Gastautor / 15.04.2022 / 10:00 / Foto: Lucas Cranach / 21 / Seite ausdrucken

Die 100 größten Querdenker: Martin Luther

Von Okko tom Brok.

Der berühmte Reformator würde heute vermutlich aus seiner eigenen Kirche geworfen werden.

Martin Luther (1483–1546) ein Querdenker? Ausgerechnet dieser „Fürstenknecht“, der den Bauern im Kampf gegen die Auswüchse des Feudalwesens so schändlich in den Rücken gefallen ist? Der sich so oft im Ton vergriffen und sogar dem NS-Propagandamagazin „Stürmer“ rhetorisches Material in Sachen Antisemitismus geliefert haben soll?

Doch der Reihe nach. Martinus Luther kommt als (für damalige Verhältnisse vergleichsweise) privilegiertes, wenn auch in bescheidenen Verhältnissen aufwachsendes Kind zur Welt. Der Vater hat sich nach eigenem Bekunden „krummmachen“ müssen, um dem Sohn den Besuch der Universität und das Studium der angesehenen und Wohlstand verheißenden Juristerei zu ermöglichen. Luther ist ein erfolgreicher, ehrgeiziger Student, dessen steile Erfolgsgeschichte jäh im legendären Gewitter zu Stotternheim am 2. Juli 1505 endet: Hier zeigt sich bereits eine markante Eigenheit des noch jungen Luther, der nur 14 Tage nach einem verheerenden Gewitter, währenddessen er Gott Gehorsam und ein klösterliches Leben gelobt, tatsächlich im allerstrengsten Kloster Erfurts am 17. Juli um Aufnahme ersucht: dem Augustiner-Eremitenkloster. Ob Luther bereits zuvor mit dem Mönchsleben geliebäugelt habe, wie im Zuge des Reformationsjubiläums 2017 gemutmaßt wurde, ist dabei letztlich irrelevant.

Auflehnung gegen den eigenen Vater

Überliefert sind insbesondere die Streitgespräche Luthers mit seinem Vater, kunstvoll wie ein Kammerspiel aufbereitet schon zum Vorgängerjubiläum 1983 mit dem teilweise überragenden ZDF-Spielfilm-Zweiteiler „Martin Luther“, schauspielerisch (und physiognomisch) kongenial und deutlich besser besetzt mit Lambert Hamel als mit dem viel zu asketischen, etwas zu hageren Joseph Fiennes zwanzig Jahre danach, dem man die lutherische „Sanftlebigkeit zu Wittenberg“ einfach nicht abnimmt, welche ihm Luthers kritische Zeitgenossen gelegentlich vorwarfen.

An der Schwelle zum Augustinerkloster wird Luther von seinem Vater zur Rede gestellt, dass er doch schon als Kind „nicht einmal seinen Eltern gehorsam“ habe sein können. Wie er denn da nun ernsthaft erwägen könne, ausgerechnet einen Gehorsam gegenüber den allerstrengsten Klosterregeln seiner Zeit zu geloben?

Wer hier in Luther wieder nur den Freund von Strenge und von „Law and Order“ erblickt, möge doch noch einmal genauer hinsehen: Luther ist in dieser Szene gerade kein Beispiel für „Gehorsam“, sondern für eine offene Rebellion. Der Eintritt ins Kloster ist nicht nur aus tiefenpsychologischer Sicht ein Aufruhr gegen den Lebensentwurf des Vaters und seiner Fehlinterpretation des 4. Gebotes (nach katholisch-lutherischer Zählung) als „absolutem Gehorsam“ gegenüber den Eltern. Zeitlebens hat Luther gegen verschiedene irdische Ordnungen rebelliert: das Elternhaus, die Universität, das Papsttum, die Kirche, den Ablasshandel und schließlich die unerfüllbaren endzeitlichen Heilsversprechen seiner Zeitgenossen und Weggefährten.

