Claudio Casula / 22.03.2019 / 06:25 / Foto: Flickr / 32 / Seite ausdrucken

Detox, 007! Ist gesünder.

James Bond soll im nächsten Film einen Aston Martin Rapide E fahren. Das allein wäre noch nicht so schlimm, schließlich hat der auch seine 610 PS unter der Haube. Aber der Geheimdienst ihrer Majestät hat komplett auf Nachhaltigkeit umgestellt. Wir haben eine Wanze vor Ort und mitgehört.

„Sie wissen jetzt also Bescheid, Bond: Sie haben den Auftrag, Gowland auszuschalten. Gowland ist unermesslich reich, und sein teuflischer Plan ist es, den Planeten zu zerstören, indem er jedem volljährigen Menschen in der Dritten Welt einen Diesel schenkt! Aber legen Sie ihn in Gottes Namen nicht um. Halten Sie, wenn nötig, eine Armlänge Abstand. Und wenn sie ihn offensiv angehen wollen, benutzen Sie nur die nicht-letalen Waffen, die sind von Renate Künast abgenommen worden.“ 

„Künast? Nie gehört.“

„Macht nichts. Tun Sie einfach, was wir sagen. Ihr bellizistischer Ansatz passt nicht mehr in die Zeit, Bond.“

„Ja, das dachte ich mir schon, als ich den Sticker mit dem Peace-Logo auf dem Aston sah.“

„Kommen wir zur Garderobe. Von den feinen Anzügen müssen Sie sich leider verabschieden.“

„Grundgütiger, was sind denn das für grässliche Treter?!“

„Wir haben auch das Schuhwerk auf vegan umgestellt, 007, wie überhaupt das ganze Doppel-Null-Programm. Das Obermaterial besteht aus Bio-Baumwolle, das Innenfutter aus recyceltem Polyester und das Logo aus Naturkautschuk. Und die Krawatte ist aus Sojaseide. Hat das Gütesiegel von PETA, ha!“

„Ich weiß nicht.“

Bond kratzte sich am Kopf.

„Mir ist das alles fremd. Ich möchte M sprechen.“

„Keine Chance. Freitags ist sie nie da, geht zum Hüpfen fürs Weltklima, wie ich hörte.“

„Darf ich denn wenigstens noch einen Martini bestellen?“

„Sind Sie wahnsinnig? Wenn ich den auf Ihrer Spesenrechnung sehe, werden Sie sofort suspendiert! Wollen Sie die Welt denn gar nicht ein bisschen besser machen? Trinken Sie gefälligst ein stilles Wasser. Oder einen Smoothie aus Wirsing, Gurke, Petersilie, Rucola, Brennnessel, Spinat und Kokoswasser. Detox, Bond! Ist gesünder.“

„Was ist, wenn ich Gowland aufgestöbert habe und verfolge? Der Aston hat nur eine Reichweite von 322 Kilometern.“

„Keine Sorge, Bond, an der Anhängerkupplung haben Sie einen achträdrigen Extra-Akku von der Größe eines Möbelwagens. Damit kommen Sie von Nizza nach Moskau. Nur im Schritttempo eben.“

„Ehrlich gesagt, ist mir das jetzt ein bisschen viel öko…“

„Ich bitte Sie, Bond! Bei Ihren bisherigen 24 Einsätzen haben Sie einen ökologischen Fußabdruck von der Größe Madagaskars hinterlassen! Wenn ich allein an Ihre Flugmeilen denke… Was denken Sie, wer Sie sind? Luisa Neubauer? Nehmen Sie, wenn möglich, auch mal das Liegerad, oder einen Esel. Aber das ist noch nicht alles. M möchte nicht, dass wir irgendwelche negativen Schlagzeilen machen. Passen Sie also auf, mit wem Sie sich auf einer Party sehen lassen. Sollte da jemand auftauchen, der vor Jahren mal einen Tweet von Trump geliked hat, sind wir geliefert. ,Wie rechts ist der MI6 wirklich?‘ – dann können wir einpacken, dann lösen die uns auf. Und: keine Gewalt! Gewalt kann niemals eine Lösung sein. Deeskalieren Sie, 007.“

„Aber was für einen Sinn soll das haben, wenn ich Ihnen Gowland lebend bringe?“

„Wir müssen ihm den Prozess machen! Und weil Gowland ein Klimaleugner und Menschenfeind ist, haben wir eine realistische Chance, dass er sogar verurteilt wird, schwierige Kindheit hin oder her.“

„Trotzdem finde ich die bunten Plüschhandschellen albern.“

„Mag sein, Bond, aber wir wollen keinen Ärger mit der Presse oder mit Human Rights Watch.“

„Gut, dann breche ich jetzt auf.“

Niedergeschlagen strebte der Agent der Zimmertür zu.

„Und - Bond!? Sehen Sie zu, dass Sie auch mal mit einem Mann ins Bett gehen, oder mit einer Person des dritten Geschlechts. Nicht, dass sich da jemand ausgegrenzt fühlt.“

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HaJo Wolf / 22.03.2019

“Dr. J. Commentz / 22.03.2019 dann aber auch bitte Claudia Roth als Bondgirl im Ursula Andres Bikini!” - Jetzt habe ich die Tastatur vollgereiert.

