Gerd Held / 04.09.2020 / 06:15 / Foto: Pixabay / 67 / Seite ausdrucken

Deutschland, werde nüchtern!

Die Neigung, begrenzte Probleme ins Grundsätzliche zu steigern, kann dort gedeihen, wo die erreichte Differenzierung und Komplexität eines Landes nicht mehr erfasst und geachtet wird. Das kann man in der Corona-Krise sehen, und das lässt sich auch bei den anderen politischen „Großthemen“ der letzten Jahre und Jahrzehnte beobachten: Ein singuläres Ereignis (der Fukushima-Unfall) führte in Deutschland zum Kernenergie-Ausstieg. In der Schuldenkrise wurde die Griechenland-Rettung ohne Grund zu einer Frage von „Krieg oder Frieden“ überhöht. Angesichts des zunehmenden Einwanderungsdrucks an der Süd-Grenze Europas wurde der gesamte Süden zu einem Fluchtgebiet erklärt, in dem ein Überleben nicht mehr möglich sei. Aus einem begrenzten Klimawandel wurde eine akute Weltklimakrise gemacht, die einen Verzicht auf alle fossilen Energieträger erforderlich machen sollte – ohne Rücksicht auf deren tragende Rolle in Produktion, Verkehr und Alltagsleben.

Und nun der Anti-Rassismus: Aus der komplexen Entstehungsgeschichte der Neuzeit, bei der Europa und Nordamerika eine wesentliche Rolle spielten, will die Anti-Rassismus-Kampagne eine reine Unterdrückungs- und Ausbeutungsgeschichte machen. Man will die Namen der Personen und Nationen, die den Weg in die Neuzeit bahnten, aus Geschichtsbüchern und von Straßenschildern löschen. Damit wird überhaupt die langsame Entwicklungskraft der Geschichte aus dem Bewusstsein der Menschen getilgt – um an ihre Stelle eine „Zukunftspolitik“ zu setzen: Diese Zukunft wird einfach neu „erfunden“ oder „geschaffen“ – von einer Art „Schöpferklasse“, die die wunderbare Fähigkeit hat, alle bisherige Geschichte zu beenden und die Weltgeschichte ganz neu beginnen zu lassen.

Wer überall nur Rassismus sieht, will von realen Entwicklungsständen und -aufgaben nichts wissen. Er will auch von den Entwicklungsunterschieden in der Welt nichts wissen. Um diese Ignoranz zu verdecken (auch vor sich selber) hat er sich ein Beschwörungs-Wort zurechtgelegt, an das er ganz fest glaubt: die „Große Transformation“.

Über das „Homeoffice“ und die Bedeutung von „Präsenz“

Zum Schöpfungs-Wahn der Gegenwart gehört nicht nur Verkennung der Komplexität der bisher entwickelten Welt, sondern auch eine erstaunliche Naivität der „ganz neuen“ Lösungen. Ein Beispiel dafür ist das „Home-Office“, das – angesichts der Corona-Epidemie, aber auch weit darüber hinaus – zum Grundelement einer neuen, weniger krisenanfälligen Arbeits- und Bildungsorganisation werden soll. Digitale Informations- und Kommunikationssysteme sollen dabei eine Schlüsselrolle haben.

Zur Erinnerung: Das Schlüsselelement, das bisher die Geschichte der Neuzeit mit ihren wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Errungenschaften begleitet hat, war die „Präsenz“ der gegenständlichen Menschen in einer gegenständlichen Welt. Diese Präsenz war die Grundlage für die Aufwertung von Arbeit und industriellem Kapital, für eine weltbezogene Forschung und Bildung, für ein fest eingerichtetes Staatswesen zur Sicherung von Gewaltmonopol, technischer Infrastruktur und Sozialfonds. Erst die massenhafte Präsenz von Bürgertum und Arbeiterschaft machte auch eine wirklich repräsentative Demokratie unverzichtbar.

Allerdings ist es nicht ganz leicht, die Wirkungsweise von Präsenz zu erklären. Sie wirkt oft mit unsichtbarer Hand auf subtile Weise, und man merkt ihre Bedeutung erst, wenn sie fehlt. So stellt man jetzt, wo der Schulunterricht auf „Homeoffice“ und mediale, digitalisierte Vermittlung umgestellt wurde, fest, was dadurch alles im Bildungsprozess fehlt. So ist es kein Wunder, dass es eine heftige Diskussion über „Digitalisierung“ und „Präsenz“ gibt, nicht nur im Bildungswesen, sondern auch in der Büro- und Fabrikorganisation. Und natürlich gibt es unüberhörbare Einsprüche aus den verschiedensten kulturellen Aktivitäten – Musik, Theater, Ausstellungen, Kino, Sport, Gastronomie, Tourismus. Sie alle verweisen darauf, dass die entwickelten Präsenz-Formen kultureller Erfahrungen und Ereignisse nicht durch die medialen Reproduktionen ersetzt werden können.

