Oh je, da weiß ich gar nicht, wo ich anfangen und aufhören soll. Was soll diese Gleichstellung von Produktivität mit Wertschöpfung? Die sind wie Feuer und Wasser. P = Betriebswirtschaft = Menge, W = Finanzwirtschaft = Wert/Geld. ++ Wenn es gelingt, einen Arbeiter dazu zu bringen, pro Stunde 2 statt 1 Stück zu produzieren (hinzubekommen z.B. durch Schulung aber auch, und vor Allem, durch Einsatz effizienterer Maschinen), dann hat sich die Produktivität des Mitarbeiters um 100% gesteigert. Wo bleibt die Wertschöpfung, wenn in der Zwischenzeit der Preis pro Stück um 50% reduziert werde mußte, weil Gott und die Welt nach der gleichen Produktionsmethode verfährt? Die Produktivität stieg um 100% und die Wertschöpfung fiel um 50%. Ergebnismäßig änderte sich für das Unternehmen nichts. ++ Was, wenn der Arbeitnehmer im Go Slow nur noch alle 2 Stunden 1 Stück herstellt - weil das Unternehmen sich die Rohstoffquellen gesichert hat und es daher fast konkurrenzlos produzieren kann? Im Gegenzug konnte das Unternehmen am Markt den 3-fachen Preis für sein Produkt, auf Grund seiner Alleinstellung, erzielen. Ergebnis: Produktivität minus 50%, Wertschöpfung plus 200%. ++ Sie können mir das jetzt übel nehmen oder auch nicht: Genau daran kranken wir. An der hemmungslosen Vermischung von Begriffen, die , ich drück’s mal vorsichtig aus, nicht hilfreich ist. Da bin i c h kurz vorm Übel nehmen. ++ Daß die Produktivität insgesamt rückläufig ist, kann auf die steigende Bedeutung von Dienstleistungen zurück geführt werden. Da sind Produktivitätssteigerungen schwerer möglich. Ein Callcenter-Mitarbeiter kann zur gleichen Zeit nur ein Telefonat führen - ein Pizzafahrer nur eine Adresse anfahren. Aber: Eine Wende könnte sich anbahnen. Auf Schlag. Durch einen Pizzaausfahrer, der z.B. nur noch Drohnen belädt und 50 Stück davon gleichzeitig händeln kann. Durch LKW, Busse und Bahnen, die keinen Fahrer mehr benötigen. ++ Leider: Zu gering der Platz, für ein dezidiertes Eingehen auf den Artikel. ;-)
Ich denke dass doch sehr wohl “Not erfinderisch macht” und Entwicklungsschübe nicht - vereinfacht gesagt - zufällig entstehen. Denken wir nur an die “Erfindung” des Schreitwagens (gemeint ist die Draisine) als Folge der Knappheit von Pferdefuhrwerken als Folge der Knappheit von Futter für Pferde als Folge (unter anderem) der kleinen Eiszeit. Und was aus der Draisine geworden ist. Diese Not muss aber alternativlos real sein und genügend künftige Verbraucher betreffen. Eine Not, die nur erfunden ist wird höchstwahrscheinlich nicht so nachhaltige Folgen haben können (Kohlendioxid etc.), weil effizientere Alternativen (der Energiegewinnung) durchaus noch existieren: wir bauen derzeit ein teures Kartenhaus und wehe, jemand lässt auch nur einen einzigen fahren. Genau wegen dieser konstruierten, selbst verschuldeten Fragilität wird die Not kommen, das ist so sicher wie das Allahu akbar in der Synagoge und dann wird sich fragen, ob die Innovationskraft noch da ist und ob das “Volk” hart genug im Erdulden (die viel besungene Resilienz) ist, bis die Lösung greift. Es läuft, wie immer, alles darauf hinaus, Ambos oder Hammer sein zu können. Zur Zeit sehe ich nicht, dass wir das entsprechende Führungspersonal hätten oder wenigstens den Hausverstand in der Gesellschaft.
