Ahmet Refii Dener / 23.08.2024 / 14:00 / Foto: Montage achgut.com / 14 / Seite ausdrucken

Deutschlands Fachkräfte mit und ohne Papiere

Die Frage „Du sein Fachmann?“ erübrigt sich, zumal der fast 30-Jährige behauptet, er sei 16. Und schon läuft das System ab! Aber wehe sie haben Papiere und womöglich ein Diplom.

Wie üblich war ich am Sonntag vor sechs Uhr wach. Noch zerknittert machte ich mir meine Gedanken. Ich wollte mal wieder Sarrazins „Deutschland schafft sich ab“ (neuere Ausgabe), mit neuem Vorwort und zum Teil neuen Zahlen, durchblättern. Während ich auf dem Balkon saß, die Vögel sangen und sich am Hundenapf, der nur mit Vogelfutter gefüllt war, bedienten, stellte ich erneut fest:

Wer in Deutschland die Dinge lange vorher kommen sieht und beim Namen nennt, wird als „rechts“ abgestempelt und geächtet. Gerade heute hieß es in einem Kommentar durch einen Türken, ich sei ein „Haustürke“. Das sind die Minderwertigkeitskomplexe. Wer das Wort „Haustürke“ im Sprachgebrauch hat, hat die Zeit verschlafen. Ich bin hier und Deutscher, für viele zu deutsch, aber das kann ich nicht ändern. 

Jetzt, da ich Sarrazin erwähnt habe, muss ich ebenfalls feststellen, dass er es schon 2010 kommen sah. Eines konnte er jedoch nicht vorhersehen: Es kam noch schneller und schlimmer. Denn da erwartete uns noch das „Wir schaffen das!“, was fünf Jahre nach dem Erscheinen des Buches kam. Nur wenn wir jetzt mutige Entscheidungen treffen, können wir noch etwas retten, aber das wollen wir nicht – nicht unter dieser Regierung und womöglich auch später nicht, denn Linksgrün wird wohl entweder durch die SPD oder die Grünen, neben der CDU, wieder in der Regierung sein.

Ohne Papiere und zu 70 bis 80 Prozent männlich

Das Volk wird von der Regierung und deren Handlangern, den Mainstream-Medien, so lange hingehalten, bis wir das Böse in unserer Mitte als normal erachten und damit weiterleben, weil wir uns daran gewöhnt haben. Deutschland ist auf dem Holzweg. Wenn es wenigstens gutes Holz wäre. Neuerdings wird gesagt, wir sollten nur die Fachkräfte reinlassen, die die Wirtschaft weiterbringen. Als Beispiele dienen die USA und Kanada. Leichter gesagt als getan. Die haben schließlich einen dicken und fetten Ozean zwischen sich und den Flüchtlingsströmen. Wer zu ihnen kommt, muss sich zumindest ein Flugticket leisten und einen Pass bei sich haben. Das macht viel aus.

Das funktioniert in Deutschland nicht. Wie willst du das machen, wenn der Wirtschaftsflüchtling – vielleicht ein Prozent sind tatsächlich Asylsuchende – an der Grenze steht, ohne Papiere, die er schon vorher entsorgt hat, damit ein guter Start in Deutschland möglich ist? Da geht es schon los! Eine Fachkraft, die auf normalem Weg aus dem Ausland kommt, muss sich den deutschen Behörden als solche ausweisen können. Diplome, Bescheinigungen, unzählige Dokumente, Deutschkenntnisse auf A2-Niveau oder besser B1. Wenn der Flüchtling jedoch bereits mitten in Deutschland vor einem Polizeibeamten steht, weil an den Grenzen nicht entsprechend kontrolliert wird, ist es schon zu spät. Ohne Papiere und zu 70 bis 80 Prozent männlich. Die Frage „Du sein Fachmann?“ erübrigt sich, zumal der fast 30-Jährige behauptet, er sei 16. Und schon läuft das System ab!

Deutschland und Fachkräfte ins Land holen?

Ab ins Kinderkrankenhaus zum Gesundheitscheck. Die Ärzte und Schwestern zittern und hoffen, er möge bitte nichts haben, was eine stationäre Behandlung nötig machen könnte. Zum einen würde er nicht in die kleinen Kinderbetten passen, und zum anderen würde er gleich ein ganzes Mehrbettzimmer blockieren. Schließlich haben die Schwestern Augen im Kopf und würden die Kinder niemals mit einem erwachsenen Mann in ein Zimmer legen. Ach ja, Rasierzeug gibt es eventuell im Operationsraum, weil die zu operierenden Patienten an bestimmten Stellen rasiert werden müssen. Fachkraft? Diese Frage ist fehl am Platz. Lasst uns unsere Steuern pünktlich bezahlen, damit wir die Menschen, die im Geiste eine Fachkraft sind, bis an ihr Lebensende hegen und pflegen.

