Zwecklos dem daheim gebliebenen Michel-Vater Salz in seine Öko-Wunden zu reiben. Der Michel ist in der Hinsicht völlig schmerzfrei. Mehr noch. Selbst wenn es ihn schmerzt, der kriegt davon nie genug. Das ganze Land ist so eine Art ökologisch-politisch-korrekter BDSM Schuppen (vegan, halal und laktosefrei). Der Michel gehört nicht mit Schlafmütze und Nachthemd sondern in genieteter Ledermontur und mit Gag-Ball gezeichnet. Irgendwas ist dem Michel in seiner Jugend zugestoßen. Vielleicht hat ihn die Völkermama nicht genug lieb gehabt, vielleicht hat ihm der Pope im Chor auch gezeigt, was für ein guter Christ in ihm “steckt”. Sei’s drum. Der Michel hat einen irreparablen Knacks. Das wird nichts mehr. Zwar schaut er sehnsüchtig zum westlichen Nachbarn über den Zaun, wenn der sich die gelbe Weste überstreift und dem “König von Paris” die Hütte anzündet, aber mehr als träumen tut der Michel nicht.
Herr Stoll, es stehen aber in dem Stall auch etliche “Esel”, die störrisch sind und es nicht schaffen wollen, sehr zum Ärger der Rindviecher. Übrigens eine gute Idee von Ihnen das Fabelwesen zu aktivieren, denn wenn der Maulkorb zu groß werden sollte, können wir darauf zurückgreifen.
Die Franzosen sind Energieverschwender besonderer Güte, wenn dort 25% des derzeit verbrauchten Stroms eingespart und in die Nachbarländer exportiert würde, mit denen Handels- und Leistungsdefizite bestehen, dann würden sich viele der Probleme von selbst erledigen. Ohne dass die Regierung dauernd neue Geschenke versprechen muss.
Frankreich braucht in erster Linie mehr Subsidiarität, ebenso wie in Italien. Ein Bürgermeister ohne einen zuverlässigen Draht nach Paris (oder Rom) hat sich mit der Reparatur seines Kanalsystems zu gedulden, bis der Unrat aus den Dachrinnen quillt u.v.a.m. Das sollte die erste gebetsmühlenartige Botschaft der schlauen Brüsseler Kommissare an diese Staaten sein, dann - d.h. nach ein paar Generationen - können wir von gemeinsamer Währung o.ä. nachdenken.
Diese renitenten Gallier aber auch, wer muss da nicht an Asterix und Obelix denken? Es gibt auch einen Unterschied zwischen ost- und westdeutschen Rindviechern, zumindest bei den älteren Ochsen. Der westdeutsche Ochse wird seit 50 Jahren am Nasenring an einer immer kürzer werdenden Kette nach links gezogen. Er hat sich daran gewöhnt und merkt es auch gar nicht mehr, da seine Sinnesorgane im Alter auch nicht mehr richtig funktionieren. Dem ostdeutschen Rindvieh ist seit einiger Zeit wieder dieser alte Stallgeruch aufgefallen, den er noch von früher kennt, als er in einer viel zu engen Box eingesperrt war. Der westdeutsche Ochse hält sein ostdeutsches Pendant für einen dummen störrischen Esel, der seine schlechten Angewohnheiten aus seiner vermeintlich niederen Herkunft bezieht. Dieser wiederum hält seinen Stallgenossen für einen, seinem Herrchen treu ergebenen, unterwürfigen Köter, der gerne mal den Schwanz einzieht und lieber den Mond anheult, anstatt den Hof zu bewachen. Beide stehen im selben Stall und haben sich daran gewöhnt, den schweren Karren zu ziehen. Das Herrchen sagt: “Wir schaffen das”, meint aber eigentlich: “Ihr schafft das schon”. Das Interessante an der Geschichte ist, dass das Stalldach bereits brennt, man es aber im Stall noch nicht wirklich merkt. PS: Ich habe Freunde und Verwandte in Ost und West. Mir ist bewußt, dass man nicht alle Menschen aufgrund ihrer Herkunft über einen Kamm scheren kann. Trotzdem fallen mir in der Masse Unterschiede auf. Mir liegt es fern, irgend jemanden zu beleidigen. Wer meint, ihm passe die Jacke nicht, möge sie sich bitte nicht anziehen.
@ Anders Dairie: Wie auf dem Titelphoto demonstriert!
Wie die Kuh popelt, ist schon faszinierend, aber sie hat ja Hufe, keine Finger. Die französischen Rindviecher bentzen einfach die Zunge, die teutonischen brauchen dazu vermutlich eine EU-Verordnung.
Und das Sahnehäubchen ist: Der Pro-Kopf CO2-Ausstoß in Frankreich ist DEUTLICH geringer als in Deutschland, knapp die Hälfte. Bisher also war keine Energiewende die besse Energiewende.
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