Was für ein Parteitag war das in Karlsruhe! Vier Tage, 825 Delegierte – und jede Menge Sätze für die Tonne. Warum sollten wir uns mit dem Marathon auseinandersetzen, wenn die dümmsten Zitate das Event eigentlich prägnant zusammenfassen?
(Hinweis: Die Zitate wurden im Original belassen, ist einfach authentischer. Wir beginnen mit dem Ranking von hinten, das Dümmste kommt zum Schluss.)
Platz 10: Shirin Kreße
„Adenauer war in seiner Zeit und ist bis heute problematisch.“
Unter anderem, weil er seinerzeit selbst für CDU-Politikerinnen zu sexistisch gewesen sei, meint Shirin Kreße vom Kreisverband Berlin-Mitte, weshalb sie mit dem ersten Bundeskanzler, der 14 Jahre regierte, nichts anfangen kann. Deshalb wird nach Abstimmung ein Zitat von Konrad Adenauer („Diese Einheit Europas war ein Traum von wenigen. Sie wurde eine Hoffnung für viele. Sie ist heute eine Notwendigkeit für uns alle.“) aus dem Grünen-Programm gestrichen. Weg mit dem Zitat, auch wenn es richtig gewesen sein könnte. Wenigstens das wird von Shirin Kreße bleiben.
Platz 9: Claudia Roth
„Adenauer war ganz sicher kein Feminist und er hätte ganz viel von uns lernen können“.
Was hätte Adenauer von den Grünen, insbesondere den grünen Frauen, lernen können? Wie man Russland in einem Nebensatz den Krieg erklärt? Wie man es aussitzt, wenn Antisemiten die documenta kapern? Wie man mitten in einer Energiekrise die Kernkraftwerke abschaltet? Oder wie man den Nigerianern erklärt, dass man ein Scheißhaus auch ins Dorfzentrum platzieren kann? Fragen über Fragen!
Platz 8: Katharina Stolla (1)
„Europas Grenzen müssen für alle offen sein.“
Nun ja, eigentlich heißt es ja, wer für alle offen ist, ist nicht ganz dicht, aber wer sich an der eigenen Herzensgüte, die von anderen bezahlt werden muss, berauschen kann, bringt es zur neuen Vorsitzenden der Grünen Jugend. „Das Gerede von Pull-Faktoren“ sei „wissenschaftlich unhaltbar“, meint Katharina noch, offenbar kommen jedes Jahr Millionen Menschen aus Arabien, Afrika und Afghanistan, weil sie sich für feministische Außenpolitik, Lastenräder und vegane Ernährung begeistern. Oder auch nicht.
Platz 7: Svenja Appuhn
„Wer die Klimakrise lösen will, muss die Verteilungsfrage stellen“
Eigentlich ist es ja eher umgekehrt: Wer die „Verteilungsfrage stellen“ will, also der arbeitenden Bevölkerung das Geld nehmen, um es der nicht arbeitenden zuzuschaufeln, muss einen Vorwand haben, et voilà – da ist sie, die „Klimakrise“! So wird ein Schuh draus, Svenja. Aber auch mit solchem Dummtüch kann man zur Co-Vorsitzenden der Grünen Jugend aufsteigen.
Platz 6: Louisa Baumann
„Gute finanzielle Ausstattung von Kommunen ist gelebter Antifaschismus.“
Puh, da muss man jetzt wirklich um die Ecke denken, oder? Oder ist das eine exklusive Erkenntnis des Kreisverbandes Oberhausen in seinem heroischen Kampf gegen den Faschismus? Erzähl‘ uns mehr, Louisa!
Platz 5: Krsto Lazarevic
„Vor fünf Jahren, da hatte ich Jugendliche bei mir auf der Arbeit – ich arbeite mit unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten –, da hatte ich Jugendliche, die hatten Angst vor Horst Seehofer.“
Tatsächlich? Warum nur? Hat Seehofer welche abschieben dürfen? Oder wirkte er so furchteinflößend mit seinen 1,93 Metern? Krsto (ND: „Der Journalist und Mitarbeiter des grünen Europaabgeordneten Erik Marquardt ist eine wichtige Stimme der Linken in den sozialen Medien, äußert sich mehrmals täglich zu Themen wie Polizeigewalt, Parteipolitik oder Klimaaktivismus“) verrät es nicht wirklich, aber er zieht eine Linie zu Nancy Faeser, die jetzt auch „Geflüchtete“ in Angst und Schrecken versetzen soll. Irgendwie leben die alle in einer sehr eigenen Welt…
Platz 4: Katharina Stolla (2)
„Jeden Tag haben Geflüchtete in Deutschland Angst, Opfer von rassistischen Anschlägen zu werden. Jeden Tag.“
Fragt sich nur, warum es dann jedes Jahr Hunderttausende nach Deutschland zieht. Und warum werden sie von denen, die jeden Tag Angst haben, nicht gewarnt? Warum laufen die bedrohten „Geflüchteten“ nicht selbst in Scharen davon? Und gibt es auch Deutsche, die jeden Tag Angst vor Migrantengewalt haben? Ist nur eine Frage, es kommt ja deutlich häufiger vor.
Platz 3: Ricarda Lang (1)
„Wir machen Politik und ja, es klingt pathetisch, aber wir machen Politik aus Liebe zum Menschen.“
Mooooment! Das haben wir doch schon einmal ganz ähnlich gehört?! Wann war das noch? Ach ja: 1989. Von Erich Mielke.
Platz 2: Annalena Baerbock
„Uns geht es nicht um Zahlen.“
Aber Frau Baerbock, das wissen wir doch schon lange! Ob hunderttausende Kilometer entfernte Länder oder 360-Grad-Wenden, Zahlen sind Schall und Rauch. Und es ist ja auch nicht so wichtig, wie „Energiewende“ oder Milliarden fürs Ausland finanziell gestemmt werden sollen, wichtig ist allein das gute Gefühl dabei. Okay, andere haben ein gutes Gefühl, wenn die Grünen bei 12 Prozent angekommen sind, Tendenz weiterhin südwärts.
Platz 1: Ricarda Lang (2)
„Ich hab dazu drei Gedanken.“
Gelogen!
Claudio Casula arbeitet als Autor, Redakteur und Lektor bei der Achse des Guten