Wer behauptet, die aktuelle Krise würde der Digitalisierung der Welt „definitiv“ zum Durchbruch verhelfen, verrät eine sehr naive, simple Vorstellung von der bereits gewachsenen modernen Welt. Die „großen Lösungen“, die im Namen einer ganz neuen technischen Welt vorgeschlagen werden, kommen dabei recht alten Lösungen sehr nah. Sie sind eine neo-autoritäre Kombination von „zu klein“ und „zu groß“: Das „Homeoffice“ lässt die Hausarbeit wieder aufleben und damit den „Kleinbürger“, während die Vernetzung die Tendenz hat, die meisten Fäden bei einigen wenigen Machtpositionen zusammenlaufen zu lassen. Die Corona-Krise hat gezeigt, wie leicht es war, einige wenige Bestimmer als „Sender“ zu installieren, während die anderen auf das Zuhören und „Zusammenhalten“ verwiesen waren.

Dagegen gibt es aufklärerischen Widerspruch, zum Beispiel zur Situation an den Schulen. In einem Leitartikel in der FAZ vertritt Heike Schmoll unter der Überschrift „Um 200 Jahre zurückgeworfen“ eine völlig entgegengesetzte Sicht der durch den Corona-Ausnahmezustand veränderten Schule:

„Corona hat die Schule in nahezu vormoderne Verhältnisse zurückversetzt. Das ist die ebenso ernüchternde wie zutreffende Bilanz des Berliner Bildungshistorikers Heinz-Elmar Tenorth, der alle Errungenschaften der vergangenen 200 Jahre aufgelöst sieht: die universale Beschulung, die einheitliche Form von Schule und Unterricht, sowie von individuellem Lernen im sozialen Kontext. Stattdessen wurden die Nachteile und Vorzüge der sozialen Herkunft wie in feudalen Verhältnissen wieder erzeugt, als Unterricht Recht und Pflicht der Eltern war, die für private Beschulung oder einen Hauslehrer sorgen konnten.“ 

Der Mythos der rasenden Innovation

Am 13. August erhielt ich eine Einladung zu einem „Webtalk“ der FDP-nahen Friedrich-Naumann-Stiftung mit dem Titel „Aus Krisen für die Zukunft lernen – Corona als Katalysator für Innovation und Digitalisierung“. Im begleitenden Text heißt es:

„Während der vergangenen Monate haben sich zahlreiche Prozesse in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik in einem rasanten Tempo gewandelt. Eine Rückkehr zum Status quo ante Corona erscheint in vielen Lebensbereichen nunmehr undenkbar. So sind beispielsweise die im beruflichen und privaten Leben eingesetzten digitalen Instrumente inzwischen zum festen Bestandteil unseres Alltags geworden. In dieser Veranstaltung wollen wir uns auf die während der Corona-Pandemie gewonnenen Fertigkeiten und Erfahrungen fokussieren.“

Dieser Beitrag, und andere mehr, haben mir klar gemacht, dass es nicht nur eine leichtsinnige Abschreibung der gewachsenen Bestände von Wirtschaft, Kultur und Staat gibt, sondern auch einen leichtfertigen Glauben an einen ständigen und sich immer weiter beschleunigenden technischen Fortschritt. Man tut so, als gäbe es eine Art „Innovations-Automatismus“ der Moderne, der ständig immer neue und grundlegende Innovationen ausspuckt. Man müsse nur mutig die sogenannten „alten Industrien“ einreißen und Platz für das Neue schaffen.

