Schuldzuweisungen zwischen Moskau und Brüssel.
Die vom russischen Präsidenten Wladimir Putin Ende Oktober angekündigte Liefermengenerhöhung nach Deutschland lässt sich bislang nicht am Füllstand der Gazprom-Gasspeicher ablesen, meldet zeit.de. So seien die deutschen Speicher der Firma Astora, einer Tochtergesellschaft des russischen Staatskonzerns Gazprom, am Mittwoch (8.12.) insgesamt nur noch zu rund 18 Prozent gefüllt gewesen. Zum Vergleich: Am 8. November seien die deutschen Gazprom-Speicher einer Übersicht der europäischen Speicherunternehmen zufolge noch zu 22 Prozent gefüllt gewesen.
Kritiker hätten Gazprom in der Vergangenheit mehrfach vorgeworfen, nicht auf die erhöhte europäische Nachfrage reagiert zu haben. Vermutet worden sei, dass die russische Seite so eine rasche Inbetriebnahme der Ostseepipeline Nord Stream 2 erzwingen wolle. Moskau habe solche Anschuldigungen zurückgewiesen. Russland werfe vielmehr der EU vor, es nach dem letzten kalten Winter versäumt zu haben, ihre Gasspeicher rechtzeitig wieder aufzufüllen.
Die Großhandelspreise für Gas lägen nach Angaben des Vergleichsportals Check24 derzeit auf Rekordniveau. Demnach würde eine Megawattstunde Erdgas gut 81 Euro kosten, vor einem Jahr seien es nur knapp 14 Euro gewesen.