DeSantis: Deutsches Medienbild und konkrete Politik

Deutsche Medien dämonisieren Ron DeSantis, ohne zu wissen, worüber sie reden. Ihre Propaganda entlarvt sich von selbst: In keinen US-Bundesstaat ziehen derzeit so viele US-Amerikaner wie nach Florida. 

Ron DeSantis ist, was nicht nur für Konservative, sondern auch Linke normal sein sollte: gegen Wokeness. In seinem Kampf gegen diese immer übertriebener und verrückter werdenden Auswüchse linker, postmoderner Ideologie verabschiedet er auch Gesetze.

So soll nun der Pronomen-Unsinn an Schulen untersagt werden. Sichergestellt wird, dass „Schüler und Lehrer in Florida niemals gezwungen werden, in der Schule ihre Pronomen anzugeben oder Pronomen zu verwenden, die nicht auf dem biologischen Geschlecht basieren“, so der Präsidentschaftskandiat. Verboten werden sollen zudem transgender-ideologische Eingriffe in die geschlechtliche Entwicklung (z.B. durch Pubertätsblocker) vor dem 18. Lebensjahr. Außerdem wird die Anwesenheit von Minderjährigen bei Drag Shows sowie Transgender-Willkür bei der Nutzung von Toiletten und Umkleideräumen verboten, die stattdessen gemäß biologischem Geschlecht zu betreten sind. Das steckt dahinter, wenn im deutschen Blätterwald allseits geraunt wird, DeSantis gehe gegen Minderheiten vor oder würde sie gar diskriminieren. 

Spiegel gestern, 17:00 Uhr:

„Auch in anderen Fragen gibt DeSantis den konservativen Hardliner: Er senkte die Schwelle für Todesurteile deutlich, ging gegen Aufklärungsunterricht über Rassismus an Schulen vor oder stellte die amerikanische Unterstützung für die Ukraine infrage.“

Tagesschau, fünf Stunden später:

„DeSantis ist ein konservativer Hardliner: So senkte er die Schwelle für Todesurteile, verschärfte das Abtreibungsverbot, lockerte das Waffenrecht und stellte die militärische Unterstützung für die Ukraine in Frage.“

Austauschbar, weil von der dpa kommend, steht gerade bei Welt:

„Der Republikaner ist in Florida vor allem mit einer stramm rechten Politik aufgefallen. Unter ihm wurden Gesetze verabschiedet oder auf den Weg gebracht, die Minderheiten diskriminieren, die akademische Freiheit an Universitäten beschneiden und mit Lehrverboten in das öffentliche Bildungswesen eingreifen.“

Derselbe Textbaustein beim Bayrischen Rundfunk:

„DeSantis ist in Florida vor allem mit einer rechten Politik aufgefallen. Unter ihm wurden in dem Staat Gesetze verabschiedet oder auf den Weg gebracht, die Minderheiten diskriminieren, die akademische Freiheit an Universitäten beschneiden oder mit Lehrverboten in das öffentliche Bildungswesen eingreifen.“

Auch bei Web.de weiß man vom „Hardliner“, der „mit einem umstrittenen Gesetz Schulunterricht über sexuelle Orientierung und Geschlechteridentität“ verboten habe. So wird in Deutschland Meinung gegen alles gemacht, was nicht in den Kram passt: Alle übernehmen voneinander und niemand weiß, um was es konkret eigentlich geht. 

Nach bestehenden Standards unterrichten 

Mit strammrechter Hardliner-Diskriminierung dürfte gemeint sein, was irreführend als „Don’t say Gay-Gesetz“ geframet wird und im Original so klingt.