Wenn ich den hier befindlichen Menschen helfe, so soll das nicht bedeuten, dass ich es gutheiße. Ganz im Gegenteil, wo soll ich meine „Dauerwut“ hin?  Dazu benutze ich zwei Hashtags: #dasgefühldesausgeliefertseins und #derholzwegistnurgutwennerinswasserführt. Dabei fällt mir ein, dass ich sieben Fachleute im Kanal habe, die hier in Deutschland Jobs annehmen werden, die ihnen jeweils nicht weniger als viertausend Euro netto im Monat einbringen. Der am längsten Wartende wartet bereits seit 14 Monaten darauf, dass er endlich ein Deutschland-Visum bekommt und einreisen kann. Der am kürzesten Wartende ist ein Maschinenbauingenieur, der „erst“ vor sieben Monaten den Antrag gestellt hat.

Einige dieser Menschen überlegen es sich anders und bleiben in ihrem eigenen Land, zumal sie während der Wartezeit von irgendetwas leben müssen. Deutschland und Fachkräfte ins Land holen? Oh, come on! Meint ihr dieses Deutschland, in dem wir leben? Nochmals zur Erinnerung: Wer die Dinge rechtzeitig anspricht und kommen sieht, wer den Elefanten mitten im Raum stehen sieht, verfügt eventuell über gesunden Menschenverstand und ist kein ideologiegesteuerter Blinder. „Denkt mal darüber nach!“ Wobei, der letzte Satz ist nicht für die „achgut.com“-Leserschaft bestimmt. Die wissen es schon lange.

Ahmet Refii Dener, Türkei-Kenner, Unternehmensberater, Jugend-Coach aus Unterfranken, der gegen betreutes Denken ist und deshalb bei Achgut.com schreibt. Mehr von ihm finden Sie auf seiner Facebookseite und bei Instagram.

Foto: Montage achgut.com

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Leserpost

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Ralf Pöhling / 23.08.2024

Deutschland holt keine Fachkräfte ins Land, sondern den kranken Auswurf gescheiterter Gesellschaften. Hier sind alle zu leichtgläubig und nicht selten auch noch bestechlich. Das öffnet dann die Tür für das Trojanische Pferd.

Sam Lowry / 23.08.2024

Aufklärung Kopfschuss HBF Frankfurt auf YT: “Dönermann begeht Blutrache im Frankfurter Bahnhof! Mord an Gleis 9 Teil kurdischer Blutfehde!”

Marc Jenal / 23.08.2024

Die 30-jährigen mittelalterlich Sozialisierten dürfen “Kinder” sein und “Schutzbedürftige”, leisten müssen sie nichts. Wenn sie per Familiennachzug und entsprechender Geburtenrate kriminelle Familien mit Hunderten meist bildungsfernen Mitgliedern gründen und die hier Lebenden tyrannisieren und ausnehmen, ist das auch ok, wir zahlen trotzdem. Wer das saublöd findet, ist ein Nazi. Männer dürfen olympisch Frauen zusammenschlagen, erhalten dafür Medaillen. Wer das saublöd findet, ist ein Nazi. Das Klima muss dafür herhalten, dass man die eigene Energieversorgung komplett demontiert, dank neuer, komplett unwirtschaftlicher, wetterabhängiger Mini-Produktion die noch ansässige Industrie vertreibt, teuer bei den Nachbarn Energie einkauft und damit alle Preise in die Höhe treibt, die Einnahmen in den Keller. Wer das saublöd findet, ist ein Nazi. Die öffentlich-rechtlichen Medien agieren offensichtlich seit Jahren als Propaganda-Organ des jeweils regierenden Parteienkartells. Wer das saublöd findet, ist ein Nazi. Die Justiz dient teils als Handlanger für Gefälligkeitsurteile von Ministern mit Weisungsrecht, zur Einschüchterung von Kritikern, von Menschen, die ihre Grundrechte verteidigen, während sie bei knallharten Gewalttätern oft die Karte geistig Gestörte ziehen und sie mit meist bedingten Urteilen laufen lassen. Wer das saublöd findet, ist ein Nazi. usw. Meine seit Jahren schwächer werdende politische Hoffnung ist: Die Wahlresultate sind seit Jahren im grossen Stil gefälscht. Meine zunehmende Befürchtung ist, dass wir tatsächlich mehrheitlich saublöd, dekadent und devot sind, das alles mehrheitlich immer wieder wählen und jeden noch halbwegs Intelligenten und Normalen in die Flucht treiben. Das gilt nicht “nur” für Deutschland, sondern für grössere Teile Europas. Die im Bericht erwähnten, mittelalterlich sozialisierten Anreisenden haben es wenigstens nicht anders gelernt. Wir haben aber keine Ausrede! @Hr. Dener Danke für Ihre Artikel!