Gehorsam galt für Martin Luther nur einem Vater: dem himmlischen, genauer: dem dreieinigen Gott, Vater, Sohn und Heiliger Geist. „Du sollst Gott mehr gehorchen als dem Menschen“ (Apostelgeschichte 5,29) muss auch Luthers Wahlspruch gewesen sein, als er recht genau vor 501 Jahren im April 1521 – quasi als ein „Hyper-Querdenker“ des 16. Jahrhunderts – auf dem Reichstag zu Worms verhört und zum Widerruf seiner allzu „verschwurbelten“ Thesen zum kirchlichen Ablasshandel genötigt werden sollte. Hatte er etwa tatsächlich behauptet, die wichtigste Einnahmequelle des Vatikans sei nur eine nutzlose, gottlose Erfindung geschäftstüchtiger Ausbeuter? Menschenwerk? Verblendung? Würde er widerrufen? Luthers Antwort war ebenso einsilbig wie einprägsam: Hier stehe ich und kann nicht anders. Amen. Kein Widerruf.

Bodenständiger und lebensfroher Kommunikationsmensch

Was hätte Luther wohl zu einer letztlich nutzlosen, aber sehr einträglichen Impfkampagne unserer Tage gesagt, die keine sterile Immunität herstellt, die erhebliche Nebenwirkungen aufweist, die also bestenfalls nutzlos ist, aber dennoch Milliardengewinne bei Pharma-Riesen und Börsenspekulanten aufgetürmt hat und über die sich Hersteller und Regierung zu allem Überfluss absolutes Stillschweigen erbeten haben? Spekulation, gewiss. So wie die momentan rapide abrauschenden Börsenkurse des Impfherstellers BioNTech.

Keine Spekulation ist, dass Luther stets dem offenen Wettstreit vertraut und den scharfen Diskurs ausdrücklich gesucht hat. Polemik war eine seiner Lieblingsdisziplinen. Wo er Lug und Trug vermutete, verlangte er, Licht ins Dunkle zu bringen. Ein Schatz deutscher, mitteleuropäischer Lebensart und Herzenskultur ist in Luthers „Tischreden“ überliefert, in denen sich Luther nicht nur als brillanter Denker und überragender Theologe, sondern zugleich auch als bodenständiger, pragmatischer und lebensfroher Kommunikationsmensch erweist.

Martin Luther ist die Verkörperung eines ganz neuen, evangelischen Lebensstils, gekennzeichnet von Gewissensbindung und Gewissensfreiheit. „Ein Christenmensch ist ein freier Herr über alle Dinge und niemand untertan. Ein Christenmensch ist ein dienstbarer Knecht aller Dinge und jedermann untertan“ (1525) ist das dialektische Credo eines Mannes, der in Gegensätzen zu denken gelernt hat. Für schlichte Zeitgenossen mag diese Art zu denken „verschwurbelt“, ja beizeiten „gefährlich“ oder auch „populistisch“ anmuten.

Als junger Theologe und Reformator ergreift Luther zunächst vor allem den Freiheitsaspekt der Botschaft Jesu: Aufbruch aus Schuld und Irrtum, Vergebung, Neuanfang, Reformen. Er muss jedoch feststellen, dass diese alte Erde nicht so leicht aus den Angeln zu heben ist, wie es dem jungen Heißsporn lieb gewesen wäre.

Das Pfarrhaus: Von bürgerlich zu rot-grün

Luther wird in den Folgejahren, auch unter dem Eindruck des verheerenden Bauernkrieges und den Exzessen apokalyptischer Endzeitprediger konservativer, heiratet. Besinnt sich auf das Private. Gründet mit der entlaufenen Nonne Katharina von Bora eine Familie. Eine Vernunftehe, von der es heißt, sie sei sehr glücklich und innig gewesen. Ihre kulturgeschichtlich bleibende Frucht ist das evangelische Pfarrhaus. Als Urbild eines bürgerlich-christlichen, zunächst liberal-konservativen, heutzutage zumeist grün-ökologischen Milieus mag es sich kulturell allzu sehr verfestigt haben, im Ansatz war es etwas revolutionär Neues und Einmaliges: im Grunde vielleicht die Keimzelle der bürgerlichen Kleinfamilie, die viele Jahrhunderte maßgeblich war und erst jetzt in unseren Corona-geschüttelten Tagen ihren traurigen Niedergang zu erleben scheint.

