Thilo Thielke / 12.04.2017 / 12:50 / Foto: Bundesregierung/Steins / 10 / Seite ausdrucken

Hau den Lukas! Her mit der Namens-Gerechtigkeit!

Gerade habe ich gelesen, daß der Name Mohammed schwer im Kommen ist in Deutschland, allerdings noch hinter den männlichen Vornamen Elias, Alexander, Maximilian und Paul rangiert. Einen Kevin findet man auf der Liste der beliebtesten Vornamen nicht. „Die Klassiker sind die Sieger“, verkündet Andrea-Eva Ewels von der „Gesellschaft für deutsche Sprache“.

Ich nehme an, dass die Eltern taktisch handeln; sie haben die Karriere ihres Kindes im Sinn. Auch dazu gibt es eine Studie. Als Elias schafft man es leichter in den Vorstand eines großen Industriekonzerns als als Justin. Und ein Mohammed kommt wahrscheinlich schneller ins Sunniten-Paradies als ein Ali. 

Gerecht finde ich das nicht. Selbst Bildungschancen sollen stark vom Vornamen abhängen, wie die Universität Oldenburg herausgefunden hat: „Kinder die ,Charlotte‘, ,Sophie‘, ,Marie‘, ,Hannah‘, ,Alexander‘, ,Maximilian‘, ,Simon‘, ,Lukas‘ oder ,Jakob‘ heißen, erscheinen in den Augen vieler Lehrer freundlicher, leistungsstärker und verhaltensunauffällig.“

Wäre das nicht ein tolles Wahlkampfthema für die SPD oder die grüne Verbotspartei? Wieso haben Eltern eigentlich das Recht die Namen ihrer Kinder selbst zu bestimmen, wenn sie damit so viel Schaden anrichten können?

Nach der Bargeldabschaffung und einer längst fälligen Steuererhöhung würde ich ein Gesetz vorschlagen, dass es Eltern verbietet, den Namen für den Nachwuchs selber auszusuchen. Zum Beispiel könnte man Nobelpreisträger zwingen, ihre Kinder Chantal und Maurice zu nennen, denn dieser Name gilt als „leistungsschwach und verhaltensauffällig“, während die Kinder von Vorstadtrowdys Charlotte oder Lukas heißen müssen. Das würde für ein bißchen Gerechtigkeit sorgen. Die Bayern müßten ihre Kinder Ahmed nennen und die Türken ihre Prinz Eugen.

Wenn das geschafft ist, würde ich Schweinefleisch verbieten und Verbrennungsmotoren aus dem Verkehr ziehen, die Grenzen öffnen und überall Windräder hinstellen, und der Bundeskanzler müßte Angie heißen. Wie, das wird alles schon gemacht? Na, dann bist Du ja auf einem guten Weg, Deutschland.

Foto: Bundesregierung/Steins

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Leserpost

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Michael Scheffler / 12.04.2017

Einfach Klasse!

Chris Lock / 12.04.2017

Und noch eine Gerechtigkeitslücke, die der Regelung dringend bedarf ... Danke für den Lacher!

Rudi Knoth / 12.04.2017

Ein kleiner Scherz: Meine Theorie für das schlechte Ansehendes Namens Kevin ist die, daß die Eltern den Film “§Kevin allein zu Hause” angesehen haben und der Junge als Baby immer nachts geschien hat. Daher fiel diesen Eltern der Name Kevin für den Sohn ein.

Wilfried Cremer / 12.04.2017

Zusätzliche Herausforderung: Müssen die Ämter eigentlich schon die zig neuen Geschlechter eintragen? Und soll man dann immer noch am Namen das Geschlecht erkennen können? Die Standesbeamten werden schwer in Brass kommen, es sei denn, dass namenmäßig alles für alle geht, also z.B. Karl-Heinz für Mädchen und Edeltraud für Jungen.

Heinz Bannasch / 12.04.2017

Elias ? Ich denke da haben zu viele Mütter “Fack ju Göhte” gesehen. War damals bei “Boris” Becker und “Kevin” allein zu Haus auch nicht anders. Und “Johann Wolfgang” und “Wolfgang Amadeus” klingt ja wirklich nicht so knuddelig wie Elyas (M’Barek). Dass der mit “y” geschrieben wird, spielt in Zeiten, in denen man “Göhte” statt Goethe schreibt, auch nicht wirklich eine Rolle.

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