Walter Krämer / 03.07.2020 / 12:00 / Foto: Jacquelinekato / 7 / Seite ausdrucken

Deutsche auf kubanischer Parteilinie

Bekanntlich berichtet oder berichtete die regierungsamtliche Statistik in der DDR, in Kuba oder in Nordkorea stets korrekt über Lebenserwartung, Säuglingssterblichkeit, Alphabetisierungsgrad oder Außenhandelsüberschüsse. Beweis: Selbst die taz, die Zeit, der Spiegel oder die Süddeutsche Zeitung druck(t)en diese Zahlen ab.

Speziell im Fall von Kuba muss man das Publikum immer wieder an diesen Sachverhalt erinnern. Der große deutsche Statistiker Hannes Wader hat jetzt mit Anderen eine Anti-Embargo-Petition gestartet, um gegen Handelsbeschränkungen durch die USA zu protestieren, aber auch, um verschiedene Unwahrheiten über dieses Land zurechtzurücken. Falsch ist etwa, dass die immer längeren Schlangen vor Lebensmittelläden und die geschlossenen Tankstellen auf eine korrupte und unfähige Wirtschaftspolitik zurückzuführen sind. In Wahrheit sind diese Szenen von bezahlten CIA-Agenten für das amerikanische Fernsehen nachgestellt. Und dass besonders knappe Lebensmittel seit kurzem nur noch nur unter Polizeischutz zur Verteilung kommen, soll vor allem die von Trump ins Land geschickten Spekulanten abschrecken. Falsch ist auch, die vielen von Kuba ins Ausland entsandten Ärzte würden wie moderne Sklaven an den Meistbietenden verkauft. In Wahrheit ist nur minimaler Druck vonnöten, damit zu Hause nicht gebrauchte Mediziner den Menschen in anderen Ländern helfen. Viele bleiben sogar für immer dort. Für immerhin rund 200 Dollar im Monat, mehr als das Doppelte, was sie in der Heimat verdienen, verbreiten sie den Ruhm der kubanischen Revolution. Der Rest der Entsendegebühren fließt dem Volksvermögen zu, pro Jahr mehrere Milliarden Euro, fast so viel, wie Kuba durch Tourismus verdient. Und die medizinische Versorgung in Kuba selbst ist sogar so gut, dass die meisten der dort lebenden Unterzeichner des Aufrufs zu medizinischen Behandlungen nach Deutschland fliegen, um den Kubanern davon nichts wegzunehmen. Die bringen auch gerne, wenn sie ins Krankenhaus müssen, ihr Bettzeug und ihr Essen selber mit. So bleiben sie von der anderswo üblichen minderwertigen Krankenhauskost verschont.

Corona ist übrigens in Kuba so gut wie unbekannt – hier stirbt man, wenn überhaupt, nicht an Covid-19, sondern an Lungenentzündung.

In diesem Kampf kann natürlich der deutsche Steuerzahler nicht abseits stehen. Unser Außen- und Wahrheitsminister Heiko Maas stellt dafür die Infrastruktur der deutschen Botschaft, des Goethe-Instituts und des Deutschen Akademischen Austauschdienstes bereit. So kämpft etwa Michael M. Thoss, der Kulturreferent der deutschen Botschaft und Kuba-Repräsentant des Goethe-Instituts, an vorderster Front in diesem Aufklärungsfeldzug mit. Auch die in Kuba stationierte DAAD-Vertreterin Ulrike Dorfmüller ist als unermüdliche Vorkämpferin für ungeschminkte Berichterstattung weltweit nicht unbekannt. Nicht zu vergessen der berühmte Historiker Dr. Rainer Schultz, der völlig uneigennützig – und nur durch ein mageres Gehalt des kubanischen Staates unterstützt – an diesem Werk beteiligt ist.

