Das war die Ansage aus Berlin: Osteuropäische NATO-Partner liefern Panzer an die Ukraine und Deutschland füllt deren Lücken dann wieder auf. Die Regierung in Warschau beklagt nun, dass sich die deutsche Regierung nicht an ihr Versprechen halten würde.
Polen hatte kurz nach dem Start der russischen Invasion in die Ukraine gab Warschau fast alle seiner 240 Panzer aus russischer Produktion an das Nachbarland abgegeben, da die ukrainische Armee auf diesen Modellen geschult sei. Damals hätte man sich auf die deutsche Zusage verlassen, die entstandenen Lücken mit modernen Panzern wieder aufzufüllen, berichtet spiegel.de.
Doch Polen wolle sich beim Panzerersatz nicht mit älteren deutschen Panzern zufriedengeben. Die durch die Abgabe an die Ukraine lückenhaften polnischen Panzerbestände müssten durch deutsche Leopard-Panzer des neuesten Typs aufgefüllt werden, alles andere würde die Verteidigungsfähigkeit Polens gefährden, heiße es aus Warschau.
Das hätten die Deutschen so nicht zusagen können, denn selbst die Bundeswehr verfüge noch nicht über Leopard-Modelle des letzten Baustands. Nur ein kleiner Teil der deutschen Panzerarmee werde derzeit auf den neuesten Stand aufgerüstet, heißt es bei spiegel.de weiter. Folglich hätte der zuständige Staatssekretär aus dem Wehrressort bei Gesprächen mit Polen keinerlei Zusagen machen können. Die Verhandlungen wurden ohne Erfolg beendet.
»Vonseiten der Deutschen gab es Versprechen, unsere Verteidigungsfähigkeit zu stärken, leider ist nichts davon umgesetzt worden«, habe der polnische Vizeaußenminister Szymon Szynkowski vel Sęk im SPIEGEL-Interview dazu gesagt.