Manfred Haferburg / 12.02.2021 / 06:00 / 118 / Seite ausdrucken

Deutschlands ungeliebter Weltmeister

Im Fedidwgugl ist es heute woke, alles zu verachten, was Wohlstand begründet. Geld kommt aus dem Bankomat oder vom Amt und Essen aus dem Drive-In-Schalter einer weltumspannenden Junkfood-Kette. Strom kommt in Deutschland aus der Steckdose. Ein gutes Beispiel für diese Art Wohlstandsverwahrlosung ist der Umgang mit dem Kernkraftwerk Grohnde an der Weser. 

Das Kernkraftwerk Grohnde hatte seine erste Netzsynchronisation am 5. September 1984. Seitdem war der Druckwasserreaktor achtmal Weltmeister der Kernkraftwerke in der Stromerzeugung eines Jahres.

Das Kernkraftwerk Grohnde ist zwar seit 36 Jahren in Betrieb, könnte aber locker noch mindestens 20 Jahre produzieren. Es ist in erstklassigem technischen Zustand und wird von einer hochqualifizierten Mannschaft vorbildlich betrieben. Seine Sicherheitstechnik ist auf dem neuesten Stand. Das KKW produziert Strom mit einer durchschnittlichen Verfügbarkeit von 92 Prozent – und zwar dann, wenn man ihn benötigt, unabhängig von Wind und Wetter. Zum Vergleich: Windräder bringen es auf eine Verfügbarkeit von etwa 20 Prozent der installierten Leistung – gerne dann, wenn sie gerade nicht gebraucht wird, oder sie fehlt, wenn sie gebraucht wird.

Am 7. Februar 2021 hat das Kernkraftwerk Grohnde die Marke von 400 Milliarden Kilowattstunden erzeugten Stroms überschritten. Um Punkt 23.01 Uhr sprang der Zähler auf der Kraftwerkswarte auf die magische Zahl um. Mit diesem neuen Rekord wird die Erfolgsgeschichte des Grohnder Druckwasserreaktors fortgeschrieben. 

Weltweit existiert kein einziger Kernkraftwerksblock, der jemals mehr Strom erzeugt hat. Damit hat das Kernkraftwerk Grohnde während seiner Laufzeit ungefähr 400 Millionen Tonnen CO2 eingespart. Das ist in etwa ein halbjähriger CO2-Gesamtausstoß Deutschlands

Bald gibt es für die deutschen Klimaretter und Freitagshüpfer etwas zu feiern. Am 31.12.2021 wird nämlich das Weltmeister-Kernkraftwerk Grohnde im Rahmen des deutschen Atomausstiegs stillgelegt – für immer. Dann bleibt zu hoffen, dass die nächsten Winter nicht so kalt werden wie der Februar im Jahre 2021.

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Leserpost

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Steffen Huebner / 12.02.2021

Liebe Frau Sabine Schönfelder, kleiner Hinweis: Der grüne Zeitgeist, dem sich die Pfarrerstochter Merkel angedient hat,, stammt nicht aus dem Osten, sondern aus dem Westen. Die untergegangene DDR hat bis zu ihrem Ende an Atomkraft als Zukunftstechnologie festgehalten, auch wenn die Mittel begrenzt waren.

Norbert Gebhardt / 12.02.2021

Keine Sorge! Im ÖR-Rundfunk wurde gestern und heute verkündet, daß trotz des Wetters die Stromversorgung sicher ist. Heute übrigens bereits mit der Einschränkung, daß es immer schwieriger wird. Also könnte der Blackout in den nächsten Tagen kommen.

