Sabine Drewes, Gastautorin / 15.08.2021 / 15:00 / Foto: Imago / 26 / Seite ausdrucken

Der Weitblick des Enno von Loewenstern

Enno von Loewenstern (1928–1993) sagte im Sommer 1988 und 1989 das Ende der Mauer in der WELT ziemlich präzise voraus. Hier eine überfällige Würdigung.

Wer heute mehr erfahren und sich ein eigenes Bild machen möchte über den einstigen stellvertretenden Chefredakteur und verantwortlichen Redakteur für die Meinungsseite der WELT, müsste sich schon die Mühe machen, in das Zeitungsarchiv des Verlags hinabzusteigen und seine Kommentare, Analysen und Glossen lesen. Den wohl letzten Artikel – ich will es nicht beschwören, aber ein anderer ist mir weder erinnerlich noch habe ich ihn gefunden –, in dem die WELT Enno von Loewenstern Respekt zollte, wie er sich als fast einziger Journalist einem Mainstream in den Medien entgegenstellte, schrieb Peter Philipps am 4. November 1995, gut zweieinhalb Jahre nach Loewensterns Tod. Lang, ja lange ist es her.

In dem genannten Beitrag ging es um ein anderes Thema, doch Philipps gehörte wie Loewenstern und etliche WELT-Kollegen zur eher seltenen Spezies der westdeutschen Presselandschaft, welche die Brutalität der erzwungenen Teilung Deutschlands unverblümt zur Sprache brachten. In unzähligen Kommentaren stritten sie leidenschaftlich gegen Mauer und Stacheldraht und für Freiheit und Selbstbestimmung für die Deutschen in der „DDR“. Das erklärte Ziel der WELT, ein Zitat ihres Verlegers Axel Springer, setzte sie zeitweilig sogar in ihr Impressum: „Die Einheit des Vaterlandes in Freiheit – das ist unser Auftrag“.

Hoffen auf Freiheit durch Wiedervereinigung

Die WELT wurde nie müde, das Schicksal unsere Landsleute „drüben“ zu thematisieren; sie berichtete regelmäßig, welchen Repressionen und Schikanen die Menschen durch das SED-Regime ausgesetzt waren. Die „DDR“ setzte die WELT in Anführungsstriche, um darauf hinzuweisen, dass dieser Staat niemals eine demokratische, geschweige denn eine moralische Legitimation haben konnte. Auch als sie diese „Tüddelchen“ zur Unzeit abschaffte, blieb sie ihrer erklärten Linie treu.

Zur Einheit der Deutschen Nation und zur Wiedervereinigung hatte die WELT sich bis zuletzt bekannt und allen Versuchen widerstanden, welche die aufgezwungene Zweistaatlichkeit zementieren sollten. Kaum ein Anderer aber musste sich für dieses Engagement so massiv beschimpfen lassen wie Enno von Loewenstern.

Der 1928 in Riga (Lettland) geborene und 1993 in Bonn gestorbene deutschbaltische Journalist kam 1972 zur WELT, weil er Axel Springers Credo teilte und auch nach Springers Tod im September 1985 nicht nur weiterhin unbeirrt an die Wiedervereinigung glaubte, sondern sie zugleich – wie auch den Untergang des realen, also einzig existierenden Sozialismus – ziemlich exakt voraussagte, als sich dies sonst niemand mehr traute, in den Jahren 1988/89.

„Vormarsch des Selbstbestimmungsrechts“

Zum 27. Jahrestag des Mauerbaus überschrieb Loewenstern seinen Leitartikel mit prophetischer Weitsicht mit den Worten „Es geht mit ihr zu Ende“. Man muss sich in die damalige Zeit zurückversetzen, um zu verstehen, dass er damit geradezu eine Ungeheuerlichkeit aussprach. Die Zweistaatlichkeit war für viele längst zu einer unumstößlichen Realität geworden; an ihr rüttelte man nicht, wollte man nicht schief angesehen werden. Loewenstern prognostizierte stattdessen nüchtern das Ende der Teilung Deutschlands:

Am 13. August 1988 sieht die Welt anders aus als einst. Hatte man bisher eher hilflos den Skandal der Mauer beklagt, muß man heute kühl die Indizien dafür registrieren, daß es mit ihr zu Ende geht. Die Sowjetunion fühlt sich aus wirtschaftlicher Bedrängnis genötigt, Außenposten abzubauen.“

