Mit dem Verleger wurden achtundvierzig kritische Intellektuelle verhaftet, darunter auch die Verfassungsrechtlerin Büsra Ersanli (Marmara-Universität) und zuvor sein Sohn Deniz, Geschäftsführer des Belge Verlages. Seine Festnahme, schreibt Zarakolu, sei Teil der türkischen Verleugnungspolitik, die als „Maßnahme gegen die Bedrohung der eigenen Sicherheit betrachtet“ werde. Er habe in Potsdam über eine „Industrie der Völkermordverleugnung“ berichten wollen und pseudowissenschaftliche Studien, von der Regierung und ihrem „Koordinationsrat gegen die haltlosen Genozidanschuldigungen“ in Auftrag gegeben. Ob ein anderer Wissenschaftler seine Teilnahme an der Konferenz kurzfristig absagte, weil die Einschüchterung wirkt, bleibt Spekulation. Gewiss ist nur: Wer sich diesem Thema in der Türkei stellt, riskiert immer noch viel. http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/armenischer-genozid-schwarze-loecher-der-tuerkei-11519862.html