Der Islamische Staat greift in Kabul mit Raketen an, während die Taliban in Moskau zu Gesprächen erwartet werden und Russlands Außenminister dementiert, in Letzteren Helfer im Kampf gegen Erstere zu sehen. Nordkorea soll sich noch nicht von Atomwaffen getrennt haben, der Iran stellt sein erstes selbst gebautes Kampfflugzeug vor und die USA zapfen ihre strategischen Ölreserven an. Und in Deutschland? Hier wird nach einem Messer-Mörder gefahndet und ein islamistischer Terrorist soll erst wieder mit 90 Jahren einreisen dürfen.
Schwere Kämpfe haben gestern die afghanische Hauptstadt Kabul erschüttert, meldet orf.at. Angreifer hätten während einer Rede von Präsident Ashraf Ghani Raketen und Mörsergranaten auf Ziele in mehreren Stadtteilen abgefeuert. Die Armee habe mit Hubschrauberangriffen reagiert. Nach mehreren Stunden habe ein Armeesprecher die Attacke für beendet erklärt, mindestens zwei Angreifer seien getötet worden.
Der Islamische Staat (IS) habe den Anschlag über ihren Propagandakanal Amak für sich reklamiert. Die radikalislamischen Taliban hatten zuvor bestritten, für den Angriff verantwortlich zu sein.
Der russische Außenminister Sergej Lawrow rechnet mit einer Teilnahme der radikalislamischen Taliban an einer Afghanistan-Konferenz am 4. September in Moskau, meldet die Kleine Zeitung. Neben der afghanischen Regierung seien die Taliban eingeladen, habe Lawrow gestern in Sotschi gesagt. "Die ersten Reaktionen sind positiv; sie planen, an dem Treffen teilzunehmen", wird der Außenminister zitiert.
Lawrow habe aber Berichte dementiert, dass Moskau in Afghanistan mit Hilfe der Taliban die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) zurückdrängen wolle. So sei es vom afghanischen Botschafter in Russland, Abdul Kajum Kotschai, zuvor dargestellt worden. Das aber könne er sich nicht einmal hypothetisch vorstellen, habe Lawrow der Agentur Interfax zufolge gesagt. Die USA sollen Moskau allerdings vorwerfen, die Taliban mit Waffen zu versorgen.
Lawrow habe dazu gesagt, die Kontakte zu den Taliban seien bekannt. Sie gehörten zur russischen Afghanistan-Strategie, weil die Fundamentalisten dort Teil der Bevölkerung seien. Außerdem gehe es bei den Kontakten oft um Fragen der Sicherheit russischer Bürger.
Zur Befriedung des jahrzehntealten Konflikts in Afghanistan gibt es mehrere internationale Gesprächsformate. In Moskau sind Russland, Afghanistan, Pakistan, China, der Iran und Indien beteiligt.
Nordkorea hat nach Ansicht der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA seine nuklearen Aktivitäten nicht eingeschränkt, meldet der Standard. "Die Fortsetzung und weitere Entwicklung des Nuklearprogramms der Demokratischen Volksrepublik Nordkorea ist äußerst besorgniserregend", heiße es in einem Jahresreport der IAEA zu Nordkorea.
Das Papier beziehe sich auch auf die Zeit nach den Gipfeltreffen des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong-un mit dem südkoreanischen Präsidenten Moon Jae-in sowie US-Präsident Donald Trump. Kim hatte bei beiden Treffen seine Bereitschaft zur "kompletten Denuklearisierung" der Koreanischen Halbinsel betont.
Allerdings habe Trump bei dem Treffen keinerlei konkrete Zusagen von Nordkorea eingefordert und dennoch erklärt, die Atomkrise um Nordkorea sei "gelöst".
Die Atomenergiebehörde protokolliere in dem Bericht die Entwicklung in Nordkorea, von einem Stopp nuklearer Aktivitäten könne die IAEA dabei aber nicht berichten. Die IAEA habe in ihrem Bericht zudem deutlich gemacht, dass ihr Wissen über die Atomaktivitäten in Nordkorea kleiner werde, da es weiterhin keine Möglichkeiten zur Nachprüfung vor Ort gebe.
Präsident Hassan Rouhani hat den ersten selbst gebauten Kampfjet in der Geschichte des Landes vorgestellt, berichtet die Kleine Zeitung. "Wir sollten uns darauf vorbereiten, gegen Streitkräfte zu kämpfen, die unser Territorium und unsere Ressourcen übernehmen wollen", habe Rouhani, der sich bei einer Rüstungsmesse in Teheran am Dienstag selbst ins Cockpit des Flugzeugs setzte, erklärt.
