Achgut.com / 02.09.2018 / 09:12 / Foto: cartese / 2 / Seite ausdrucken

Die Achse-Morgenlage

Die USA streichen Pakistan die Militärhilfe, weil das Land nicht hinreichend gegen islamistische Terroristen vorgehe. In Nigeria sind 30 Soldaten bei einem islamistischen Angriff getötet worden. Die Türkei schickt zusätzliche Truppen nach Syrien. Und in Deutschland? Da richteten sich gestern Abend wieder einmal alle Medienaugen auf Chemnitz, wo rechte und linke Demonstrationen für Spannung sorgten.

USA streichen Pakistan Militärhilfe

Die USA streichen Pakistan aus Protest gegen ein zu geringes Engagement im Kampf gegen Extremisten Militärhilfe in dreistelliger Millionenhöhe, meldet der Standard. Die eigentlich im Rahmen eines Programms zur Unterstützung seiner Partner im Kampf gegen den Terrorismus für Pakistan reservierten 300 Millionen Dollar würden nun für andere Zwecke umgewidmet, habe ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Washington gesagt.

Präsident Donald Trump habe bereits im Januar mit einem Entzug von Unterstützung gedroht, sollte Pakistan weiter ein "doppeltes Spiel" spielen. Die USA hätten das asiatische Land in den vergangenen Jahrzehnten "törichterweise" mit mehr als 33 Milliarden Dollar (28 Mrd. Euro) unterstützt, habe Trump erklärt.

Pakistan hätte dafür "nichts als Lügen und Täuschungen" geliefert. Pakistan biete jenen Terroristen Zuflucht, die die USA in Afghanistan jagten. Die pakistanische Regierung habe die Vorwürfe zurückgewiesen.

30 tote nigerianische Soldaten nach islamistischem Angriff

In Nigeria haben islamistische Boko-Haram-Kämpfer in dem Land mindestens 30 Soldaten getötet, meldet watson.ch. Die Dschihadisten hätten eine Militärbasis im Nordosten Nigerias in der Nähe der Grenze zum Niger angegriffen, habe die Nachrichtenagentur AFP am Samstag aus Militärkreisen erfahren.

Zahlreiche Boko-Haram-Kämpfer hätten die Basis in dem Dorf Zari im nördlichen Staat Borno am späten Donnerstag gestürmt und nach heftigen Kämpfen zeitweise eingenommen. Die Armeekräfte hätten sich zurückziehen müssen, bis Verstärkung gekommen sei. Ein anderer Armeevertreter habe berichtet, die Angreifer hätten Waffen erbeutet. Mit Hilfe von Luftangriffen seien sie schließlich vertrieben worden.

Bombenangriff auf Militärflughafen bei Damaskus?

Gewaltige Explosionen sollen in der Nacht zum Sonntag den Militärflughafen Mezzeh südwestlich der syrischen Hauptstadt Damaskus erschüttert haben, meldet Bild. Der Flughafen sei in der Vergangenheit häufiger Ziel von Luftangriffen gewesen. Er liege in einem taktisch wichtigen Ort, nahe des Regierungssitzes Syriens.

Während die in London ansässige, oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte über einen israelischen Luftangriff spekuliert habe, berichteten die Staatsmedien über einen Kurzschluss in einem Munitionsdepot auf dem Stützpunkt, der die Explosion ausgelöst habe.

Türkei verstärkt Truppen in syrischer Rebellenprovinz Idlib

Vor dem erwarteten Angriff der syrischen Armee auf die Rebellenhochburg Idlib hat die Türkei ihre Truppen dort weiter verstärkt, meldet der Standard. Ein Konvoi mit rund 20 Fahrzeugen habe den türkischen Grenzort Kilis erreicht und solle in Syrien stationiert werden, habe die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtet.

Die Region um die Stadt Idlib im Nordwesten Syriens ist das letzte große Gebiet des Bürgerkriegslandes, das noch von islamistischen Rebellen beherrscht wird. Die Türkei als Verbündeter der Rebellen habe in der Region Idlib zwölf militärische Beobachtungsposten.

Acht Stunden gefühlter Ausnahmezustand in Chemnitz

Ab Samstagnachmittag trafen in der Chemnitzer Innenstadt rund 4500 Demonstranten der Organisation „Pro Chemnitz“ und der AfD auf etwa 4000 Gegendemonstranten, berichtet Bild. Die Polizei sei Störern aus beiden Lagern mit einem Aufgebot an Wasserwerfern, Panzern und berittenen Einheiten begegnet, die Auseinandersetzungen immer wieder im Keim erstickt hätten. Kurz nach 22 Uhr hätten die ersten Polizeieinheiten wieder abrücken können. Die vorläufige Bilanz: Elf Verletzte hätten in Krankenhäusern behandelt werden müssen und 25 Straftaten seien begangen worden (Stand 22.30 Uhr). Abseits der Veranstaltungen sei ein junger Afghane (20) von vier Vermummten angegriffen worden.