Enteignung und Verdrängung von Bürgertum und Arbeiterschaft

Wenn man das, was die Verantwortlichen der Friedrich-Naumann-Stiftung da aufgeschrieben haben, ernst nimmt, dann müsste man geradezu begeistert über den Lockdown sein. Wer einen Betrieb hat, wo viele Leute in geschlossenen Räumen zusammenarbeiten müssen (die Großschlachtereien sind nur ein Beispiel), sollte das als „alte Industrie“ schließen? Sollen unsere Lebensmittel nur noch handwerklich hergestellt werden? Wer ein großes Geschäft, Restaurant, Hotel, Club, Stadion hat, dessen Auslastung durch die Corona-Auflagen extrem erschwert wird, sind das alles Auslaufmodelle? Sollen wir zu Hause bleiben und die Welterfahrung fertig verpackt dorthin geliefert bekommen? Kein Zurück zum „Status quo ante“ muss man so übersetzen: Bloß nicht zurück zu den umständlichen Zeiten, wo man sich an andere Orte bewegen musste und sich allen möglichen, nicht vorhersehbaren Erfahrungen aussetzen musste.

Aus den Sätzen, mit denen die Leute von der Friedrich-Naumann-Stiftung die Zukunfts-Debatte orientieren (neudeutsch „framen“) wollen, kann man sehen, dass es heute offenbar eine Tendenz im Liberalismus gibt, die ihn zur Verabschiedung des bürgerlichen Daseins führen. Es gibt also nicht nur eine technokratische Linke, die das Bürgertum und die Industrie-Arbeiter im Zuge der „wissenschaftlich-technischen Revolution“ auf eine bloß ausführende Rolle reduzieren wollen. Sondern es gibt inzwischen offenbar auch einen technokratischen Liberalismus, der sich als Vertreter der Digitalisierungs-Milieus sieht, die eifrig an einer schleichenden Enteignung und Verdrängung von Bürgertum und Arbeiterschaft arbeiten.

Zur modernen Welt gehören langsame Entwicklungsperioden

So zwingt die aktuelle Krise dazu, die Komplexität der modernen Welt besser zu verstehen. Zu dieser Komplexität gehört, dass es in der Moderne kein gleichförmiges oder sich ständig beschleunigendes Tempo der Innovationen gibt. Das gilt für die institutionelle Ordnung, für die wirtschaftliche Landschaft mit ihren Unternehmen und Märkten, für die technische und wissenschaftliche Entwicklung. Gerade die Technikgeschichte zeigt, dass sich in der Moderne Perioden, in denen sich große Umwälzungen und grundlegende Neuerungen häufen, mit Perioden abwechseln, in denen es keine großen Sprünge bei Techniken, Produkten und Branchen gibt. Es gibt Phasen, in denen es große Entdeckungen von Neuland gibt – neue Ressourcen, neue Handlungsmöglichkeiten, neue Produktivitätsgewinne.

Die Jahre des „Wirtschaftswunders“, die es in den ersten drei Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg in vielen Ländern gab, sind dafür ein Beispiel. Aber es gibt auch längere Phasen, in denen die Zeit solche Fortschritte nicht hergibt. In dieser Phase sind nur relativ kleine Lösungen zu haben. Und hier kommt ein wichtiger Punkt: Diese Jahre der Langsamkeit (relativer Stagnation) sind keine schlimmen Jahre, denn das erreichte Niveau kann ja fortgeführt werden. Allein die Wiederholung dieses Niveaus ist schon eine große, täglich aufs Neue erbrachte Leistung. Ein Land und seine Bürger können auch auf diese Perioden der modernen Geschichte stolz sein.

Sie müssen sich aber über diese Grundbedingung ihrer Zeit im Klaren sein. Das heißt, sie dürfen nicht leichtsinnig herkömmliche Produkte, Herstellungsverfahren, Betriebe abschreiben – denn sie dürfen nicht erwarten, dass Innovationen, die an ihre Stelle treten könnten, sich automatisch einstellen. Auch darf die Führung eines Landes nicht glauben, dass sie die Innovationen erzwingen kann, indem sie den Menschen ihre bisherigen Mittel wegnimmt und ihnen so den Boden unter den Füßen wegzieht. Im Gegenteil muss in solchen Perioden „das Alte“ besonders sorgfältig gehütet werden.

Das hat eine wirtschaftspolitische Konsequenz: Man muss in Zeiten, in denen die Produktivität der Wirtschaft keine großen Fortschritte macht, die Lasten, die man ihr in starken Wachstumsphasen aufgebürdet hat, wieder abnehmen. Es geht dabei nicht nur um Steuern und Bürokratie (im Sinne von Dokumentationspflichten), sondern um Sozial- und Umweltauflagen, die die Produktivität der Betriebe belasten und herkömmliche Arbeitsformen dann überlasten. Oft werden solche Auflagen benutzt, um technologische Neuerungen zu erzwingen („Produktivitätspeitsche“). Das mag in manchen Perioden funktionieren, wenn die entsprechenden Innovationen erreichbar sind. Wenn das nicht der Fall ist, wirken die Auflagen ruinös.

