Die Bundesregierung will mehr afghanische Helfer der Bundeswehr in Deutschland aufnehmen als ursprünglich geplant, meldet tagesschau.de. Infrage kämen nun alle sogenannten Ortskräfte, die ab 2013 für die Bundeswehr und andere deutsche Sicherheitsbehörden gearbeitet stimmt hätten, habe Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) bestätigt.
Zunächst sei geplant gewesen, dass nur solche gefährdeten Afghanen für eine Übersiedelung nach Deutschland als qualifiziert gelten, die innerhalb der vergangenen zwei Jahre für die Bundeswehr gearbeitet haben. "Die Zwei-Jahres-Frist ist gefallen", habe Seehofer nach Beratungen der Innenminister von Bund und Ländern im baden-württembergischen Rust gesagt. Zur Begründung führte Seehofer neue Erkenntnisse zur Sicherheitslage in Afghanistan an. Seit 2013 habe Deutschland einem "Spiegel"-Bericht zufolge 798 ehemalige Ortskräfte mit 2.596 Familienangehörigen aufgenommen.
Die Helfer ausländischer Truppen hätten sich aus Sicht der radikalislamischen Taliban mit dem Feind verbündet und würden deshalb von den Taliban auch als Feinde betrachtet. Das bringe sie in Lebensgefahr.