Eine ökonomische Wertschöpfung, die sich wie erhofft aus demnächst maßlos auftretenden Innovationen speist, setzt vor allen Dingen eine gesunde Bildungs- und Wissensbasis voraus. Wie es mit dieser steht, braucht man Realisten nicht erst zu erklären. Symptomatisch zeigt gerade die sogenannte digitale Revolution, dass sie den Keim ihrer lähmenden Schwäche nicht nur in sich trägt, sondern zusätzlich den Boden noch austrocknet, auf dem die erstrebte Produktivität gar nicht erst Wurzeln schlägt.+++Exemplarisch und auf den Punkt gebracht widmet sich die höchst empfehlenswerte, eineinhalbstündige Netflix-Dokumentation “The Social Dilemma” (“Das Dilemma mit den sozialen Medien”) von 2020 diesem Thema. Eingebettet in die szenische Schilderung der verheerenden Auswirkungen des Suchtpotentials von Google, Twitter, Facebook und Co. in einer amerikanischen Kleinfamilie, beschreiben jahrelang in den Spitzenhierarchien der Social-Media-Kraken beschäftigte Manager/innen kenntnisreich die Funktionsweise der von ihnen geschaffenen Algorithmen, die – ständig optimiert – ausschließlich die Umformung der Rezipienten zu umsatzschaffenden, willenlosen Konsumenten zum Ziel haben.+++Dass sie dabei – bei aller Mitschuld eingestehenden Selbsterkenntnis – in der Schilderung der Stimmungen, Meinungen und Gerüchte multiplizierenden Socialmedia-Blasen Opfer ihrer eigenen Propaganda werden, indem sie bspw. Klima- und Corana-Kritik pauschal den zu verdammenden Fake News zuordnen, sei ihnen bei der Fülle der Informationen und der Glaubhaftmachung der erschreckenden Konsequenzen der neuen digitalen Big-Brother-Welt verziehen.
Der Umweltschutz wird mittlerweile vorgeschützt, um Sabotage an der Volkswirtschaft zu üben. Dahinter steht der Aberglaubenssatz, dass Wachstum (also Leben?) böse ist.
Der Schlüssel zur höheren Produktivität und damit zum Wohlstand ist die industrielle Massenproduktion. Genau die wird von der Politik systematisch bekämpft. Folgende Voraussetzungen müssen für eine industrielle Massenproduktion gegeben sein: 1. Langfristige Rechtssicherheit, d. h. der Unternehmer muss sich darauf verlassen können, dass sich die Politik niemals in die Technologie einmischt durch Verbote oder Subventionen. 2. Minimale Bürokratie. Etwa 20% meiner Zeit als GF eines kleinen Technologieunternehmens geht durch bürokratischen Schwachsinn drauf. 3. Niedrige Strompreise. Nichts ist so systemrelevant wie billiger und sicherer Strom. 4. Große freie Flächen zu niedrigen Preisen für große Produktionsanlagen. 5. Gute ideologie- und quotenfreie Ausbildung in den MINT-Fächern nach dem Leistungsprinzip und Chancengleichheit statt Ergebnisgleichheit. 6. Reduzierung der Steuern und Abgaben um den Faktor vier durch Stilllegung aller Stasibehörden und Gagaberufe. 7. Euxit, also Austritt aller europäischer Länder aus der EU, um wieder nationale Souveränität zu erlangen und damit die gesellschaftliche Spaltung zu beenden.
Die „Produktivitätskrise“ ist kein neues Phänomen, schon Bismarck konnte diese Wohlstandverwahrlosung in den Industrieländern beobachten (und in seinem berühmten Zitat in Worte fassen). Sie entlud sich brachial im ersten und zweiten Weltkrieg, und baut sich - richtig analysiert - seit den 70er Jahren wieder neu auf. Eben unter Federführung der 68er/Grünen. Ersetzen Sie daher in „kalte Abwicklung als starke Produktivnation“ das kalt durch warm - das ist das was Deutschland (wieder) erwartet. Die USA, UK und Japan werden die Kurve kriegen, im Zweifel auch Frankreich, die haben da eine ganz andere Kultur.
Ich glaube, dass die angebliche Polit- & Beamten-Elite Deutschlands das nicht verstehen wird, weil sie bereits nicht in der Lage wäre, diesen Beitrag zu verstehen. Die können nur Steuern und Abgaben erhöhen, wie vor ein paar Tagen der CO2-Abgabe von 10 auf 25 € pro Tonne auf Antrag der strunzdummen Grünen.
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