Ach, Herr Wegner, beleuchten wir das Problem (das war doch Ihr Ansatz, ni fallor) doch mal ab incunabulis ad finem: 1) Wir werden regiert von einer Politkaste, die (lt. Eigenauskunft) keiner gewählt haben will, die aber trotzdem oben schwimmt, wie die Hefe im Faß. – 2) Seit Jahrzehnten predigen phrenasthenische Apokalyptiker das Weltende; wahlweise wegen Atom, Verkehr, Fleischkonsums, Globalisierung, Müslifrühstücks, zerrütteter Ehen, CO2-Emission, Alieninvasionen oder Reptiloiden (nB.: Das taten zwar auch die atl. Propheten, aber die waren bzgl. der Ursachen zumindest einer Meinung und stilistisch außerdem amüsanter). – 3) Diese hirnlose Apokalyptik ist tropfenweise in die Politik(er) eingesickert und bestimmt mittlerweilen den politischen Diskurs weitgehend – deswegen führen Wahlen auch nur noch zu Mehrheitsverschiebungen, aber nicht mehr zu einem Richtungswechsel. – 4) Wahlen ändern also nichts mehr substantiell, sie führen nur noch zu akzidentiellen Verschiebungen. – 5) Wer substantielle Änderungen will, braucht nicht mehr auf Wahlen zu setzen. Vielmehr befinden wir uns derzeit in einem „überdemokratischen Notstand“, in dem man demokratische Grundsätze mißachten muß, um sie zu bewahren. – 6) Um Syphilis zu behandeln setzt man mE. auch nicht auf Gespräche oder Verhandlungen mit Treponema palladium, sondern auf Penicillin. – 7) Um sich der Politparasiten zu entledigen braucht es wohl auch „robusterer“ Remedur: Proskription – Divitialdivision – Exstinktion - nach der Methode des Lucius Sulla, die ihre Tauglichkeit schon einmal bewiesen hat. - 8) Schreiben und Lamentieren allein ändert nichts - dessen Folgenlosigkeit bestätigt die polit-ökonomische Kamarilla nur. - 9) Widerstand leisten und notfalls auch zu robustem Handeln bereit sein.
90 % der Deutschen könnte man sagen: “Wenn Du denkst Du denkst, dann denkst Du nur Du denkst…” (Juliane Werding) besonders den Grünen.
“Muss eine ‘Aufgabe’ überhaupt heute noch gelöst werden, und durch welche anderen Mittel wäre es womöglich zehnmal so ‘effizient’ (= wirtschaftlicher), aber zu einem Zehntel der Kosten zu lösen?” Effizienz lässt sich verbessern (steigern), Effektivität ist gegeben oder eben nicht.
Deutschland, das Land der Trichter und Trinker.
Ist “das Denken” aus D geflüchtet? Nein, es ist verdünnt, verwässert. Selbst Akademiker beherrschen nicht mehr die grundlegenden Regeln aristotelischer Logik, und dann kommen solche Verwirrungen zustande, wie die Genderista, oder Politiker:Rinnen, deren Namen zu nennen die Pietät verbietet. Wie konnte das passieren, nicht nur in D, nein in der gesamten westlichen Welt? Wie der Autor bemerkt, ist Denken Arbeit, und dazu braucht’s ein Werkzeug, ein leistungsfähiges Gehirn. Dessen Denkleistungsfähigkeit lässt sich messen und wird als “IQ” = Intelligenzquotient bezeichnet, weiß jeder. Nach allgemeiner Ansicht ist ein IQ > 115 - 120 erforderlich, um zur “Denkarbeit” fähig zu sein, die ein Hochschulstudium erfordert. Das wären ca. 15% der Bevölkerung. Und bis in die 70er Jahre hatte auch dieser Anteil der Bevölkerung studiert. Heute studieren 55% eines Jahrgangs - haben jetzt plötzlich über die Hälfte der Bevölkerung die kognitiven Fähigkeiten zu abstrakter Denkarbeit? Also wurde die Qualität der Lehre an den Universitäten an die Aufnahmefähigkeit der Studenten angepasst - nach Unten. Das ist meiner Meinung nach die Ursache für die Misere nicht nur in D: es gibt noch genauso viele Menschen mit herausragenden kognitiven Fähigkeiten wie vor 40 Jahren, nur werden diese von der Menge des akademische Prekariats aus den wichtigen Positionen in Wirtschaft, der Politik und der Verwaltung verdrängt. Der Fluch der “affirmative action” - es gibt halt doch keinen Nürnberger Trichter….....
Ich halt die Annahme, der Grund, warum viele Menschen so merkwürdige Ansichten hätten, bestünde darin, daß ihnen Denken zu anstrengend sei, für zu kurz gegriffen. Tatsächlich scheint mir die Sache komplexer: Das Ergebnis des Denkens erzeugt Gefühle, zum einen, weil es das persönliche Narrativ über diese Welt bestätigen oder in Frage stellen kann, zum zweiten, weil es die Meinungen der Gruppen, in denen man lebt, bestätigen oder ihnen widersprechen kann, und drittens, weil es die eigene Kompetenz, sich Meinungen zu bilden, bestätigen oder in Frage stellen kann. Das Ergebnis des Denkens erzeugt also positive oder negative Gefühle, in Abhängigkeit von den gerade beschriebenen Kriterien. Und diese Gefühle können gut oder schlecht sein - und Menschen lieben gute Gefühle und versuchen, schlechte zu vermeiden.—- Es gibt drei weitere Aspekte: 1) Menschen zeigen ihre Liebe und Fähigkeit zum Denken bei Gelegenheiten, die frei von Emotionen sind, zum Beispiel beim Schachspiel oder bei beruflichen Anforderungen, die nicht emotional aufgeladen sind - scheitern aber auf einmal an Denkherausforderungen, bei denen Emotionen ins Spiel kommen. 2) Die Lüge und ihre Aufrechterhaltung kann viel mehr Denkleistung erfordern, als die Wahrheit. 3) Jemand, der zu faul ist, zu denken, könnte ja nun einfach sagen, daß er keine Meinungen hat dort wo er nicht denken will - aber das Gegenteil ist häufig der Fall: je weniger substantiell die Begründung, desto verbissener werden häufig Meinungen verteidigt.—- Fazit: Der wichtigste Grund für merkwürdige Ansichten ist nicht Denkfaulheit, sondern fehlende Liebe zur Wahrheit und daß nicht die Meinungen mit den stärksten Argumenten, sondern mit den angenehmsten Gefühlen ausgewählt werden. Dazu kommt verstärkend, daß jemand, der sich von seinen Gefühlen treiben läßt und nicht von Argumenten, mit der Zeit Experte darin wird, sich selbst und andere zu belügen, und Laie darin bleibt, klug Argumente auszuwählen und Argumentationen aufzubauen.
Denken ist schwer, deswegen machen es so wenige! Was für eine Überlegung. Wenn ich mich umgucke dann hab ich mehr und mehr den Eindruck das zu viele das mit dem Denken lästig finden. Das hat zur folge das die wirklich Dummen & Bösen Menschen ihre Sachen durchziehen können. Es gibt noch zu wenige die sehen können was kommt… also wenn diese Märchennummer weiter gefahren wird…
die alten Griechen abr auch, Denken, sowas Altmodisches, ts ts ts. Im Zentrum der heutigen Neurowissenschaften steht das (selbst)Bewußtsein.
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