Boris T. Kaiser, Gastautor / 23.01.2020 / 11:00 / Foto: Lisa Risager / 26 / Seite ausdrucken

Deutschland geht voran: Spitzensteuer für die Massen!

Der Spitzensteuersatz wird in Deutschland immer mehr zur Massenabgabe. War die höchste Steuerstufe einst so eine Art codierte Reichensteuer für Topverdiener, müssen ihn inzwischen auch immer mehr Arbeitnehmer aus der Mittelschicht bezahlen. Im letzten abgeschlossenen Finanzjahr, 2015, bat der Staat 3,5 Millionen Bundesbürger mit 42 Prozent ihres Einkommens zur Steuerkasse. Für 2018 schätzt die Regierung die Zahl der Spitzensteuersatzpflichtigen bereits auf vier Millionen. All das ergab ausgerechnet eine Anfrage der Steuerfetisch-Partei Die Linke.

Aus der Antwort der Bundesregierung geht auch hervor, dass die Hälfte der Zahler lediglich knapp 5.000 bis knapp 7.000 Euro brutto im Monat verdient. Das ist ganz ordentlich, aber wohl nicht unbedingt das Einkommen, das man sich, selbst in eher linken Kreisen, so vorstellt, wenn man gerade in feuchten Enteignungsfantasien schwelgt. Immerhin erfasst der Spitzensatz damit bereits Werktätige, die nur das 1,5-fache des Durchschnittslohns bekommen. So dürfte auch so manch kultursozialistischer Nostalgiker, der auch nach der Uni nicht von seiner linken Sozialromantik loslassen wollte, inzwischen seine bisher stets positive Haltung zum Schröpfen der Besserverdiener doch noch verändert haben. Der Traum von der Gerechtigkeit durch Umverteilung relativiert sich seit jeher ziemlich schnell, wenn man plötzlich auf der anderen Seite des Verteilungsprinzips steht.

Auch wer (noch) keinen Spitzensteuersatz zahlt, wird in Deutschland, durch Steuern und Sozialabgaben, immer häufiger für seine Leistung bestraft. Die Experten vom Institut der Wirtschaft Köln präsentierten bereits im vergangenen Sommer Zahlen, wonach der Staat einem Beschäftigten mit einem monatlichen Durchschnitts-Bruttogehalt von 4.000 Euro schon bei einer Gehaltserhöhung von 100 Euro im Monat, satte 51 Prozent direkt wieder abknöpft.

Auch wenn es kaum ein Regierender zugeben wird: Der Staat hat spätestens seit 2015 einen deutlichen finanziellen Mehrbedarf durch mehr Bedürftige. Die gesellschaftliche Mitte muss ihre anfängliche Euphorie für die ersten sogenannten Flüchtlinge und ihr späteres Schweigen zu den Nachfogewellen nun und in Zukunft teuer bezahlen. Um das zu wissen, braucht man kein gelernter Ökonom oder Sozialstaatsexperte sein. Es genügt das Beherrschen der einfachsten Grundrechenarten.

Wenn ich nie in eine Kasse eingezahlt habe, bedeute ich, sobald ich etwas aus dieser herausnehme, für den Kassenwart und alle, die bisher fleißig eingezahlt haben, ein Verlustgeschäft. Selbst wenn ich beim Griff in den sozialen Gemeinschaftstopf noch so zurückhaltend und bescheiden bin. Für viele wahre Spitzenverdiener ist das goldene Schweigen der Mehrheit zur goldenen Bereicherung durch die Zuwanderung im für sie besten Sinne unbezahlbar. Nicht nur die silberzüngigen Vertreter der Asylindustrie, auch Vermieter und Baulöwen dürften sich, angesichts der für sie so lukrativen Blödheit der unterschichtigen Spitzensteuersatz-Zahler und noch immer zahlungsbereiten Sozialleistungsträger, vergnügt die Hände reiben. 

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Rolf Menzen / 23.01.2020

Und dann wollen die Pappnasen einem auch noch erzählen, Lebensmittel wären in Deutschland viel zu billig. Eigentlich sollte man sie mit der Mistgabel aus dem Land jagen.

Alexander Seiffert / 23.01.2020

Was auch gesagt werden muss: Je mehr Anspruch und Wirklichkeit auseinander klaffen (nur die absoluten Spitzenverdiener zahlen Höchststeuersatz vs. Jeder Zehnte), desto mehr nehmen informelle Arrangements zu. Schon jetzt ist es so, dass - wer intellektuell und finanziell kann - seine Abgabenlast ˋumgestaltet´. So dürfte der Spitzensteuersatz von vielen bezahlt werden, seltenst aber von den eigentlichen Spitzenverdienern. Und das färbt ab: Stück für Stück erarbeitet sich der Einzelne so neue Tricks. Sei es zur Steuervermeidung, Vermeidung von Abgaben bis hin zu Vorteilsnahmen, Bestechung und Betrug. Die Zunahme dessen überfordert die Behörden, die dadurch zunehmend ausbleibende Verfolgung schafft noch mehr Anreize mitzumauscheln. Stück für Stück wird so eine ganze Gesellschaft korrumpiert, bis wir ein Bazar voller Taschendiebe sind. Schuld ist in erster Linie, der nur seltenst angepasste Freibetrag. Um die Daseinsberechtigung einer eigentlich ungerechten, weil progressiv-steigenden, Einkommenssteuer zu erhalten, hätte der Freibetrag jährlich so angepasst werden müssen, dass der Spitzenverdiener - wie zur Einführung - das zwanzigfache des Durchschnitts verdient. Das blieb leider aus, mit den oben beschriebenen Langzeitfolgen. PS: MMn. wäre eine Flat-Tax wesentlich gerechter, als auch weniger korrumpierender und demoralisierender, da kaum ˋgestaltbar´.