Luther steht für Protest, und der von Luther ins Leben gerufene Protestantismus war und ist die erste erfolgreiche Protestbewegung auf deutschem Boden, die noch dazu bis heute Bestand hat. Protestare wurde schnell zur entscheidenden Haltung der Reformation, und es bedeutet, für etwas einzustehen und Zeugnis abzulegen. Erst später erhielt das Wort „Protestieren“ seine heute vorherrschende „kritische“ Konnotation.

Heutiger Protest von Querdenkern könnte sich von Luther darin bestärken lassen, dass es nicht nur legitim, sondern geradezu essenziell ist, für als positiv empfundene Überzeugungen öffentlich, aber selbstverständlich gewaltlos einzustehen. Protestierer sind im Sinne Luthers dabei immer schon „positiv“, und dafür benötigen sie auch keinen Schnelltest. Und eine positive Sicht steckt an. Das erlebe ich selbst jetzt jeden Montag immer wieder neu.

Gegen die Juden

Und wie war das mit Luther und den Juden? Reden wir nicht lange darum herum: Die Aussagen Luthers in seinem von eigenen Todesahnungen überschatteten Sterbensjahr 1546 sind fürchterlich. Sie gipfeln in dem Satz, man möge ihre Synagogen niederbrennen. Was man einige Jahrhunderte später gerne und bereitwillig getan hat.

Für „rassische“ oder „rassistische“ Entgleisungen gibt es bei Luther jedoch offenbar keine Anhaltspunkte, so dass Forscher zwischen einem theologisch-chiliastisch geprägten Antijudaismus Luthers und einem biologistisch-rassistisch orientierten Antisemitismus späterer Tage unterscheiden. Luther selbst habe früh darauf gehofft, das Judentum für die Sache der Reformation gewinnen zu können. Aus Enttäuschung scheint Luther sich zuletzt einem unerträglichen Zynismus gegenüber seinen jüdischen Mitmenschen hingegeben zu haben. Luther war hier im Unrecht. Ein Choleriker, den nur wenige Tage nach einer besonders bedrückenden Äußerung ein Herzinfarkt dahingerafft hat. Aus christlicher Sicht ein Sünder, der an dieser Stelle zweifellos der göttlichen Vergebung bedarf.

Ist Luther damit nicht in jedem Fall für diese noble Liste der 100 besten Querdenker bereits endgültig und unwiderruflich verloren?

Ich bin anderer Ansicht und versuche es zu begründen. Luther hatte nämlich noch ein anderes zentrales Credo: Der Mensch vor Gott sei simul iustus et peccator, gleichzeitig Sünder und Gerechter. Wieder so eine verschwurbelte Dialektik? Sie besagt, dass Gott in Jesus Christus zu allen Menschen vorbehaltlos „Ja“ sagt, ohne dass wir uns hinsichtlich unserer moralisch oft so fragwürdigen Gesamtkonstitution notwendigerweise tatsächlich schon sichtbar verändert hätten. Gott setzt uns formal „ins Recht“, ohne dass wir recht hätten. Eine Paradoxie.

Gehört Martin Luther also nun in unsere Liste der 100 Querdenker, oder wollen wir auch an ihm die heute gängige Cancel Culture exekutieren? Urteilen Sie selbst.

Luther ist demütig und schuldbewusst aus diesem Leben geschieden. Seine letzte Einsicht lautete: „Wir sind Bettler. Das ist wahr!“ Alles, was wir benötigen, ersehnen, erhoffen, glauben, träumen und zuletzt erstreiten, bleibt immer eine Gabe und ein Gewinn auf Zeit. Unsere Erkenntnismöglichkeiten sind eingeschränkt, weshalb wir auf den Meinungsstreit angewiesen sind, den Luther intensiv und jederzeit gerne geführt hat.

