Die Dame hätte sich ein Kopftuch umbinden und kein Deutsch sprechen sollen. Dann hätte sich alles wie von selbst erledigt.
In einem Land, wo ein Gustl Mollath beinahe nie wieder in Freiheit gekommen wäre, ein hochklassiger pensionierter Künstler für Straßenmusik zugunsten eines sozialen Projektes in Indien und Bangladesch Beugehaft in Stammheim absitzen muss und eine GEZ-Verweigerin mehrere Wochen im Frauengefängnis Chemnitz zubringt, wundert mich langsam nichts mehr. Was verbindet diese drei Fälle? Es handelt sich um ältere Menschen die schon länger hier leben. Aus der Sicht derer, von denen sie traktiert werden um “white trash”, mit dem man beliebig umspringen kann.
Fast ein Wunder, daß die 74-jährigen Dame nicht nach Polen abgeschoben wurde. Protestiert hätte niemand, schon gar nicht Linke und Grünsozialisten.
Ich kann noch den Fall einer schwangeren deutschen Sprechstundenhilfe beisteuern, die, Mitte 20, ihren ersten Reisepaß beantragte. Was kein Problem war. Die Beamtin im Einwohnermeldeamt stellte allerdings bei dieser Gelegenheit fest, daß der Personalausweis abgelaufen war. 3 oder 4 Monate, ich weiß es nicht mehr. Die junge Frau, ersichtlich naiv, bedankte sich für die Information und fragte bei der Beamtin nach, ob das mit dem Personalausweis nicht gleich miterledigt werden könne. Was auch kein Problem war. Allerdings gab der weibliche Amtsschimmel der Ärmsten mit auf den Weg, daß ein Bußgeldbescheid folgen werde. Auf die Frage, was als Strafe zu erwarten sei, bekam unsere arme Schwangere mit auf den Weg: “Bis zu 3.000 Euro”. Was dem Verzicht auf ca. das Quartalseinkommen gleichgekommen wäre . Was draus geworden ist, weiß ich nicht. Vielleicht war auch jemand gnädig. Geschehen zu Schilda, Ortsteil Deutschland, Anno 2017, wo die Frage nach dem Ermessen und der verfassungsrechtliche Grundsatz der Verhältnismäßigkeit aus dem Wortschatz chronisch klammer Kommunen gestrichen wurden. Besonders wenn es gegen artige Deutsche geht. Die lassen sich nämlich widerstandslos schröpfen, das ist einfach. Hat aber ganz bestimmt überhaupt nichts mit dem humanitären Imperativ zu tun, dem sich die Gottkanzlerin verpflichtet fühlt.
In Berlin ist es schon lange Usus, dass man für Schmiergeld Termine beim Bürgeramt und der KFZ-Zulassungsbehörde kaufen kann. Immer mit dem Wissen der Mitarbeiter und immer öfter unter Mitwirkung dieser.
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