Die Linken werden sich, ob der Krieg nun bald endet oder jahrelang geht, sowieso bald wieder einer neuen Sache widmen, denn spätestens, wenn man für die “heldenhaften Ukrainer” (jeder von ihnen ist quasi eine Mischung zwischen Herkules und Achilles) echte, wahre Opfer bringen muss, zb für die Heizung der Wohnung statt 250 Euro im Monat 500 zahlen muss, dann wird die Begeisterung hier in Deutschland sehr schnell nachlassen.
Randnotiz zu : “Der Konflikt um die Ukraine reicht Jahrhunderte zurück, während wir uns erst seit ein paar Wochen leidenschaftlich dafür engagieren.” - - - Vor Jahrhunderten waren “wir” zu neunzig Prozent des Lesens unkundige Dorftrottel mit dem gesellschaftlichen Bewusstsein von Leibeigenen bei einer durchschnittlichen Lebenserwartung von dreißig Jahren. Hier also Wochen in Relation zu Jahrhunderten zu setzen, ist ein falsches Argument.
Den Putinschen verbrecherischen Krieg als “Lückenmfüller” - egal in welchem Kontext - zu bezeichnen ist an Zynismus nicht zu übverbieten !
Wohl wahr. Siehe Peterson. Doch Schmuck und Form erscheinen einer katholischen Seele erschreckend hässlich. Nach jahrhundertelangem Blutvergießen hat die religiös motivierte Flucht in Europa ihre Hässlichkeit verloren. Der ironiebefreite Protestant zieht es heute vor, mal eben kurz zu verreisen. Wenn ihn die grünen Neoprotestanten denn lassen. Etwa über den Weißwurstäquator gen Regionen, die die Kirchen dann doch meistens im Dorf lassen. Im relativ jungen Nordamerika scheint eine entsprechende Entspannungskur der kulturellen Kurzweil in die ewigen Jagdgründe eingegangen zu sein. Ich will nicht behaupten, dass Europa von dieser schier unlösbaren (und leider auch latent gewaltbereiten) Grundspannung amerikanisch-missionarischer Weiten nicht auch profitiert (hat). Und sei es nur durch Meisterwerke wie Paul Thomas Andersons „There Will Be Blood“.
Hier in Deutschland fällt gar nichts, Mr. Greenfield. Was einmal ist, besteht auch weiterhin, alles hängt mit allem zusammen und wird miteinander verwoben, Klimawandel verursacht Pandemien und Migration, alles kommt in einen großen Topf der ständig am Kochen gehalten wird und jetzt wird dieser ungenießbare Einheitsbrei noch mit ein paar Spritzern Russlandhass gewürzt. Und jeder, den es vor dieser ekligen Pampe ekelt, der ist ein Klimaleugner, Covidiot, Ausländerfeind und neuerdings auch Putinversteher. In anderen Ländern mag es so sein, dass regelmäßig eine neue Sau durch das Dorf getrieben wird; in Deutschland finden die Säue aber den Ausgang nicht, sie sammeln sich und haben das Land in einen stinkenden Schweinestall verwandelt. Das beste Deutschland aller Zeiten bekennt sich zum Polytheismus, die Schar der Säue, die es anzubeten gilt, wächst ständig und jeder Neuzugang wird bejubelt und findet seine Apologeten.
An Wolfgang Richter: Hallo Herr Richter, ich habe gestern Ihre Frage gelesen, wo man RT noch lesen kann. Leider war es zu spät, um es in den Artikel noch unterbringen zu können. https: Doppelslash rtde dot site Wenn Sie sich für den Newsletter eintragen, erhalten Sie über die restlichen Links regelmäßig eine Nachricht.
Von was für einem Wegfall sprechen Sie denn?
Das Thema Putin war schon lange eine Extremform der sowieso fragilen Rechts-Links-Unterscheidung. So wie er Fans von ganz rechts bis ganz links hatte, so scheiden sich jetzt auf beiden Seiten die Geister: Die einen meinen, mit dem Angriff wäre er nun doch zu weit gegangen, während andere ihm die Treue halten, wohl auch in Zukunft, komme, was wolle. Aber der Mainstream, also Regierung, Medien, die wenig reflektirende Mehrheit der Menschen - sind die nun links? Das ist doch fast wie am Nordpol: da ist auch überall nur Süden, nur hat das nichts zu bedeuten. Für viele ist das Mitschwimmen in der jeweils offiziell verkündeten aktuellen Aufregung eine willkommene Simulation von Lebendigkeit, denn sonst kennen sie nur Leere.—Aber es gibt auch Menschen, die ein echtes Leben leben, so gut es jeweils geht. Das sind gar nicht so wenige. Und die sind nun ernsthaft bedroht durch staatliche Gewaltmaßnahmen wie “Impfpflicht”, zusätzlich zu all dem, was unter dem Vorwand “Corona” sonst schon veranstaltet wurde. Oder auch durch die Inszenierung von Kriegen, die langsam näherrücken. Der offizielle Aktionismus macht es schwerer, sich gegen reale Zumutungen und Bedrohungen zu wehren. Das ist ja auch ein Zweck dieses Theaters.
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