvertreter hat sich auf die Seite des Oppositionsführers gestellt, meldet die Zeit. "Heute spreche ich zum Volk Venezuelas und vor allem zu meinen Brüdern in der Armee, um Präsident Juan Guaidó als einzig legitimen Präsidenten anzuerkennen", habe José Luis Silva, Militärattaché an der venezolanischen Botschaft in Washington am Samstag in einem Video gesagt. Der Nachrichtenagentur Reuters habe er erklärt, er erkenne Staatschef Nicolás Maduro nicht länger an und wolle freie und faire Wahlen.
Guaidó habe Silvas Schritt in einer Twitter-Nachricht gelobt und andere ermutigt, seinem Beispiel zu folgen. Maduros stärkster Trumpf sei die Unterstützung durch die in Venezuela mächtigen Generäle. Sein Rückhalt unter einfachen Soldaten soll schwächer sein, zumal sie wie die Zivilbevölkerung unter dem Mangel an Grundgütern und der Hyperinflation zu leiden hätten. Sollte sich das Militär wie von Silva gefordert hinter Guaidó stellen, wäre es für Maduro unmöglich, an der Macht zu bleiben.
In Frankreich haben am Samstag erneut zehntausende "Gelbwesten" gegen die Politik von Präsident Emmanuel Macron demonstriert, meldet die Kleine Zeitung. Landesweit gingen rund 69.000 Menschen auf die Straße, habe das Innenministerium mitgeteilt. In Paris hätten demnach rund 4.000 "Gelbwesten" demonstriert. Dort sei es am Place de la Bastille zu Zusammenstößen zwischen Polizei und Demonstranten gekommen. 22 Menschen seien festgenommen worden.
Die Bewegung der "Gelbwesten" hatte am elften Samstag in Folge zu Demonstrationen gegen den Reformkurs Macrons aufgerufen. Im Vergleich zum vorherigen Samstag seien die Teilnehmerzahlen leicht zurückgegangen. Am vergangenen Wochenende hatten sich landesweit 84.000 Menschen beteiligt, in Paris waren es 7.000 gewesen.
Am Sonntag wolle erstmals eine Gegenbewegung zu den "Gelbwesten" auf die Straße gehen: Eine Gruppe namens "Rote Schals" (foulards rouges) habe für den frühen Nachmittag zu einem Marsch zum Bastille-Platz aufgerufen. Unter dem Motto "Stop - jetzt reicht's" wolle sie angeblich gegen die Gewalt bei den seit mehr als zwei Monaten andauernden "Gelbwesten"-Protesten demonstrieren. Der Initiator der "Roten Schals", Laurent Soulie, stehe allerdings der Partei Die Republik in Bewegung (La République en Marche) von Präsident Emmanuel Macron nahe.
Kanadas Premierminister Justin Trudeau hat seinen Botschafter in China, John McCallum, entlassen, meldet orf.at. Er habe McCallum um dessen Rücktritt gebeten und diesen angenommen, habe Trudeau gestern erklärt.
McCallum habe in den vergangenen Tagen mit Äußerungen zum Fall der in Kanada festgenommenen Huawei-Finanzchefin Meng Wanzhou für Irritationen gesorgt. Der Botschafter hätte unter anderem gesagt, der Auslieferungsantrag der USA sei fehlerbehaftet. Später habe er zudem erklärt, es wäre „gut für Kanada“, wenn die USA den Auslieferungsantrag fallen ließen.
Meng war Anfang Dezember auf Betreiben der USA in Kanada festgenommen worden. Die US-Justiz wirft ihr einen Verstoß gegen die Iran-Sanktionen vor und fordert ihre Auslieferung. Auch wenn Meng gegen Kaution freigelassen wurde, läuft das Verfahren zu ihrer Auslieferung an die USA noch.
Im Westen der Demokratischen Republik Kongo sind nach einer Tötungswelle im Dezember mehr als 50 Massengräber entdeckt worden, meldet orf.at. Die „Massengräber und Einzelgräber“ seien in Yumbi in der westlichen Provinz Mai-Ndombe gefunden worden, habe der Direktor des UNO-Menschenrechtsbüros UNJHRO, Abdoul Aziz Thioye, gestern mitgeteilt.