„Unterricht durch Schulpersonal oder Dritte über sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentität darf im Kindergarten bis zur dritten Klasse (!) nicht stattfinden oder in einer Art und Weise, die nicht alters- oder entwicklungsgemäß für Schüler in Übereinstimmung mit den staatlichen Standards ist.“ 

Vor einem Monat wurde gemeldet, dass das Gesetz auf alle Altersstufen ausgeweitet werden soll, was schon fragwürdiger anmutet. Jedoch: „Die Regeländerung würde den Unterricht über sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität in den Klassen 4 bis 12 verbieten, es sei denn (!), er wird durch bestehende staatliche Standards vorgeschrieben oder ist Teil des Unterrichts über sexuelle Gesundheit, auf den die Schüler verzichten können. Florida verbietet derzeit solchen Unterricht im Kindergarten bis zur dritten Klasse.“ (pbs news) Laut Bildungskommissar Manny Diaz Jr. schreibt das Gesetz lediglich vor, dass Lehrer nicht von den etablierten Lehrplänen abweichen sollten. „Wir entfernen nichts Bestehendes“, so Diaz Jr.. „Alles, was wir tun, ist, dass wir die Erwartungen festlegen, damit unseren Lehrer klar ist, dass sie nach den Standards unterrichten sollen“. Die gängige Sexualaufklärung wird also nicht abgeschafft.

Anfang April unterzeichnete DeSantis einen Gesetzentwurf, der Personen unter 18 Jahren verbietet, sich geschlechtsangleichenden Operationen zu unterziehen oder verschreibungspflichtige, geschlechtsverändernde Hormone zur Behandlung von Geschlechtsdysphorie einzunehmen. Er kommentierte dies so:

„Dies wird die Verstümmelung von Minderjährigen dauerhaft verbieten. Es wird die chirurgischen Verfahren und experimentellen Pubertätsblocker für Minderjährige verbieten. Außerdem müssen alle Erwachsenen, die sich diesen Eingriffen unterziehen, über den irreversiblen Charakter und die Gefahren der Verfahren informiert werden. Es wird den Gerichten die vorübergehende Zuständigkeit erteilt, zu intervenieren und auch Eingriffe bei Kindern zu stoppen, die aus anderen Staaten kommen.“ Weiter: „Damit wird eine Möglichkeit geschaffen, Schadenersatz für Verletzungen oder Todesfälle infolge von verstümmelnden Operationen oder experimentellen Pubertätsblockern zu erhalten, die Minderjährigen verabreicht werden“.

Diese Politik ist gemeint, wenn deutsche Medien im Gleichklang „Diskriminierung“ von Minderheiten beanstanden. 

450 Tausend Menschen nach Florida gezogen

Auch in Sachen Corona scherte sich DeSantis nicht um hiesige Glaubenssätze. „In Florida kann man wie ein Mensch leben“, sagte DeSantis im Frühjahr 2021. Anders als ein pikierter Zeuge Coronas im Spiegel schreibt, „wetterte“ der Governor nicht gegen Lockdowns und Maskenpflichten, sondern verhängte sie erst gar nicht. Damit widerlegte er nicht nur praktisch die modellierten Horrorszenarien, sondern bewog Amerikaner en masse dazu, nach Florida zu ziehen: Kein Katastrophengebiet mit Massensterben, sondern beliebtestes Migrationsziel innerhalb der USA. Nach seiner Wiederwahl konnte er mit Recht feststellen, dass in Florida Recht und Ordnung aufrechterhalten wurden. Das kommt natürlich gut an.

Der Bundesstaat rangiert auf Platz 1 der „gesamten Netto-Zuwanderung“ (Differenz zwischen der Zahl der zuziehenden und wegziehenden Personen). Von Juli 2021 bis Juli 2022 zogen fast 444.500 Menschen in den maskenfreien Staat, wo die Impferpressung verboten wurde. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das einen Zuwachs von 185.000 Personen.

Florida: Laut Journaille ein strammrechter, rassistischer Seuchen-Staat ohne Bildungsfreiheit. Doch alle wollen hin.

Felix Perrefort ist Redakteur und Autor bei der Achse des Guten.

Lesen Sie von ihm auch zu DeSantis' Florida: Deutsche Volksverpetzer und die unverstandene Freiheit.

Foto: Office of Congressman Ron DeSantis CC BY 3.0 via Wikimedia Commons

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Wolfgang Richter / 25.05.2023

“Florida: Laut Journaille ein strammrechter, rassistischer Seuchen-Staat ohne Bildungsfreiheit. Doch alle wollen hin.” Zum fröhlichen “Ableben” in die Hölle, denn da lebt es sich dem Vernehmen nach wenigstens angenehm und man trifft die netten Kumpels wieder. Der Rest darf gerne “den Himmel” bevölkern.

