Mit den letzten beiden Zeilen ist alles kurz und bündig zusammengefaßt. Wenn man diese Wahrheiten nur noch in der Woche vor der BTW im September möglichst großflächig unter’s Volk, äh, natürlich unter die Schon-Länger-Hier-Seienden, bringen könnte…
Seit Jahrzehnten jammern Linke über die Ungerechtigkeiten im Welthandel. Doch wenn sie an der Macht sind, ändert sich - nichts. Dass z.B. afrikanische Staaten der Zugang zu europäischen Märkten schwer gemacht wird, ist ein bleibendes Kontinuum über alle deutschen Regierungen hinweg. Ebenso, dass wir die Afrikaner mit unseren Produkten überschwemmen und so z.B. lokale Agrarstrukturen vernichten. Jetzt will Trump die amerikanischen Arbeiter vor zuviel globaler Konkurrenz aus Billiglohnländern und anderen schützen und wendet damit eigentlich das Prinzip an, was für Afrika von den Linken immer gefordert wurde. Aber bei Trump ist es reaktionär. - Früher haben Linke die Universalität der Menschenrechte hochgehalten und für politische Gefangene im Ausland demonstriert. Heute schrumpft das Häuflein dieser Idealisten immer mehr. Kulturelle Relativität ist jetzt unter Linken angesagt. Wir dürfen ja nicht unsere westlichen moralischen Massstäbe in arrogant-imperialistischer Weise anderen Kulturen überstülpen, die in jedem Fall zu respektieren seien. Deshalb gehen Feministinnen und andere Progressive auch so auffällig auf Tauchstation, wenn es gilt, Missstände wie die Unterdrückung der Frau und Genitalverstümmelung zu kritisieren. Man darf ja auf keinen Fall islamophob sein. - Wer diesen intellektuell abgewirtschafteten, zu kohärentem Denken unfähigen Haufen, der sich bizarrerweise in Deutschland die Hoheit über die medialen Stammtische und über die politische Debatte erobert hat, ernst nimmt, dem ist nicht mehr zu helfen.
Spricht der Autor hier für Protektionismus? Was soll daran gut sein, egal ob es ein Trumpscher oder neuerdings ein Merkelscher ist? Der (relativ) freie Welthandel hat mehr Wohlstand für mehr Menschen gebracht, als jedes andere Konzept. Das heißt natürlich nicht, dass nicht auf Standards bezüglich Arbeitsbedingungen und Umweltschutz gedrungen werden soll, wenn z.B. Unternehmen der ersten Welt in der dritten Welt fertigen lassen. Das geschieht aber bereits über zahlreiche Normen und Vorschriften der EU, der USA und weltweit. Als Trump - Verteidiger, der immer wieder den Unsinn richtig stellt, der hierzulande über ihn berichtet wird, sollte man nicht der Versuchung erlegen, all zu Vielem was er sagt, einen positiven Sinn zu geben. Manches ist wirklich Mist. Zum Beispiel sein Verständnis vom globalen Handel.
Bevor Merkel auch ins Lager der “Protektionisten” wechselt, wird sie dem Kind einen anderen Namen verpassen und es als ihre Idee verkaufen. Hauptsache, die SPD schnappt ihr da vor der Wahl nichts weg….
Kaum ein Deutscher kann ernsthaft etwas gegen Globalisierung haben - zu groß wiegen die Vorteile für ein Land, welches nur Innovation und Leistungsbereitschaft (noch) als einzige natürlich Ressourcen besitzt. Die in Deutschland vorherrschende Verwirrung und falsche Diskussion entstammt der fehlenden Trennschärfe der Begriffe Globalisierung (engl. globalisation) und Globalismus (engl. globalism). Die Globalisierung haben wir bereits praktisch abgeschlossen. Globale Waren, Geld- und Dienstleistungsströme sind schon lange Realität und ohne sie würden wir aktuell nicht so gut dastehen. Unter dem Deckmantel der schon abgeschlossenen Globalisierung versuchen nun aber ganz andere Strömungen uns die Vorzüge des Globalismus als eine heilsbringende Ergänzung der Globalisierung zu verkaufen. Hier geht es aber mitnichten um die Korrektur von kleinen Fehlern der globalen Wirtschaft, sondern es geht um weltweite, gesellschaftsumwälzende und teilweise völkerrechtswidrige Prozesse. Insofern sind die “Kämpfer” gegen die Globalisierung heute vor allem Kämpfer für den Globalismus. Wer das nicht begreift hat bald ein wirkliches Problem.
Zitat:“Indem sie den ungehinderten Zugang zu neuen Märkten versprachen, vom hohen Norden bis Timbuktu, brachten sie bedeutende Teile der Wirtschaft, die Großindustrie und das Finanzwesen hinter sich. “ Nur bis Timbuktu? Das ist aber noch recht nördlich. Wenn schon dann bitte Ushuaia auf Feuerland. Weiter südlich ist nur noch die Antarktis.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.