Joachim Krämer / 23.01.2020

“Nimm das Recht weg – was ist dann ein Staat noch anderes als eine große Räuberbande” (Hl.  Augustinus) @Albert Pflüger:  Die Lohn- und Einkommenssteuereinnahmen der Berliner Räuberbande betrugen 2017 satte 249,7 Milliarden Euro und hatten damit einen Anteil von 34,5% der Gesamtbeute. (Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft: Deutschland in Zahlen 2017, Seite 73) 1960 musste ein Erwerbstätiger fast das 20-fache des Durchschnitts verdienen, um mit dem Spitzensteuersatz besteuert zu werden, heue reicht dafür knapp das doppelte Durschnittseinkommen. Dadurch stiegen die Steuereinnahmen der Räuberbanden in Bund, Ländern und Gemeinden in den letzten 35 Jahren von 190 Milliarden auf über 700 Milliarden Euro. Nachzulesen auf der Internet seite des Bundesfinanzministeriums. (Unbedingt lesenswert in diesem Zusammenhang : Marquart, Bagus: “Warum Andere auf Ihre Kosten immer reicher werden… und welche Rolle der Staat und unser Papiergeld dabei spielen”)

Albert Pflüger / 23.01.2020

Wenn die Einkommensteuer nur 20 Milliarden einbringt, dann ist auch klar, daß man auf die Erhebung verzichten könnte, wenn man die Neubürger nicht alimentieren müßte. Soviel zu der Aussage, daß ja durch sie niemandem etwas weggenommen würde…..sie kosten das Doppelte dessen, was die Bürger auf ihr Einkommen abliefern müssen! Welche ungeheure Arbeitskraft in Behörden, Firmen und bei Steuerberatern würde gleichzeitig für wichtigere Aufgaben frei. Die Überwachung von Umsatzsteuerbetrügereien würde erleichtert, sie könnte von den freigewordenen Finanzamtsmitarbeitern erledigt werden.

Albert Pflüger / 23.01.2020

Dabei schreibt Herr Sarrazin, daß die Einkommensteuer nur 20 Milliarden ausmacht, bei einem Bundeshaushaltsvolumen von rd. 360 Milliarden. Warum wird sie nicht einfach ersatzlos gestrichen? Was wäre das für ein Signal! Die Investitionen würden raufgehen, der Konsum anspringen, die Vermögensbildung auch. Auslandsinvestitionen würden boomen. Das Geld wäre ganz schnell mehrfach in der Kasse!

Reinhart Max / 23.01.2020

Es ist ja toll es anzuprangern, aber was soll man als einfacher Arbeitnehmer tun ? Man kann die AFD wählen, mit dem schlechten Gewissen, wohmöglich Nazis gewählt zu haben oder gar nicht wählen, den alle anderen wollen immer nur noch mehr Geld und nicht jeder kann oder will auswandern. Lösungen wären gefragt meine Herren, das Problem kenne ich selbst.

Steffen Huebner / 23.01.2020

Wer jetzt noch kein Vermögen hat, der wird auch keines mehr bilden können. Durch die sich jährlich erhöhenden CO2- Steuern werden zukünftige Lohn-/ Gehalts-/ Rentenerhöhungen vom Fiskus gleich wieder vereinnahmt. Gleichzeitig aber wandert das Bruttoeinkommen - ohne dass sich das Realeinkommen erhöht - in der Einkommenssteuertabelle weiter nach oben. Mit dem Einfrieren der Realeinkommen, der Abschaffung des letzten stolzen Symbols der Deutschen: die D- Mark, der inflationären Plünderung der Spareinlagen und nun auch der Sozialsysteme durch Migration, gehen die letzten Leistungsanreize des deutschen Arbeitsvieh verloren. Apathie und Lethargie greifen um sich - man kann es täglich beobachten. Wer älter ist, versuchen sein Heil noch über die Zeit zu retten, wer jung ist und (was) kann flüchtet, ein Großteil aber wird resignieren (LMAA). Nur darauf, mal ganz anders zu wählen, darauf sind die Deutschen nicht gekommen…

Werner Kramer / 23.01.2020

Schade, das ist reine (für die Achse untypische) Augenwischerei. Der Spitzensteuersatz eines Arbeitnehmers ist, wieviel er bei der nächsten Gehaltserhöhung an Steuern abgezogen bekommt. Richtig ist, durch die kalte Progression rutschen immer mehr Arbeitnehmer in diesen Bereich hinein. Das bedeutet aber nicht, dass man bei 5000 € mit insgesamt 42 Prozent zur Kasse gebeten wird. Kann man mit jedem Online-Steuerrechner in 60 Sekunden nachprüfen. 5000 € brutto -> ca. 22,5 % Steuern, ca. 19 % Sozialabgaben -> 2900 € netto. Vor zehn Jahren waren es fast 400 € weniger netto.

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