Norbert Brausse / 25.05.2023

Minderheiten diskriminieren? Minderheiten nicht privilegieren so sollte es sein. Wer etwas leistet, der soll sich etwas leisten können und nicht umgekehrt. Und genau darauf kommt es an.

Dr. R. Möller / 25.05.2023

DeSantis doch ein U-Boot? Erstes und einziges Ziel der amerikanischen Faschisten unter Führung der Demokraten ist es Trump zu verhindern. Läßt sich Ron DeSantis dafür einspannen? Wenn überhaupt, kann nur Trump die Rückkehr zu Freiheit und Demokratie schaffen. Und was Präsident Trump für die USA, ist die AFD für Deutschland. Die Uhr tickt und vielleies ist es schon zu spät.

Xaver Huber / 25.05.2023

Herrn E. Alberts Beitrag innewohnender Verdacht dürften viele politischen Beobachter teilen. Zwar mag jene Insinuierung “verschwörungsartiger” Natur sein, doch zum einen heißt das im gleichermaßen post-demokratischen wie post-faktischen Jahrhundert nicht nur nichts, sondern steht nahe baldiger Bestätigung.

R. Reiger / 25.05.2023

Das deutsche Medienbild ist mehr und mehr ein Intelligenztest.

Ebs Werner / 25.05.2023

Wenn die deutschen Apportiermedien schäumen, dann muss der Betroffene a) etwas vernünftiges gesagt haben und/oder b) in der Lage sein, gegen die grünen Khmer in irgendeiner Weise vorzugehen oder c)  b) sogar gemacht haben. Ich bin ja nur ein dirty old white man, aber meine Antwort: Carry on, DeSantis!

W. Renner / 25.05.2023

Der Deutsche Antifa Debilfunk ortet schon wieder einen Rechtsradikalen, egal wie der Republikaner auch heissen und für was er stehen mag. Das geht schon spätestens seit Ronald Reagan so. Kollektiv eingeübter Reflex, wie einst mit dem rechten Arm, in der besten BRNSDAR aller Zeiten.

Johannes Schumann / 25.05.2023

@E.Albert: DeSantis würde dann schon - anders als Macron -vorher bewiesen haben, was für einer ist, dass er nicht nur Sonntagsreden hält, sondern ganz klare konservative Politik zum Wohle der Menschen umsetzt.. Er ist ein guter. Trump finde ich auch gut, aber er war auch für die Spritze und stand für “Warp-Speed”, obwohl er nie so ein harter Lockdown-Politiker war, wie man sie in den Reihen der Demokraten fand. Man merkt an der Berichterstattung der deutschen Medien, ob jemand was taugt oder nicht. Wenn ein gutes Haar an jemanden gelassen wird, dann taugt die Person etwas: Trump, Bibi, Orban und DeSantis. Sicherlich muss man Bibi mittlerweile auch kritisch sehen, weil er Corona-Hardliner war. Aber davor war ja viele Jahre lang ein sehr erfolgreicher MP für Israel. Die Medien in Deutschland haben andere Politiker wie Putin und Xi nie so dämonisiert wie die vier anderen Heren.

Karl Emagne / 25.05.2023

Schon 2016 während der GOP Primaries war es lachhaft, wie in Deutschland Donald Trump verteufelt wurde. Niemand in den Qualitätsmedien machte sich die Mühe, die Ansichten der anderen Kandidaten zu analysieren. So wurde Trump beispielsweise von Ted Cruz und Marco Rubio wegen seiner Pläne zu illegalen Einwanderern scharf attackiert. Und zwar nicht, weil er 11 Millionen ausweisen und eine Mauer bauen wollte, sondern weil er denjenigen der 11 Millionen, die sich nichts hatten zu Schulden kommen lassen, eine Chance zur Rückkehr einräumen wollte. Man kann trotzdem nur hoffen, dass sich diesmal ein besserer Kandidat findet als Trump. Denn sollte dieser eine zweite Amtsperiode gewinnen, müssten wir im Jahr 2028, Gott steh uns bei, mit einer erneuten Kandidatur des dann 86-jährigen Joe Biden rechnen.

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