Rainer Küper / 12.02.2021

Wenn überhaupt etwas erreicht werden kann, dann durch den Protest Vieler. Schreibe man E-Mails an Bundestagsabgeordnete, nicht gerade an die Roten und an die Grünen. Richte man seinen Protest speziell an die Schwarzen. Die Sache ist einfach: Vorname.Nachname(ätt)bundestag.de und ab damit. Nett wäre auch die Erwähnung, dass die Energiewende 2021 allein an EEG-Umverteilungsubventionen 38 Mrd. Euro verschlingt, eine Steigerung um mehr als 10 Mrd. Euro innert eines Jahres. Ohne „Bundeszuschuss“ 10,8 Mrd. Euro und mehrwertsteuerbereinigt steigt die EEG-Umlage um 43% auf brutto 11,5 ct/kWh. Mit dem Bundeszuschuss wird versucht, das Energiewende-Desaster zu verschleiern, indem die EEG-Umlage künstlich auf 6,5 ct/kWh + MwSt. gesenkt wird. Auch den „Bundeszuschuß“ zahlt die Bürgerschaft und niemals der Bund, der kein eigenes Geld hat. Mit 11,5 ct/kWh ist die EEG-Umlage 2021 fast genauso teuer, wie (Erzeugung + Vertrieb-Erzeugung) + Netzkosten (in denen zusätzlich Energiewende-Aufwand enthalten ist) zusammen. Steigerung EEG-Umlage 2005-2021: Als Frau Merkel 2005 Kanzlerin wurde, betrug die EEG-Umlage 0,63 Cent/kWh + 16% MwSt. = 0,73 Cent/kWh. Heuer sind es 11,5 Cent/kWh, incl. 19% MwSt.. Die Steigerung 2005 bis 2021 ist das 16fache. Bei durchschnittlich 3.500 kWh/a pro Haushalt kostet die EEG-Umlage 400 Euro/a, die die Bürgerschaft i. W. für Windkraft (WK, gesicherte Leistung < 3.000 MW) und Photovoltaik (PV, gesicherte Leistung NULL MW), folglich für eine Phantomelektrizitätsversorgung, der teuersten der EU-Mitgliedsländer, zu bezahlen hat. Mit der Zwangsabschaltung der Kernkraftwerke wird der Elektrizitätspreis weiter steigen.

Albert Martini / 12.02.2021

Wer diesen Vandalismus nicht will wählt AfD. Demokratie ist so einfach, wann klappt es endlich auch in Deutschland?

Ulla Schneider / 12.02.2021

@Andreas Block: Hallo, Herr Block, es freut mich, daß ich Sie in der heutigen Zeit zum lachen bringen konnte. Aber seien Sie sicher, die Jungs und Mädels aus dem ” Großen Haus” lesen mit. Natürlich nur die paar Gescheiten, der Rest,  weil er sich ärgern will. Ob Sie dieses dolle Ding DUAL FLUID REAKTOR verstanden haben, sei dahingestellt. Aber - steter Tropfen höhlt den Stein. Was die können, können wir schon lange. Da war doch gestern ein Artikel, wo jemand Achgut nicht erreichen konnte? MfG.

R. Bunkus / 12.02.2021

Deutschlands großer Sprung nach vorn. Früher standen wir vor dem Abgrund, heute sind wir einen Schritt weiter.

A. Kaltenhauser / 12.02.2021

“Ich halte es für nicht sinnvoll, dass ausgerechnet das Land mit den sichersten Atomkraftwerken die friedliche Nutzung der Atomenergie einstellt. Deutschland macht sich lächerlich, wenn es sich dadurch ein gutes Gewissen machen will,  dass Atom- und Kohlekraftwerke stillgelegt werden und gleichzeitig Strom, der aus denselben Erergieträgern erzeugt worden ist, aus den Nachbarländern importiert wird”. [ Angela Merkel, Bundeskanzlerin beim Deutschen Katholikentag 2008 ] Und dazu erklärt die energiepolitischeSprecherin der FDP-Bundestagsfraktion Gudrun KOPP: “Lächerlich ist nicht nur der Atomausstieg, lächerlich macht sich auch eine deutsche Bundeskanzlerin, die vormittags brav den Koalitionsvertrag abarbeitet und sichere Kernkraftwerke abschaltet, um nachmittags ihre eigene Politik als lächerlich zu bezeichnen. Angela Merkel ist die Bundeskanzlerin, sie bestimmt laut Verfassung die Richtlinien der Politik in Deutschland. Anstatt ihre richtigen Einsichten auf Katholikentagen kundzutun, muss sie endlich ihrer verfassungsmäßigen Pflicht nachkommen und die deutsche Geisterfahrt in der Energiepolitik beenden. [ FDP Presseinformation Nr. 653, 23. Mai 2008 ]

Paul Siemons / 12.02.2021

@Sabine Heinrich: Hauchen Sie, hauchen Sie! Ich habe keine Angst. Vorgestern besuchte ich sogar einen Freund und überschritt damit die Höchstzahl der mir gestatteten Spielgefährten. Was den Blackout angeht kann ich nur jedem raten: Rüsten Sie sich! Dass er kommen wird, ist unstrittig, nur wann, ist offen. Es kann JEDERZEIT sein. Stellen Sie sich einfach vor, jetzt, in genau diesem Moment fällt der Strom aus, und das bleibt so, tagelang, wochenlang. Na, wie ist der Gedanke? Genau.

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