Zwei weitere Vorfälle würden noch untersucht: Ein Kamerateam des MDR habe Anzeige erstattet, weil das Team tätlich angegriffen worden sein soll. Das Team sei in eine Wohnung gekommen, um dort vom Balkon zu filmen und sei dann aber gewaltsam aus der Wohnung geworfen worden.

Die Kundgebungen in Chemnitz folgen auf eine Woche der Unruhe: In der Nacht zu Sonntag (26. August) hatte die Tötung eines 35-jährigen Deutschen die Eskalation ausgelöst. Tatverdächtig sind ein Syrer und ein Iraker, die als Asylbewerber gekommen waren.

Zwei Demos in Kandel kurz vor Urteil in Mordprozess

Zwei Tage vor dem für Montag erwarteten Urteil im Prozess gegen einen afghanischen Asylbewerber wegen des Mordes an der 15 Jahre alten Mia aus Kandel ist es erneut zu Demonstrationen in der pfälzischen Kleinstadt gekommen, berichtet der Merkur.

Größere Fälle von Gewalt oder Randale habe es am Samstag nicht gegeben, habe ein Polizeisprecher am Nachmittag nach dem Ende der Demonstrationen gesagt. Unter starken Sicherheitsvorkehrungen seien zunächst Demonstranten unter dem Motto "Wer schweigt, stimmt zu - dem Rechtsruck entgegentreten" auf die Straße. Nach Angaben der Organisatoren haben etwa 75 Teilnehmer an der Demonstration teilgenommen.

In der Ortsmitte habe sich unterdessen ein Protestzug mit mehreren Hundert Menschen unter dem Motto "Migration und Sicherheit" formiert. Die Polizei war unter anderem mit Absperrgittern vor Ort, um beide Lager auseinanderzuhalten. Zwischenfälle blieben aus.

An diesem Montag wird das Urteil in dem Prozess um den Tod der Schülerin erwartet.

USA und Europäer bitten libysche Milizen um Waffenstillstand

Angesichts der anhaltenden Kämpfe in Libyens Hauptstadt Tripolis haben die USA, Großbritannien, Frankreich und Italien die Konfliktparteien zu einem sofortigen Gewaltverzicht aufgerufen, meldet orf.at. In einer gestern in Rom veröffentlichten gemeinsamen Erklärung würden die vier Länder die Unruhen als „Versuch, die rechtmäßigen libyschen Institutionen zu schwächen und den politischen Prozess zu behindern“ werten. Dies sei „inakzeptabel“.

Seit Montag bekämpfen sich gegnerische Milizen in Tripolis, dabei feuern sie auch immer wieder Raketen ab. Das Gesundheitsministerium soll die Zahl der Toten am Freitagabend auf 39 beziffert haben, die meisten seien Zivilisten. Der einzige Flughafen der Hauptstadt habe wegen der Kämpfe seinen Betrieb eingestellt. Auch am Wochenende gingen die Kämpfe weiter.

Ermittler: Amsterdamer Messerattacke war Terroranschlag

Der Messerangriff eines 19 Jahre alten Afghanen auf zwei US-Touristen im Hauptbahnhof von Amsterdam ist aus Sicht der Ermittler eine Terrorattacke gewesen, meldet die Kleine Zeitung. Dies habe die Stadt am Samstag in Abstimmung mit der Polizei mitgeteilt. Erste Vernehmungen des Verdächtigen, der über eine deutsche Aufenthaltsgenehmigung verfüge, hätten demnach ergeben, dass er ein terroristisches Motiv hatte.

Der Afghane hatte am Freitag zwei amerikanische Touristen niedergestochen und schwer verletzt. Er war bei einem Fluchtversuch von Polizisten mit Schüssen gestoppt worden. Nach Angaben der Gemeinde Amsterdam hat die Polizei in Deutschland mittlerweile die Wohnung des Mannes durchsucht, dessen Name mit Jawed S. angegeben worden sei. Dabei seien mehrere Datenträger sichergestellt worden.