Sanne Weisner / 22.03.2019

Dem Bösewicht Gowland, sollte der neue Bond, gerne auch gegendert oder trans (bitte auch daran denken: Tränen lügen nicht und machen sexy), am günstigsten mit kreativen und eindringlichen Reportagen in ehemals wirtschaftlich erfolgreichen Wochenmagazinen in die verdientermaßen rechte Ecke treiben und ihn sodann mit Hilfe von freitäglichen Massendemonstrationen von Vorschulkindern mit Transparenten weinender regenbogenbunter Einhornbabys moralisch overkillen äh. bekehren. Am Ende darf Bond dann heiraten, in einer schön-romantischen ZETA-Zeremonie. Anschließend fahren er und Lassy auf dem Tandem-Roller in die Flitterwochen. Ins Tierheim, wo sie ganz viele kleine Welpen adoptieren.

Dr. J. Commentz / 22.03.2019

dann aber auch bitte Claudia Roth als Bondgirl im Ursula Andres Bikini!

Oliver Hoch / 22.03.2019

In Zeiten des Brexit will ich doch hoffen, dass 007 nicht mehr als Agent ihrer toxisch heteronormative majesty auftritt, sondern im Auftrag des IPCC oder einer anderen Transen- Weltregierung. Skeptisch stimmt natürlich, dass ausgewichen wird, sobald der Wunsch nach einer persönlichen Unterredung mit Miss Mörkel aufkommt. Alle echten Fans werden aber weiterhin dafür kämpfen, dass 007, Greta und das Weltklima in der Schlussszene in einer really perverted voluptuos scene zusammen kommen, tits natürlich gepixelt.

Hubert Bauer / 22.03.2019

Der neue James Bond jagt nicht mehr Verbrecher im Namen ihrer britischen Majestät, weil das zumeist Ausländer waren und das diskriminierend ist (außer es sind Deutsche ohne Migrationshintergrund). Vielmehr sucht er jetzt im Auftrag der deutschen Majestät Videos, welche die Hetzjagden von Chemnitz belegen. Wenn es der BND nicht schafft, muss es eben der MI6 schaffen. Die schaffen das.

Eleonore Weider / 22.03.2019

Lieber Claudio, schön, Sie wieder lesen zu können, diese Glosse ist einfach nun mhhhh, sagen wir mal excellent, wie sehr vermisse ich Ihre gemischten Doppel, der letzte aus 2016 Bockschild - Schockbild (Claudia Roth) wie sehr diese kleinen Geschichten wie: was Martin Schulz wirklich in Jerusalem gesagt hat :-) Liebe Schutzbefohlene, bevor ich als Erziehungsberechtigter an dieser Stelle einige Ratschläge erteile, wie Sie mit Ihrer möglicherweise nicht ganz unkomplizierten Nachbarschaft umzugehen haben, eines vorweg: Ich muss das tun. Erstens, weil ich die Europäische Union vertrete, die eine klare Haltung zu Ihrem Land hat; eine Institution, die den Holocaust nachweislich für eine schlimme Sache hält, ohne jetzt im Einzelnen erwähnen zu müssen, wer genau davon betroffen war. Zweitens, weil ich demnächst EU-Kommissionspräsident werden möchte und mir dabei ein bisschen Israel-Bashing sicher nicht schaden wird. Vor allem aber, weil ich – gerade als Deutscher – am besten wissen muss, was gut für den jüdischen Staat ist. Ich spreche zu Ihnen in der Sprache Goethes und Schillers und Heines. Die Hardliner unter Ihnen werden jetzt sagen: auch in der Sprache Eichmanns und Kaltenbrunners, aber über diesen Verdacht bin ich erhaben. Ich bin u.a. Vizepräsident der Sozialistischen Internationale und würde heute, wie mich die FAZ im April vergangenen Jahres zitierte, in vergleichbarer Lage gegen die Nazis zur Waffe greifen. Jawohl, ich mag zwar aussehen wie ein Sparkassenfilialleiter aus Bad Oeynhausen oder wie der Ex-Bürgermeister von Würselen, aber innerlich bin ich ein ganz harter Hund. Und gerade als Deutscher fühle ich mich berufen, Ihnen hier mal so richtig die Leviten zu lesen, und zwar – ich betone das – als Freund. Nur für den Fall, dass Sie aus meinen Worten etwas anderes heraushören sollten. :-)

Andreas Rochow / 22.03.2019

Einfach herrlich. Kulturbruch, aber konsequent bitte!

A.Kehrwald / 22.03.2019

Mir fehlt die Forderung nach einem safe room beim MI6. Was macht Bond wenn er von Gowland sexistisch beleidigt wird? Oder gar als Brexit-Nazi beschimpft? Um das Trauma zu verarbeiten bedarf es angemessener psychologischer Betreuung, danach kann er ja weiter Jagd auf den Bösewicht machen. Uuups - “Jagd” Nein, Jagen geht natürlich gar nicht, überzeugen. Z.B. mit Ms Regierungserklärung. Könnte die Bösen in den Wahnsinn treiben oder wenigstens einschläfern. Sollte das nicht gelingen, ruft er die Truppen der Antifa. dann gibt´s wenigstens noch ein bissl action.

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