Im vergangenen Sommer meldeten die Medien („SWR Aktuell“) noch „Rekordtemperaturen“ in der Arktis. Nun hat sich das Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI) offenbar bei dem Versuch, die zentrale Arktis mit dem konventionell betriebenen Forschungsschiff „Polarstern“ zu erreichen, verkalkuliert. Das Schiff ist derzeit auf einer Expedition mit dem Namen „Mosaic“ unterwegs, bei der sie ein Jahr durch die Region driftet, ohne eigenen Antrieb, angedockt an einer riesigen Eisscholle.
Ein ambitioniertes Vorhaben. Doch laut einem Bericht der „Welt“ wartet die Mannschaft des Forschungsschiffs seit Wochen auf ihre Ablösung. Eigentlich sollen die Mannschaften alle zwei Monate ausgetauscht werden. Der planmäßige Wechsel Mitte Dezember habe bereits gut geklappt. Doch jetzt stocke der Ablauf. Der russische Versorgungseisbrecher „Kapitan Dranitsyn“ komme aufgrund des dichten Meereises kaum voran. Ob der Treibstoff für die Rückkehr nach Norwegen reichen werde, sei derzeit unklar.
Das AWI ziehe nun in Betracht, einen weiteren Eisbrecher loszuschicken, der der Kapitan Dranitsyn entgegenkommen und das Schiff unterwegs betanken könne. Eine weitere Variante für den Personalwechsel sei der Einsatz von bordeigenen Helikoptern oder kanadischen Flugzeugen. Aber für deren Einsatz seien die Wetterbedingungen derzeit nicht gut genug. Die Versorgung der Crew ist laut „Welt“ nicht gefährdet. Es gebe genügend Verpflegung und Treibstoff an Bord. Allerdings sei das Team sehr erschöpft von seiner Arbeit und sehne sich danach, abgelöst zu werden.
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