Daraus folgerte Loewenstern messerscharf, was den vermeintlichen „Entspannungspolitkern“ ein Dorn im Auge war: „Immerhin, wenn so viele kriegerisch besetzte Gebiete geräumt werden, warum nicht der besetzte Teil Deutschlands? Verschärft wird diese Frage durch die ethnischen Spannungen im Sowjetreich. Das Menschenrecht, das Recht auf Selbstbestimmung sind ins ostinterne Gespräch geraten.“

Und weiter: „Wenn es also vorangeht mit der Perestrojka,“, so Loewenstern, „kann das nicht heißen, daß die Menschen brav härter arbeiten und Kritik nur im gewünschten Sinne üben, sondern das heißt Vormarsch des Selbstbestimmungsrechts, ohne Rücksicht auf Diktatur, Mauern und Grenzen.“

Dies schloss für Enno von Loewenstern das Recht der Deutschen auf eine Wiedervereinigung ihres Landes in Freiheit ganz selbstverständlich mit ein. Wenn die Mitteldeutschen mehrheitlich in freier Selbstbestimmung für einen eigenen Staat optieren sollten, müssten die Westdeutschen dies in der Tat achten, schrieb er am 7. Juli 1989, um sogleich hinzufügen, die Möglichkeit, dass es so käme, sei nicht einmal minimal.

Kluge Vorkehrungen treffen

Dabei war Loewenstern keinesfalls naiv, nein, er erkannte sehr wohl, dass die Machthaber das Rad der Geschichte auch zurückdrehen könnten. Dies, so schrieb er weiter, sei keineswegs auszuschließen. Doch die Diktatur sei weltweit aus der Mode gekommen, die Lage 1988 eine andere als 1961:

Man kann nicht mehr lange den Leuten einzureden suchen, daß [im Gegensatz zu den Westdeutschen] Mitteldeutsche unfähig zur Selbstbestimmung seien […]. Wenn es denn zu einem Rückschlag käme, wäre er nicht lange aufrecht zu erhalten. Es herrscht ein Schwebezustand der gespannten Erwartung – ein Zustand, der nicht lange andauern kann. Es herrscht ein Gefühl, daß es so nicht weitergehe, daß etwas passieren muß. Die Bundesregierung spricht nicht gerne davon, und die Opposition bemüht sich nahezu hysterisch, dem Unvermeidlichen (und der Blamage ihrer Träume von Konvergenz und ‚Wandel durch Annäherung‘) entgegenzuwirken, indem sie nach Anerkennung der ‚DDR‘ und sogar nach ‚Friedensverträgen für die beiden deutschen Staaten‘ ruft. Das alles ist schlimmer als ein Verbrechen; es ist unrealistisch. Der Sturm wird abgemildert, wenn man rechtzeitig kluge Vorkehrungen trifft; er wird nicht dadurch abgewendet, daß man das Barometer zerbricht.“

Ein Jahr später, am Vorabend des 13. August 1989, lautete die Überschrift seines Leitartikels kurz und prägnant „Sie endlich zur Rede stellen“. Loewenstern begann dort seine Ausführungen mit einer Erinnerung an die Sinnlosigkeit eines Appeasements gegenüber Diktaturen:

Denn die Mahnung, angesichts der heiklen Lage stillzuhalten, kennen wir nur zu gut. Kein Staatsmann, der nicht mit Jürgen Schmude warnte, ‚Ruhe und Augenmaß‘ zu bewahren, der nicht angstvoll an die ‚guten Beziehungen‘ erinnerte, der nicht mit Wolfgang Mischnick beteuerte, daß ‚Zurückhaltung‘ im ‚Interesse der Menschen‘ liege. Heute wissen wir, daß die Beschwichtigung 1939 das Unheil nicht verhindert, sondern gefördert hat. Heute lernen wir auch, daß die jahrelange Beschwichtigung der kommunistischen Diktatur bis zur Anbiederung, staatsmännisch kaschiert mit ‚Augenmaß‘ und ‚den Menschen‘ nichts erbracht hat. Was das SED-Regime an Erleichterungen gewährt hat, wurde niemals als Lohn für unser moralisches Kuschen gewährt, sondern nur, um westliche Devisen zu erlangen und dem Druck ein Ventil zu verschaffen.