Horst Jungsbluth / 23.08.2024

Der “Spiegel” meldete 1992!!!, dass die CDU die Abschiebung von 300.000 illegalen Einwanderer plant, wieviele leben heute in Deutschland? Im Jahre 1991 warfen Berliner Staatsanwälte der damaligen Justizsenatorin Limbach in einem offenen Brief u. a. vor, dass “sie mit ihren Massnahmen die rechtstreuen Bürger dem organiserten Verbrechen aussetze”. Und heute? Etwas später verkündeten die Sozialsenatorin Stahmer (SPD) und ein Sprecher der Arbeitsverwaltung gleichzeitig und gleichlautend, dass es in ihren Bereichen kaum Missbrauch gäbe, was zu deftigen Reaktionen in Form von Leserbriefen aus eben diesen Ämtern führte. Denn einzelne Personen kassierte die Ämter bis zu 22 Mal im Monat ab, es wurden von diesen Geldern Immobilien in Wien erworben und andere kamen monatlich mit dem Flugzeug angereist, um mehrfach zu kassieren. Da wollten auch Mitarbeiter in den Ämtern nicht zurückstehen und griffen kräftig in die Kassen.  Die Kreuzberger Sozialstadträtin Junge-Reyer meinte, wenn Papiere und Person nicht übereinstimmten, dann könne man wegen des Datenschutzgesetzes gar nichts tun und verbot der Polizei jegliche Ermittlungen in den entsprechenden Einrichtungen. Als die verbotene PKK in einem Mietshaus in Kreuzberg ein Büro eröffnete, terrorisierte sie die Bewohner und wies Besucher mit handfesten Drohungen ab. Als der Senat dann endlich die Polizei schickte, wurde diese mit Brandfackeln empfangen, worauf Ströbele von den Grünen und Strieder (SPD) herbeieilten, aber nicht etwa, um die Bewohner und die Polizei zu unterstützen, sondern um die Polizisten, die ihre Gesundheit einsetzten, unflätig zu beschimpfen. Das ist nur ein winziger Teil dessen, was sich in Berlin ab 1989 an Ungeheuerlichkeiten abspielte und sich heute auf das gesamte Bundesgebiet ausgebreitet hat.

Rolf Mainz / 23.08.2024

Bezeichnend, dass ein “Haustürke” (der Begriff war mir bis dato neu) derart Tachles (ich nutze den jiddischen Begriff bewusst) reden muss. Die meisten indigenen Deutschen trauen sich dazu gar nicht mehr, wohlwissend, dass infolgedessen sogar die eigene Existenz auf dem Spiel stehen kann. Allerdings sind beileibe nicht alle zugewanderten Türken derartiger Meinung: der zitierte Sarrazin sah sich seinerzeit nach Erstveröffentlichen seines Werkes Anfeindungen auch türkischstämmiger Einwohner Deutschlands ausgesetzt - bis hin zu angedrohten körperlichen Attacken. Nicht umsonst stützt Erdogan sein Regime auch auf die vielen Stimmen der Doppelpassinhaber in Deutschland.

Elias Hallmoser / 23.08.2024

Wer die Dinge rechtzeitig ansprach/anspricht und kommen sah/sieht sowie jung und gut ausgebildet oder wohlhabend war/ist, verliess/verlässt das Land. Denn wir sind längst an dem Punkt, an dem noch eine Umkehr möglich war, vorbei. In seiner Regierungserklärung vom 18.01.1973 sprach W. Brandt von der Notwendigkeit, weiteren Zuzug von Kontraktarbeitern aus Nicht-EWG-Länder zu stoppen. Über den dennoch erlaubten Familiennachzug kamen im Laufe vieler Jahre dann Millionen von Bürgern anderer Länder zu uns und in unsere Sozialsysteme sowie Schulen und ruinierten alles, was ohne sie aus Deutschland hätte werden können.

Jörg Themlitz / 23.08.2024

Noch etwas zu den Fachkräften die nicht kommen. Der “Muff von tausend Jahren unter den Talaren” hat im Weltmaßstab deutsche Elite Universitäten, Hochschulen usw. und deutsche Nobelpreisträger am Fliesband hervorgebracht. Der rot grün sozialistische Muff von wenigen Jahren hat die Universitäten zu Volksschulen degradiert. Welcher ausländische Leistungsträger und zukünftige Nettosteuerzahler will da nach Deutschland?

Helmut Driesel / 23.08.2024

  In deutschen Industriebetrieben und im Handwerk sind ca. 7,5 Mill. Menschen beschäftigt. Es müssen davon nur rund 3% pleite gehen oder ins Ausland abwandern, um die fehlenden Fachkräfte freizusetzen. Die übrigen fehlenden Fachkräfte sind Sozialarbeiter und Pflegekräfte. Um die auszubilden oder zu substituieren, muss ein anderes Programm aufgelegt werden. Ich würde mal einen Versuch machen, Krankenschwestern, die sich den Rentenalter nähern, zwei oder drei Jahre früher in Rente gehen zu lassen, wenn sie die letzten zwei oder drei Jahre ins Pflegefach wechseln.

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