"Wir leben nun einmal in einer Region, wo wir uns stets auf Verteidigung einstellen müssen." Dafür brauche der Iran auch seine eigenen Kampfflugzeuge, Raketen und Abwehrsysteme. Die militärische Aufrüstung des Irans diene nur dazu, den regionalen Frieden zu sichern. Solange der Iran militärisch stark sei, sei kein Land - nicht einmal die USA - an einem Konflikt mit Teheran interessiert, hieß es von Rouhani weiter. Die USA würden es nicht wagen, den Iran anzugreifen, sagte Rouhani. "Warum greifen die USA uns nicht an? Wegen unserer Macht, weil sie sich der Konsequenzen bewusst sind."
Das Flugzeug "Kosar" sei in Anwesenheit Rouhanis eingeweiht und den Angaben zufolge auch bereits erfolgreich getestet worden. Man habe sich auch vom Ausland unabhängig machen wollen. Die Luftwaffe des Irans hatte bisher hauptsächlich amerikanische Jets aus der Zeit vor der islamischen Revolution von 1979 sowie russische Flugzeuge genutzt.
Die Vereinigten Staaten wollen ihre strategischen Ölreserven anzapfen und so Lieferausfälle durch die Sanktionen gegen Iran ausgleichen, meldet die FAZ. Rund 11 Millionen Barrel (Fass zu 159 Liter) sollen zur Lieferung in den Monaten Oktober und November freigegeben werden, habe das amerikanische Energieministerium mitgeteilt. Die amerikanische Regierung wolle nach Einschätzung von Analysten einem Anstieg der Kraftstoffpreise vor den wichtigen Kongresswahlen in den Vereinigten Staaten entgegenwirken. Im Monat November solle schließlich die zweite Stufe der Iran-Sanktionen greifen, dann geht es insbesondere gegen den Ölsektor.
Bei der angepeilten Menge handele es sich allerdings nur um einen vergleichsweise kleinen Teil der Notfallreserve, die von der Nachrichtenagentur Bloomberg auf insgesamt 660 Millionen Barrel beziffert werde.
Italiens Innenminister Matteo Salvini hat erneut damit gedroht, Flüchtlinge nach Libyen zurückzuschicken, meldet die Presse. "Entweder Europa beginnt damit, ernsthaft seine Grenzen zu schützen und die aufgenommenen Flüchtlinge zu verteilen - oder wir beginnen, sie in die Häfen zurückzubringen, von denen aus sie gestartet sind", habe der Minister gestern getwittert.
"Italien hat seine Pflicht schon getan, und was zu viel ist, ist zu viel", habe sich Salvini empört. Rund 170 Migranten säßen derzeit auf einem Schiff der italienischen Küstenwache fest. Salvini wolle die Zuwanderer nur dann von Bord der "Diciotti" lassen, wenn andere EU-Staaten sich bereit erklären, einen Teil der Menschen aufzunehmen.
Die israelische Regierung will hunderttausenden Bürgerinnen und Bürgern den Kauf von Waffen ermöglichen, meldet orf.at. Nach der gestern Abend bekanntgegebenen Neuregelung könnten bis zu 600.000 Israelis einen Waffenschein beantragen – bisher seien es 140.000 gewesen.
Von der Bewaffnung weiterer Zivilistinnen und Zivilisten verspreche sich die Regierung eine bessere Abwehr palästinensischer Attentäter, habe der Minister für öffentliche Sicherheit, Gilad Erdan, gesagt. „Je mehr ausgebildete Zivilisten Waffen tragen, desto höher sind die Chancen, Anschläge zu vereiteln und die Opferzahlen zu verringern“, wird er weiter zitiert.
Der wegen Beihilfe zu den Terroranschlägen vom 11. September 2001 zu 15 Jahren Haft verurteilte Marokkaner Mounir el Motassadeq darf bis zu seinem 90. Geburtstag nicht wieder nach Deutschland einreisen, meldet orf.at. Er habe ein auf den 3. April 2064 datiertes Einreise- und Aufenthaltsverbot erhalten, habe der Hamburger Senat auf eine Kleine Anfrage des CDU-Bürgerschaftsabgeordneten Richard Seelmaecker erklärt.