Diesen und anderen Freiheitskämpfern ist zu auch danken, dass die amerikanischen Handelsrestriktionen gegen die kubanische Musterdemokratie im deutschen Sprachgebrauch nicht mehr Embargo, sondern endlich in ihrer zutreffenden antiimperialistischen Form „Blockade“ heißen. In Havanna steht auf einem großen Plakat: „Die Blockade ist der größte Genozid in der Geschichte“. Der Holocaust ist nichts dagegen. Die Bundeskanzlerin und der Außenminister sollten aufgefordert werden, sich ebenfalls an diese Sprachregelung des Politbüros der kubanischen Kommunistischen Partei zu halten.

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Leserpost

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Jörg Themlitz / 03.07.2020

Wieviele Menschen sind beim Fluchtversuch von Kuba erschossen, ersoffen, totgeschlagen und eingekerkert worden? Wieviele Menschen sind bei der Flucht aus den USA Richtung Kuba erschossen worden? Kubanische Ärzte im Ausland erhalten geringeren Lohn als ein Schlachter aus Rumänien in Deutschland? Der damals noch Negerkönig genannte, lieferte unbotmäßige Untergebene und besiegte Feinde für diverse Waren direkt ans Sklavenhalterschiff. Auch deutsche Fürsten verkauften Landeskinder nach Amerika. Was soll man auch machen, wenn kommunistische Wirtschaftsführer die Zuckerrohr-, die Zigarren- und die Rumproduktion an die Wand geklascht haben? Bei den sehr aufschlussreichen Tätigkeiten der Unterzeichner auf der Embargo Petitionsliste hat mir besonders gut gefallen: Mitglied des Bundestages a. D. ; Die Anzahl der in Deutschland getätigten oder anerkannten Ausbildungsabschlüsse, scheint in einigen Parteien doch unter den Durchschnitt der allgemeinen Bevölkerung gefallen zu sein. Ein gewähltes Mitglied des Bundestages außer Dienst?

Karla Kuhn / 03.07.2020

“Falsch ist etwa, dass die immer längeren Schlangen vor Lebensmittelläden und die geschlossenen Tankstellen auf eine korrupte und unfähige Wirtschaftspolitik zurückzuführen sind”  NEIN, das ist NICHTS ALS DIE WAHRHEIT,  genau SO war es im GESAMTEN OSTBLOCK. Die Bonzen haben sich ungeniert die Taschen vollgestopft und die ARBEITENDE !! Bevölkerung mußte elende Verrenkungen machen, wenn sie mal etwas “außergewöhliches” wie z. B. Bananen, Orangen, Nüsse etc.  oder GUTEN Kaffee haben wollte. Der Sozialismus/Kommunismus war, ist und wird IMMER eine AUSBEUTER- MANGEL -WIRTSCHAFT MIT HOCH BEZAHLTEN DENUNZIANTEPACK sein !! Die Rumänen haben das einzig richtige mit ihrem Verbrecher gemacht ! Der “Ossi” war ja sehr kreativ in allem, es gab die treffendsten Witze und Gassenhauer. “CIA CIA CHO, Käse gibt es in der HO (Handelsorganisation) , LANGE, LANGE muße steht aber KÄSE kriegste keen.”  ” In Berlin auf dem Ku`damm steht ein Boy schaut sich Schuh an und er fragt, was sie kosten, denn der Boy ist aus dem Osten.”  Pack die Badehose ein, nimm Dein kleines Schwesterlein und dann gehts hinaus zum Wannsee, ach da könn wir ja nicht hin , weil WIR FRIEDENSKÄMPFER sind, denn der Wannsee liegt im Westen”  Lauter soche Lieder waren bei uns an der Tagesordnung, um das ELEND mit Humor zu ertragen. dabei lag es meistens gar nicht am Geld, denn die Menschen hatten DANK der IRREN Niedrigpreise für normale Lebensmittel, Mieten, Fahrpreise u.a,  genug im Portemonnaie.  Wer keine Beziehungen oder Westverwandte hatte, hatte als “NORMALO” die A…karte gezogen im"ach so herrlichen, verbrecherischen Sozialismus/Kommunismus.”