Die Polizei habe keine Angaben über den deutschen Wohnort des Täters gemacht. Der Afghane befinde sich in Einzelhaft und darf außer zu seinem Anwalt keinerlei Kontakte haben. Erst am Donnerstag war ein 26 Jahre alter Pakistaner in Den Haag festgenommen worden, weil er in einem Video per Facebook angekündigt hatte, er wolle einen Anschlag auf den niederländischen Rechtspopulisten Geert Wilders (54) verüben. Grund dafür seien Wilders Pläne, einen Wettbewerb für Karikaturen des Propheten Mohammed zu veranstalten. Wilders hatte wenig später erklärt, er habe den für November geplanten Wettbewerb gestoppt. Er wolle nicht, "dass der Wettbewerb "als Entschuldigung für islamistische Gewalt gebraucht wird". Der Karikaturenwettbewerb hatte in islamischen Staaten zum Teil heftige Proteste hervorgerufen.

21 deutsche Todesopfer mehr als im Vorjahr durch ausländische Täter

Laut Bundeskriminalamt (BKA) gab es in Deutschland 2017 insgesamt 731 Mord- und Totschlagsdelikte, in 83 Fällen wurden Deutsche von Ausländern getötet, meldet die Welt.

Demnach sei die Zahl der von nichtdeutschen Staatsbürgern getöteten Deutschen in den vergangenen Jahren gestiegen: Von 2013, als 67 solcher Opfer registriert wurden, sank diese Zahl zunächst bis 2015 auf 52. Im darauffolgenden Jahr waren es dann 62 und im letzten Jahr sogar 83. Für frühere Zeiträume ist eine solche Auswertung nicht möglich, die Opfernationalität werde erst seit 2013 erfasst, habe das BKA der Welt am Sonntag.

Mehrheit sieht Deutschland seit „Flüchtlingskrise“ zum Negativen verändert

Für 66 Prozent der Deutschen hat sich das Land seit Beginn der sogenannten Flüchtlingskrise 2015 zum Negativen verändert, meldet dernewsticker. Das habe eine Emnid-Umfrage für "Bild am Sonntag" ergeben. Nur 17 Prozent würden glauben, dass Deutschland sich zum Guten entwickelt habe. Vier von fünf Deutschen (82 Prozent) empfänden das gesellschaftliche Klima als deutlich rauer im Vergleich zu den Vorjahren (11 Prozent: Nein).

Die eigene Sicherheit sähen 61 Prozent der Deutschen noch nicht bedroht. Immerhin 36 Prozent hätten sich aber im Jahr 2018 deutlich unsicherer gefühlt, als 2015. Dabei gebe es deutliche Unterschiede zwischen Ost und West: Während im Osten 72 Prozent der Menschen angaben, sich in Deutschland genauso sicher zu fühlen wie vor drei Jahren, sind es im Westen nur 59 Prozent. 27 Prozent im Osten fühlen sich unsicherer, im Westen sind es 38 Prozent.

Ugandas Oppositionspolitiker Bobi Wine reist in USA aus

Nach mutmaßlicher Folter in Haft ist der ugandische Oppositionspolitiker und Popstar Bobi Wine zur Behandlung in die USA ausgereist, meldet orf.at. Der 36-Jährige, der mit richtigem Namen Robert Kyagulanyi heißt, sei am Freitag im ugandischen Entebbe in einem KLM-Flugzeug abgeflogen, habe sein Anwalt Nicholas Opiyo mitgeteilt.

Wine werde zusammen mit seiner Frau Barbie und seinem Bruder Daks Sentamu über Amsterdam in die USA fliegen. Der frühere Reggae-Star sei Mitte August festgenommen worden, nachdem Oppositionelle den Konvoi von Staatschef Yoweri Museveni mit Steinen beworfen und ein Fahrzeug beschädigt hätten.

Wine sei wegen illegalen Waffenbesitzes und Hochverrats angeklagt worden. Nach eigenen Angaben sei er im Armeegewahrsam geschlagen und gefoltert worden.

Der 2017 ins Parlament gewählte Wine sei dem langjährigen Staatschef Yoweri Museveni ein Dorn im Auge. Der frühere Sänger habe viele Anhänger in der jungen Bevölkerung. Der 74-jährige Museveni regiere das ostafrikanische Land bereits seit 1986. Es werde erwartet, dass er bei der Präsidentschaftswahl 2021 erneut antrete. Durch eine Verfassungsänderung sei kürzlich die Altersgrenze für ein Antreten bei der Präsidentschaftswahl aufgehoben worden.