Derzeit sitze Motassadeq noch in der Justizvollzugsanstalt im Hamburger Stadtteil Fuhlsbüttel. Er soll ab dem 15. Oktober entlassen und sofort nach Marokko abgeschoben werden. Den genauen Zeitpunkt wollen die Behörden nicht öffentlich machen, um die Aktion nicht zu gefährden. Motassadeqs reguläre Haftzeit würde im November enden.
Motassadeq war Mitglied der „Hamburger Zelle“ um den Todespiloten Mohammed Atta, der eines der Flugzeuge in das New Yorker World Trade Center gesteuert hatte.
Die venezolanische Währung hat auf einen Schlag 96 Prozent an Wert eingebüßt, meldet orf.at. Die Zentralbank habe heute einen neuen Wechselkurs von 68,65 Bolivar für einen Euro festgelegt. Erst am Vortag seien im Kampf gegen die Inflation neue Geldscheine in Umlauf gebracht worden, die über fünf Nullen weniger verfügten als der alte Bolivar.
Taiwan hat erneut einen Verbündeten an China verloren: El Salvadors Außenminister Carlos Castaneda und sein chinesischer Amtskollege Wang Yi haben eine Vereinbarung zur Aufnahme diplomatischer Beziehungen unterzeichnet, meldet der Standard. El Salvador habe eine "strategische Entscheidung" getroffen und den "richtigen und vorteilhaften Weg" für die Menschen in beiden Ländern eingeschlagen, habe Castaneda gesagt. Dieser Weg beinhalte ein Bekenntnis El Salvadors zur sogenannten "Ein-China-Politik": Peking erlaube keinem Land, Beziehungen sowohl mit der Volksrepublik als auch mit Taiwan zu unterhalten.
In den vergangenen Monaten hätten sich bereits mehrere Staaten von Taiwan abgewandt: Seit Mai haben neben El Salvador auch Burkina Faso und die Dominikanische Republik zugunsten Chinas mit Taiwan gebrochen. Damit gebe es weltweit nur noch 17 Länder, die den ostasiatischen Inselstaat diplomatisch anerkennen. Darunter sind vor allem kleine Pazifikländer, Karibikinseln und Staaten in Mittelamerika.
Die durch Wölfe in Deutschland verursachten Schäden sind binnen eines Jahres sprunghaft angestiegen, meldet dernewsticker. Das habe das Portal t-online.de unter Berufung auf Angaben der Landesumweltministerien berichtet. Demnach hätten die Bundesländer den Nutztierhaltern innerhalb der letzten zwölf Monate fast 210.000 Euro für Wolfsschäden erstattet. Bis August 2017 hätten Wölfe seit der ersten Sichtung in Deutschland vor 18 Jahren nur Schäden in Höhe von insgesamt knapp 500.000 Euro verursacht.
Nun belaufe sich der erstattete Gesamtschaden seit der Wiederansiedlung bundesweit auf gut 700.000 Euro. Der Anstieg der Schäden gehe einher mit der kontinuierlich steigenden Zahl der Tiere bundesweit. Schätzungsweise lebten aktuell 702 Wölfe in Deutschland – wenn man von zehn Tieren pro Rudel ausgeht.
Im vorherigen Wolfsjahr 2016/2017 seien es geschätzt 614 Tiere gewesen. Das Land Brandenburg nehme weiter die Spitzenreiterposition ein, gefolgt von Sachsen und Niedersachsen. Erstmals habe sich auch ein Wolf in Baden-Württemberg angesiedelt.
Nach dem Messer-Mord auf offener Straße in Düsseldorf hat die dortige Polizei am Dienstag eine Öffentlichkeitsfahndung mit Fahndungsfoto gestartet, meldet dernewsticker.
Gesucht werde der 44-jährige Ali S., hätten Polizei und Staatsanwaltschaft am Dienstag mitgeteilt. Der Mann soll am Montag auf offener Straße eine 36-jährige Frau erstochen haben und ist seitdem auf der Flucht. Die Polizei geht nach eigenen Angaben davon aus, dass sich Täter und Opfer seit Längerem kannten. Der Verdächtige kommt aus dem Iran und war 2001 erstmals nach Deutschland eingereist. Seit 2010 habe er die "Flüchtlingseigenschaft", wird ein Polizeisprecher zitiert. Bis auf ein Bagatelldelikt vor etwa zwei bis drei Jahren sei er bislang nicht polizeilich aufgefallen. Eine Verurteilung habe es damals nicht gegeben, sagte ein Staatsanwalt.