@ Micha Wild / 05.02.2018 Jawohl, der Hamburger Sport-Verein HSV. Der Vorsitzende des Seniorenrats des Hamburger SV Peter Gottschalk hat einen Antrag gestellt, dass AfD-Mitglieder aus dem Verein ausgeschlossen werden sollen. Bei der HSV-Mitgliederversammlung am 18. Februar soll darüber abgestimmt werden.
In ihren Sonntagsreden sprechen die Vertreter der Guten Parteien immer von der Überwindung der Spaltung der Gesellschaft, im schnöden Alltag applaudieren sie den Spaltern.
Wenn dieser nette Club seine Satzung grundgesetzwidrig auslegen oder verändern möchte, und die Verfassungsfeinde und Claqueure auf den Rängen das auch noch bejubeln, wäre bei der Gelegenheit vielleicht auch eine Namensänderung fällig. Zwietracht oder Niedertracht scheint mir angemessen.
Ja, schade, man dachte in Sachen Demokratie in Deutschland schon viel weiter zu sein und muss nun, auch anhand dieses Beispiels erkennen, dass dem nicht so ist. Fischers gibt es viele in Deutschland, zu viele. Und Beifallkatscher für alle diese Fischer auch. Was etwa in Frankreich oder England undenkbar wäre, in Deutschland gibt es das.
Sind Fussball-Vereine nicht gemeinnützig? Wenn ein solcher Verein nun derart gegen das GG verstößt, muss dann nicht die Gemeinnützigkeit anerkannt werden?
Wenn die sog. Etablierten und selbst ernannten Moralisten auf dem Weg vor die Mikrofone und Aufnahmegeräte ihrer bestellten Möchtegern-Journalisten und Hofberichterstatter keine Argumente mehr haben, folgt das übliche AfD-Bashing. Und Antisemitismus geht immer. Belege brauchts bei der Behauptung dann nicht mehr. Und beim importierten Antisemitismus läufts als bewußtes Lügen besagter Akteure anders herum. Da gibts die Belege, aber dafür werden die Hintergründe von Tat und Täter verschwiegen.
Sehr geehrter Herr Müller, Sie haben m. E. mit Ihrem Kommentar nicht ganz recht. Selbstverständlich kann jeder Verein darüber selbst bestimmen, ob und welche Mitglieder er aufnimmt. Er kann diskriminieren so viel er will. Es gibt da die skurilsten Konstrukte. Das ist der Sinn von Vereinen. Allerdings verträgt sich das nicht mit der steuerbegünstigten Gemeinnützigkeit. Die verlangt nämlich parteipolitische Neutralität. Und die Eintracht ist meines Wissens gemeinnützig. Sie könnte zwar nicht ihren Vereinsstatus verlieren, sehr wohl aber die Gemeinnützigkeit. Und das hätte wohl verheerende finanzielle Folgen.
Erstens: Eine solche Verfügung verstößt gegen die FIFA-Prinzipen, die eine strikte politische Neutralität des Fußballs vorschreiben. Eintracht Frankfurt müßte umgehend aus dem DFL-Spielbetrieb ausgeschlossen werden. Zweitens: Welcher Meinungs-TÜV bestimmt eigentlich, welche politischen Ansichten oder Zugehörigkeiten zulässig sind und welche nicht? Wenn die AfD inakzeptabel ist, was ist mit einer Partei wie Die Linke, die Rechtsnachfolgerin einer totalitären Einheitspartei, von der nicht wenige Präsidiumsmiglieder öffentlich der Mauer und der Stasi nachgetrauert haben? Und was ist bspw. mit türkischen AKP- oder MHP-Sympathisanten? Davon dürfte es gerade in Großstädten oder im Ruhrpott nicht wenige geben, auch unter den Anhängern vieler Bundesligavereine. Diese dürften im Schnitt antisemitischer, intoleranter, Völkermordsschuld-ablehnender sein als das durchscnittliche AfD-Mitglied. Schließt Herr Fischer sie auch alle aus?
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