„Nicht wir brauchen die SED“

Zum Schluss gab Loewenstern auf die Frage, „Aber können wir überhaupt etwas tun?“, eine klare Antwort: „Ja, sehr viel sogar. Wir können einsehen, daß mit Beschwichtigung wirklich nichts mehr zu machen ist. Wir können nicht nur, wir müssen versuchen, das Schlimmste zu verhüten: ein erneutes Umsichschlagen des Systems wie damals am 17. Juni 1953, wie zuletzt auf dem Tienanmen. Wir müssen also Honecker zur Rede stellen: Mit welchem Recht verweigern Sie unseren Mitbürgen die Selbstbestimmung? Wieso darf ein Deutscher westlich der Elbe frei seine Meinung äußern, Parteien wählen, einen Regierungschef unterstützen oder bekämpfen, aber nicht östlich der Elbe?“ Woraus, so fragte Loewenstern weiter, leite Honecker sein Recht ab, Deutsche, die seine Politik missbilligen, ins Zuchthaus zu stecken?

Solche und ähnliche Fragen, so Loewenstern, müssten wir Honecker so oft stellen, bis er einer Antwort nicht mehr ausweichen könne. Recht und Moral seien fruchtbare Waffen; man müsse nur den Mut haben, sie einzusetzen, denn: „Wenn wir unsere Pflicht gegenüber unseren unterdrückten Mitbürgern versäumen, so werden wir den Tag der Abrechnung verzögern, aber nicht verhindern; doch laden wir dadurch Mitschuld auf uns für das, was ein sterbendes Regime unseren Mitbürgern noch an Leid zufügen kann.“

Genau eine Woche später beschrieb er in seinem Leitartikel „Sie sollten sich organisieren“ äußerst pointiert die Lage im Sommer 1989: „Derzeit befinden wir uns in einer Zwischenzeit, dem ‚Wer-hätte-das-gedacht‘-Stadium. Es liegt zwischen dem gestrigen ‚Aber natürlich ist es Unsinn, an den Untergang des Kommunismus zu glauben; Sie sehen doch, wie mächtig er ist!‘ und dem morgigen ‚Aber natürlich konnte jeder schon lange voraussehen, daß der Kommunismus dem Untergang geweiht war.‘ Man wird an den August/September 1944 erinnert, wo auch noch viele an Wunderwaffen glaubten.“

Er schlug vor, vom Westen aus unsere Landsleute darin zu unterstützen, eine „Freiheitspartei“ zu gründen: „Nicht per Kongreß von oben, sondern als ‚Basis‘ – es braucht ja nur jeder seine Nachbarn zu rufen und eine Ortsgruppe der Freiheits-Partei zu gründen. Wie wollte das Regime auf all diese Zellbildungen losschlagen? Vor allem: wie wollte es losschlagen, wenn wir und der ganze Westen warnten, daß die guten Beziehungen sich schnell in ungute verwandeln könnten? Wenn wir das in Chile bewirken konnten, warum nicht auf deutschem Boden?

Am Ende seines Leitartikels bekräftige Loewenstern seinen Standpunkt von der Vorwoche noch einmal mit leidenschaftlichem Nachdruck: „Vergessen wir doch nicht: Nicht wir brauchen die SED, sondern die SED braucht uns. Gorbatschow braucht uns. Die straßenlangen Häuser-Einstürze in Leipzig und Görlitz sind Beispiele nicht nur für den inneren, sondern auch für den äußeren Zustand des Systems. Worauf warten wir noch – daß die Menschen drüben blindlings handeln, weil sie sich von uns im Stich gelassen fühlen? Wollen wir das verantworten?

Er wurde nicht müde, seinen Lesern in diesen dramatischen Wochen wiederholt zu erläutern, warum der Un-Staat namens „DDR“ keine Zukunft haben konnte. In seinem Leitartikel „Von Leipzig bis Budapest“ am 6. September 1989 führte er aus: „Es lohnt einfach nicht mehr, immer noch ein paar Tage länger die Augen zu schließen, bis der Tag X da ist, und dann fassungslos zu sagen: Wer hätte das gedacht.“ Zum Schluss nahm er in kühner Voraussicht die kommenden Ereignisse vorweg: „Der Punkt ist nicht, ob die Wiedervereinigung morgen oder übermorgen kommt, sondern daß sie kommt, und zwar sehr bald. Und daß wir vorausblickend und helfend dazu beitragen müssen, statt zur Stabilisierung einer untergehenden Diktatur.

Mal ganz ehrlich: Konnte man das, was in den nächsten Monaten tatsächlich eintraf, präziser voraussagen?

