Das blöde an Kants kategorischem Imperativ ist eben, daß die Deutschen nur den Teil mit dem " Gesetz werden" verinnerlicht haben, nicht den Teil mit dem "handele so...". Mit anderen Worten: es ist immer der Andere schuld. Gesetze sollte es eigentlich nur im Notfall geben, wenn das Miteinander nicht so richtig funktioniert. So z.B. als die Fehde, die den Kaiser irgendwann zu viele potentielle Soldaten kostete, durch ein staatliches Strafrecht ersetzt wurde. Ein Reset scheint in unserer durchorganisierten und multi-kulti-riesierten Gesellschaft aber jetzt wohl auch echt unmöglich.
Absolut klar - die Neidrepublik lässt grüßen. Der Neid ist auch die Erklärung, warum die Gleichheitsforderungen der LinksGrünen auf so fruchtbaren Boden fallen. Warum ist das so? Das Einfrieren der Löhne und Gehälter bei Beschäftigten unter 100 KEUR Jahreseinkommen von Beginn der rotgrünen Schröderregierung an bis zum Ende der schwarz-gelben Koalition 2013 - fünfzehn lange Jahre - bei welcher Merkel das FDP-Wahlversprechen (mehr Netto vom Brutto) aus Futterneid gegenüber dem FDP-Wahlerfolg erfolgreich sabotierte, tat ein Übriges: Welcher Beschäftigte ballt nicht die Faust in der Tasche, wenn er die Einkommensexplosion der upper class mit Lohnverzicht finanzieren muss. Und dazu die Beleidigung der eigenen Intelligenz mit dem Märchen vom "Facharbeitermangel" - wenn jede Preiserhöhung im Supermarkt mit "Angebot und Nachfrage" begründet wird - aber der Fachkräftemangel zu einem Sinken der Löhne führen soll.Oder um persönlich zu werden: Wenn ich - bildlich gesprochen - meinem Vorstandsvorsitzenden all die Porsches wegnehmen kann, die ich ihm mit Lohnverzicht bezahlen musste - dann nur los... Irgendwann ist die Gedult überstrapaziert. Die alte Geschichte von Ursache und Wirkung. Die spezielle Sauerei ist die, wenn sich die Verursacher von damals als Retter von heute und morgen aufspielen. In Bayern hat man die Selbstbedienung eines Franz-Josef Strauss natürlich mitbekommen. Aber die Bayern haben sie stillschweigend akzeptiert - da vom "Tisch der Großen" nicht nur Brotkrumen herunter fielen, sondern vielmehr volle Teller nach "unten" weiter gereicht (nicht aus Versehen herunter gefallen) wurden. Das war sie - die "gute, alte Zeit".
@Dr. Gerhard GiesemannGuten Morgen, aber Ihr Beitrag klingt als wären Sie nie dabei gewesen. Genau dies war nun gerade kein Charakteristikum vom OstDeutschland "sozialistischer Prägung". Aber wohlan, formen Sie sich ihre Geschichte nach Gutdünken, vielleicht hilft Ihnen dabei die Promotion.
Haben "die Deutschen" (wer immer das ist) Freiheit überhaupt erlebt? Haben Sie sich selbige erkämpft? BEide Fragen darf man mit "nein" beantworten. Das HRR war ein Konglomerat autarker Fürsten, Kleinstaaterei und Feudalherrschertum. Freiheit? Nix da. Preußen, der deutsche Bund, das Kaiserreich, auch hier von Freiheit keine Rede. Diktatorische Macht von oben, verbunden mit preußischer Strenge und Disziplin, angereichert durch Gesetze. Die Weimarer Republik - ein kläglich gescheiterter Versuch, instabil, wirtschaftlich handlungsunfähig und von den Siegermächten, die eine Menge Verbote und Verordnungen beisteuerten, nur geduldet. Das dritte Reich? Man hatte die Freiheit, dem NS-Regime zu folgen oder nicht. Theoretisch jedenfalls. Nach dem WK 2? Ein Staat, von Alliierten geformt, mit Glück, weil als Puffer gegen Bolschewismus benötigt, am Agrarstaatdasein vorbei geschrammt. Die Gesetzgebung von den Siegern bestimmt und freigegeben. Ein Teil Deutschlands unfreier als der andere. In keinem Land der Erde gibt es mehr Gesetze, Verordnungen usw. Jeder rollende Furz auf der Gardinenstange muss gesetzlich definiert, kategorisiert, alimentiert, penetriert und wasweißich-iert werden... Das (wenigstens teilweise) geeinte Land nach 1989 ist nur einem glücklichen Zusammentreffen der günstigen Umstände und Personen zu verdanken, für uns Bürger hat sich in Bezug auf Freiheit nichts verändert. Freiheit, das ist nicht reisen können, wohin man will. Freiheit heisst, ein dürfen, wie man ist, sagen dürfen, was man denkt, leben dürfen, wie man will - alles solange die anderen davon nicht beeinträchtigt werden. Wir sind nicht frei. Wir müssen uns täglich (neu aushandeln!!) nach immer auf Minderheiten zugeschnittenen Gesetzen richten, die meisten überflüssig und unsinnig. Wir sind Unfreie, solange wir diese hirnlose Diktatur und ihre Protagonisten dulden. Und es wird täglich schlimmer...
Zum Thema Frauenparkplätze: Auf Auto-Stellplätzen stehen Autos, sowei so gut. Auf Frauen-Stellplätzen, allerdings, habe ich noch nie Frauen gesehen, auch dort stehen nur Autos rum. Das geht ja mal gar nicht! Das sollte per Gerichtsbeschluss geändert werden. Wohlan...
Kennen die aus der DDR, da hat jeder jedem das Leben so schwer wie möglich gemacht, nach besten Kräften und nach bestem Gewissen. Der Staat betreibt ebenfalls Staatssadismus nach Sloterdijk, dazu hat er bevorzugt die Finanzämter, aber auch andere Einrichtungen. Nur: Woanders ist es nur insofern besser, als dass du mit Bakschisch, Bestechung ganz gut zurecht kommst. Ohne tut er nämlich nix, der Staat. Abwägung zweier Rechtsgüter, nicht wahr?
Wenn der Rasen zu lang wird, unternimmt der Blockwart etwas gegen den Gartenbesitzer. Wenn der Nachbar wochenlang tot in seiner Wohnung liegt, fällt das Niemandem auf. Es sei denn, der Rasen wird zwischenzeitlich zu lang.
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