Vielleicht sollte man sich auch einmal ein paar Gedanken über die Nasenspitze hinaus machen. Diese Welt hat generell ein grosses Problem, die ungebremste Bevölkerungsexplosion, da hat der Club of Rome für einmal ein sprichwörtliches Korn gefunden. Diese “Explosion” erfolgt gleichzeitig mit einer technologischen Revolution, die den Menschen immer mehr ersetzt. Die Bevölkerungen wachsen hauptsächlich in Niedriglohnländer, bzw. in der Dritten Welt. Für Europa gilt der Grundsatz, dass nur hochtechnologische Produkte wettbewerbsfähig sind. Es geht somit nicht in erster Linie um die Renten, sondern darum, dass es letztlich gar keine Arbeit mehr gibt für ständigen Zuwachs. Eine demographische Stagnation oder gar eine Schrumpfung ist wahrscheinlich der richtige Zukunftsweg. Für eine solche Anpassung, die sich nicht zufällig automatisch ergibt in prosperierenden Gesellschaften, müsste aber der Staat in der Lage sein, die dazu nötige Zeit zu überbrücken, sprich die Renten zu sichern. Ein immer Mehr ist ein ständiges Stolpern in die Zukunft und dabei haben wir bereits soviel Tempo gewonnen, dass sich nicht mehr mancher Stolperer durch Geschwindigkeitserhöhung auffangen lässt.
Der Beitrag ist ein wunderbares Beispiel für in-the-box-thinking. Schon beim Wirtschaftsabi in den 90ern und mit meinem damaligen Wissensstand war die Lösung einfach wie offensichtlich: Umstieg vom 100% Umlagesystem auf ein >50% Einlagensystem. Die Schweiz, in der Arbeitnehmer die Hälfte einzahlen um das vierfache herauszubekommen (Faktor 4 also!) macht es vor. Die Herausforderung ist die Zwischenfinanzierung, da ja eine Partei weniger einzahlen / weniger herausbekommen würde aus dem Rückbau der Umlagefinanzierung. Bei dem, was wir alles schaffen können ist das im Verhältnis aber easy über den Bundeshaushalt zu tragen. Die Lösung ist also bekannt. Da die Regierungen seit ich wählen darf aber nicht das Wohl der Bundesbürger im Fokus haben wird es die also micht 99% Wahrscheinlichkeit nicht geben.
Ja.Nein. Professor Meinhard Miegel beackerte schon Anfang der 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts die Demografie-Problematik intensiv. Außer der Feststellung, daß wir im Durchschnitt älter werden hat sich seitdem nicht viel erfüllt von dem, was er prognostizierte. Weniger sind wir jedenfalls nicht geworden. Ich gehe konform mit dem gesamten Text Ihres Beitrages, allein, es fehlt ein entscheidende Komponete: Die Effektivität der Arbeit. Es nützt uns gar nichts, wenn wir in 30 Jahren tatsächlich die gewünschten 70% Abiturbesitzer und damit Studienzugangsberechtigte haben - wir müssen uns fragen, ob diese dann unter den dann herrschenden Produktivitätsbedingungen überhaupt je eine Arbeit haben werden - arbeitsloser Akademiker oder arbeitsloser Ungelernter ist dann eigentlich egal. Vielmehr muß klar werden, daß das dann zunehmend maschinell ( Stichwort Robotertechnik) erwirtschaftete Volksvermögen anders verteilt wird ( Stichwort Maschinensteuer ). Und dann spielt die Verteilung von Menschen in Arbeit und auf der Gegenseite zu versorgenden Rentnern gar keine Rolle mehr. Und da die demografischen Probleme insbesondere auch bei unseren ökonomischen Hauptkonkurrenzländern wie Japan oder China mindestens genauso verheerend sind wie bei uns, wird man diesbezüglich zu Regelungen kommen. International und damit umsetzbar. Alles andere würde zu katastrophalen gesellschaftlichen Verwerfungen führen.
Die Argumentation des Autors ist sicherlich in sich richtig, trotzdem übersieht er einen wesentlichen Aspekt. Das eine wirtschaftliche aktive Person den Unterhalt für mehrere Inaktive leisten muß, ist ja nur dann ein Problem wenn die Produktivität desjenigen nicht ausreichend ist. Anders gesagt, würde nicht auch ein Bruchteil der gegenwärtigen Arbeitskräfte alle Güter und Dienstleitungen produzieren können, die 83 Millionen benötigen? Die Antwort ist mit Sicherheit jetzt schon ja, da ist die kommende Revolution mit der Industrie 2.0 noch gar nicht eingerechnet. Allerdings nicht in den gegenwärtigen (Renten-)Systemen, die nicht nur ein zwingendes Wachstum benötigen, sondern auch ein erhebliches Verteilungsproblem haben. Ich habe kein besseres System in der Schublade, aber das scheint mir der wahre Auftrag der nächsten Jahre zu sein.