„Wissen, wann man sich der Masse entgegenstellen muss“

Auch nach der Wiedervereinigung wandte sich Loewenstern klar gegen jene, die das Ende der Teilung Deutschlands als eine persönliche Niederlage empfanden und deshalb versuchten, ihren Irrtum dadurch zu kaschieren, indem sie neue Mauern, diesmal in den Köpfen der Menschen, hochzuziehen versuchten.

Trotz der massiven Angriffe bis tief aus dem linksliberalen Lager, denen Enno von Loewenstern gerade als Mahner und Vorkämpfer eines in Freiheit wiedervereinigten Deutschlands, aber auch wegen seiner überaus deutlichen Worte zu den Verbrechen des Kommunismus, ausgesetzt war, persönlich wie im gedruckten Wort, ließ er sich nicht beirren. So viel Rückgrat haben zu allen Zeiten und in allen Generationen immer nur wenige.

Am Ende gab die Geschichte ihm schneidend recht, nicht der erdrückenden Mehrheit seiner Berufskollegen. The Wall Street Journal, damals noch Amerikas größte(!) Tageszeitung, brachte es am 30. Juli 1992 (veröffentlicht in der WELT am 1. August 1992) auf den Punkt: „Es gibt in den letzten Jahren eine seltsame Neigung unter angeblich konkurrierenden Journalisten, sich über die Wichtigkeit größerer Nachrichtenstoffe zu einigen. Wer anderer Meinung ist, verfällt oft dem Scherbengericht.“ Von bestechend zeitloser Gültigkeit und Eleganz ist und bleibt der Schlusssatz des Beitrags: „Enno von Loewensterns Geschichte ist ein Beleg dafür, wie wichtig es ist zu wissen, wann man sich der Masse entgegenstellen muß.

Foto: Imago

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Martin-Michael Kunkies / 15.08.2021

Mein Papa war Mitglied der CDU und ärgerte seine Partei Kollegen mit dem Credo der Wiedervereinigung. In deren Augen war er ein ewig gestriger. Mit der Wiedervereinigung sagten alle nun,haben wir das nicht immer gesagt.

Sabine Schönfelder / 15.08.2021

Enno von Loewenstern, ist das der Vater von „unserem“ Robert? Das Internet schweigt diskret, jaaa, das geht wohl, wenn die Familie das möchte. Optisch schlägt Robert von Loewenstern wohl ganz nach der „Frau Mama“. Enno von Löwenstern wird hier als Konservativer mit rebellischer Standfestigket beschrieben. Direkt, kampf- und angriffslustig in der Korrespondenz, aufrichtig und resilient gegen politische Anfeindung. „Einer“ vom alten Schlag. Ein Demokratieverfechter reinsten Herzens. Er fordert Selbstbestimmung als Kernkompetenz einer freien Gesellschaft. Wünschte die Bürgerlichen der gegenwärtigen Altparteienlandschaft hätten nur 10% dieser natürlichen Chuzpe im Blut, statt sich in Sachen Mainstreamanpassung und Entschuldigungsorgien täglich aufs Neue zu duellieren. Persönlichkeiten wie Enno von Loewenstern, Herbert Wehner oder Werner Höfer fehlen uns heute im politischen Diskurs. Auch wenn ich nicht explizit deren politische Einstellungen teile, hatten sie dennoch PERSÖNLICHKEIT und standen stringent und z u v e r l ä  s s i g für eine Meinung, für DIE EIGENE und natürlich für die Meinungsfreiheit DER ANDEREN.

T. Gilde / 15.08.2021

Ich sehe den Verfall schon seit Jahren. Das hat die Abrißbirne aus der Uckermark fast so gut drauf wie ihre Lehrer. Mittels Corinna wollen sie ihren Kopf aus der Schlinge ziehen. Das wird nicht klappen. Ein Großteil der Ärzte steigt jetzt aus der Impfung aus. Denen schwant Böses. Die Folgen der Impfung werden dieses Land, aber auch die Regierenden, in den Abgrund reißen.

Dr. med. Jesko Matthes / 15.08.2021

Auch ich erinnere mich an seine Kolumnen gegen den Zeitgeist gern, unter den heutigen Vorzeichen der Beweihräucherung völlig hohler deutscher Politgestalten und Verhältnisse ganz besonders. Danke, Enno von Loewenstern!