Deshalb ist es so wichtig, dass sich jedes Land wirklich mit seiner Lage und der Eigenart der Entwicklungsperiode, in der sich die moderne Welt als Ganzes oder einzelne Weltregionen befinden, befasst.

Warum unsere Zeit eine „langsame Zeit“ ist

Vieles spricht dafür, dass Deutschland (und viele andere Länder) sich seit einiger Zeit in einer solchen Phase der Moderne befinden. Die Produktivitätsfortschritte sind gering, viele Branchen sind in ihren Produkten und Herstellungsverfahren weit ausgereift, zum Beispiel beim Automobil mit Verbrennungsmotoren. Aber das bedeutet nicht, dass die Leistungen dieses Automobils deshalb weniger wertvoll und irgendwie „langweilig“ wären. Man muss sich nur von zu hohen Erwartungen frei machen.

Insgesamt kommt es darauf an, dass sich Deutschland von falschen Erwartungen an den Gang der Welt und seine Rolle befreit. Dazu gehört auch, dass im politischen Wettbewerb nicht immer wieder versucht wird, mit großen Aufbrüchen und Geländegewinnen zur Macht zu kommen. Die Opposition gegen den herrschenden Mainstream wird nur erfolgreich sein können, wenn sie ein anderes Bild unserer Lage entfaltet. Wenn sie eine Kraft in der Ernüchterung dieser Nation wird. Das ist eine eigenständige, erklärende Aufgabe, die sich nicht aus der Polemik gegen die Regierung ableiten lässt.

Das „Programm“, das hier als Ausweg anvisiert wird, ist kein radikales Programm. Es versucht nicht, den Extremismus der „größten Krisen“ und der „größten Lösungen“ noch zu überbieten. Wenn man wieder an der gewachsenen Kontinuität der Moderne anknüpfen will, sollte man die angeblichen drohenden Katastrophen entdramatisieren. Man sollte aber auch die angeblich griffbereiten „großen Lösungen“ entdramatisieren. Je näher die vielzitierten „Innovationen“ betrachtet werden, umso mehr zeigen sie ihre Grenzen.

Auflagen passen nicht mehr zu Deutschland

Auch deshalb gibt es in diesem Herbst 2020 ein Gefühl der Aussichtslosigkeit und Vergeblichkeit. Die Menschen sehen das immer häufigere Versagen bei Alltagsaufgaben, und es regt sich der Verdacht, dass die Regierenden sich mit den falschen Dingen befassen. Nicht selten löst das Versagen Erstaunen und Erschrecken aus. Oft sieht man auch resigniertes Schulterzucken. Aufbruchstimmung sieht anders aus. Wir befinden uns in einer Zeit der Ernüchterung, die in Deutschland jetzt stattfindet und die längere Zeit dauern kann.

Zu dieser Ernüchterung trägt aber auch das „langsame“ Merkmal unserer Zeit bei, das nicht von den Regierenden verursacht wurde, und das auch bei einem Regierungswechsel fortbestehen wird. Es hat mit dem Gang der modernen Entwicklung selber zu tun.

Aber jetzt, angesichts einer Regierung, die mit der Idee liebäugelt, die Corona-Stilllegungen als „Chance“ zu verbuchen und als „Transformations-Peitsche“ zu benutzen, ist es besonders wichtig, dass das Land den ganzen Ernst seiner Lage überblickt. Angesichts des Fehlens eines großen Auswegs müssen alle Zusatzkosten, Auflagen und Stilllegungen, die in den vergangenen, ertragreichen Jahren beschlossen wurden, auf den Prüfstand. Sie passen nur für ein Land, das einen „Großen Sprung nach vorn“ vor sich hat. Sie passen nicht für Deutschland.

Den ersten Teil dieses Beitrages finden Sie hier.

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Leserpost

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Peter Ackermann / 04.09.2020

Ein sehr schöner Aufsatz, danke! Ich gehe allerdings davon aus, dass dessen Inhalt den meisten Achse-Lesern gewahr ist. Er sollte über diese Gruppe hinaus Verbreitung finden.