Das Büro hätte nach einer Tötungsserie Mitte Dezember zusammen mit örtlichen Behörden Ermittlungen aufgenommen. Es sei davon auszugehen, „dass die Zahl (der Toten) ziemlich hoch ist“, weil ein Massengrab je nach Größe fünf bis zehn Leichen bergen könne oder sogar „hundert Tote oder viermal so viel“, wird Thioye zitiert. Der für den Westen des Landes zuständige Armeechef Fall Sikabwe habe der Nachrichtenagentur AFP gesagt, es sei eine Untersuchung eingeleitet worden. „Sie haben Soldaten und Polizisten getötet, ihre Waffen genommen, um damit andere abzuschlachten“, wird er zitiert.
Die UNO habe zudem vor einigen Tagen mitgeteilt, dass bei dreitägigen Auseinandersetzungen unterschiedlicher Gemeinden in der Region mindestens 890 Menschen getötet worden seien. Die Gewalt wurzele offenbar in alten Rivalitäten zwischen den ethnischen Gruppen der Banunu und Batende. Die Lage eskalierte mutmaßlich, als Angehörige der Banunu am 13. Dezember einen Stammesführer auf Land der Batende beisetzte.
Tausende Migranten aus Mittelamerika haben in Mexiko innerhalb einer Woche sogenannte humanitäre Visa beantragt, meldet der Standard. Rund 12.000 Anträge seien in der südmexikanischen Stadt Ciudad Hidalgo an der Grenze zu Guatemala eingereicht worden, habe die Migrationsbehörde des lateinamerikanischen Landes am Donnerstag mitgeteilt. Von den Antragsstellern seien laut der Behörde etwa 2.200 minderjährig.
Das sogenannte humanitäre Visum erlaube erwachsenen Migranten, in ganz Mexiko zu arbeiten. Kinder könnten eine Schule besuchen. Das Visum sei Teil der Strategie der Regierung unter Präsident Andres Manuel Lopez Obrador, die Migranten von einer Weiterreise an die US-Grenze abzuhalten. Eine Gruppe von rund 2.000 Menschen habe sich jedoch ohne Registrierung auf den Weg in Richtung Norden Mexikos gemacht. Diese Migranten-Karawane habe am Donnerstag die Stadt Matias Romero im Teilstaat Oaxaca erreicht.
Experten und Prüfinstanzen haben laut eines Zeitungsberichts erhebliche Sicherheitsbedenken gegenüber Lärmschutzwänden, die von der Deutschen Bahn (DB) an den Schienenwegen errichtet werden, meldet dernewsticker.
In mehreren Gutachten, über die die "Welt am Sonntag" berichte, seien nach Belastungstests von Elementen, wie sie die Bahn verwende, Ermüdungserscheinungen wie Abrisse von Nieten oder Risse in Blechen festgestellt worden. Davon sollen Gefahren für den Schienenverkehr und Personen, die sich nahe an den Gleisen und damit den Lärmschutzwänden aufhalten, ausgehen können. "Beschädigte und nicht mehr fest verankerte Elemente können durch die Luft gewirbelt werden", habe Heinz Pfefferkorn, Geschäftsführer des Planungsbüros GBD gewarnt.
Es würde die Gefahr bestehen, dass ein ganzes Stück über die Trassen hinaus auf anliegende Häuser oder Menschen in Gleisnähe fliege. "Oder auf die Züge selbst, wenn sie in deren Sog geraten", wird der Experte für Schallschutzanlagen zitiert. Ingenieure des österreichischen Planungsbüros Convex, der Technischen Universität Graz sowie weitere Prüfinstanzen hätten demnach bei getesteten Elementen Brüche oder Nachlassen der Steifigkeit festgestellt.
Das Fazit eines Gutachtens sei gewesen: "Das überprüfte Element kann die Nachweise zur Gebrauchstauglichkeit, zur Tragfähigkeit und zur Ermüdungssicherheit (...) nicht erfüllen." Die Deutsche Bahn und das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) hätten allerdings auf Nachfrage Kritik an den verwendeten Bauteilen und Zulassungsprozessen zurückgewiesen, berichte die „Welt am Sonntag“.
