Was Donald Trump tatsächlich sagt, tut, erzählt und vor allem, was er politisch erreichen möchte, erfährt man in den großen deutschen Medien nicht. Warum eigentlich? Hier mal ein bisschen Nachhilfe.
ARD-ZDF-RTL-SAT1-Pro7-Kabelkanal-ntv-Spiegel-Focus-Welt-FAZ-FR-Süddeutsche-LeipzigerVolkszeitung-NeuesDeutschland-taz (habe ich jemanden vergessen?) malen mir ständig den Gottseibeiuns aus dem Mar-a-Lago (Palm Beach, böse USA) in Auge und Ohr. Selbst auf’m Klo könnte ich mir, wenn ich wöllte, die Mainstream-Moritaten über „das Böse“ antun.
Was dieser Donald Trump tatsächlich sagt, tut, erzählt und vor allem, was er politisch erreichen möchte, genau das erfahre von ARD-ZDF-RTL-SAT1-Pro7-Kabelkanal-ntv-Spiegel-Focus-Welt-FAZ-FR-Süddeutsche-LeipzigerVolkszeitung-NeuesDeutschland-taz definitiv nicht. Hätte ich auch vor 1989 von Erich Honecker-Karl Eduard von Schnitzler-NeuesDeutschland-LeipzigerVolkszeitung usw. nie und niemals erfahren.
Was nun? In seiner ersten Amtszeit begann „das Böse“ keinen Krieg, trat mit den USA aus dem Pariser Wetterschutzabkommen aus, nervte die schlaffen US-NATO-Verbündeten mit dem 2-Prozent-Ziel für die Verteidigung und wurde dafür von einem politischen Kind namens Heiko Maas in der UNO ausgelacht, wollte die Außengrenzen der USA vor unkontrollierter Zuwanderung schützen, schuf mit den Abraham Accords eine historische Chance der Befriedung in Nahost, suchte Gespräche mit Diktatoren. Nicht um deren Freundschaft willen, selbst Möglichkeiten ausloten war seine Devise.
Ich will den Scheiß nicht mehr!
Donald Trumps erste Amtszeit war nicht glanzvoll, die Welt hat sie dem Untergang nicht näher gebracht. Das erledigen ganz andere. Zum Beispiel die Putins dieser Welt, die ihre Nachbarn überfallen und für den Fall der Gegenwehr mit ihren Atomwaffen drohen – das sind die Übeltäter und nicht etwa Donald Trump.
US-Präsidenten muss man ohnehin nicht mögen. Deren Handlungen beobachte ich. Mit Trump konnte ich 2016–2020 gut leben. Mit der Transformation Deutschlands in die Irre dagegen nicht.
Ach so. Das muss noch erwähnt werden. Wir befinden uns in einem weltweiten Kulturkampf. Woke oder nicht Woke! Wie in einem Brennglas ist dieses Toben in den Vereinigten Staaten zu beobachten. Am 5. November stellen die US-Wähler eine bedeutende Weiche. Fährt der US-Zug weiter ins Nirwana von Woke, Gender, open border, Oberirrsinn, oder soll dem ein Stoppzeichen gesetzt werden?
Die Vereinigten Staaten haben großen Einfluss auf den restlichen Globus. Die US-Weichenstellung Woke oder Nichtwoke wird unser Dasein so oder so stark beeinflussen. Ich für meinen Teil will den Scheiß nicht mehr! Wegen mir, wegen meiner Kinder und Enkelkinder und wegen vieler Menschen, die ich mag und deren Schicksal mir wichtig ist.
Wahlprogramm
Wahlprogramme las ich seit 1990 genügend, arbeitete mich an ihnen ab, brachte mich auch ein. Wahlproramme müssen sein, das wird allgemein erwartet. Nur wenige Menschen nehmen sich allerdings Zeit, Muße, Masochismus und Energie und vertiefen sich dann auch darin.
Für die meisten Zeitgenossen ist es immer zu viel Text, zu viel Sermon, zu viel Belehrung, zu wenig reales Leben. In der Kürze liegt die Würze, nach diesem Leitspruch werden Wahlprogramme nicht geschrieben. Dabei gibt es die Erfahrung: Je länger ein Wahlprogramm, desto schwächer die Wirkung.
Donald Trump geht mit seinem Programm direkt aufs Ziel zu. Zwanzig Punkte, keine Prosa. Leicht verständlich. Deutlich. Trump benennt seine wichtigsten US-Baustellen. Für mich eine korrekte Sicht. Es sind US-Wahlen.
