Henryk M. Broder / 04.12.2019 / 06:20 / Foto: achgut.com / 107 / Seite ausdrucken

Der Zentralrat der Juden verweigert die Zusammenarbeit

Der Zentralrat der Juden hat am Montag ein Statement zu der Asche-Aktion des Zentrums für politische Schönheit abgegeben und darin erklärt, es wäre "zu begrüßen" gewesen, wenn "der Rat eines Rabbiners hinzugezogen würde, um wenigstens dann noch einen möglichst respektvollen und halachisch richtigen Umgang mit der Asche zu gewährleisten". Zu diesem Zeitpunkt war dem ZRdJ möglicherweise die pathologische Dimension der ruchlosen Aktion nicht bewusst gewessen.

Deswegen legte der ZR gestern eine weitere Erklärung nach. Darin hieß es:

Die Mitglieder der Initiative „Zentrum für politische Schönheit“ verbreiten gegenüber den Medien die Behauptung, das weitere Vorgehen der Aktion der Gedenksäule finde in enger Abstimmung mit dem Zentralrat der Juden statt. Das entspricht nicht der Wahrheit. Das Künstlerkollektiv hatte um ein Gespräch gebeten, was aber noch nicht stattgefunden hat. In diesem Gespräch wollten sie ihre Aktion näher erläutern. Der Zentralrat der Juden hatte bereits deutlich gemacht, dass die Aktion nicht mit den jüdischen Religionsgesetzen vereinbar ist, wenn es sich tatsächlich um menschliche Asche handelt, wie es die Aktivisten zunächst selbst behauptet hatten. Die Vorgehensweise des „Zentrums für politische Schönheit“ ist mehr als unseriös und dient offensichtlich ausschließlich dazu, Aufmerksamkeit zu erregen. Das geplante Telefonat wurde daher von unserer Seite abgesagt.

Das war schon einen Zacken klarer, wenn auch die Bezeichnung "unseriös" für eine an Nekrophilie grenzende Aktion etwas unterkühlt klang. Jetzt können die Kostümnazis um Gruppenführer Ruch zusehen, wo sie den Koscher-Stempel herbekommen. Vielleicht erklärt sich die "Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost" dazu bereit. Professor Verleger, übernehmen Sie! 

 

Von Henryk M. Broder erschien am 8. November 2019 das Buch „Wer, wenn nicht ich – Henryk M. Broder“. Der Autor befasst sich darin mit „Deutschen, Deppen, Dichtern und Denkern auf dem Egotrip“. Das Buch kann im Achgut.com-Shop bestellt werden.

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Leserpost

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Peter Michel / 04.12.2019

Die Asche von Menschen ausstellen, die Opfer eines Völkermordes wurden = es müssen ekelhafte Menschen sein, die so etwas machen. Sie stehen sehr wohl im Geiste den Nationalsozialisten nahe.

A. Ostrovsky / 04.12.2019

Beim Friseur und beim Arzt-Wartezimmer liegt manchmal der SPIEGEL aus. Da habe ich neulich ein Interview mit einem XR-Manager gelesen, also so einem, der öffentliche totstell-Flashmobs verwaltet. Der war hochgradig schwachsinnig und verlogen und am Ende hat sich der SPIEGEL für das Gespräch bedankt. Ich hätte den Typ in die Anstalt einweisen lassen. Aber im Prinzip ist seine politische Botschaft die selbe wie beim Zentrum. Außerdem die gleiche historische und politische Dummheit und die gleiche Respektlosigkeit gegen alle und jeden und die gleiche militante Mission. Ich denke, da gibt es auch im Hintergrund Verbindeungen. Was bedeutet eigentlich “halalisch”? Ist das ein Ausdruck aus dem Islam? Ist mir bisher noch nicht begegnet. Ich denke aber die Parallele zum Verhalten bestimmter muslimischer Clans ist auffällig. Ich frage mal vorsichtig: Halten wir die Islamisten tatsächlich für so einfältig, dass sie nicht zu einer nassforschen False-Flag-Aktion fähig wären? Was heißt hier “zu EINER”?

Wolf von Fichtenberg / 04.12.2019

Grübel,... hm…: Mal eine zynische, vielleicht sardonische Rechtsfrage zur Freiheit der Kunst, gemäß Art. 5 (3) des GG : Wenn ich einer “Künstlergruppe” Ohrfeigen verpasse, es als “Mitmachkunst” propagiere und dem Ganzen dann den Titel gebe >> Manuelle Kontaktaufnahme mit Gesichtern <<,  ist dieses ‘Kunstevent’ dann straffrei?

Markus Rüschenschmidt / 04.12.2019

Momentan kann ich mich noch nicht entscheiden, lieber Herr Broder, worüber ich mich mehr ekeln soll: Ruchs und seiner ruchlosen Konsorten geschmacklose,  pietätlose Aktion an sich oder der Versuch dieser Faschos im linken Revoluzzergewand, ihre Aktion auch noch vom ZRdJ adeln zu lassen. Es hat Dimensionen der Schamlosigkeit angenommen, dass mir nur noch übel wird.

Heiko Loeber / 04.12.2019

Wieviele Berliner Hunde wohl mittlerweile schon gebrunzt haben an die neue Ilse Koch Säule? Die Berliner werden sich mit der Zeit gewöhnen an ihre Ilse Koch Säule - als Treffpunkt auch bald vertraut und irgendwie liebevoll “bei der Ilse” genannt. - “Denk’ ich zu Haus, fällt mir nur Berlin ein, da bin ich glücklich, da fehlt mir nichts mehr.” (Reinhard Mey)

Kostas Aslanidis / 04.12.2019

Der Zentralrat der Juden, schwimmt mit dem Strom mit. Das ist Fatal, das die Islamistischen Judenhasser nicht genannt werden, nur aus PC.  Das ist der Feind der Juden. Kurzsichtigkeit schadet immer

Burkhard Mundt / 04.12.2019

Ruch wuchs in der DDR auf. In einem Staat, für den der Westen aus Faschisten, Revanchisten, Imperialisten und böse Kapitalisten bestand. Die Saat der Gehirnwäsche ging auf und trägt noch immer reife Früchte: Die schändliche Tat ist einem Wahn entsprungen.

Caroline Neufert / 04.12.2019

Ich verstehe Ihre Aufregung nicht. Ist es tatsächlich ähnlich zu sehen zur Selbstzensur bei den Mohammed-Karikaturen in Jyllands-Posten ? Aufregen über die Aktion könnten sich CDU und AfD, die Ziel dieser Aktion sind und ggf Rabbiner bzw. Gläubige, deren Rituale verletzt sein könnten. Dass die Aktion stil- und pietätlos ist, ist ein anderes Thema … für mich “schlimmer” sind die stullenessenden Besucher vor den Toren Auschwitz’

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