Sehr geehrter Herr Krämer, das Rentenproblem wird durch die gegenwärtig höhere Geburtenrate und durch die Zuwanderung nicht leicht entschärft, sondern massiv verschärft, da zu den Lasten der Renten die Unterhaltskosten für 80 % der Zugewanderten und deren Kinder zu leisten sind. Auch ein Großteil der heute Geborenen wird niemals Nettosteuerzahler sondern eher Alimentationsempfänger sein. Schauen Sie sich an, worauf die Erhöhung der Geburtenrate basiert, welche Bevölkerungsgruppen mit welcher Geburtenrate in die Statistik eingeht. Sie werden nicht überrascht sein. Freundliche Grüße B. Naumann
Wie ich neulich noch durchgerechnet habe, geht in Deutschland eh bald die Arbeit aus. Mit dem Internet der Dinge und der fortschreitenden Automation werden Millionen Arbeitsplätze fehlen. Also ist es weise, eher zurückhaltend in der Reproduktion zu sein. Ansonsten werden weitere Millionen von Arbeitssklaven produziert. Wir müssen endlich mal anfangen wirtschaftlich zu denken und nicht immer im Gebärzwang und Reprodukitonwahn aus dem Beginn des 20. Jahrhundert.
Anhänger und Förderer der neokapitalistischen Entwicklung wie Chefökonom Folkerts-Landau von der Deutschen Bank - einem sich bekennenden Merkel-Fan - versuchten, uns die massenhafte Einwanderung aus Asien und Afrika zur Gewährleistung der Sicherheit unserer Rentenversorgung im Alter und der weiteren Befriedigung unserer Konsumbedürfnisse mit dem damit zu erwartenden Wirtschaftswachstum als “einmalige Chance” schmackhaft zu machen und diese angeblich“ alternativlose“ Entwicklung zu akzeptieren. Dabei unterschlägt er allerdings die negativen Aspekte und langfristigen Folgen dieser Entwicklung. Mit den vielen Milliarden Euros, die in den nächsten Jahren für die anhaltende Zuwanderungswelle ausgegeben werden müssen, hätten wir auch in unserem Land die Bereitschaft von Paaren und Familien fördern können, für eine ausreichende Nachkommenschaft zu sorgen. Wenn für die Zuwanderer die Mittel bereit gestellt werden können, müsste das Geld auch für unsere Bevölkerung mit dem Bau finanzierbarer Wohnungen, mit ausreichend Arbeitsmöglichkeiten und mit einem Einkommen, das Unterhalt von Familien sichert, aufgebracht werden können. Davon war und ist jedoch von führenden Politikern nie die Rede. Es hätte allerdings auch ein Umdenken in der Bevölkerung stattfinden müssen, das einseitige egoistische Streben nach beruflicher und persönlicher Selbstverwirklichung durch Verzicht auf Kinder einer teuren, einschränkenden, arbeitsreichen und mühsamen Kinderversorgung und -erziehung vorzieht. Wäre es nicht segensreich gewesen, wenn hier ein Umdenken und Interessen- und Finanzausgleich zugunsten der Förderung von Familien mit Kindern stattgefunden hätte? Oder wäre es angesichts der zu erwartenden beängstigenden Entwicklung vielleicht besser, gänzlich auf Nachkommenschaft zu verzichten? Eine ausreichende finanzielle Förderung der ansässigen Familien in Deutschland scheint jedoch von politischen Kräften, wirtschaftlichen und multi-kulturell geprägten Interessengruppen seit Ende des 2. Weltkriegs nie gewünscht worden zu sein und gewünscht zu werden, weil man diese sonst schon längst hätte umsetzen können und müssen. Die demografischen Daten zur Bevölkerungsentwicklung sind schon seit mehreren Jahrzehnten bekannt. Das gilt auch für alle anderen westlichen Industriestaaten. Die möglichen, durchaus belegbaren Hintergründe werden verschwiegen und wenn sie aufgedeckt werden, als Werk verantwortungsloser „Verschwörungstheoretiker“ hingestellt, vor dem gewarnt wird, obwohl zuverlässige Quellen und Belege existieren.
Andersrum wird ein Schuh draus. Wir sind zu viele, die Bevölkerungsdichte sagt das auch. Es ist darüberhinaus schlichtweg nicht genug Arbeit für 81 Mio. Deutsche da. Die Arbeitslosenstatistiken sind geschönt von vorne bis hinten. Wir müssten uns eigentlich radikal Gesundschrumpfen. Die niedrige Geburtenrate wäre die natürliche Chance dazu. Stattdessen holen wir uns zu unserem eigenen “zuviel” an Personal noch Leute hinzu die mangels Bildung, Ausbildung, Job, niemals einen Beitrag leisten werden, aber alle Essen, gekleidet werden und gesundheitlich versorgen werden wollen. Das sich seit der Emanzipierung die (theoretisch) doppelte Anzahl Bürger um die immer noch gleiche Anzahl Jobs kabbelt wird leider auch oft vergessen. Die in Deutschland insgesamt zu leistende Arbeit ist im Gegensatz dazu seit Jahrzehnten stabil. Darüberhinaus, wie kann man die 1 Mio. “Neubürger” als “Potential” bezeichnen wo doch mittlerweile deren niedriger Bildungs- und Ausbildungsstand allgemein bekannt ist? Der Grund warum diese (und 1 Mrd. weitere) nach Deutschland kommen ist doch eben nicht die Möglichkeit hier zu Arbeiten sondern die soziale Hängematte.
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