President Trump’s 20 Core Promises
To make America great again!
1. Die Grenze abriegeln und die Invasion der Migranten stoppen
2. Die größte Abschiebeaktion in der Geschichte der USA durchführen
3. Die Inflation beenden und Amerika wieder erschwinglich machen
4. Amerika zum mit Abstand führenden Energieproduzenten der Welt machen!
5. Stoppen Sie das Outsourcing und machen Sie die Vereinigten Staaten zu einer Supermacht im verarbeitenden Gewerbe.
6. Große Steuersenkungen für Arbeitnehmer und keine Steuer auf Trinkgelder!
7. Verteidigung unserer Verfassung, unserer Grundrechte und unserer Grundfreiheiten, einschließlich der Redefreiheit, der Religionsfreiheit und des Rechts, Waffen zu besitzen und zu tragen
8. Den dritten Weltkrieg verhindern, den Frieden in Europa und im Nahen Osten wiederherstellen und ein großes Raketenabwehrsystem mit einer Eisenkuppel über unserem gesamten Land errichten – alles made in America
9. Die Bewaffnung der Regierung gegen das amerikanische Volk beenden
10. Die Epidemie der Migrantenkriminalität stoppen, die ausländischen Drogenkartelle zerschlagen, die Bandengewalt zerschlagen und Gewalttäter wegsperren
11. Unsere Städte, einschließlich Washington D.C., wieder aufbauen und sie wieder sicher, sauber und schön machen
12. Unser Militär stärken und modernisieren, damit es ohne Frage das stärkste und mächtigste der Welt wird
13. Den US-Dollar als Weltreservewährung erhalten
14. Für die soziale Sicherheit und die medizinische Versorgung kämpfen und diese schützen, ohne Kürzungen und ohne Änderung des Rentenalters
15. Das Mandat für Elektrofahrzeuge aufheben und kostspielige und belastende Vorschriften abbauen
16. Kürzung der Bundesmittel für alle Schulen, die unseren Kindern kritische Ethnien, radikale Gender-Ideologie und andere unangemessene rassistische, sexuelle oder politische Inhalte aufzwingen
17. Männer aus dem Frauensport heraushalten
18. Pro-Hamas-Radikale abschieben und unsere Hochschulen wieder sicher und patriotisch machen
19. Unsere Wahlen sichern, einschließlich Wahlen am selben Tag, Wähleridentifikation, Papierwahlen und Nachweis der Staatsbürgerschaft
20. Unser Land vereinen, indem wir es auf ein neues und rekordverdächtiges Erfolgsniveau bringen
Falls „das Böse“ gewinnt...
Deutschlands Leit- und Folgemedien dreschen unaufhörlich auf Trump ein, preisen Kamala Harris über den grünen Klee. Das deutsche Wahlvolk bekommt den Eindruck, der US-Präsident wird in Deutschland gewählt. Wie werden sich die Hetzer und Propagandisten nach dem 5. November 2024 verhalten, falls „das Böse“ in den USA gewinnt? Auf Wendehalsmanier beidrehen oder sich unsichtbar machen? Das dürfte interessant werden. Falls „das Böse“ gewinnt.
Sorgen mache ich mir im Falle eines Wahlsieges von Donald Trump um die Ukraine, um Israel nicht. Was die Ukraine angeht, kein US-Präsident kann es sich leisten, die Ukraine im Stich zu lassen. Auch Donald Trump nicht.
Jetzt bin ich auf Kamala Harris‘ 20 Punkte gespannt.
Dieser Beitrag erschien zuerst auf weissgerber-freiheit.de
Gunter Weißgerber (Jahrgang 1955) trat am 8. Oktober 1989 in das Neue Forum ein und war am 7. November 1989 Gründungsmitglied der Leipziger SDP. Für die SDP/SPD sprach er regelmäßige als Redner der Leipziger Montagsdemonstrationen 1989/90. Er war von 1990 bis 2009 Bundestagsabgeordneter und in dieser Zeit 15 Jahre Vorsitzender der sächsischen Landesgruppe der SPD-Bundestagsfraktion (1990 bis 2005). Den Deutschen Bundestag verließ er 2009 aus freier Entscheidung. 2019 trat er aus der SPD aus. Die Gründe dafür erläutert er hier. Er sieht sich, wie schon mal bis 1989, wieder als “Sozialdemokrat ohne Parteibuch”. Weißgerber ist studierter Ingenieur für Tiefbohr-Technologie. Er ist derzeit Unternehmensberater und Publizist.