Zwei Anmerkungen; 1. Zulauf für die AFD ein “Kollateralschaden”? Herr Weißgerber, wen wählen Sie denn? Oder schimpfen Sie nur, wählen aber das, was Sie kritisieren? Oder gehen Sie eventuell gar nicht zur Wahl, was quasi dasselbe ist, wie einer der Altparteien seine Stimme zu geben? 2. Für mich ist es ein Unterschied, ob 8000 Menschen demonstrieren gehen und fünf oder zehn davon einen Hitlergruß machen oder ob man ganz bewußt zu einem linksradikalen Konzert geht. Für Sie ist das in dem Text dasselbe.
“Wer gemeinsam mit Linksextremisten Rechtsextremismus bekämpfen will, der meint es ebenso wenig ehrlich mit der Demokratie wie diejenigen Zeitgenossen, die sich nicht an „Heil Hitler-Rufen“ stören und hinter und neben solchen Krakeelern herlaufen.” Richtig muß das heißen, “Wernn Linksextremisten mit Linksextremisten Rechtsextremismus bekämpfen wollen, ist das keineswegs dieselbe Einstellung zur Demokratie wie bei denjenigen Zeitgenossen, die sich sehr wohl an „Heil Hitler-Rufen“ stören und nicht wissen wo sie ohne diese Krakeeler herlaufen sollen.” Sie erkennen bei der unsäglichen Linksradikalenparty irgendwelche Nichtextremisten, die mit Extremisten irgendwas wollen? Wer sollen die gewesen sein? Und vergleichen das unseriöserweise mit dem Bürger aus Chemnitz, der auf die Straße gehen will, der nichts machen kann gegen mitlaufende Rechte, erstens, weil es an denen vorher nicht dransteht und zweitens, weil er dann zu Hause bleiben müßte, ergo GAR NICHTS machen dürfte. Auch ne Art von Demonstrationsverbot! Diese geschmacklose Radikalenparty mußte niemand besuchen, jeder konnte vorher die Zusammensetzung des Publikums einschätzen, und, streng genommen, gab es in Chemnitz keinen Grund für massenhaftes Opferverhöhnen (gibt es für SOWAS einen Grund?) durch Linksradikale, überhaupt für die Anwesenheit von Linksradikalen. Oder gibt es so kranke Hirne bei Linken, dass das Abschlachten von Menschen tatsächlich ein Grund zum Feiern ist? Wenn nicht, konnte man zu Hause bleiben. Unsere Gesellschaft benötigt nicht die gewaltsuchende Gegenveranstaltung. Komischerweise waren auch alle Gegenveranstaltungen gegen das unsäglich Konzert verboten. Man stelle sich vor, die Onkelz hätten dort gespielt und die Antifa hätte zu Hause bleiben müssen. Herr Weißgerber, soweit Sie von Ihren unerträglichen Parteigenossen entfernt sind, versuchen Sie dennoch aus Bürgern Nazis zu machen und aus Linksradikalen Bürger. Das ist entschieden abzulehnen.
Chapeau. Linkspopulistische Sängerknaben in die Erbschaftslinie Hartmut Königs zu stellen, setzt gute politische Kenntnisse voraus. Und ist zugleich eine präzise charakterliche Kennzeichnung solcher ach so ungebärdigen Staatsprofiteure.
“Nicht wenige Chemnitzer und Ostdeutsche werden den aus ganz Deutschland organisierten Zug der Oberlehrer als Invasion empfunden haben. Das wird der AfD Zulauf bescheren. Was wiederum Kollateralschaden Numero zwei ist.” Ich wage die Vermutung, dass die allermeisten Chemnitzer eine möglichst starke AfD, sogar eine AfD mit absoluter Mehrheit mitnichten als irgendeinem Schadensfall betrachtet. Im Gegenteil! Sollen moslemische Mörder deutscher Familienväter (und junger Mädchen und Männer, deutscher Frauen jeden Alters) künftig wieder als mörderische Invasoren gesehen und behandelt werden, sollen Linksextremisten und Antifa - Nazis, die diese Morde und die Mörder mit einer riesigen Party feiern, wieder als verkommene Charakterschweine gesehen und mit öffentlicher Verachtung bestraft werden, dann braucht es konservative Patrioten. Und da die AfD als einzige Partei in Deutschland konservative Patrioten zu bieten hat, und mit ihnen konservativ - patriotische Politik, vermute ich, dass in Chemnitz und ganz Sachsen die Landtagswahlen im nächsten Jahr der AfD massive Stimmengewinne bescheren werden, und hoffentlich den ersten blauen Ministerpräsidenten. Falls die Wahlergebnisse nicht massiv gefälscht werden. Und noch etwas: Gegen Merkel, Maas!, Barley und Co. ist jeder Höcke oder Poggenburg ein Lichtblick und jeder Curio, jede Weidel eine absolute Lichtgestalt!
“Nicht wenige Chemnitzer und Ostdeutsche werden den aus ganz Deutschland organisierten Zug der Oberlehrer als Invasion empfunden haben. Das wird der AfD Zulauf bescheren. Was wiederum Kollateralschaden Numero zwei ist.” Na also, es geht doch. Unversehens kommt doch noch die Katze aus dem Sack. Ohne unqualifiziertes AfD-Bashing geht es offenbar auch hier nicht. Argumente sind natürlich wie immer Mangelware. Aber die Gleichstellung mit den anderen beiden Kollateralschäden spricht natürlich für sich und entlarvt den Beitrag als wohlfeiles Geschwätz.
Lieber Herr Weißgerber, meiner Meinung nach sind die Kollateralschäden, von denen Sie zurecht sprechen, gewollt. Frau Merkel, scheint mir, bezweckt mit der überzogenen Berichterstattung zu Chemnitz und zum braunen Sachsen, dass die AfD zur Landtagswahl im September 2019 als stärkste Partei an die Macht kommt. Dann gäbe es für sie, wie heute bereits, keinen Grund Auskunft über die drängenden Fragen unserer Zeit zu geben. Wenn die AfD regiert, haben die Politiker und ihre Medien die perfekte Ausflucht um sich, wie heute, auf den „Kampf gegen Rechts“ zu beschränken. 365 Tage im Jahr Konzerte „Gegen Rechts“ ... Übrigens: Vielleicht war ja das Konzert gegen Hass und Hetze am Montag in Chemnitz auch als Kollektivstrafe für die Chemnitzer gedacht. Dafür, dass sich dort auch “linke Staatsfeinde” produzieren durften, wird garantiert niemand Verantwortung übernehmen müssen.
Und wie berichtet die SZ: Endlich Statement von Helene Fischer gegen Fremdenfeindlichkeit War der Druck doch zu groß am Ende?
Was für Sie ein Kollateralschaden ist, ist für mich ein erfreulicher Gewinn. Aber ich hoffe trotzdem, dass diesen Bands kein weiterer Messereinzelfall Anlass liefert, wieder “kostenlos” antreten zu müssen.
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