Gunter Baumgärtner / 03.07.2020

In Gesprächen mit meinen besonders modernen, weltoffenen, bunten und toleranten Mitmenschen, manche bezeichnen sich auch als “liberal”, wundere ich mich oft über deren Begeisterung für Kuba. Also nicht Land und Leute, da habe ich auch tolle Erfahrungen gemacht, sondern Regierung und Staat. Meine Frage warum sie nicht einfach in dieses sozialistische Paradies ziehen - ohne D-Mark, Dollar oder Deuro, versteht sich - hat komischerweise noch keiner überzeugend beantwortet. Venezuela und Nordkorea werden meist etwas realistischer eingeschätzt.

Horst Jungsbluth / 03.07.2020

Als ich vor über 20 Jahren vom mexikanischen Cancun in einer ziemlich zerbeulten russischen Maschine nach Havanna flog, da konnte ich kein Geld eintauschen, weil Ausländer in Dollar bezahlen mussten (kurz zuvor durften die Kubaner gar keine Dollars haben) , es gab in dieser Stadt keinen öffentlichen Nahverkehr, man war auf Taxis oder Fahrrad-Rikschas angewiesen und es gab so gut wie keine Geschäfte, aber dafür Scharen bettelnder Kinder und Prostituierte, die alle schon am frühen Morgen auf den Beinen waren. In den Häusern fehlten Türen und teilweise Fenster, es gab kein Licht am Abend und sämtliche Geschäfte am berühmten Malecon waren geschlossen. Es sah grauslich aus. Ich erstand auf einem Flohmarkt ein Buch mit vielen Bildern über Kuba in deutscher Sprache, das von zwei britischen Journalisten verfasst war. Darin war von den großartigen Leistungen des “Maximo Lider” die Rede und auch davon gleich zweimal!!!, dass es diesem gelungen war, die Prostitution vollkommen auszurotten. Tatsächlich hatte man das Gefühl, dass es das einzige Gewerbe war, das überhaupt funktionierte.  In Varadero war ich nicht, aber das war wohl damals einer der größten Puffs in der Welt. Alles wohl vom CIA arrangiert, Donnerwetter, die Jungs können was!

Jürgen Probst / 03.07.2020

Vorschlag: Nachdem man deutsche Denkmäler geschliffen hat, sollte man stattdessen Denkmäler von Che Guevara und Fidel Castro errichten und Strassen und Plätze entsprechend umbenennen. Und die EU sollte Kuba unterstützen.

Ferdinand Katz / 03.07.2020

Ach ja..  die großartige kubanische Revolution braucht mal wieder Devisen um den besten Kommunismus aller Zeiten zu retten… was würde der Kommunismus wohl anderes tun als zu verwelken und sterben wenn er nicht andauern, wie eine Zecke, Blut aus dem bösen bösen Kapitalismus saugen könnte. Mal sehen ob die Kubaner dieses verlogene Geseier noch zu meinen Lebzeiten durchschauen.

Rolf Mainz / 03.07.2020

Kuba. Wäre das nicht auch ein schöner Ort, um dort die aktuelle deutsche Linke samt Grünen (incl. aktueller “CDU”-Kanzlerin und Entourage) und jedweder Gefolgschaft (nebst internationalen Partygängern und Klimahüpfern) dauerhaft unterzubringen? Ein fantastischer Platz, um bunten Fantasien endlich den würdigen Rahmen zur Umsetzung zu geben. Und endlich wäre man/frau/es dann auch unter sich, ohne Rechte, Nazis, Rassisten, Alte, Klimaleugner und sonstigen Abschaum. Ich würde sogar finanziell dazu beitragen wollen und bei deren Abreise freundlich winken, vielleicht sogar den einen oder anderen Teddybären hinterherwerfen - und stünde damit sicher nicht ganz allein da…

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