Es sind diese Vorläufigkeiten, Brüchigkeiten und Bedürftigkeiten des menschlichen Geistes, an die uns der Querdenker Martin Luther auch nach 500 Jahren erinnert. Möge die Erinnerung an ihn uns vor der menschlichen Hybris, alles zu vermögen oder gar erzwingen zu können, bewahren.

 

Der Autor ist Lehrer und unterrichtet an einem niedersächsischen Gymnasium.

 

Die Serie Die 100 größten Querdenker ist offen: Jeder, der über einen sie oder ihn faszinierenden Querdenker schreiben möchte, kann das tun, jede Einsendung ist willkommen. Die Redaktion behält sich das letzte Wort vor, welche Beiträge auf Achgut.com erscheinen, auch bei etwaigen Kürzungen, Korrekturen usw.            

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Ilona Grimm / 15.04.2022

Wer höchst Erstaunliches über Martin Luther erfahren möchte, dem empfehle ich die aus meiner Sicht erstklassige Biographie von Eric Metaxas: „LUTHER – Der Mann, der Gott neu entdeckte“. Im Klappentext schreibt Metaxas: „Das vielleicht Allererstaunlichste an Luthers Geschichte ist, dass sie überhaupt passierte. [...] Man fragt sich, was alles nicht gekommen wäre, hätte Papst Leo X. die Forderungen dieses deutschen Mönchs ernster genommen. Martin Luther war ein Geburtshelfer der Welt, in der wir heute leben.“ Luthers späten Judenhass kann ich mir auch nicht erklären. An seiner Enttäuschung darüber, dass die Juden trotz seiner unermüdlichen Aufklärung den in den Schriften des Alten Testaments prophetisch angekündigten Messias nicht sehen konnten oder wollten, kann es kaum allein gelegen haben. Möglicherweise war hier der Satan am Werk, an dessen Existenz die meisten Menschen ja auch nicht glauben, was für den Satan sehr nützlich ist. Abgesehen davon kann ich mir den abgrundtiefen Hass heutiger Regierender und ihrer Wähler auf das ganz Normale, Gute, Schöne, Gesunde, Wahre, Anständige – und Einheimische - auch nicht erklären. Ob auch in diesem Fall der Satan am Werk ist? - - - Zur Freude aller Christentums-Feinde wurde Martin Luther im Reformations-Jubiläumsjahr 2017 aus der ev. Kirche raus- und ordentlich mit Dreck beschmissen. Dass Luther ein Kind seiner Zeit und ihrer Umstände und Gepflogenheiten gewesen ist, wird in unserem so makellosen Jetzt ganz selbstverständlich auch von den Kanzeln herunter gekänzelt. - - -Rassismus wurde von Charles Darwin in die Welt gebracht; nicht von Luther.

Clemens Jäkel / 15.04.2022

Es ist doch nicht die Frage, ob Martin Luther ein Querdenker war, sondern ob er sein Gott gegebenes Versprechen, ein klösterliches Leben zu führen, je gebrochen hat.

Stefan Riedel / 15.04.2022

“Der berühmte Reformator würde heute vermutlich aus seiner eigenen Kirche geworfen werden.” Sicher! Also Martin Luther? Einer der größten deutschen Schriftsteller. Seine Bibelübersetzung für alle deutschen Stämme verständlich, Hochdeutsch eben. Aber! Ohne Luther kein Hitler! Ja, NSDAP Wähler, protestantischer vom Abstieg bedrohter Mittelstand. Hitler hatte in den katholischen Wahlbezirken keine auch nur annähernde Mehrheit.

Paul Franklin / 15.04.2022

In allererster Linie war Luther tatsächlich gläubig. Für ihn war Gott kein theologisches Konstrukt, sondern eine lebendige Realität. Für ihn war die Bibel kein theologischer Text, sondern das Wort Gottes, in dem sich der Schöpfer offenbart. Für ihn war die Erlösung durch das Versöhnungswerk Jesu Christi auf Golgatha und die Auferstehung kein theologisches Dogma sondern erlebbar und lebensverändernd. Er kannte den Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, er kannte den selben Gott, dem Mose am brennenden Busch begegnet war. Und schon alleine deswegen wäre Luther in keiner heutigen Kirche mehr anzutreffen. Luther konnte damals nicht gecancelt werden, weil Gott seine Hand über und auf ihm hatte.

