Joscka Fischer, ausgerechnet der. Einer der als progressiv Linker alles Konservative verteufelte, wie es Ende der 60er Jahre so “in” war, katapultierte sich bei seinem Marsch durch die Institutionen ins höchste, für ihn früher so verhasste, Establishment. Natürlich waren zu dieser Zeit viele deutsche Politiker noch etwas traumatisiert von den auch selbst erlebten Greuel des Dritten Reiches. Sie steckten in Vielem international zurück und die Brieftasche stand weit offen. Dank der Gnade der späten Geburt war das schlechte Gewissen Fischers bezüglich des “furchtbaren Erbes” Mittel zum Zweck seiner Agitationen und seiner Karriereplanung. Als deutscher Außenminister hätte er die anderen Nationen davon überzeugen müssen, dass von Deutschland keine solchen Untaten mehr ausgehen würden wie die von Hitler. Welche Vorstellungen hat Fischer auch heute noch von seinen deutschen Landsleuten, wenn er sie ohne Europa wieder im Faschismus sieht? Natürlich ist Europa ein sinnvoller Weg, den es zu gehen gilt. Sinnvoll war der Weg aber nur bis zur Einführung des Europa spaltenden Euro. Hier hat man dann die Deutschen wieder als Zahlmeister entdeckt. Für viele wurde das abermals als Sühne für die Sünden des Dritte Reiches deklariert. Man lässt Deutschland tatsächlich nicht seinen eigenen Weg gehen. Es wurde in den Euro getrieben, um es vermeintlich zu zügeln. Jetzt treibt man es in die Immigrationsfalle, um so viel wie möglich deutsche Kultur und Deutsches in Deutschland zu verwässern. Fragen wir doch mal Herrn Fischer, wer dahinter steckt. Er ist doch ein guter Freund der USA. Ich nehme an, auch von Angela Merkel.
Verehrter Herr Quencher, eine “kulturelle Identität DDR” habe ich nie so empfunden. Waren wir nicht im engeren Sinne emotional an den Heimatort, Ort der Kindheit und seine nähere Umgebung gebunden, später an den Ort, wo wir selbst sesshaft wurden, Arbeit, Wohnung, Familie und Freundeskreis fanden? “Meine Heimat DDR” wurde unter uns Jugendlichen nur bitter ironisch gesagt, wenn mal wieder ein Konsumartikel besonders überteuert und misslungen oder eine behördliche Verordnung besonders restriktiv und dämlich und sprachlich daneben war. Schon der Eiertanz mit der deutschen Nationalität aber Staatsbürgerschaft DDR sprach doch Bände. Kurioserweise hieß aber alles mögliche National, wie Front, Volksarmee, Verteidigungsrat, Aufbauwerk usw. Fühlten sich darüber hinaus nicht die Leute doch eher als Sachsen, Thüringer, Berliner, Mecklenburger, Lausitzer, Anhalter, Vogtländer? Ja gut, Brandenburg als Identität gab es so wohl nicht, irgendwie “Märker”, weil wir keine Berliner sein wollten. Die Ostberliner revanchierten sich dann immer mit dem Spruch, sie hätten einen Garten, eine Datsche “in der DDR”. Seit der Wende bin ich froh, ohne irgendwelche Verrenkungen sagen zu dürfen, ich bin Deutscher, i.S. des Herschel von Ostropol bin ich sogar stolz, weil, wenn ich nicht stolz wäre, wäre ich auch Deutscher, also bin lieber gleich stolz.
Der neue Stabilisator ist jetzt der “Kampf gegen rechts” - “Antifa” als gemeinsame Identität. Alle anderen sind dann zwangsläufig “FA”.
Ein entscheidener Fehler : Der “DDR’ler” fühlten sich immer als Deutsche. Ein westdeutscher Identitätsverlust bezùglich Nationalität war nie vorhanden. Das erklärt übrigens auch den Widerstand gegen eine verordnete Regenbogennation. Fischer ist wohl der Letzte, der das Wort Nation ehrlich in den Mund nehmen würde.
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