Angesichts Macrons schlechter Werte ist dies eine Steilvorlage für « Les Français d’abord ». Je länger die Neuwahlen auf sich warten lassen, desto mehr Wut staut sich auf. Hoffentlich ist auch den gentrifizierten Galliern klar, das dieser Öko-Dogmatismus ein deutscher Einfluss ist. Hier könnte die Marine ansetzen…
Interessant ist, wer darüber berichtet. SPON, SZ-Online und ZON nicht. Ist nicht ganz richtig: Bento, was zu SPON gehört, hat einen Artikel gebracht. Und damit wird unfreiwillig gezeigt, was unsere journalistische “Elite”, welcher Bedeutung dem ganz zuzuordnen ist. Das mache ich mittlerweile häufig. Ich nutze die Google-Suche nach News (In diesem Falle “gilets jaunes”) und wenn bestimmte Portale, die sich sonst für nichts zu schade sind, Themen auslassen (z. B. die Entkräftung der Vorwürfe gegen Kavanaugh), dann trägt das zur Urteilsbildung über diese Medien bei. Und gewiss zu keinem guten Urteil.
Tolle Nachrichten aus Frankreich und Belgien! Auch wenn der Deutsche bei weitem zurückhaltender ist, wenn es ums Demonstrieren geht (es sei denn, es geht gegen “Rechts”), so kann es doch sicherlich nicht schaden, ab morgen auch eine Warnweste gut sichtbar aufs Armaturenbrett zu legen, vielleicht zusammen mit einem gut lesbaren Blatt Papier mit der Aufschrift “Je suis Gilets Jaunes” (oder müsste es dann “gilet jaune” heißen?). Wenn einen nur eine Handvoll Leute ansprechen und davon nur einer es einem gleichtut, hilft schon bald alles totschweigen der Medien nicht mehr. Also, je suis gilet(s) jaune(s)!
Das ist halt la douce France, wie ich bekennender Francophiler es liebe. In Deutschland löst man eine Bahnsteigkarte, wenn man eine Revolution machen und den Bahnhof erstürmen will (von Lenin, der auch manches Originelle von sich gab), sofern man überhaupt eine zu wagen sich traut. In Frankreich hat man mehr Mumm. Dafür sind die Germanen halt moralisch hochwertiger. Und das ist doch auch schon etwas, sich anderen Völkern überlegen zu fühlen. Nicht umsonst gilt auch heute noch (auch wenn man es nicht mehr explizit so ausdrückt): am deutschen Wesen soll die Welt genesen. Und so wird es auch um das Diesel-Getue ruhig bleiben im Land der Öko-Frommen und der Gartenzwerge, geht es doch um nichts Geringeres als um die Rettung der Welt!
Ach je… Warum regen sich denn alle so doll auf? Geht uns doch prima! Die noch vorhandene Mittelschicht fährt dreimal im Jahr in Urlaub, hat ein eigenes Häuschen, zwei Autos und fährt Sonntags regelmäßig zum shoppen ins Outlet. In Hessen liegen die Grünen bei 20 Prozent, die DUH legt mit juristischer Schützenhilfe die A40 zu Gunsten einer sauberen Luft still und der Dieselpreis pendelt sich stabil bei 1.50 - 1.60€ ein. Getankt wird trotzdem. Wir haben Spitzenbeschäftigung und viele neue Goldstücke, die für unsere Sozialsysteme in den kommenden Jahren kräftig in die Tasten hauen werden! Also bitte: kann doch alles wirklich nicht so ernst sein… Ach ja, da gabs mal so ein Sprichwort: “Die Deutschen haben eine lange Leitung - aber eine kurze Lunte”. Das muss nun wirklich niemand ernst nehmen! Freundliche Grüße aus dem fernen Nicht-EU-Ausland!
MACRON muss der relativen Verarmung des Staats durch Schulden entgegen wirken, er braucht die ca. 1,40 € vom Liter Diesel für 1,90 €. Aus La Franze ist ein gering produktiver Beamtenstaat geworden. Im Grunde revoltieren die Bürger gegen ihren eigenen Wahlwillen vergangener Jahre. SARKOZI sollte weg, weil mit ihm “Hartz-Reformen” drohten. HOLLANDE musste her, weil mit ihm keine Reformen dräuten. Nun ist der Eichstrich erreicht. Die wallonischen Belgier gelten als Faule, die von den Flamen leben. Man hasst sich sogar. Die flämische Lebenseinstellung ist eher holländisch-deutsch. Sie sind erfolgreicher. Die “Gelb-Westen” haben zwar verständliche Anliegen, realistisch sind die Protestziele nicht. Franzosen und Belgier müssen das BIP verbessern, die Gewerkschaften disziplinieren, die Löhne dem Markt überlassen sowie die Staatsquote verringern. Ökonomie ist eine Naturwissenschaft, wie Mathematik. Sie lässt sich nicht beliebig drehen und wenden bis die Illusionen wahr werden. Aus der Pipeline kommt nur, was vorher drin war.
Worum es eigentlich geht ist die Zurückdrängung des Indiviualverkehrs, wofür der Bürger mit tausenden subventionierten Aufragsstudien bombardiert wird. Da dieser Individualverkehr, zur Führung des privaten und wirtschaftlichen Kontaktlebens und zur komfortablen Haushaltsorganisation , im bisherigen Ausmaß nur durch Verbrennungsmotoren möglich wurde, versucht man mit Aussagen über die Umweltschädlichkeit, gipfelnd mit Behauptungen über “Diesel-Tote”, trotz stetig steigender , teils in Großstädten überduchschnittlichen Lebenserwartung, die Bevölkerung davon abzubringen und für Zwangsmaßnahmen gefügig zu machen.
Es ist mir auch unbegreiflich, dass es noch keinen Dieselcorso rund um die Zentrale der DUH gegeben hat. Am Besten mit einer erlesenen Auswahl an Euro 1, 2 oder 3 Fahrzeugen…
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