Die syrische Regierung verstärkt ihre Angriffe auf Idlib und kämpft mit kurdischen Verbänden in Kamischli. Im Nordirak soll es derweil einen iranischen Angriff auf kurdische Parteibüros gegeben haben. Boko Haram hat eine Stadt in Nigeria eingenommen, im Iran wurden drei politische Gefangene und in Ägypten 75 Muslimbrüder hingerichtet. Der griechische Ministerpräsident verspricht mehr Geld und weniger Steuern und der deutsche Finanzminister versteht sich gut mit seinem Vermieter.
Die syrische Regierung hat zusammen mit ihrem Verbündeten Russland Menschenrechtlern zufolge die schwersten Luftangriffe auf die Provinz Idlib seit einem Monat geflogen, meldet noz.de. Mindestens vier Zivilisten seien getötet worden, darunter zwei Kinder, habe die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Samstag berichtet. Die Provinz sei von etwa 80 Bombardements getroffen worden.
Idlib ist das letzte große, von islamistischen Gruppen dominierte Rebellengebiet in Syrien. Die Regierung will nach eigenen Angaben nun das ganze Land wieder unter ihre Kontrolle bringen.
In der syrischen Stadt Kamischli sind bei Kämpfen zwischen kurdischen Truppen und Regierungseinheiten 18 Menschen getötet worden, meldet der Deutschlandfunk. Unter den Toten seien sieben Soldaten, hätten kurdische Sicherheitskräfte mitgeteilt. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte habe die Zahlen bestätigt. Die Kurdenmiliz YPG kontrolliere mit verbündeten arabischen Milizen rund 30 Prozent des syrischen Territoriums und einige der größten Ölfelder. Syriens Machthaber Assad wolle die Gebiete zurückerobern.
Bei einem Angriff auf Büros von kurdischen Separatisten im Irak sind nach Darstellung der Organisation mindestens elf Menschen getötet worden, meldet der Standard. Die Demokratische Partei des iranischen Kurdistans (PDKI) habe am Samstag auf Twitter den Iran für die Attacke auf ihr Gebäude in der nordirakischen Stadt Koja verantwortlich gemacht.
Teheran habe das Gebäude der Partei und auch ein angrenzendes Flüchtlingslager mit Marschflugkörpern beschossen, hieß es. 50 Menschen seien verletzt worden. Auch kurdische Medien hätten von dem Beschuss berichtet. Ein Parteisprecher habe der Deutschen Presse-Agentur den Angriff bestätigt, aber von iranischen Drohnen gesprochen, die diesen ausgeführt hätten.
Kämpfer der Islamistenmiliz Boko Haram haben nach übereinstimmenden Berichten eine Stadt im Nordosten Nigerias erobert und dort einen Militärstützpunkt besetzt, meldet die Kleine Zeitung. Nach Angaben von örtlichen Behördenvertretern und Sicherheitskräften hätten Kämpfer einer Boko-Haram-Untergruppe den Stützpunkt in Gudumbali in der Region Guzamala im Bundesstaat Borno gestürmt.
Die Gruppe soll mit der Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) verbündet sein. Bei dem Angriff seien mindestens acht Zivilisten getötet worden. Die Regierung soll die Region Guzamala zuvor für sicher erklärt und aus der Gegend geflüchtete Menschen aufgerufen haben, in ihre Heimatdörfer zurückzukehren.
Am Samstagmorgen, 5 Uhr früh, wurden die drei politischen Gefangenen Ramin Hossein Panahi, Loghman Moradi und Zanyar Moradi im Rajai-Shar-Gefängnis erhängt, meldet Bild. Der Bruder von Ramin Hossein Panahi und die iranische Nachrichtenagentur „Fars News“ hätten die Hinrichtungen bestätigt.
Die Mutter eines Verurteilten soll noch am Freitag im kurdischen Fernsehsender Rudaw um Begnadigung für ihn Sohn gefleht haben. Am Nachmittag vor der Vollstreckung hätten sich die Familien vor dem Gefängnis in Karadsch (westlich der Hauptstadt Teheran) versammelt.
Ramin Hossein Panahi war von einem Revolutionsgericht zum Tode verurteilt worden, weil er Mitglied in einer politischen Gruppe in den iranischen Kurdengebieten war.
Den Moradi-Cousins sei vorgeworfen worden, dass sie den Sohn des örtlichen Imams ermordet hätten. Sie seien so lange gefoltert, ihre Knochen gebrochen, sowie die Familien bedroht worden, bis sie ein Geständnis unterzeichnet hätten. Sie seien 2009 verhaftet und 2010 vom Teheraner Revolutionsgericht von einem berüchtigten Richter zum Tode verurteilt worden. Die Cousins sollen nie einen Rechtsbeistand gehabt haben.
Bei einem Massenprozess gegen Mitglieder der islamistischen Muslimbruderschaft sind in Ägypten 75 Angeklagte zum Tode verurteilt worden, meldet die Kleine Zeitung. Mehr als 600 müssten ins Gefängnis. Den Männern seien Mord, der Aufruf zur Gewalt und die Organisation illegaler Proteste vorgeworfen worden.