Frank Dom / 04.09.2020

(1) Die Stagnation wurde willentlich herbei geführt. Zunächst vom grünem Milieu, jetzt vom politisch-medialem Mainstream. Hintergrund hierfür dürfte sein, dass es noch nie ein derart gnadenlos ungebildetes und dummes, dabei selbstgefälliges Personal in die verschiedenen Spitzenpositionen gebracht hat. Das Ergebnis ist die aktuelle Dekulturation, die eben zur allgemein wahrgenommen Fassungslosigkeit führt. (2) Bzgl der Coroniserung bzw Entkörperlichung der sozialen Interaktionen - Da der Mensch als physisches und soziales Wesen auf körperliche Erfahrung und Präsenz angewiesen ist, kann dieser Trend nur zu schweren Entwicklungsstörungen bei Kindern, Neurosen bei Erwachsenen und signifikanten Effizienzverlusten in der Wirtschaft führen. Die ganzen Teletubbi-Home-Office-Spielereien leben aktuell noch von inkorporierten Erfahrungen und Verhaltensweisen der alten Zeit. Sind diese aufgebraucht, bzw können diese nicht mehr stabilisiert oder von jungen Menschen erlernt werden, war es das mit Mehrwert schaffendem Wirtschaften. (3) Die Analyse des Bildungshistorikers ist entsprechend auch dahin gehend zu ergänzen, dass auch die sozialen Verkehrsformen um mehrere Jahrhunderte zurück geworfen worden sind. Jetzt gilt wieder das Recht des Stärkeren. (4) Ich muss dringend meine Achgut Patenschaft erneuern.

K.H. Münter / 04.09.2020

Wer wie bestimmte Kreise Windkraft und Photovoltaik für “hehre Zwecke” immer weiter ausbauen will aber bei den unabdingbar notwendigen Großspeichern auf deren baldige Erfindung in naher Zukunft verweist ist nicht nur ein Träumer sondern gefährlich. Oder wer Fahrzeuge mit hocheffizienten Verbrennungsmotoren zugunsten von E-Autos verschwinden lassen will aber nicht begreift daß egal welche Akkusysteme in Zukunft nicht auch nur annähernd in die Nähe der Energiedichte von chemischen Energieträgern wie Benzin oder Dieselkraftstoff kommen. Was ich auch beklage bei diesen “Neuerungen” ist der Umstand daß viele dieser “Neuerer” gerne vergessen, daß wenn nur ein Teil im Prozess, im Ablauf des Neuen nicht funktioniert die ganze Neuerung nicht funktioniert. So manche Erfinder mußten das schmerzlich erfahren bzw. ihre Erfindungen konnten erst nach Jahren oder Jahrzehnten der Forschung in die Wirklichkeit überführt werden. Abgesehen von all dem: Danke für den Artikel!

Claudia Maack / 04.09.2020

Die Innovationspeitsche wird hauptsächlich von Maulhelden geschwungen, die das erste Semester Chemie, Physik oder Maschinenbau nicht überstanden hätten. Das sind diese Kühnerts, Bärbocks und Habecks, die im Kino zuviel Phantasy gesehen haben und an Flohpulver und Kobolde glauben, aber nicht an die Grenzen der Physik. Für sie ist ein Ingenieur ein dummer Faulenzer, dem jeden Morgen von abgebrochenen Soziologen in den Hintern getreten werden muss, damit er endlich das Perpetuum mobile ausspuckt, das er aus purer Trägheit der Gesellschaft vorenthält. Wie sagte die Bärbock: “Wir müssen Vorreiter sein, weil wir das können.” Sie kann erst mal gar nix. Und deshalb hat sie, wie ihre ganze linksgrüne ungebildete Entourage, null Ahnung, was “Können” überhaupt heißt.

Steffen Schwarz / 04.09.2020

Der Autor wird über den hier , zugegebenermaßen überdurchschnittlich gebildeten Leser,  niemals Gelegenheit haben, seine Sicht der Dinge in Haltungsmedien zur Diskussion bringen zu dürfen.

J.G.R. Benthien / 04.09.2020

Ein Brot kann man nicht mit einem Wisch auf der Glasoberfläche eines Smartphones backen. Eine defekte Wasserleitung kann man mit der Methode ebenfalls nicht aus dem »Home-Office« heraus reparieren. Niemand kann ein Haus von einem »Remote Device« aus bauen. Aber das wird den Spacken erst klar, wenn alle zu Hause vor den Rechnern sitzen und die Nation ins Mittelalter zurückfällt.

Katja Bauder / 04.09.2020

Wenn die Karre sich festgefahren hat, muss man schieben und graben und ziehen. - Und nicht warten, bis ein Ballon vorbeikommt…

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