Helmut Driesel / 15.04.2022

Ich bin lange schon Atheist geworden, trotzdem denke ich auf den letzten Metern manchmal, ich habe es Ihm wirklich schwer gemacht, mich zu akzeptieren. Braucht der Liebe Gott denn Märtyrer? Braucht Er Mitläufer? Wieso “braucht” Er überhaupt etwas und ist sich nicht selbst genug? Das sind doch alles nur Projektionen in die Vorstellung von Gott hinein, die sich in den Köpfen von Menschen befinden und von dort aus ihren allbekannten Kollektivismus entfalten. Jeder möchte seinen Gott so haben, wie Er ihm oder ihr angenehm ist. Pflegeleicht und unkompliziert, alltagstauglich und auch in schwierigen Situationen handelbar, zum Kompromiss bereit, menschlich eben. Niemand möchte dauernd gemahnt und getadelt oder gar gestraft werden. Darum kann der alte zornige und nachtragende Gott der Bibel nicht der unsere sein, so denken die Menschen heute, und so hat auch Luther zu seiner Zeit gedacht. Es fängt schon mit Jesus Christus und seinem theatralisch inszenierten, provozierten Suizid an, das ganzen Denken in diesen neurotischen Märtyrerkategorien. Und es hört mit Luther nicht auf, der ja bereit war, sich auch dem römischen Todesurteil zu unterwerfen. Er war also im Prinzip ein Märtyrer, der aber genug Fürsprache hatte, Fürsprache weltlicher Art. Es wird auch nicht aufhören jetzt mit dem Statement von Ministern, die im ersten Satz fordern, der Angriffskrieg müsse sofort beendet werden. Im zweiten Satz fügen sie dann den Wunsch hinzu, es müssten schwere Waffen geliefert werden. Es friert mich bei dem Gedanken. Wenn Gott ein vernünftiger Mann wäre, hätte der den Gekreuzigten mit seinem Kreuz vor zweitausend Jahren auf der Stelle zu Stein werden lassen, so dass man ihn alle Zeit als Mahnung verstehen könnte. Was Märtyrertum bedeutet. Sich dem Tod zu unterwerfen, ohne Not, das geschenkte Leben dreist missachtend. Karfreitag macht mich wütend. Ja, wegen der vielen Ausreden, die daraus sprossen.

giesemann gerhard / 15.04.2022

Ja, und die Gründung von sowas wie “Islam” wäre heute sofort verboten unter § 129 StGB, “Gründung einer kriminellen Vereinigung zum Zwecke der Begehung schwerster Straftaten”, klar. Wie können wir das in konkrete Politik umsetzen?

Frank Box / 15.04.2022

@ Jörg Haerter - Zitat: “Ich behaupte, dass diese letzten, antijüdischen Schriften Fälschungen sein müssen.” ♦ Einem Toten, der sich nicht mehr wehren kann, im Nachhinein Worte in den Mund zu legen, um ihn zu diskreditieren, war schon im Altertum eine beliebte Vorgehensweise von Feinden. Meistens hatten sie Erfolg!

Walter Weimar / 15.04.2022

Martin Luther ist lange genug tot, daß jede Gesellschaft, sein zweifellos fortschrittliches Handeln in der damaligen Zeit, für sich vereinnahmen (wollen). So war es schon immer und wird es immer sein. Andersherum gibt es allzeit Spinner, die heutige Verhältnisse auf damaliges Handeln anwenden wollen. Martin Luther bleibt ein Mensch der Geschichte, ein denkernder und auch handelnder, ob das heute jemanden nicht paßt oder nicht. Ähnlich wird es manch anderen Persönlichkeiten der Zeitgeschichte in fünfhundert Jahren gehen.

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