Sagen wir mal so: wenn bürgerliche Normen und Verhaltenscodices außer Kraft gesetzt sind und nicht mehr gelehrt werden, ist’s auch nicht schön. Kann sogar richtig schlimm werden. Dann reduziert sich das Zusammenleben - gerade auf engem Raum - auf Ellenbogen und Standortvorteile. Täglich zu erleben. Manche Regeln haben schon ihren Sinn, da sie der Beschwichtigung dienen. Jenseits dessen - na klar - Freiheit!!
@ Heiko Loeber: Schade, für mich ebenso unverständlich, wie für Sie bedauerlich :-))
@ Karla Kuhn, wenn es in der DDR so gewesen wäre, wie Sie sagen, hätte das System nicht so lange gehalten. “die da oben” kamen ja aus denen “da unten”, dennoch gerade weil es nicht aufgearbeitet wurde, wie und warum das System so gut funktioniert hat, erleben wir gerade eine Neuauflage. Es gibt nur einige Unterschiede, in der DDR gab es das Feindbild BRD und dieses Feindbild war dazu gleichzeitig Ziel der materiellen Wünsche. Das aktuelle Feindbild ist nun “die Industrie” und deren Produkte sind gleichzeitig das Ziel der materiellen Wünsche, sehr schön am Kampf gegen dritte Startbahnen und gleichzeitiger Bonusmeilenrekord, die Achse berichtete heute, zu sehen. Ich finde diese Schuldzuweisungen mit ihren Pauschalisierungen nicht besonders hilfreich, und wir müssen alle aufpassen, weil das alte divide er impera Spiel funktioniert immer noch sehr gut. Zum Thema Freiheit und Sicherheit ist nun mal ein Widerspruch in sich, und die Verlagerung der Verantwortung für sein Leben zurück zum einzelnen Menschen, bedeutet auch, selber Schuld zu sein, wenn was schief geht. Wenn ich rauche und dabei huste wie ein Kohlebergwerker, dann ist das ganz alleine meine Schuld, wenn ich beim Überqueren der Straße nicht schaue, und angefahren werde, ebenso, Aber genau ein solches Denken wird uns seit Jahrzehnten ausgetrieben. Freiheit wollen alle, wenn sie die Garantie haben dabei zu den Gewinnern zu gehören, dass aber Freiheit auch bedeutet verlieren zu können, das will man nicht wahr haben und genau hier steckt der Grundfehler im Vereinigten Deutschland, Beide Deutschlands verstanden unter Freiheit die Gewissheit auch zu den strahlenden Siegern zu gehören, und beide Deutschlands fokussierten sich auf die Negativa des jeweils anderen Systems, und verbuchten die Positiva auf das eigene System,
Wären die Deutschen eine einzelne Person, müsste er oder sie in psychiatrischer Behandlung. Hat die Geschichte das aus uns Deutsche gemacht oder haben Deutsche einen speziellen, vielleicht zweifelhaften Charakter?
Die Freiheit hat man satt am End, Und die Republik der Tiere Begehrte, daß ein einzger Regent Sie absolut regiere. Heinrich Heine - Die Wahl-Esel
„Deutsche wollen sich gegenseitig alles verbieten“ Dann bin ich, trotz meiner niedersächsisch-westfälischen, friesischen und slawischen Wurzeln, wohl kein Deutscher. Auch die schlimmste Krankheit - der Neid - wurde mir nicht in die Wiege gelegt. Ich gönne jedem seinen Wohlstand, wenn er ihn sich redlich verdient hat. Hat der Nachbar mehr als ich, dann stört mich dies in keinster Weise. Und wenn er nach seiner Art lebt und liebt, dann halte ich es mit dem Alten Fritz: “Jeder soll nach seiner Façon selig werden“. Dieser Spruch zielte zwar auf die unterschiedlichen christlichen Konfessionen, aber man kann ihn auch so deuten: “Jeder soll nach seiner Façon glücklich werden“. Natürlich braucht es - gerade in einem dichtbesiedelten Land - bestimmter Regeln, damit ein friedliches Zusammenleben möglich ist, aber übertreiben darf man das eben nicht! Wenn manche Leute schon daran Anstoß nehmen, daß der Nachbar seinen Zaun blau anstreich, weil alle anderen Zäune grün sind, dann komme ich mir vor wie in der Klapsmühle. Viel Streit um nichts, aber die wirklichen Probleme werden ausgeblendet und geleugnet. Das ist nicht deutsch, das ist dumm!
Herr Dr. Giesemann, ich weiß nicht, ob sie un der DDR gelebt haben, wenn ja, kann es nur im Politbüro gewesen sein, WO jeder jedem mißtraut hat, (hat uns ein Politiker selber gesagt.) Die meisten NORMALEN Ossis haben sich untereinander geholfen wo es nur ging. Ohne diese EHRLICHEN Freundschaften hätten wir uns nicht in unsre Nischen zurückziehen können, um die verheerende Politik und ihren Ausführenden, symbolisch- so richtig in den A… treten zu können. Der “normale ” Ossi hatte auch meistens ein Gespür für Verräter, Stasi Lumpen hatten bei uns keine Chance !!
In Freiheit leben strengt an. In Unfreiheit wird alles vorbestimmt, normiert, vorgedacht - das Gehirn wird geschont, man muss keine selbstbestimmten Entscheidungen treffen oder eigene Meinungen haben.Man braucht sich nur die inflationär, verbreiteten Umfragen mit vorgefertigten Antworten anschauen. Es wird leichter. Doch durch die Leichtigkeit geht die Freiheit verloren und die Unfreiheit als Freiheit wahrgenommen und verklärt.
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