Sie lesen gern Achgut.com?
Zeigen Sie Ihre Wertschätzung!

via Paypal via Direktüberweisung
Leserpost

netiquette:

Karla Kuhn / 02.09.2018

“Der Messerangriff eines 19 Jahre alten Afghanen auf zwei US-Touristen im Hauptbahnhof von Amsterdam ist aus Sicht der Ermittler eine Terrorattacke gewesen, meldet die Kleine Zeitung. ”  Die weitsichtigen Holländer !!  “Wer schweigt, stimmt zu”  WIe viele Politiker haben schon zu den ganzen Messerattacken geschwiegen ? Und erst wie viele Medien ?  “Für 66 Prozent der Deutschen hat sich das Land seit Beginn der sogenannten Flüchtlingskrise 2015 zum Negativen verändert, meldet dernewsticker.”  Finde ich auch, nur wurde (wohlweißlich?) nicht geschrieben wer oder was mit “zum Negativen” gemeint sein soll.  “21 deutsche Todesopfer mehr als im Vorjahr durch ausländische Täter”  Ich weiß nicht ob es stimmt aber ich habe gelesen, wenn ein Ausländer mit deutschem Paß eine Straftat begeht, soll das NICHT unter Ausländerkriminalität fallen !!

Wilfried Cremer / 02.09.2018

Täglich Massenmorde im Namen Allahs in Afrika und Asien. Gibt es einen einzigen vernünftigen Grund, dass die Jünger Mohammeds sich in Europa anders verhalten werden?

Leserbrief schreiben

Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Verwandte Themen
Achgut.com / 21.09.2023 / 09:00 / 22

„Die Menschen lechzen nach Orientierung“

Weil es die Achse gibt, wissen viele Menschen, dass sie mit ihrer Meinung und ihren Ansichten nicht alleine sind. Peter Hahne erinnert daran, wie wichtig…/ mehr

Achgut.com / 30.03.2023 / 11:15 / 16

„Das Staatsverbrechen“ kurzfristig ausverkauft

Gunter Franks in der Achgut-Edition erschienenes Buch „Das Staatsverbrechen“ ist ein gewaltiger Erfolg und schlägt Wellen. Dass das Buch für kurze Zeit nicht geliefert werden…/ mehr

Achgut.com / 04.10.2022 / 15:00 / 17

Gute Nachrichten zu Taboola

Der Werbevermarkter Taboola schaltet wieder Anzeigen auf Achgut.com. Seit Mitte des Jahres läuft eine Kampagne anonymer Denunzianten, die Werbekunden von Achgut.com mit verleumderischen Tweeds auf Twitter dazu veranlassen sollen,…/ mehr

Achgut.com / 29.06.2022 / 06:05 / 300

Und vom Anfang einer üblen Affäre

Von Henryk M. Broder, Dirk Maxeiner und Fabian Nicolay. Der Volkswagenkonzern will Achgut.com plattmachen. Und bedient sich gegenüber Herausgeber Henryk M. Broder dabei auch noch eines einschlägig…/ mehr

Achgut.com / 02.04.2022 / 10:30 / 37

Indubio am Sonntag: Gerd Buurmann stellt sich vor

Am kommenden Sonntag hat Gerd Buurmann Premiere als Moderator von Indubio. In diesem kurzen Podcast stellt er sich schon mal vor und verbindet dies mit einer…/ mehr

Achgut.com / 27.07.2021 / 06:00 / 18

Happy Birthday, Günter!

Achgut.com-Autor Günter Ederer gehört zum Urgestein des deutschen Fernseh- und Wirtschafts-Journalismus und zu den wenigen, die ihre liberale Sicht auf die Welt dem Publikum wirkmächtig…/ mehr

Achgut.com / 31.12.2020 / 16:00 / 17

Die Achgut.com-Hymne 2021: Under Pressure

„Under Pressure“ von Queen entstand 1981 (eher zufällig unter der Beteiligung von David Bowie). Der Refrain spricht für sich selbst. Hier das offizielle-Video. Wir wünschen allen…/ mehr

Achgut.com / 24.12.2020 / 16:00 / 22

Achgut.com wünscht Frohe Weihnachten!

Die Achse des Guten wünscht allen Lesern ein frohes Fest! Bei dieser Gelegenheit möchten wir uns noch einmal für die großartige Unterstützung bedanken, die uns…/ mehr

Unsere Liste der Guten

Ob als Klimaleugner, Klugscheißer oder Betonköpfe tituliert, die Autoren der Achse des Guten lassen sich nicht darin beirren, mit unabhängigem Denken dem Mainstream der Angepassten etwas entgegenzusetzen. Wer macht mit? Hier
Autoren

Unerhört!

Warum senken so viele Menschen die Stimme, wenn sie ihre Meinung sagen? Wo darf in unserer bunten Republik noch bunt gedacht werden? Hier
Achgut.com