Wegen eines Protestcamps zur Unterstützung des 2013 vom Militär gestürzten Präsidenten Mohammed Mursi hätten sich rund 700 Menschen vor Gericht verantworten müssen.
Unter den zum Tode durch den Strang verurteilten Personen sollen sich auch mehrere Führungspersonen der Muslimbruderschaft befinden. Ihr geistlicher Anführer Mohammed Badie und Dutzende weitere seien zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Andere erhielten Gefängnisstrafen zwischen fünf und 15 Jahren.
Die 2016 noch mögliche Abschiebung des mutmaßlichen Messerstechers von Chemnitz ist nach einem Bericht der „Bild am Sonntag“ aufgrund eines Aktenfehlers unterblieben, meldet die Welt. So habe die Ausländerbehörde in Chemnitz zwar im Mai 2016 vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) einen Brief mit einer Abschiebefrist bis November erhalten, doch diese Frist sei aber „nicht in die Akte übertragen“ worden. Man sei deshalb davon ausgegangen, nur bis August Zeit zu haben. Und weil die Zeit für eine Abschiebung als zu kurz erschien, habe man alle Abschiebevorbereitungen am 21. Juli 2016 eingestellt.
Der angolanische Präsident João Lourenço ist gestern offiziell zum Nachfolger des früheren Staatschefs José Eduardo dos Santos an der Spitze der Regierungspartei MPLA gewählt worden, meldet orf.at. Bei einem Parteitag in Luanda habe Lourenço rund 98,6 Prozent der Stimmen als neuer Parteichef erhalten. Damit sei der Machtwechsel in dem südafrikanischen Land endgültig abgeschlossen.
In einer Rede vor den Delegierten habe der neue Parteichef angekündigt, das politische Erbe seines Vorgängers hinter sich lassen zu wollen: Um eine neue Zukunft aufbauen zu können, müsse „korrigiert werden, was falsch ist – Korruption, Nepotismus, Schmeichelei und Straflosigkeit, die sich in den vergangenen Jahren in unserem Land breitgemacht haben“, wird Lourenço zitiert. Lourenço soll in den vergangenen Monaten alte Seilschaften dos Santos’ entmachtet haben. Der 64-Jährige hatte den zwölf Jahre älteren dos Santos bereits 2017 im Amt des Staatschefs beerbt.
Der Regierungschef der von Georgien abtrünnigen Region Abchasien ist am Samstagabend bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen, meldet die Kleine Zeitung. Gennadi Gagulija sei mit einer Fahrzeugkolonne auf einer Straße zwischen Psou im Süden Russlands und der abchasischen Hauptstadt Suchumi unterwegs gewesen, als sich der Unfall ereignete, habe es in einer Mitteilung auf der Website des abchasischen Kabinetts geheißen.
Die russische Nachrichtenagentur Tass habe berichtet, Gagulija sei auf dem Heimweg von einer Reise mit einer Delegation nach Syrien gewesen, als sich das Unglück ereignete. Der Fahrer und die Leibwächter des 70-jährigen Regierungschefs seien nicht verletzt worden, habe es bei Tass unter Berufung auf einen Regierungssprecher geheißen.
Der griechische Regierungschef Alexis Tsipras hat seinen Landsleuten versprochen, in den kommenden Monaten und Jahren stufenweise den Mindestlohn und die Pensionen zu erhöhen sowie Steuern zu senken, meldet orf.at. Dies solle aber im Einvernehmen mit den Gläubigern geschehen.
Nach acht Jahren hatte Griechenland am 20. August den Euro-Rettungsschirm verlassen. Seit dem Ende des Finanzhilfsprogramms müsse sich das Land nun wieder allein finanzieren. Zurzeit seien die Zinsen für zehnjährige Staatsanleihen mit etwa 4,3 Prozent ungünstig, es sei der höchste Stand seit Ende Juni. Griechenland habe nach Worten von Tsipras jedoch ein Kapitalpolster von 24 Milliarden Euro und bräuchte sich deswegen keine Sorgen zu machen.
Über ein zwar sicher völlig legales aber dennoch bemerkenswertes Vertragsverhältnis berichtet Bild. In bester Lage lebe er in Potsdam mit seiner Frau, der brandenburgischen Bildungsministerin Britta Ernst (SPD), in einer Neubauvilla.
Eigentümer seien Siegmar Mosdorf, Cheflobbyist der Unternehmensberatung CNC, und seine Ehefrau. Die Agentur mit weltweit elf Büros (u. a. Berlin, Tokio, Paris) habe schon Milliardäre, Dax-Konzerne und Regierungen beraten. Laut Eigenwerbung erhofften sich die Kunden von Mosdorf vor allem Zugänge zu den wichtigsten Entscheidern der Republik. Solchen wie Mieter Scholz beispielsweise.
Laut Scholz sei sein Wechsel in die Bundesregierung noch nicht absehbar gewesen, als das Paar die Wohnung gemietet hätte. In Potsdam hätten sie nur etwas gesucht, weil die Gattin Ministerin in Brandenburg wurde.