Hier ein fiktives Beispiel, welches ich schon mal in einem anderen Forum schrieb. Nach Erfahrung eines mir bekannten Kleinunternehmers ist es realistisch: Ein deutscher und amerikanischer Bauunternehmer bauen jeweils in ihrem Land ein Gebäude nach gleichen Plänen vom gleichen Architekten. Nach 3 Monaten ruft der Ami beim Deutschen an. “Noch 10 Tage und wir sind fertig” Der Deutsche antwortet: “Noch 10 Formulare und wir fangen an zu bauen”.
@Eugen Richter / 10.10.2020 Ich gebe zu bedenken, dass die “Kulturmarxisten” möglicherweise die letzten sein werden, die Marx verstehen. Oder auch nicht verstehen. Marx muss sehr einsam gewesen sein. Alle seine Jünger waren bisher entweder gewalttätige oder esoterisch-entrückte Narren. Am Ende der Entrückung steht aber immer die Gewalt. Und darauf gehen wir zu, mit Riesenschritten. Ich ahne aber, dass ich Ihnen meine Verzweiflung nicht wirklich nahebringen kann, weil Sie von Marx nur den Kampfbegriff “Kulturmarxismus” kennen, aber nicht seine Sicht auf die Geschichte der Menschheit, die wir - auch ohne Marx - nach den prägenden Elementen der Produktivkraft/Technologie in Steinzeit, Bronzezeit, Eisenzeit usw. unterteilen. Heute heißt auch “Computerzeitaöter”, wobei wir noch nicht wissen, ob das noch etwas mit der Entwicklungsgeschichte des Menschen zu tun hat oder posthuman ist. Es liegt aber nicht an den Computern, sondern daran, was man über die Computer mit den Menschen macht.
@ Heiko Stadler - Trefflich! In Ihrer Partei könnte ich mir vorstellen Mitglied zu werden. Die Punkte 6 und 7 legen die Axt an die Grundübel, die uns die “Pioniere des Wandels” als Erfüllungsgehilfen der Großen Transformation aufs Auge gedrückt haben, um Gegenbewegungen, also Opposition und Checks and Balances zu vermeiden. Unter Punkt 6 wären dann auch die politisch-mediale Propaganda- und Zensurindustrie einzuordnen, die an die Stelle von Bildung und Wissenschaft getreten ist. Hier werden die Sinnesorgane und damit die Kritikfähigkeit des Souveräns mit einem unvorstellbaren staatlichen Aufwand irreversibel beschädigt, so dass ich diesem Problembereich gern Priorität zugestehen würde.
Die Dummheit von Ökonomen ist immer wieder unfassbar. Ich weiß, das klingt jetzt sehr holzschnittartig, aber das musste mal raus. Kennen Sie die Geschichte vom Ruderwettbewerb zwischen zwei Firmen, wo eine immer mehr Funktionäre und dafür weniger Ruderer ins Boot setzt? Schauen Sie mal nach, falls Sie es nicht kennen… In der NYT stand vor Jahren mal ein Bericht, warum der Wachstumsschub, der wegen der Digitalisierung erwartet wurde, ausblieb, erklärt am Beispiel einer Arztpraxis. Wir reglementieren, Bürokratisierungen und ersticken jeden Fortschritt. Inzwischen gibt es im Land, dass mal Apotheke der Welt war, mehr Lehrstühle für Genderforschung als für Pharmazie. PowerPoint löst nur Probleme, die es ohne PowerPoint gar nicht gäbe, während Bildung und Ausbildung an Schulen immer schlechter werden und die digitale Demenz um sich greift. Ja, man muss vor Leuten warnen, die immer sagen, alles sei ganz einfach- aber eben auch vor den Verschleierern, die das Gegenteil tun.
@ H.Priess: “Der Westen also EU und Amerika werden noch als Konsumenten gebraucht denn ihre Entwicklung stagniert.” Wo aber soll er herkommen, wenn man ihm alles, was er konsumiert und vor allem bezahlt hat, mies macht, sein Fahrzeug, seine Reisen, seine Bar, sein Restaurant? Ich fürchte, der Westen soll von einer zerstörerischen Dystopie vollkommen demoralisiert werden. Kaufen? Das war einmal. Da wird der Anteil von Frustkauf überschätzt. Ich kaufe mir kein neues Kleid, weil ich extrem frustriert mit Söder und dessen Blindheit bin, allenfalls leere ich mal eine Flasche Wein. Wenn Hochzeiten mit Befangenheit und Namenskontrolle belegt werden, Kreuzfahrten nicht mehr landen dürfen, man sich testen lassen muss, wenn man zwei Tage nach Hamburg, Paris oder Wien will, wo bleibt die Lust zum Konsumieren? Wozu soll man sich ein Automodell kaufen, mit dem man mindestens eine halbe Stunde zum “Tanken” braucht (?), schöne Gelegenheit übrigens, sich mit dem Teil anzustecken, das sie so lieben, dass sie es mit dem irren Schlagwort Krone jonglieren. Nein, hier läuft etwas anderes ab.
“Die produktive Basis der Volkswirtschaft muss gehegt und gepflegt werden.” Dazu müsste erst mal alle sozialistischen und grünen Politiker von jeder Macht trennen, den links und grün sind technologiefeindliche Antikapitalisten, die die freie Marktwirtschaft durch Planwirtschaft ersetzen wollen - und das führt, wie die Geschichte deutlich bewiesen hat, unmittelbar in den Untergang.
@Herr Freiling: Sie kommen bei der Betrachtung der Produktivität in der Praxis an einer Bewertung mit Marktpreisen nicht vorbei. Das bloße Zählen produzierter Güter wie in Ihren Beispielen ist unnütz, wenn diese unterschiedlicher Natur sind und unterschiedlichen Nutzen stiften (der sich im Preis widerspiegelt). Denn natürlich ist unter Wettbewerbsbedingungen und bei freier Preisbildung der Arbeiter produktiver, der in einem gegebenen Zeitraum statt eines Pferdewagens ein Automobil herstellt, obwohl es sich jeweils nur um ein Fahrzeug handelt. Erst mit Marktpreisen bewertete Güter lassen sich aggregieren - und nur damit gelangt man zu einer Annäherung an die Produktivität auf gesamtwirtschaftlicher Ebene. Voraussetzungen sind wie gesagt Wettbewerb und freie Preisbildung.
Und wenn man uns zwingt, wegzuwerfen, worin wir viel Geld investiert haben, Autos z.B., fühlen wir uns verschaukelt und bestohlen und behindern natürlich das magische Wachstum über die Verweigerung von Neukauf, zudem wissend, dass die e-Kutsche nur dazu dient, uns auch auf Reisen besser kontrollieren zu können. Und wenn wir nicht zugreifen, werden wir eben mit einer Pandemie, die “noch am Anfang ist”, Zitat Merkel, schikaniert, während hinter unserm Rücken im Lockdown gefühlt jede zweite Straße aufgerissen wird und plötzlich mirakulöse neue Geschwindigkeitslimits zu sehen sind, obgleich während des lockdown gar kein Unfall an diesen Stellen passiert sein kann, es sei denn, ein hirnamputierter blinder Bürger wäre zu Fuß mit einem anderen zusammen gestoßen. Diese würde jedoch Schilder erfodern, auf denen steht: Gang runterschalten, Schneller denken, wach bleiben.
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