Der Beauftragte der Bundesregierung für den Schienenverkehr, Enak Ferlemann, hat die Bahn aufgefordert, ihre Preise zur Modernisierung des Netzes zu erhöhen, meldet die FAZ. So könnten die nötigen Investitionen für die Schiene finanziert werden, habe der Verkehrs-Staatssekretär der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ gesagt. «Die Bahn könnte ihre Preise anheben oder die Sondertarife reduzieren», habe er vorgeschlagen und hinzugefügt: „Auch die Fernbusse werden teurer. Die Zeiten des ruinösen Wettbewerbs sind vorbei.“ Für die versäumten Investitionen des bundeseigenen Unternehmens in seine Infrastruktur sollen nun also die Bahnfahrer draufzahlen? Oder soll über den Preis die Zahl der Bahnkunden reduziert werden, damit der Platz in den Zügen wieder reicht?
Die Personalnot der Bundeswehr ist laut eines Zeitungsberichts offenbar dramatischer als bisher bekannt, meldet dernewsticker. Die Bundeswehr rechne damit, dass 2020 von 760.000 Schulabgängern nur die Hälfte für die Armee geeignet sei, berichte die "Bild am Sonntag" unter Berufung auf interne Papiere des Verteidigungsministeriums. Von den übrig bleibenden jungen Menschen müsste sich demnach dann jeder Vierte bei der Armee bewerben, damit sie ihren Bedarf decken könne. Dabei seien schon jetzt viele Dienstposten unbesetzt. So gebe es bei der Bundeswehr rund 25.000 offene Stellen, berichte die Zeitung weiter. Auf das Personalproblem wolle am Dienstag auch der Wehrbeauftragte des Bundestages, Hans-Peter Bartels (SPD), in seinem Jahresbericht 2018 hinweisen.
Die Botschaft von Kamerun in Berlin-Westend ist in der Nacht besetzt worden, meldet die FAZ. «Etwa zehn Personen drangen in das Gebäude ein und stellten politische Forderungen», habe ein Sprecher der Polizei am Morgen gesagt. Dabei sei es auch zu Beschädigungen in dem Gebäude gekommen. Die Polizei sei mit einem großen Aufgebot in der Ulmenallee angerückt und habe die Menschen aus der Botschaft gebracht. Zu den Hintergründen sei noch nichts bekannt. Es habe keine Verletzten gegeben.
In der Debatte um eine „geschlechtergerechte Sprache“ hat Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) den Kommunen seines Landes einen behutsamen Umgang mit sprachlichen Reformen empfohlen, meldet dernewsticker. "Politik und Verwaltung müssen aufpassen, sich nicht zu sehr von der Alltagssprache der Menschen zu entfernen", habe Weil der "Welt am Sonntag" mit Blick auf die "Empfehlungen für eine geschlechtergerechte Verwaltungssprache", die die Stadt Hannover in der vergangenen Woche veröffentlicht hatte, gesagt. Darin werde unter anderem empfohlen, statt maskuliner oder femininer Nomen wie "Teilnehmer" oder "Rednerpult" künftig "geschlechtsumfassende Formulierungen" zu verwenden. Die Empfehlungen seien für den Schriftverkehr der 11.000 Mitarbeiter der Stadtverwaltung verbindlich.
Auch die baden-württembergische Landeshauptstadt Stuttgart arbeite nach Angaben eines Sprechers derzeit an einer entsprechenden Reform der Verwaltungssprache. Die Abteilung für individuelle Chancengleichheit von Frauen und Männern werde eine "Empfehlung zur geschlechtergerechten Sprache" vorlegen, die "von der gesamten Stadtverwaltung übernommen werden" solle, habe die "Welt am Sonntag" berichtet. Bereits jetzt würde in vielen Bereichen der Stuttgarter Verwaltung "das sogenannte Gendergap bzw. das Gendersternchen" verwendet, hätte es in der Stellungnahme der Stadt geheißen.