Wilfried Düring / 15.08.2021

Fehler soll man zugeben - vor allem die eigenen. Der Genosse Bundespräsident Steinmeier gehörte während seiner Studienzeit (zwischen 1976 und 1986) gemeinsam mit (seiner späteren Kollegin Justizministerin) Brigitte Zypries zeitweise zur Redaktion der linken Quartalszeitschrift Demokratie und Recht (DuR), die unter Beobachtung des Verfassungsschutzes stand. Ich hatte fälschlicherweise von der Zeitschrift INDES geschrieben und bitte für diese Unwahrheit um Entschuldigung. Die Zeitschrift DuR erschien im Pahl-Rugenstein Verlag (‘Pawel Rubelschein’), von dem sich später herausstellte, dass er von der DDR finanziert wurde. Vgl. auch den Lebenslauf des Herrn Bundespräsidenten in BolscheWiki-Pedia.

Heribert Glumener / 15.08.2021

In einer genealogischen Datenbank erscheint neben Enno von Loewenstern, der gewiss ein Journalist mit Anstand und Mut war, auch Robert von Löwenstern. Letzterer hatte hier auf der Achse mehrere gute Beiträge verfasst (Grün & Dumm wurden darin gekonnt demaskiert) , Es würde mich - und vermutlich auch andere - freuen, wieder von R.v.L. lesen zu dürfen.

Wilfried Düring / 15.08.2021

Liebe Frau Drewes, Sie schreiben nur noch selten auf der Achse - aber Ihre Beiträge gehören dafür zum Allerbesten! Ich freue mich jedesmal, wenn sie Ihr profundes Wissen mit uns teilen, und ich lernen darf. Ich möchte ein ganz großes DANKE-SCHOEN sagen, dafür daß Sie an Ereignisse, Tatsachen und Personen erinnern, die wir aus gutem Grund VERGSSEN SOLLEN; nach der perfiden Methode: Vergessen - durch SELEKTIVES ERINNERN (bis zum Erbrechen). Ein Beispiel: Die ‘Festrede’ zur ‘Feierstunde’ ‘60 Jahre antifaschistischer Schutzwall’ durfte mit dem Bundespräsidenten Steinmeier ein Mensch halten, der in seiner Jugend in der Zeitschrift INDES des ddr-finanzierten Verlages Pahl-Rugenstein (scherzhaft auch Pawel Rubelschein genannt) publizierte. Man kann diese Tatsache auch polemisch überspitzt, bösartig und gehässig formulieren: Die Gedenkrede hielt einer von denen, welche in ihrer Jugend - zeitweise und indirekt - (im freien Westen) Kostgänger des Regimes waren! Pssst! Darf, soll und muß keiner mehr wissen! Und keine frechen Fragen stellen, ihr dunkeldeutschen Pegidisten, Hetzer, Querdenker und Säue (ich zitierte aus allgemein zugänglichen Quellen des öffentlich-rechtlichen Zwangsgebühren-Funks!). Da könnte ja jeder kommen. Arbeitet da mal lieber Eure FDJ, FDGB, DSF und NVA oder DFD-Vergangenheit(en) auf. @Michael Kubina: ‘Der Zeitzeuge ist der schlimmste Feind des Historikers.’ Das ist zu allen Zeiten immer so gewesen. Historiker sind Kinder ihrer (anderen, neuen) Zeit und oft ihrem Geldgeber (ein bisschen) ‘verpflichtet’. Umso wichtiger ist es, daß Zeitzeugen nicht mundtot gemacht werden, und wenigstens hier auf der Achse frei und unzensiert publizieren dürfen. Wir Dunkeldeutschen dürfen es niemals zulassen, daß die Appeaser und Verharmloser, die Jusos und die Gruenen, die Steinmeiers, Barleys, Trittihns, die Luisas und Kevins die Deutungshoheit über unser Leben, unsere Geschichte und unsere ‘Vergangenheit’ (daher unsere ‘Anpassung’ und unsere ‘Verweigerung’) gewinnen!

Peter v. Falkenstein / 15.08.2021

Danke für diesen Bericht den ich nicht ohne schmunzeln unkommentiert lassen will .Insbesondere wenn ich mich an Unsere Fahrt im Aston Martin DB 2/4 im Jahre 1993 durch das Nächtliche Münchner Schwabin erinnere ...Allerdings hatten Wir da ganz andere Themen zu besprechen ...was sicher besser und und auch Richtig war .

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