Claudio Casula / 27.07.2022 / 13:00 / Foto: Pixabay / 37 / Seite ausdrucken

Deutschland in Karlantäne

Österreich schafft die Isolationspflicht für positiv auf Corona Getestete ab und macht damit einen weiteren Schritt in Richtung Normalität. Ein Gedanke, der Karl Lauterbach ein Greuel ist.

In Ländern wie Schweden, Dänemark, Norwegen, Großbritannien oder der Schweiz ist Corona längst kein Thema mehr, alle „Maßnahmen“ wurden abgeschafft. So ist der Trend auch in allen möglichen anderen Ländern, und gestern wurde das Ende der Corona-Quarantäne für Infizierte in Österreich verkündet.

Der grüne (!) Gesundheitsminister Johannes Rauch sagte, man müsse „einfach zur Kenntnis nehmen, dass wir nicht über Jahre hinweg dieses Ausmaß an pandemiebedingter Krisenstimmung leben können“. Energiekrise und Inflation würden den Menschen im Herbst schon genug zusetzen. Er sei auch Minister für Soziales, deshalb beschäftige ihn „mittlerweile die soziale Frage und die Frage der sozialen Verwerfungen mindestens ebenso intensiv wie die Corona-Krise“.

Dem deutschen Gesundheitsminister hingegen sind die sozialen Verwerfungen völlig wurst, und erschwerend kommt hinzu, dass sich seine Tätigkeit auf Corona-Panikmache beschränkt. Während sich der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, für eine Aufhebung aller Corona-Isolations- und Quarantänepflichten ausgesprochen hat („Wir müssen zurück zur Normalität. Wer krank ist, bleibt zu Hause. Wer sich gesund fühlt, geht zur Arbeit. So halten wir es mit anderen Infektionskrankheiten wie der Grippe auch.“) und der FDP-Gesundheitsexperte Andrew Ullmann, wie Rauch in Wien, zu einer „gewissen Normalität und Unaufgeregtheit zurückkehren“ will, hieß es aus dem Gesundheitsministerium sofort, Infizierte müssten zu Hause bleiben. Deutschland übt sich gewissermaßen in Splendid Isolation.

Negative Ungeimpfte in Quarantäne, positive Geimpfte in der Klinik

Lauterbach keilte bei Twitter gleich gegen Gassen zurück und kritisierte dessen Ankündigung, sich erst mal keine weitere Injektion verabreichen zu lassen, als „nicht hilfreich“. Und: „Das schafft kein Vertrauen.“ Was allerdings die Frage aufwirft, wie viel Vertrauen sein eigenes Geschwätz von einer „nebenwirkungsfreien Impfung“, Menschen, die bis zum März „geimpft, genesen oder leider verstorben“ seien und „Killervarianten“ im Herbst wohl schafft.

Er selbst hatte ja im April das Ende der Isolationspflicht für den 1. Mai angekündigt, jedoch in der ihm eigenen erratischen Art schon einen Tag später in der Talkshow von Markus Lanz, seinem natürlichen Habitat, widerrufen.

Dass durch die sinnlos verhängte „einrichtungsbezogene Impfpflicht“ und die Praxis, positiv Getestete, aber symptomfreie Mitarbeiter im medizinischen Sektor zu Hause herumsitzen zu lassen, personelle Engpässe in den Kliniken künstlich geschaffen werden, ist Lauterbach entweder egal oder sogar genehm, kann er doch so – ein bisschen pervers um die Ecke gedacht – weiter die Phrase von der „Überlastung des Gesundheitssystems durch Corona“ dreschen. 

Neuerdings erlaubt die baden-württembergische Landesregierung übrigens Kliniken ab dem 25. Juli in Fällen von Personalmangel, dass sie Mitarbeiter nach einer Coronainfektion früher wieder arbeiten lassen können als bisher. Die Verrenkungen der konfusen deutschen Corona-Politik machen es also mitunter möglich, lieber positiv getestete, aber geimpfte Ärzte und Pfleger auf die „vulnerablen Gruppen“ loszulassen als negativ getestetes ungeimpftes Personal.

Mit verantwortungsvollem Handeln hat das alles schon lange nichts mehr zu tun.

 

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Leserpost

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Jochen Selig / 27.07.2022

Sie haben mein Lieblingsfoto verwendet, super!

Richard Reit / 27.07.2022

Extremisten und Geisteskranke sind selten einsichtig.Und Lobbyisten, die gut bezahlt werden, ändern den Kurs auch nicht.Und ein Volk, das anfällig für diese Art von Menschen ist, da denkfaul, wird den Kurs bis zum Endsieg weiter verfolgen.Es sieht nicht gut aus.

Sam Lowry / 27.07.2022

Was Anfang/Mitte 2020 noch undenkbar war ohne Atemgerät und Ganzkörper-Kondom: Einer Freundin einen lecker Salat gebracht, die “Corona-positiv” ist (laut PCR, 500 Wiederholungen). Seit 2020 fühle ich mich eh immer schlecht, da macht “Corona” den Kohl jetzt auch nicht mehr fett. Apropos PCR: Ja, was ist eigentlich aus Drosten geworden, von dem hört man ja gar nix mehr. Auch Angst um sein Leben? Im Gegensatz zu mir wenigstens “verdient”...

H.Eiteneier / 27.07.2022

Dass es in anderen Ländern anders ist, dass man den Kurs wechselt, ist in Deutschland wohl schlicht volkscharakterlich nicht möglich. “Die Deutschen” haben immer lieber alles mit allen negativen Folgen bis zum Exzess durchgezogen (s. z.B. WK II). Von daher erwarte ich, dass es auch mit der Corona-Sache so gemacht wird.

Jutta Schäfer / 27.07.2022

Ich gehöre zu jenen, die es seit Anfang März eigentlich gar nicht mehr geben dürfte, denn ich bin weder geimpft, noch gestorben, noch genesen. Unfassbar, aber ich bin seit zweieinhalb Jahren einfach kerngesund und dabei wirklich in einem Alter, welches mich locker als Angehörige der vulnerablen Gruppen qualifiziert. Von Fällen schwerer Erkrankung oder gar Todesfällen nach der “Impfung”  höre ich aber immer wieder. Und auch von stark durch Corona ausgedünnten geimpften Belegschaften, wo die wenigen Ungeimpften noch die Stellung halten. Und das mittem im Sommer. Es wird spannend im Herbst und Winter, wenn kalte Wohnungen ihr Übriges tun. Ampel-Deutschland ist einfach eine einzige Erfolgsgeschichte. Oder?

C. Hofmann / 27.07.2022

Der Bürger, oder muss ich sagen, der deutsche Untertan lässt seit Corona alles mit sich machen, Protest ist verpönt, Pflichterfüllung (Maskenpflicht, Impfpflicht…) wieder oberstes Gebot. Ein längst überwunden geglaubtes Deutschland steht wieder auf….gruselig.

Peter Mielcarek / 27.07.2022

Hier in Norwegen wird Corona wie die Grippe behandelt. Keine Meldepflicht, keine Isolation der Erkrankten. Freie Einreise ins Land ohne Corona-Gedöns. Die faschistische Achse Europas jedoch kann sich diesen freien Umgang mit einer erfundenen Pandemie nicht leisten. Die faschistische Achse aus Deutschland, Italien, Spanien und Frankreich mit Österreich als Wackler (mal pro- mal antifaschistisch) dazwischen (wo kam eigentlich der feine Herr Hitler her?) hingegen wird den totalen Krieg gegen ein Hirngespinst weiterführen. Bis zum bitteren Ende. Das faschistische Denken liegt in den Genen - es ist immer da, war immer da, wird immer da sein. Deshalb bin ich irgendwann auch ausgewandert ohne es damals verstanden zu haben. Die faschistische Achse wird diesen Kontinent erneut ins Verderben stürzen und dabei soviele in den Abgrund zu reissen versuchen, wie möglich. Und dann hat es wieder keiner gewusst. Woher auch hätte man irgendetwas wissen können, hahhahahahahhahahahhahahha

Ferdinant Katz / 27.07.2022

Der Horror dabei ist doch letztlich dass die Masse, diesen durchsichtigen Stuss immer noch mitträgt. Warum ist dass so? Glauben diese Leute ernsthaft dass sie sich die Krise aussuchen können und die anderen Krisen warten dann artig, bis man halt mal Zeit für sie aufwenden möchte?! Wie, kann man das quasi religiöse Festhalten an Maske, Maßnahme, Impfung sonst erklären, außer mit maximalem Selbstbetrug. Trotz Evaluierung, trotz immer deutlicher werdenden Fakten und oder Nebenwirkungen. Es bleibt nur der Schluss übrig dass es erst zur Katastrophe kommen um die Mauer aus Lüge und Selbstbetrug zu durchbrechen. Erst, wenn der Umstand, dass Scheisse passiert ist und niemand es mehr leugnen kann, eingetreten ist wird die Masse der Menschen sich rühren.

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